Sierra de Alfaro
- Oliva B.
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Sierra de Alfaro
Auf den Spuren der letzten Mandelblüten pilcherten wir gestern vom Jalóntal hinein in die Sierra de Mediodia nordöstlich von Orba, weiter ging es durch Zitrusplantagen in der Gegend um Pego und von dort die Serpentinen hoch in das Vall de Ebo. Ja, Leute, der Regen hat die Mandelblüte deutlich abgekürzt, nur noch ab und zu sieht man noch Bäume in voller Blüte. Viele waren zwar noch rosa angehaucht, doch schon entfalten sich die grünen Blätter, die das Rosa weniger intensiv erscheinen lassen.
Wir sind dann vom Vall de Ebo weiter nach Westen ins Vall d’ Alcalà gefahren, dort konnte man noch einige Mandelhaine in Blüte bewundern - und die Schäden, die der große Brand im Juli hinterlassen hat: Betroffen waren damals 346 Hektar Waldfläche und 201 Hektar landwirtschaftliche Fläche. Das Ausmaß des Brandes kann man noch gut erkennen. Trotz des riesigen Löscheinsatzes (tagelang flogen Löschflugzeuge und -hubschrauber) stehen in der Sierra de la Foradada, die schon zuvor spärlich bewachsen war, nur noch verkohlte Bäume. Ich denke, nicht umsonst hat man oben in der Sierra de Alfaro, mitten im Waldgebiet, eine Landepiste angelegt.
Wir sind dann den Südhang der Sierra de Alfaro hoch gefahren, in deren Pinienwäldern das Unwetter im Dezember ungeheure Schäden hinterlassen hat. Besonders in den Tälern, von denen man eigentlich annimmt, dass sie durch die umliegenden Berge geschützt sind, sieht man Bäume, die wie Streichhölzer umgeknickt wurden. Nur selten kam die Sonne heraus und oben auf 800 m war es noch kälter als in den Tälern, die wir bei teilweise 7 Grad durchfahren sind. Mehr als 4 Grad waren es nicht in der kühlen Berggegend, wo man auf den gut ausgebauten und beschilderten (Rund-)Wanderwegen herrlich wandern kann.
Von oben kann man im Norden die Sierra de la Foradá und das Castillo von Alcalà erkennen, in Richtung Westen bei gutem Wetter die Sierra de Mariola, nach Süden überblickt man die Sierra de Alfaro und im Osten das Gebiet um Ebo.
Hier oben fanden die Mauren einen geeigneten Ort vor, einen Schneebrunnen anzulegen. „La Nevera de Dalt“ wurde komplett in den Felsen gehauen, sein Gewölbe hat die Form einer „halben Orange“ mit einem Durchmesser von 8 m und einer Höhe von 9,5 m und einem Fassungsvermögen von 475 Kubikmeter. In dem angrenzendem Wildschutzgebiet leben Hirsche, Mufflons, Damwild und Wildschweine zwischen Pinien, Steineichen, Kermes-Eichen, Zistrosen, Rosmarin, Thymian und Lavendel u.a. In der Nähe entspringt der Río Girona, der zweitlängste Fluss der Marina Alta. Weiter unten auf 735 m Höhe, kurz vor dem Dorf Alcalá de la Jovada, findet man Reste der verlassenen maurischen Wohnsiedlung „Salt“, aus den Anfängen des 12. bis Mitte des 13. Jahrhunderts, die in ihrer Bauweise an andalusische Dörfer erinnert. Später wurden die Gebäude als Viehställe benutzt und sind heute dem Verfall preisgegeben. Aber um auf die Mandelblüte zurück zu kommen. Wer sie noch sehen will, muss sich beeilen und muss von der Küste aus ziemlich weit nach Westen fahren.[/color]
Wir sind dann vom Vall de Ebo weiter nach Westen ins Vall d’ Alcalà gefahren, dort konnte man noch einige Mandelhaine in Blüte bewundern - und die Schäden, die der große Brand im Juli hinterlassen hat: Betroffen waren damals 346 Hektar Waldfläche und 201 Hektar landwirtschaftliche Fläche. Das Ausmaß des Brandes kann man noch gut erkennen. Trotz des riesigen Löscheinsatzes (tagelang flogen Löschflugzeuge und -hubschrauber) stehen in der Sierra de la Foradada, die schon zuvor spärlich bewachsen war, nur noch verkohlte Bäume. Ich denke, nicht umsonst hat man oben in der Sierra de Alfaro, mitten im Waldgebiet, eine Landepiste angelegt.
Wir sind dann den Südhang der Sierra de Alfaro hoch gefahren, in deren Pinienwäldern das Unwetter im Dezember ungeheure Schäden hinterlassen hat. Besonders in den Tälern, von denen man eigentlich annimmt, dass sie durch die umliegenden Berge geschützt sind, sieht man Bäume, die wie Streichhölzer umgeknickt wurden. Nur selten kam die Sonne heraus und oben auf 800 m war es noch kälter als in den Tälern, die wir bei teilweise 7 Grad durchfahren sind. Mehr als 4 Grad waren es nicht in der kühlen Berggegend, wo man auf den gut ausgebauten und beschilderten (Rund-)Wanderwegen herrlich wandern kann.
Von oben kann man im Norden die Sierra de la Foradá und das Castillo von Alcalà erkennen, in Richtung Westen bei gutem Wetter die Sierra de Mariola, nach Süden überblickt man die Sierra de Alfaro und im Osten das Gebiet um Ebo.
Hier oben fanden die Mauren einen geeigneten Ort vor, einen Schneebrunnen anzulegen. „La Nevera de Dalt“ wurde komplett in den Felsen gehauen, sein Gewölbe hat die Form einer „halben Orange“ mit einem Durchmesser von 8 m und einer Höhe von 9,5 m und einem Fassungsvermögen von 475 Kubikmeter. In dem angrenzendem Wildschutzgebiet leben Hirsche, Mufflons, Damwild und Wildschweine zwischen Pinien, Steineichen, Kermes-Eichen, Zistrosen, Rosmarin, Thymian und Lavendel u.a. In der Nähe entspringt der Río Girona, der zweitlängste Fluss der Marina Alta. Weiter unten auf 735 m Höhe, kurz vor dem Dorf Alcalá de la Jovada, findet man Reste der verlassenen maurischen Wohnsiedlung „Salt“, aus den Anfängen des 12. bis Mitte des 13. Jahrhunderts, die in ihrer Bauweise an andalusische Dörfer erinnert. Später wurden die Gebäude als Viehställe benutzt und sind heute dem Verfall preisgegeben. Aber um auf die Mandelblüte zurück zu kommen. Wer sie noch sehen will, muss sich beeilen und muss von der Küste aus ziemlich weit nach Westen fahren.[/color]
Saludos,
Elke (Oliva B.)
Ortsporträts aus der Provinz Alicante
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Re: Sierra de Alfaro

Oliva B. hat geschrieben:Ja, Leute, der Regen hat die Mandelblüte deutlich abgekürzt, nur noch ab und zu sieht man noch Bäume in voller Blüte. Viele waren zwar noch rosa angehaucht, doch schon entfalten sich die grünen Blätter, die das Rosa weniger intensiv erscheinen lassen.


- Citronella
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Re: Sierra de Alfaro
Hallo Oliva,
die Gegend kenne ich auch.............
Vor einiger Zeit waren wir auch in einem verlassenen Maurendorf bei Vall de Alcalá, vielleicht ist das das gleiche. Wird langsam Zeit dass das Wetter besser wird, bei den Temperaturen zieht es mich nicht raus.
Saludos
Citronella
die Gegend kenne ich auch.............
Vor einiger Zeit waren wir auch in einem verlassenen Maurendorf bei Vall de Alcalá, vielleicht ist das das gleiche. Wird langsam Zeit dass das Wetter besser wird, bei den Temperaturen zieht es mich nicht raus.
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- Oliva B.
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Re: Sierra de Alfaro
Nein, Citronella, "dein" verlassene Dorf ist ein anderes.
Aber das Vall d’Alcalà hat ja eine alte Geschichte.
Prähistorische Funde zeugen davon, dass die Gegend schon in frühgeschichtlicher Zeit ein Jagdgebiet war.
Im Unterschlupf (abrigo) von Condoig und von Gleda hat man prähistorische Zeichnungen gefunden, die schon mehr als 35.000 Jahre alt sind.
Im Abrigo de Roca wurde die Anwesenheit von Jägern und Sammlern, die vor 15.000 Jahren dort lebten, nachgewiesen.
In El Xarpolar, el tossal de Roca und in der Penya de la Retura wurden über 4.000 Jahre alte Zeugnisse der Iberer gefunden. In der Cueva del Passet wurden vor viertausend Jahren Menschen bestattet.
Der Name des Tals ist muselmanischen Ursprungs und bedeutet „la vall del castell“, also „das Tal der Burg“. Diese Bezeichnung bezieht sich auf das Castillo de Al-Azrac. Aber mehr davon, besonders über die maurische Vergangenheit, ein anderes Mal…
Aber das Vall d’Alcalà hat ja eine alte Geschichte.
Prähistorische Funde zeugen davon, dass die Gegend schon in frühgeschichtlicher Zeit ein Jagdgebiet war.
Im Unterschlupf (abrigo) von Condoig und von Gleda hat man prähistorische Zeichnungen gefunden, die schon mehr als 35.000 Jahre alt sind.
Im Abrigo de Roca wurde die Anwesenheit von Jägern und Sammlern, die vor 15.000 Jahren dort lebten, nachgewiesen.
In El Xarpolar, el tossal de Roca und in der Penya de la Retura wurden über 4.000 Jahre alte Zeugnisse der Iberer gefunden. In der Cueva del Passet wurden vor viertausend Jahren Menschen bestattet.
Der Name des Tals ist muselmanischen Ursprungs und bedeutet „la vall del castell“, also „das Tal der Burg“. Diese Bezeichnung bezieht sich auf das Castillo de Al-Azrac. Aber mehr davon, besonders über die maurische Vergangenheit, ein anderes Mal…
Saludos,
Elke (Oliva B.)
Ortsporträts aus der Provinz Alicante
Elke (Oliva B.)
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Re: Sierra de Alfaro
Hallo Oliva,
danke für Deinen schönen Bericht und den herrlichen Bilder.
Ich habe diese Schneebrunnen auch schon häufig gesehen. Dank Deiner Erklärung weiss ich nun endlich, wofür sie erbaut und verwendet wurden. Aber dazu mal eine Frage: gab es denn früher mehr Schnee! Ich habe diese Bauten nämlich auch schon in nicht so hoch gelegenen Gegenden gefunden.
LG Lilac
danke für Deinen schönen Bericht und den herrlichen Bilder.
Ich habe diese Schneebrunnen auch schon häufig gesehen. Dank Deiner Erklärung weiss ich nun endlich, wofür sie erbaut und verwendet wurden. Aber dazu mal eine Frage: gab es denn früher mehr Schnee! Ich habe diese Bauten nämlich auch schon in nicht so hoch gelegenen Gegenden gefunden.
LG Lilac
Saludos, Lilac
- Oliva B.
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Re: Sierra de Alfaro
Lilac hat geschrieben:Hallo Oliva,
danke für Deinen schönen Bericht und den herrlichen Bilder.
Ich habe diese Schneebrunnen auch schon häufig gesehen. Dank Deiner Erklärung weiss ich nun endlich, wofür sie erbaut und verwendet wurden. Aber dazu mal eine Frage: gab es denn früher mehr Schnee! Ich habe diese Bauten nämlich auch schon in nicht so hoch gelegenen Gegenden gefunden.
LG Lilac
Hallo Lilac,
ich habe auch keine Ahnung, ob es in früheren Jahrhunderten mehr Schnee gab und ob die Winter seitdem weniger streng waren.
Ich habe nur gelesen, dass zu Beginn des Herbstes, wenn es anfing zu schneien, Männer und Kinder als "Nevaters" arbeiteten. Der Schnee wurde zu den Neveras gebracht, und die verschiedenen Eisschichten durch Spreu und Stroh voneinander getrennt. Das erkennt man auch auf der Zeichnung, die ich dem Bericht beigefügt habe. Wenn der Schneebrunnen voll war, wurden die Fenster verschlossen.
Im Sommer wurden dann mit Maultieren die Eisblöcke nach Dénia und andere Orte an der Küste gebracht. Die Last betrug zwischen zehn und 12 arrobas. Aber um auf deine Frage zurück zu kommen.
Ich glaube, dass es bei der Haltbarkeit des Eises neben der Höhe ü.M. auch auf das Fassungsvermögen des Schneekellers ankam, auch wie tief er im Boden war und wie er isoliert war. Wurde er in einen Felsen gehauen wie in diesem Fall, so isoliert er sicher eine ganze Weile, selbst wenn er nicht so hoch liegt. Stell dir mal vor, der Schneekeller hat einen Durchmesser von 8 m. Da wird es eine ganze Weile gedauert haben, bis das Eis in der Mitte geschmolzen war.
Saludos,
Elke (Oliva B.)
Ortsporträts aus der Provinz Alicante
Elke (Oliva B.)
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