
Um es vorweg zu nehmen: Nein, es ist kein zugelaufenes Hundchen, das sich über Streicheleinheiten freut, sondern ein bleicher Skorpion mit bitter zusammengezogenen Lippen (so als hätte er schon ein hartes Leben hinter sich), scharfen Scheren, einem bedrohlichen Stachel am Schwanz und ganzen sechs Zentimetern Länge. Keine Ahnung, wie er den Weg in unser Haus gefunden hat, aber Skorpione sind - genauso wie Geckos - Kulturfolger. Es ist das erste Mal, dass ich in Spanien einen Skorpion „in freier Wildbahn“ gesehen habe (wäre aber vielleicht eine Erklärung für undefinierbare, schlecht heilbare Stiche an unbeschützten Beinen) muss aber gestehen, dass ich mich mit dem Wissen, dass es „nur eine geringe Anzahl von Arten (gibt), deren Stich für den Menschen tödlich sein kann“, (Wikipedia) nicht zufrieden geben konnte. Nach einem Vergleich scheint mein Exemplar aus der größten Familie der Buthidaes zu stammen, die in gemäßigten, subtropischen und tropischen Regionen der gesamten Erde verbreitet sind (S. können zur Not ein bis zwei Jahre ohne Nahrung auskommen). Ich las weiter: „Unter den Buthidae gibt es einige Arten mit einem sehr starken Gift, etwa 20 Arten können dabei auch für den Menschen tödlich sein. Die stärksten Gifte findet man bei Arten der Gattungen Androctonus, Centruroides, Hottentotta, Leiurus, Parabuthus und Tityus.“ Mein jetzt sorgsam für Beobachtungszwecke weiterhin unter Glas gehaltener blasser, immerhin 6 cm langer Skorpion der "Marke" Buthus occitanus (?), also ein Feldskorpion, scheint also eher ein harmloser Vertreter seiner Art zu sein, ist also kein Killer-Skorpion. Glück gehabt. Übrigens, liebe Gäste, ich wollte euch mit diesem Beitrag nicht verscheuchen, ihr seid mir nach wie vor herzlich willkommen.
