Die Aussagen aus Regierungskreisen kann man auch nicht immer für bare Münze nehmen, solange niemand weiß, wie lange diese Pandemie noch grassiert. Auch der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung Thomas Bareiß ist der Meinung, dass in regelmäßigen Abständen die Lage neu bewertet werden muss, um gegebenenfalls Anpassungen und vielleicht auch vorsichtige Lockerungen vornehmen zu können.
Am 24.4. sagte er in einem Interview, es sei eher unwahrscheinlich, dass Urlauber bald wieder in beliebte Urlaubsländer wie z. B. nach Spanien reisen können, doch die Länder versuchten derzeit gemeinsam, Schutzkonzepte und Reise-Standards zu erarbeiten.
Quelle:
Deutschlandfunk
So kann sich Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner in diesem Jahr auch gut "Urlaub auf dem Land" vorstellen, da kleine Ferienunterkünfte sicherer für Urlauber seien als riesige Hotelbetriebe. Auch Thomas Bareiß, ist der Ansicht, dass große Fernreisen in diesem Jahr eher ausfallen werden und hofft, dass Heimaturlaub im Sommer wieder möglich sei. Gleichzeitig sprach er sich für vorsichtige Lockerungen bei der bis 3. Mai geltenden weltweiten Reisewarnung aus.
Nachzulesen unter
Tagesschau vom 26.4.20
Die Autonome Region Valencia hofft ebenfalls auf Inlandtouristen aus den nahegelegenen Regionen Cataluña, Castilla-La Mancha und Andalucía, um die fehlenden internationalen Touristen zu ersetzen. In den Provinzen Castellón und Alicante sind 44 % aller Wohnungen als Zweitwohnsitz oder Vermietungsobjekt angemeldet.
Quelle:
La apuesta patria para salvar el turismo en Valencia vom 25.4.20.
Die Stadt Alicante hat sich gemeinsam mit Hotel- und Restaurantbetreibern zusammengesetzt und gemeinsam ein Label erarbeitet, das die Touristen in die Stadt locken soll, sobald das Reisen wieder möglich ist. Der Slogan "Alicante Covid free" soll Gästen wie Personal Sicherheit und Hygiene garantieren.
Quelle:
ABC vom 23.4.
Auch der Präsident der Association of Tourist Apartments (Aptur), Miguel Angel Sotillos, ist guter Dinge, dass es bald wieder losgeht Von geschlossenen Hotels und Restaurants könnten gerade freistehende Ferienhäuser profitieren, da sie ideal seien, Kontakte mit Fremden zu vermeiden. Das Interesse der Urlauber sei ungebrochen und zu Stornierungen der Ferienunterkünfte käme es erst durch die (noch) bestehenden Einreiseverbote, aber erst, wenn der Urlaub unmittelbar vor der Tür stünde. Neue Anfragen beziehen sich jedoch vorwiegend auf die Monate August und Oktober.
Quelle:
Alicante Plaza vom 26.4.20.
Und natürlich geht es auch um Subventionen:
Die Tourismusminister Spaniens, Frankreichs, Italiens, Portugals, Griechenlands, Maltas, Zyperns, Rumäniens und Bulgariens haben beim heutigen informellen Treffen der EU-Tourismusminister eine gemeinsame Erklärung vorgelegt, in der die Europäische Union aufgefordert wird, einen Sanierungsplan auszuarbeiten, um die durch COVID-19 verursachten negativen Auswirkungen abzuschwächen und den europäischen Tourismussektor wieder anzukurbeln.
Quelle:
El periodic vom 27.4.20.
Man kann die Tourismusminister verstehen. Besonders Spanien ist vom Tourismus abhängig. Im letzten Jahr erwirtschaftete der Sektor 176.000 Mill. Euro, das sind 14,6 % des BIP.
Aber auch 15 % der Angestellten leben vom Tourismus, diese Quote übersteigt nur noch der Handel.
Quelle:
El Mundo vom 26.4.20.