Tag 2 + 3
Antequera - Iznájar - Santuario de Nuestra Señora de Araceli - Córdoba
Nach einem ausgezeichneten Frühstück geht es am nächsten Morgen weiter in die Provinz Córdoba, wo die Provinzhauptstadt unser Ziel ist. Auf dem Weg dorthin durch die schöne Landschaft mit unzähligen Olivenfeldern machen wir zuerst einen Zwischenstopp am
Embalse de Iznájar.
Darauf aufmerksam geworden bin ich durch ville, der ihn in seinem Reisebericht erwähnt und ein Bild gezeigt hatte. Ich habe dann ein bisschen im Internet recherchiert - in den Reiseführern wird er nicht komischerweise nicht erwähnt - und daraufhin den Stausee und das Dorf Iznájar in unsere Reiseplanung mit aufgenommen.
Der 30 km lange, in den 1960er Jahren aufgestaute Embalse de Iznájar ist mit 980 Mio. m³ Fassungsvermögen der größte Stausee Andalusiens.
Das Dorf
Iznájar befindet sich auf einer Halbinsel im See, die durch Brücken mit dem Festland verbunden ist.
Nach kurzer Fahrt durch ziemlich enge Gassen finden wir ein Parkhaus, wo wir unser Auto abstellen und durch steile Gassen den Weg Richtung Kirche und Burg antreten.
Das von den Mauren im 7. Jh. erbaute Castillo de Hisn-Ashar ist normalerweise nur am Wochenende für Führungen geöffnet. Da aber dort gerade Festvorbereitungen im Gange sind, ist es offen und wir können hinein gehen und uns ein wenig umsehen.
Wir bummeln durch die Gassen in der Nähe der Burg und der Kirche und entdecken den Patio de las Comedias - einen wunderbaren Platz mit vielen Blumen und schönem Ausblick.
Nach einem Abstecher zur Plaza Nueva
mit schönem Blick auf das Dorf und die Umgebung
kehren wir zum Auto zurück und nach einem kurzen Abstecher zum Stand setzen wir unseren Weg fort, weg von den auftauchenden schwarzen Wolken. Der Besuch des Sees und des Ortes hat sich auf jeden Fall gelohnt, es gibt viele schöne Ecken und immer wieder schöne Ausblicke auf den See.
Einen weiteren Zwischenstopp legen wir beim
Santuario de Nuestra Señora de Araceli bei Lucena ein, das auf einem Hügel inmitten von Olivenfeldern liegt.
Die Kapelle ist nicht geöffnet, aber wir genießen die herrlichen Ausblicke und einen kleinen Imbiss. Es gibt auch ein kleines Café, aber wir haben unsere Verpflegung selbst mitgebracht.
Die Regenwolken haben uns bis hierher verfolgt und so machen wir uns wieder auf den Weg und erreichen schließlich das
Hotel Oasis in
Córdoba, wo wir die nächsten zwei Nächte verbringen.
Der Mann hat für heute genug Blümchen gesehen und legt sich an den Pool

, ich mache mich auf den ca. 15 minütigen Fußmarsch in die Stadt, um mir noch mehr davon anzusehen.
Der erste Blick auf die Stadt:
Córdoba ist ja die Stadt der blumengeschmückten Patios und immer im Mai findet die Fiesta de los Patios statt. Dabei gibt es auch einen Wettbewerb, bei dem die schönsten Patios prämiert werden. Während der Fiesta können Besucher die teilnehmenden Patios, in diesem Jahr waren es 50, in den verschiedenen Stadtteilen kostenlos besuchen. Es gibt zwei "Besuchszeiten": 11:00-14:00 Uhr und 18:00-22:00 Uhr.
Ich begebe mich ins Stadtviertel San Basilio, wo sich viele dieser Patios befinden.
Es ist Freitag Abend und auf die Idee bin natürlich nicht nur ich gekommen, sodass sich vor den Patios zum Teil lange Schlangen gebildet haben, da natürlich immer nur eine bestimmte Anzahl Besucher hineingelassen wird. Wenn ich eine der Damen an einem Eingang richtig verstanden habe, ist San Basilio ein sehr beliebtes Viertel, in anderen Vierteln wäre teilweise weniger los. An ein paar weniger langen Schlangen stelle ich mich an und kann so die Pracht einiger Patios bewundern.
Am nächsten Tag machen wir uns dann zusammen auf dem Weg in die Stadt, vorbei am Torre de la Calahorra und über die Puente Romano.
Der Weg führt uns zuerst zur Mezquita-Catedral, der Hauptsehenswürdigkeit Córdobas.
Vor den Kassenhäuschen im Patio de los Naranjos (Orangenhof) gibt es Schlangen, aber an den Kassenautomaten können wir mit Bargeld sofort eine Eintrittskarte für 10,- € pro Person erstehen.
Das nach der Alhambra bedeutendste maurische Bauwerk Andalusiens wurde ab 784 als Moschee gebaut und mehrmals erweitert.
Wenn man die Mezquita betritt, befindet man sich gleich mitten in einem beeindruckenden "Märchenwald" aus über 800 rot-weißen Säulen, die von Bögen überspannt werden.
1236, nach der Reconquista, der Rückeroberung durch die Christen, wurde die Mosche zur katholischen Kathedrale geweiht. Im 16. Jh. wurde dann in der Mitte des ein gewaltiges Kirchenschiff im Renaissancestil errichtet, das so gar nicht dort hineinpassen will.
Mihrab (muslimische Gebetsnische) und Capilla Mayor:
Nach einem anschließenden Bummel durch den Stadtteil San Francisco mit dem ein oder anderen Blick in weitere Patios
begeben wir uns zum nächsten großen Bauwerk in Córdoba, dem Alcázar de los Reyes Cristianos (Eintritt: 9,- €).
Die Mischung aus Festungsanlange und Palast (man kann auch auf den Turm steigen) wurde im 14. Jh. errichtet und war bis zur Rückeroberung Granadas Residenz der katholischen Könige. Besonders sehenswert sind die Gärten des Alcázar.
Zur Stärkung zwischendurch gibt es in einer Tapasbar salmorejo, eine Spezialität aus der Region Córdoba, ähnlich der Gazpacho.
Anschließend macht sich mein Mann wieder auf den Weg zum Hotelpool und ich bummle noch ein wenig durch die Judería, die Altstadt, in der früher die Juden und Araber wohnten. Hier befindet sich die einzige noch erhaltene der einst zahlreichen Synagogen Córdobas, die aber momentan renoviert wird.
Danach kehre ich zur Mezquita-Catedral zurück, denn die Besteigung des Glockenturms möchte ich mir nicht entgehen lassen. Vormittags waren die Tickets schon ausverkauft, aber jetzt bekomme ich für 2,- € noch eins.
Von oben hat man einen tolle Aussicht auf die Mezquita, den Patio de los Naranjos und die Stadt.
Durch die Puerta del Puente
und über die Puente Romano
geht es wieder zurück zum Hotel, wo wir den zweiten und letzten Tag in Córdoba mit einer sehr leckeren Paella und einem Glas Wein beschließen.
Gruß girasol
Die Welt ist ein Buch und wer nicht reist, liest davon nur eine Seite.
Aurelius Augustinus