Neue Proteste, Demonstrationen oder Unruhen in Spanien

[Cozumel]

Hallo HermanG,

Du irrst, wenn Du glaubst es ginge dabei nur um schwarz gebaute Häuser.

Die Rathäuser haben die Bebauung in der Küstenzone, ob mit oder ohne Kenntnis über die Bedeutung des Gesetzes, erlaubt. Wer es nicht wusste, ja nicht wissen konnten, waren die Ausländer.
Weder Anwälte, noch die Bauämter oder der Notar haben jemals ein Wort darüber verloren.
Mein Haus war auch davon betroffen, weil versehentlich in meiner Lage die Schutzzone mit 100 m anstatt wie in anderen Gebieten 20 m in die offiziellen Karten eingetragen wurden. Wir haben mit Erfolg dagegen protestiert und es wurde zurückgenommen. Daher weiss ich darüber bestens Bescheid. Natürlich wurden die schwarz gebauten Häuser sofort konfisziert aber die Hauser mit offizieller Genehmigung fallen ohne Entschädigung in 7 Jahren an den Staat zurück, es sein denn man hat Einspruch erhoben, dann verlängerte sich die Nutzung um weitere 30 Jahre.
Verkaufen ist so natürlich fast unmöglich.

[HermanG]

Liebe Cozumel,
Das ist eben das Problem einer Bananenrepublik: die Rechts(un)sicherheit! Dann kommt noch dazu, dass die ganzen Amtsstellen korrupt waren/sind, bestes Beispiel ist ja Marbella.
Trotzdem eine Frage: was haben Dir der Architekt, der Notar und andere (In)Kompetenten wegen des auch damals bestehenden Küstengesetzes erklärt? Wahrscheinlich das Übliche: im Ernstfall zahlst Du eine Multa...
Das erinnert mich an den Kommentar eines deutschsprachigen Südtirolers, der mir sagte, in Italien ist Vieles einfacher (als in Österreich), Du baust ein Haus ohne Genehmigung und zahlst halt dann irgendwann eine Strafe, und das nur, wenn Du Pech hast!
Das ist eben der grundlegende Unterschied zwischen Nordländern und Lateinern.
Hermann

[Cozumel]

HermanG,

das Gesetz zum Schutz der Küste ist von 1988. Es wurde nie angewandt und schlummerte vergessen in der "Schublade", bis die Regierung Zapatero es wieder "aufweckte"

Ich weiss nicht, ob es bekannt war in der Bevölkerung. In den Rathäusern hat man es sicher gewusst.

Niemand hat etwas zum Küstenschutzgesetz gesagt, es war ja weitgehend unbekannt.

Als es dann bekannt wurde, schlug es wie eine Bombe ein.

Ich wusste es zum Beispiel nicht. Natürlich war mir bekannt, dass Strand Allgemeingut ist und nicht jemand Privatem gehören kann. Aber es betrifft ja auch die Steilküsten. Ich glaube niemand kann sich vorstellen, dass ein Haus, das eine Escritura hat, für das Jahrzehnte Steuern bezahlt wurde, illegal (nicht schwarz gebaut) ist und
von Staat ersatzlos eingezogen werden kann.

[sol]

Küstenbebauung am Hang sieht SO aus :

https://www.flickr.com/photos/edomingo/tags/benidorm/

no comment

[maxheadroom]

Hola todos,
da war jetzt ein kurzer Schwenk wegen der Gesetze und der Küstenbebauung, das ist aber nur ein kleiner Tropfen für die Probleme Spaniens und auch die angesprochenen "links Spezialisten" werdens nicht bringen wie ich schon öfters bemerkte stehen wir an der Schwelle , oder haben sie bereits überschritten wo es einfach keine Arbeit mehr gibt Wer´s nicht glaubt braucht nur ein wenig die Entwicklung verfolgen z.B. "Weltweit drohen in den kommenden Jahren 140 Millionen Vollzeitstellen in anspruchsvollen Berufen wegzufallen. oder wer es ein wenig genauer nachlesen möchte
Kollege Roboter Wem das zu viel ist nur noch ein kleiner Satz daraus der zeigt wo die Entwickung hingeht :"ein Chip, viel kleiner als ein Daumennagel. "Das ist ein 40-Nanometer-Chip mit 2,4 Milliarden Transistoren"
Saludos
maxheadroom

[Oliva B.]

Vorwiegend linksliberale Medien wie die überregionale deutsche Wochenzeitung DER FREITAG informieren über das "Ley de modanza" (eigentlich "Ley de Seguridad Ciudadana"), das am 1. Juli 2015 in Kraft tritt. Übersetzt heißt "mordanza" "Knebel". Es stellt u.a. Demonstrationen vor Parlamentsgebäuden sowie das Fotografieren von Polizisten unter Strafe, die Bußgelder bis zu 30.000 Euro nach sich ziehen kann.
Mehr unter Spanien beerdigt Demonstrationsfreiheit

[amogles]

Wovor hast Du eigentlich Angst? Ich glaube nicht, dass Podemos irgendwelche Ausländer enteignen will, das könnten sie sich auch gar nicht leisten bei DER Abhängigkeit vom Fremdenverkehr.

Na ja, es muss nicht gleich um eine Enteignung gehen, aber es macht schon einen Unterschied von wo der Wind weht.

Linkspopulisten behaupten gerne, die reiche seien an allem Schuld und müssen daher mit hohen Steuern bestraft werden. Was sie dabei verschweigen ist dass die wirklich reichen eh unerreichbar sind weil sie sich ausreichend abgesichert haben und ihr Geld auch längst in Sicherheit haben. Treffen tut es also den Mittelstand und Leute wie wir die es gerade mit viel ach und krach geschafft haben etwas aufzubauen.