Im Mikro-Camper durch Norwegen
Im Mikro-Camper durch Norwegen
Hallo, am Reisen Interessierte sowie Leidgeprüfte der Corona - Krise,
um ein wenig wie bereits Andere vom alles dominierenden Thema etwas abzulenken, will ich mal wieder über eine Reise berichten. Vom zauberhaften Norwegen gab es hier zwar schon einiges sehen und zu lesen ( zuletzt von Josefine, vorher von Jara und pichichi), aber unsere Erfahrungen der etwas anderen Art will ich euch trotzdem zum Besten geben. So könnt ihr bequem vom Sessel aus reisen, denn viel mehr geht ja gerade nicht !
Unser Norwegen-Trip im Frühsommer 2018: eine Rückblende
Der fahrbare Untersatz : unser 13 J alter C-Max, der auf's Altenteil zuging. Weniger optisch, aber jedenfalls in technischer Hinsicht. Klar, wir hätten ihn verkaufen können, aber mit gutem Gewissen höchstens an einen Bastler. Nach überraschend problemlosem ITV (Tüv) beschlossen wir jedoch, ein Bett einzubauen und mit dem Vehikel eine letzte lange Reise zu "dieseln". Geschätzte 10'000 km. Dies trotz eines schabenden Getriebegeräuschs, fast schon brüllender Hinterrad-Bremsen beim Rückwärts-Verzögern (kann man auch als Sicherheitsfaktor sehen) und diverser anderer Mängel . Ich hatte zuvor ein Bild einer ähnlichen Karrosse (Renault Scenic) mit einem Bett - Einbau gesehen und dachte: wir sind ja noch jung (hihi) und können das auch. Also bastelten wir etwas Vergleichbares.
.
Das Bett war inzwischen sehr komfortabel, nachdem wir die Matratze aufgrund einer unbefriedigenden Probeübernachtung oberhalb des Vall de Laguar nochmals überarbeitet hatten. Außerdem musste ich die Lüftungsgitter abändern, die ich für die beiden hinteren Türen konstruiert hatte.
Den Mangel an Stauraum in dem kleinen Gehäuse konnten wir unterwegs abmildern, denn im Schwarzwald hatten wir uns via Ebay eine Dachbox für leichtere, sperrige Sachen gesichert .
Es dauerte nach dem Start eine Woche, bis sich Wohn - Routine einstellte : Wo findet sich Gesuchtes in der relativen Enge ? Welche Reihenfolge ist beim Bett bauen sinnvoll ? Wie schraubt man sich durch die Seitentüren auf die Bettfläche ?.......Doch dies alles ging dann irgendwann wie von selbst.
Unsere Reiseroute verlief zunächst weitgehend abseits der Autobahn durch's spanische und französische Innenland . Bei Lörrach starteten wir eine Besuchs-Tour, die sich über Zürich und später quer durch Deutschland erstreckte. (Wenn wir schon mal da sind....)
Schließlich erreichten wir Dänemark. Auch dort wollten wir Freunden einen Besuch abzustatten. (Forum-Insider ahnen sofort, wem wir da auf den Wecker gehen wollten !) Wir bekamen leckere dänische „Tapas“, eine Gratis-Stadtführung und schließlich noch eine Rundfahrt durch die zauberhafte Umgebung. Aber wir wollten ja nach Norwegen. So ging es schließlich nachts über die letzten km nach Frederikshaven am Nordende Jütlands, wo die eigentliche Reise begann.
-----------------------------------------------
Bereits in der Nacht werden wir vom Gewummer der Schiffsmotoren geweckt, als die Fähre andockt. Am Morgen schluckt uns der mächtige Kahn samt einer großen Zahl aller möglicher Fahrzeuge .
Die ca 8 - stündige Fahrt wird erst richtig interessant, als wir in den Oslo-Fjord einlaufen.
Bei Kaiserwetter in einem echten Jahrhundert-Sommer aalen sich Sonnenhungrige vor ihren Wohnsilos im Hafenbereich.
.
Wir haben unser erstes Übernachtungsplätzchen neben der imposanten Holmenkollen-Schanze gefunden. Ganz allein sind wir hier nicht, " wohnen " in einer Reihe mit 3 polnischen Gastarbeitern, die hier aus Kostengründen in ihren PKWs hausen.
Es folgt ein kleiner Rundgang, während Oslos Biathlon-Elite tief unten neben dem Fuß der Schanze an der Schießanlage versucht, in Form zu bleiben.
Vor der Schanze : ein architektonisches und technisches Meisterwerk. Wir bewundern wir die filigrane Holz - Konstruktion.
.
Oslo zeigt sich uns mit seinen über 600'000 EW in den nächsten 2 Tagen als lebendige Metropole - voller quirligen Lebens. Dazu trägt natürlich auch das wunderbare Wetter über Skandinavien bei. Wenn Engel reisen.... ? Wir wandern die Stadt ab, sehen uns großartige Straßenzeilen mit Prachtbauten an und (von außen) auch das königliche Schloss. Im City-Center besuchen wir u.a. das markante Rathaus, einen klobigen Backstein-Bau mit überraschend schönen Wandbildern und großzügiger Innengestaltung. Dazu kommen ein Gang über die Uferpromenade vorbei am Bootshafen und auch durch die Festung Akershus, direkt am Fjord gelegen.
.
Etwas ganz Besonderes ist die Besichtigung des weitläufigen Vigeland-Parks, reich ausgestattet mit zahlreichen Skulpturen und dem „Monolitten“ im Zentrum. Dieser zeigt die Entwicklung vom vom Embryo durch alle Stadien, die ein Mensch durchlebt. Der Bildhauer Gustav Vigeland war bei der Gestaltung der Skulpturen von 1907 bis 1942 äußerst kreativ; seine Werke symbolisieren den Kreislauf des menschlichen Lebens.
.
Am Donnerstag, den 24. Mai verlassen wir Oslo in südwestlicher Richtung, durchqueren die Provinz Telemarken.
Hier finden sich viele Bauerndörfer, eine schöne Berglandschaft, malerische Täler, viele Flüsse, Seen und weitläufige Wälder.
Beim Telemarkkanal wollen wir uns eine alte Schiffs-Hebeschleuse ansehen: Vrangfoss. Sie überwindet mit Hilfe von fünf separaten Schleusenkammern eine Höhe von 23 Metern.
Alles wird auch heute noch von Hand bedient, und ganz fasziniert schauen wir zu, wie Überströmkanäle geöffnet und die Tore bewegt werden, während ein Ausflugsboot nach und nach durch die Kammern klettert.
.
Etwa 50 km in nördlicher Richtung wollen wir uns eine der für Norwegen typischen alten Kirchen ansehen.
Sie sei die größte der norwegischen Stabkirchen,ab dem 12. Jahrhundert im sog. Holzriegelwerk gebaut. Das Schiff dieser Kirchen ist ein annähernd quadratischer Raum, mit Schnitzereien oder Malereien geschmückt.
Wir kaufen Tickets zur Besichtigung mit Führung and separat zum Fotografieren. Anschließend bewundern wir das faszinierende Bauwerk, dessen Schiff kleiner ist, als es die Außenabmessungen der Kirche vermuten lassen.
Wir lauschen den Erläuterungen des jungen Führers und verlassen die Stabkirche schließlich. Im Museum gibt es noch einen Kaffee, und dann setzen wir die Fahrt fort.
.
So genießen wir die ständig wechselnden Ausblicke auf eine überwältigend schöne Landschaft: Berge, von denen immer wieder Wasserfälle harabstürzen, ausgedehnte Wälder, Wiesen mit Wildblumen und kleinere Dörfer oder Bauerngehöfte.
Irgendwann lotst mich meine navigierende Co-Pilotin auf eine Seitenstraße, aber schon nach wenigen Kilometern beginnt sie zu zweifeln, ob das die richtige Wahl war. Es geht lange auf einer schmalen, holprigen Teerpiste steil bergauf. Sollen wir umkehren?
Im Verlauf der Fahrt passieren wir gefräste Schneewände entlang der immer noch ansteigenden Straße und durchqueren dann für Stunden ein menschenleeres und wild - romantisches Eis - und Schnee - Paradies,
Nach einer kleinen gefühlten Ewigkeit geht es aus dieser Hochregion Telemarkens wieder in tiefere und damit wärmere Gefilde.
Hier suchen wir uns ein Plätzchen zum Übernachten.
..
Am nächsten Tag ist ein sportliches Programm angesagt. Wir starten nach einem kurzen Frühstück und erreichen gegen 10:30 h den Wander-Parkplatz beim Preikestolen, einem Aussichtsberg über dem Lysefjord.
Der Aufstieg ist eine nicht allzu schwierige Bergwanderung . Über gut ausgebaute steinige Wege ist allerdings Trittsicherheit gefordert. Die Steine sind teilweise nass und rutschig. Die letzten Meter zum Plateau des Preikestolen geht man dicht an der Abbruchkante zum Lysefjord entlang. Wer hier nicht schwindelfrei ist, hat jetzt ein Problem. Die Wand unter uns fällt 600 m senkrecht zum Fjord ab.
Die Aussicht ist grandios, aber wir müssen sie mit vielen Anderen teilen.
Nachdem wir die mitgebrachten Stullen verzehrt haben, treten wir den Rückweg an und sind nachmittags wieder beim Auto, wo wir uns etwas frisch machen. Anschließend fahren wir noch in Richtung Stavanger,
Später übernachten wir dann auf einem Campingplatz in einem Vorort Stavangers .
..
Am nächsten Tag haben wir natürlich eine Stadt - Besichtigung auf dem Plan.
Als erstes suchen wir uns einen Parkplatz. Dies kann stets ein Problem werden, weil die Schilder für uns schwer zu deuten sind. Selbst Einheimische sind oft auch nicht gerade sicher mit ihren Erläuterungsversuchen.
Danach besichtigen wir Old Stavanger mit seinen schmucken weißen Häuschen und gepflasterten Wegen.
Später umrunden wir den Hafen
.
und sehen uns im Stadtkern um mit vielen kleinen Läden und der markanten Domkirche. Die ist leider wegen Renovierung geschlossen.
Schließlich machen wir uns auf den Rückweg, besteigen unser Auto und fahren in Richtung Bergen.
Unterwegs auf der best ausgebauten Europastraße E39 geht es mal per Fähre über Fjorde,
mal queren wir elegante, weit spannende Brücken wie die Stordabrua.
Außerdem geht es durch Tunnel, darunter den Bømlafjord-Tunnel. Mit einer Länge von 7888 Meter ist das Bauwerk Norwegens längster Unterwassertunnel. Die größte Steigung bzw. das größte Gefälle betragen 8,5 %. Die Straße senkt sich auf 262,5 Meter unter der Meeresoberfläche. Das ist der tiefste Punkt im gesamten Netz der Europastraßen und der dritttiefste in Norwegen. Die Durchfahrt ist fast beklemmend, so gefühlt steil geht es hinunter. Besonders markant ist ein beleuchteter Kreisverkehr im Tunnel mit Abzweigungen.
Nebenbei bemerkt: Auf dem Plan der norwegischen “Maulwürfe” ist auch der Rogfast -Tunnel, der bis 2026 fertiggestellt sein soll. Er ist dann der längste und tiefste Unterwasser - Straßentunnel der Welt und wird sich, 27 Kilometer lang, an seinem tiefsten Punkt 392 Meter unter dem Meeresspiegel befinden !
Als angenehm empfinden wir die Bedingungen bezüglich der unvermeidlichen Maut. Wer sich als "User" angemeldet hat, dessen Kennzeichen wird an allen Maut-Stationen (Brücken, Tunnel, Schnellstraßen) registriert. Eine Abrechnung gibt es ca. einen Monat später per E-mail. Wir haben zum Schluss in Norwegen etwas über 100 € bezahlt und fanden dies absolut gerechtfertigt.
Unterwegs, bereits kurz vor dem nächsten Ziel, übernachten wir auf einem großen Parkplatz etwas abseits der Straße.
..
Ende Teil 1 ==============================================
um ein wenig wie bereits Andere vom alles dominierenden Thema etwas abzulenken, will ich mal wieder über eine Reise berichten. Vom zauberhaften Norwegen gab es hier zwar schon einiges sehen und zu lesen ( zuletzt von Josefine, vorher von Jara und pichichi), aber unsere Erfahrungen der etwas anderen Art will ich euch trotzdem zum Besten geben. So könnt ihr bequem vom Sessel aus reisen, denn viel mehr geht ja gerade nicht !
Unser Norwegen-Trip im Frühsommer 2018: eine Rückblende
Der fahrbare Untersatz : unser 13 J alter C-Max, der auf's Altenteil zuging. Weniger optisch, aber jedenfalls in technischer Hinsicht. Klar, wir hätten ihn verkaufen können, aber mit gutem Gewissen höchstens an einen Bastler. Nach überraschend problemlosem ITV (Tüv) beschlossen wir jedoch, ein Bett einzubauen und mit dem Vehikel eine letzte lange Reise zu "dieseln". Geschätzte 10'000 km. Dies trotz eines schabenden Getriebegeräuschs, fast schon brüllender Hinterrad-Bremsen beim Rückwärts-Verzögern (kann man auch als Sicherheitsfaktor sehen) und diverser anderer Mängel . Ich hatte zuvor ein Bild einer ähnlichen Karrosse (Renault Scenic) mit einem Bett - Einbau gesehen und dachte: wir sind ja noch jung (hihi) und können das auch. Also bastelten wir etwas Vergleichbares.
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Das Bett war inzwischen sehr komfortabel, nachdem wir die Matratze aufgrund einer unbefriedigenden Probeübernachtung oberhalb des Vall de Laguar nochmals überarbeitet hatten. Außerdem musste ich die Lüftungsgitter abändern, die ich für die beiden hinteren Türen konstruiert hatte.
Den Mangel an Stauraum in dem kleinen Gehäuse konnten wir unterwegs abmildern, denn im Schwarzwald hatten wir uns via Ebay eine Dachbox für leichtere, sperrige Sachen gesichert .
Es dauerte nach dem Start eine Woche, bis sich Wohn - Routine einstellte : Wo findet sich Gesuchtes in der relativen Enge ? Welche Reihenfolge ist beim Bett bauen sinnvoll ? Wie schraubt man sich durch die Seitentüren auf die Bettfläche ?.......Doch dies alles ging dann irgendwann wie von selbst.
Unsere Reiseroute verlief zunächst weitgehend abseits der Autobahn durch's spanische und französische Innenland . Bei Lörrach starteten wir eine Besuchs-Tour, die sich über Zürich und später quer durch Deutschland erstreckte. (Wenn wir schon mal da sind....)
Schließlich erreichten wir Dänemark. Auch dort wollten wir Freunden einen Besuch abzustatten. (Forum-Insider ahnen sofort, wem wir da auf den Wecker gehen wollten !) Wir bekamen leckere dänische „Tapas“, eine Gratis-Stadtführung und schließlich noch eine Rundfahrt durch die zauberhafte Umgebung. Aber wir wollten ja nach Norwegen. So ging es schließlich nachts über die letzten km nach Frederikshaven am Nordende Jütlands, wo die eigentliche Reise begann.
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Bereits in der Nacht werden wir vom Gewummer der Schiffsmotoren geweckt, als die Fähre andockt. Am Morgen schluckt uns der mächtige Kahn samt einer großen Zahl aller möglicher Fahrzeuge .
Die ca 8 - stündige Fahrt wird erst richtig interessant, als wir in den Oslo-Fjord einlaufen.
Bei Kaiserwetter in einem echten Jahrhundert-Sommer aalen sich Sonnenhungrige vor ihren Wohnsilos im Hafenbereich.
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Wir haben unser erstes Übernachtungsplätzchen neben der imposanten Holmenkollen-Schanze gefunden. Ganz allein sind wir hier nicht, " wohnen " in einer Reihe mit 3 polnischen Gastarbeitern, die hier aus Kostengründen in ihren PKWs hausen.
Es folgt ein kleiner Rundgang, während Oslos Biathlon-Elite tief unten neben dem Fuß der Schanze an der Schießanlage versucht, in Form zu bleiben.
Vor der Schanze : ein architektonisches und technisches Meisterwerk. Wir bewundern wir die filigrane Holz - Konstruktion.
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Oslo zeigt sich uns mit seinen über 600'000 EW in den nächsten 2 Tagen als lebendige Metropole - voller quirligen Lebens. Dazu trägt natürlich auch das wunderbare Wetter über Skandinavien bei. Wenn Engel reisen.... ? Wir wandern die Stadt ab, sehen uns großartige Straßenzeilen mit Prachtbauten an und (von außen) auch das königliche Schloss. Im City-Center besuchen wir u.a. das markante Rathaus, einen klobigen Backstein-Bau mit überraschend schönen Wandbildern und großzügiger Innengestaltung. Dazu kommen ein Gang über die Uferpromenade vorbei am Bootshafen und auch durch die Festung Akershus, direkt am Fjord gelegen.
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Etwas ganz Besonderes ist die Besichtigung des weitläufigen Vigeland-Parks, reich ausgestattet mit zahlreichen Skulpturen und dem „Monolitten“ im Zentrum. Dieser zeigt die Entwicklung vom vom Embryo durch alle Stadien, die ein Mensch durchlebt. Der Bildhauer Gustav Vigeland war bei der Gestaltung der Skulpturen von 1907 bis 1942 äußerst kreativ; seine Werke symbolisieren den Kreislauf des menschlichen Lebens.
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Am Donnerstag, den 24. Mai verlassen wir Oslo in südwestlicher Richtung, durchqueren die Provinz Telemarken.
Hier finden sich viele Bauerndörfer, eine schöne Berglandschaft, malerische Täler, viele Flüsse, Seen und weitläufige Wälder.
Beim Telemarkkanal wollen wir uns eine alte Schiffs-Hebeschleuse ansehen: Vrangfoss. Sie überwindet mit Hilfe von fünf separaten Schleusenkammern eine Höhe von 23 Metern.
Alles wird auch heute noch von Hand bedient, und ganz fasziniert schauen wir zu, wie Überströmkanäle geöffnet und die Tore bewegt werden, während ein Ausflugsboot nach und nach durch die Kammern klettert.
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Etwa 50 km in nördlicher Richtung wollen wir uns eine der für Norwegen typischen alten Kirchen ansehen.
Sie sei die größte der norwegischen Stabkirchen,ab dem 12. Jahrhundert im sog. Holzriegelwerk gebaut. Das Schiff dieser Kirchen ist ein annähernd quadratischer Raum, mit Schnitzereien oder Malereien geschmückt.
Wir kaufen Tickets zur Besichtigung mit Führung and separat zum Fotografieren. Anschließend bewundern wir das faszinierende Bauwerk, dessen Schiff kleiner ist, als es die Außenabmessungen der Kirche vermuten lassen.
Wir lauschen den Erläuterungen des jungen Führers und verlassen die Stabkirche schließlich. Im Museum gibt es noch einen Kaffee, und dann setzen wir die Fahrt fort.
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So genießen wir die ständig wechselnden Ausblicke auf eine überwältigend schöne Landschaft: Berge, von denen immer wieder Wasserfälle harabstürzen, ausgedehnte Wälder, Wiesen mit Wildblumen und kleinere Dörfer oder Bauerngehöfte.
Irgendwann lotst mich meine navigierende Co-Pilotin auf eine Seitenstraße, aber schon nach wenigen Kilometern beginnt sie zu zweifeln, ob das die richtige Wahl war. Es geht lange auf einer schmalen, holprigen Teerpiste steil bergauf. Sollen wir umkehren?
Im Verlauf der Fahrt passieren wir gefräste Schneewände entlang der immer noch ansteigenden Straße und durchqueren dann für Stunden ein menschenleeres und wild - romantisches Eis - und Schnee - Paradies,
Nach einer kleinen gefühlten Ewigkeit geht es aus dieser Hochregion Telemarkens wieder in tiefere und damit wärmere Gefilde.
Hier suchen wir uns ein Plätzchen zum Übernachten.
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Am nächsten Tag ist ein sportliches Programm angesagt. Wir starten nach einem kurzen Frühstück und erreichen gegen 10:30 h den Wander-Parkplatz beim Preikestolen, einem Aussichtsberg über dem Lysefjord.
Der Aufstieg ist eine nicht allzu schwierige Bergwanderung . Über gut ausgebaute steinige Wege ist allerdings Trittsicherheit gefordert. Die Steine sind teilweise nass und rutschig. Die letzten Meter zum Plateau des Preikestolen geht man dicht an der Abbruchkante zum Lysefjord entlang. Wer hier nicht schwindelfrei ist, hat jetzt ein Problem. Die Wand unter uns fällt 600 m senkrecht zum Fjord ab.
Die Aussicht ist grandios, aber wir müssen sie mit vielen Anderen teilen.
Nachdem wir die mitgebrachten Stullen verzehrt haben, treten wir den Rückweg an und sind nachmittags wieder beim Auto, wo wir uns etwas frisch machen. Anschließend fahren wir noch in Richtung Stavanger,
Später übernachten wir dann auf einem Campingplatz in einem Vorort Stavangers .
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Am nächsten Tag haben wir natürlich eine Stadt - Besichtigung auf dem Plan.
Als erstes suchen wir uns einen Parkplatz. Dies kann stets ein Problem werden, weil die Schilder für uns schwer zu deuten sind. Selbst Einheimische sind oft auch nicht gerade sicher mit ihren Erläuterungsversuchen.
Danach besichtigen wir Old Stavanger mit seinen schmucken weißen Häuschen und gepflasterten Wegen.
Später umrunden wir den Hafen
.
und sehen uns im Stadtkern um mit vielen kleinen Läden und der markanten Domkirche. Die ist leider wegen Renovierung geschlossen.
Schließlich machen wir uns auf den Rückweg, besteigen unser Auto und fahren in Richtung Bergen.
Unterwegs auf der best ausgebauten Europastraße E39 geht es mal per Fähre über Fjorde,
mal queren wir elegante, weit spannende Brücken wie die Stordabrua.
Außerdem geht es durch Tunnel, darunter den Bømlafjord-Tunnel. Mit einer Länge von 7888 Meter ist das Bauwerk Norwegens längster Unterwassertunnel. Die größte Steigung bzw. das größte Gefälle betragen 8,5 %. Die Straße senkt sich auf 262,5 Meter unter der Meeresoberfläche. Das ist der tiefste Punkt im gesamten Netz der Europastraßen und der dritttiefste in Norwegen. Die Durchfahrt ist fast beklemmend, so gefühlt steil geht es hinunter. Besonders markant ist ein beleuchteter Kreisverkehr im Tunnel mit Abzweigungen.
Nebenbei bemerkt: Auf dem Plan der norwegischen “Maulwürfe” ist auch der Rogfast -Tunnel, der bis 2026 fertiggestellt sein soll. Er ist dann der längste und tiefste Unterwasser - Straßentunnel der Welt und wird sich, 27 Kilometer lang, an seinem tiefsten Punkt 392 Meter unter dem Meeresspiegel befinden !
Als angenehm empfinden wir die Bedingungen bezüglich der unvermeidlichen Maut. Wer sich als "User" angemeldet hat, dessen Kennzeichen wird an allen Maut-Stationen (Brücken, Tunnel, Schnellstraßen) registriert. Eine Abrechnung gibt es ca. einen Monat später per E-mail. Wir haben zum Schluss in Norwegen etwas über 100 € bezahlt und fanden dies absolut gerechtfertigt.
Unterwegs, bereits kurz vor dem nächsten Ziel, übernachten wir auf einem großen Parkplatz etwas abseits der Straße.
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Ende Teil 1 ==============================================
„Die Welt ist ein Buch, und wer nicht reist, liest davon nicht eine einzige Seite.“
(wusste bereits Augustinus Aurelius, 354 – 430, Philosoph)
(wusste bereits Augustinus Aurelius, 354 – 430, Philosoph)
Re: Im Mikro-Camper durch Norwegen
Lieber ville, vielen Dank für diesen tollen Bericht. Ich freue mich, auch mal was anderes zu lesen als nur über Corona, was verständlicherweise gerade ein großes Thema ist. Ich hatte es ja auch mal mit einem anderen Thema versucht, hat aber glaube ich nicht so interessiert
Ganz tolle Fotos und vielfältige Eindrücke und klasse Wetter hattet ihr ja auch. Ich freue mich auf den nächsten Teil.
Gruß
girasol
Ganz tolle Fotos und vielfältige Eindrücke und klasse Wetter hattet ihr ja auch. Ich freue mich auf den nächsten Teil.
Gruß
girasol
Die Welt ist ein Buch und wer nicht reist, liest davon nur eine Seite.
Aurelius Augustinus
Aurelius Augustinus
Re: Im Mikro-Camper durch Norwegen
Eure Reise macht Lust auf mehr, viel mehr!
Scandy
PS.: Freunde gehen sich nicht auf den Geist, Freunde freuen sich
- nixwielos
- especialista
- Beiträge: 4662
- Registriert: Do 16. Aug 2012, 16:32
- Wohnort: Stuttgart / Dénia
- Kontaktdaten:
Re: Im Mikro-Camper durch Norwegen
Tolle Bilder, tolle Story, geniales Gefährt! Respekt, wir bleiben dran!!
Viele Grüße von Nicole und Stefan!
Life is too short to drink bad wine
Life is too short to drink bad wine
- basi
- especialista
- Beiträge: 1859
- Registriert: Di 27. Nov 2012, 13:11
- Wohnort: Pinache - Benissa Costa
Re: Im Mikro-Camper durch Norwegen
@ville
wieder eine typische Ville-Reise mit tollen Fotos einer großartigen Landschaft.
Vielen Dank für diesen tollen Bericht.
wieder eine typische Ville-Reise mit tollen Fotos einer großartigen Landschaft.
Vielen Dank für diesen tollen Bericht.
ich verspreche nichts, und das halte ich auch
- maxheadroom
- especialista
- Beiträge: 5205
- Registriert: Do 10. Jun 2010, 20:37
- Wohnort: Prov.Alic - Bavaria
- Kontaktdaten:
Re: Im Mikro-Camper durch Norwegen
Hola todos y ville,
dankeschön fuer den tollen Bilderbogen, tut richtig gut in der Coronahektik mal andere Gedanken zu haben
hier ist es ja mit dem Hausarrest nicht ganz so schlimm wie in Spanien, aber was weitere Aktionen
anbelangt doch sehr eingeschränkt
So bleibt mir nichts anderes übrig wie mich auf meine nähere Umgebung zu konzentrieren , um so mehr Spass macht es
vom Sessel aus so eine Fahrt zu verfolgen, Danke, schon gespannt auf die Fortsetzung.
Bleibt gesund
Saludos
maxheadroom
Even when you win the ratrace, you are still a rat
Pan de ayer, carne de hoy y vino de antaño, salud para todo ano
Soy optimista, incluso mi tipo de sangre es positiva.
La buena vida es cara. Hay otra más barata - pero esa no es vida.
Pan de ayer, carne de hoy y vino de antaño, salud para todo ano
Soy optimista, incluso mi tipo de sangre es positiva.
La buena vida es cara. Hay otra más barata - pero esa no es vida.
Re: Im Mikro-Camper durch Norwegen
Ville so ein schnuckeliges Fahrzeug . Die Schanze ist doch am Holmenkollen, oder. Da war ich mal, lang ists her.
Danke für die Reise mitten im Lockdown.
Danke für die Reise mitten im Lockdown.
Re: Im Mikro-Camper durch Norwegen
Wow. Das ist ein sehr respektabler Reisebericht. Norwegen ist ein schönes Land. Mit stolzen Bewohnern - auch wenn einiges von dem Wohlstand dieselben Grundlagen hat wie z. B. Saudi-Arabien (wissenschon, Öl und so).
Habe die Fotos und die Kommentare genossen. Zeigt: Es gab & gibt andere Zeiten, also Kopf hoch -- und nicht biestig werden, ist schlecht für die Endabrechnung)!
Habe die Fotos und die Kommentare genossen. Zeigt: Es gab & gibt andere Zeiten, also Kopf hoch -- und nicht biestig werden, ist schlecht für die Endabrechnung)!
Re: Im Mikro-Camper durch Norwegen
Oh wie schön, wieder ein Ville-Reisebericht. Vielen Dank, dafür.
Da bin ich doch gerne virtuell bei dieser Norwegen-Tour dabei.
Wir hatten zwar auch Norwegen im Jahr 2018 besucht, aber als unsere Tour im August begann, kippte das gute Wetter.
Insofern auch sehr schön für mich, Norwegen bei blauen Himmel in diesem Fotobericht zu sehen.
Da bin ich doch gerne virtuell bei dieser Norwegen-Tour dabei.
Wir hatten zwar auch Norwegen im Jahr 2018 besucht, aber als unsere Tour im August begann, kippte das gute Wetter.
Insofern auch sehr schön für mich, Norwegen bei blauen Himmel in diesem Fotobericht zu sehen.
Gruß Josefine
Re: Im Mikro-Camper durch Norwegen
Vielen lieben Dank für den tollen Bericht, da bekommt man Lust auf mehr. Freue mich schon auf den nächsten Teil