Am 8. April hat die Kommission die Mitgliedstaaten und die assoziierten Schengen-Länder aufgefordert, die vorübergehende Beschränkung von nicht notwendigen Reisen in die EU bis zum 15. Mai zu verlängern:
Danach müssten alle Ausländer, die ihren Hauptwohnsitz nicht in Spanien haben, ausreisen dürfen.Auswärtiges Amt hat geschrieben:Zunächst ist dies Einreiseverbot für alle Ausländer nach Spanien bis 15.5. gültig, ausgenommen sind Bürger der EU und der assoziierten Mitgliedsstaaten des Schengenraums, die sich auf der Rückreise zu ihrem Wohnsitz befinden, Inhaber langfristiger Aufenthaltstitel eines EU-Landes oder eines der assoziierten Mitgliedstaaten des Schengenraums, die sich auf der Reise dorthin befinden, Grenzgänger, Gesundheits- bzw. Pflegepersonal auf dem Weg zur Arbeitsstätte, Arbeitnehmer im Warentransport, Flugpersonal, diplomatisches, konsularisches und Personal, bei internationalen Organisationen, Soldaten, Mitglieder humanitärer Organisationen und Personen, die höhere Gewalt oder eine Notsituation nachweisen können, denen die Einreise aus humanitären Gründen gestattet wird.
Quelle
Nun scheint der Ministerrat einer Grenzschließung für Touristen (in beide Richtungen) bis Anfang Oktober zugestimmt zu haben. Dazu erklärt das spanische Gesundheitsministerium, dass " Entscheidungen und konkreten Termine für die wirksame Aufhebung der während des Alarmzustands festgelegten Einschränkungen […] durch die entsprechenden Rechtsinstrumente festgelegt" werden. Und die wiederum werden davon abhängig sein, wie sich das Leben mit dem Coronavirus in Zukunft entwickeln wird. Eine zu frühe Öffnung könnte ein starkes Wiederaufflackern des Virus hervorrufen, und das will man durch Unvernunft nicht provozieren.
Brüssel drängt auf die Beschleunigung bei der Öffnung von Grenzen innerhalb der EU, überlässt es aber den Mitgliedsstaaten, die Beschränkungen der Freizügigkeit zwischen den Ländern der Europäischen Union und der Binnengrenzen schrittweise aufzuheben.
Auch das „Sindicato Español de Pilotos de Líneas Aéreas“ (SEPLA), das rund 6.000 Piloten vereinigt, geht nicht davon aus, dass vor März 2023 mit der Rückkehr zum normalen Flugbetrieb, vergleichbar mit den Zeiten vor der Coronakrise, gerechnet werden kann.
Der Beitrag der Tourismusbranche (der wichtigste Wirtschaftssektor in Spanien) mit fast 15 % zum BIP, rechnet bei den bestehenden und zukünftigen Einschränkungen mit deutlichen Einbrüchen. Nicht viele Spanier werden sich in diesem Jahr einen Urlaub leisten können, und da kann man sich schon vorstellen, was mit einem Land passiert, in dem der Tourismus Jahr für Jahr einen neuen Rekord erzielte. Jetzt rächt es sich, dass keine spanische Regierung es geschafft hat, sich während des Wirtschaftsbooms mehr für Industrie, Forschung und Entwicklung einzusetzen, sondern sich langfristig für den Verkauf von Sonne, Strand und Meer verlassen hat.