Als die muslimischen Eroberer im Jahr 711 Spanien eroberten, brachten sie Reissamen mit. Das älteste Dokument, das die Existenz von Reisfeldern in der Region Valencia bezeugt, ist im "Llibre del Repartiment de Valencia mediante" von Jaime I. enthalten, in dem er die 1238 eroberten Gebiete unter seinen Getreuen aufgeteilt.
An den Küsten aller drei Provinzen der Region Valencia wird Reis angebaut, wo er in den Feuchtgebieten und Sümpfen ideale Wachstumsbedingungen vorfindet. Das bedeutendste Anbaugebiet liegt im Naturpark Albufera.
In der Provinz Alicante wird der Reis in dem Parque natural del Marjal de Pego-Oliva und Umgebung angebaut.
Aus diesem Grund verwundert es nicht, dass Reis traditionell ein wichtiger Bestandteil der valencianischen Gastronomie ist.
Doch nun bedrohen Plagen den valencianischen Reis:
- Die Union der Landarbeiter hat das Ministerium für Landwirtschaft gebeten, die Verbrennung von Reisstroh in den Bereichen zu genehmigen, die durch das Unkraut 'Leersia Oryzoide' betroffen sind.
Die umstrittene Praxis soll Krankheitserreger und Unkrautsamen beseitigen.
Die Reisquecke (span. Leersia) ähnelt der Reispflanze und kommt mit dieser zusammen in Reisfeldern aber auch in Maisfeldern vor. Das Unkraut ist schwer zu bekämpfenden, da das kostenintensive Jäten die Hände zerschneiden kann (sogar das Vieh meidet die scharfen Blätter). Deshalb werden Herbizide eingesetzt, denn das Unkraut zerstört die Reispflanzen.
Aber nicht nur die Reisquecke ist für die Reisbauern gefährlich, sondern auch Schädlinge wie der "cucat del arroz", eine Schmeißfliegenart, sowie der Pilz "Pyricularia".
Mit dem Reisstroh werden alle Unkrautsamen und Schädlinge verbrannt. Bleibt das Stroh liegen, führt bei der nächsten Flutung der Felder ein Überschuss organischer Substanzen zu einer Vermehrung des Problems (+ Geruch und Fischsterben).
Nach Jahren des EU-Verbots, Stoppelfelder zu verbrennen, warnt die Unió de Llauradors jetzt davor, dass sich die Leersia immer weiter ausgebreitet, vor allen Dingen in den höheren Bereichen des Naturpark Albufera, wo die Ernteausfälle von 2 auf 9 Prozent gestiegen sind.
Quelle Las Provincias vom 8.8.2016.