Gedanken zum Thema "Corona"

Benutzeravatar
chupacabra
especialista
especialista
Beiträge: 1171
Registriert: Fr 30. Jun 2017, 21:04
Wohnort: Caracas - Granada - Heidelberg

Re: Gedanken zum Thema "Corona"

Beitrag von chupacabra »

Ja. Die zweite Tabelle sollte auf jeden Fall einmal von Experten erklärt werden. Speziell die absolute und relative Abnahme der Todesfälle im Vergleich zum Frühjahr ist schon recht beachtlich und stimmt optimistisch.

Der von @HCA2 genannte Punkt klingt valide.
Saludos chupacabra
Benutzeravatar
Oliva B.
Administratorin u. Moderatorin
Administratorin u. Moderatorin
Beiträge: 21782
Registriert: Mi 6. Mai 2009, 08:17
Wohnort: Heute hier, morgen dort, bin kaum da, muß ich fort...

Re: Gedanken zum Thema "Corona"

Beitrag von Oliva B. »

HCA2 hat geschrieben: Di 1. Sep 2020, 17:31
Josefine hat geschrieben: Di 1. Sep 2020, 16:54 Hat sich das Virus etwa abgeschwächt?

Ockhams Rasiermesser: Die am meisten Gefährdeten sind vorgewarnt, passen viel besser auf sich auf, benutzen Masken, halten Abstand etc..
@ HCA2
Genauso sehe ich das auch.

Der große Knall wird kommen, wenn die infizierten, aber symptomfreien Urlauber alle Zuhause sind und nichtsahnend ( :-? ?) ihrer älteren Verwandtschaft einen Besuch abstatten. Ein entsprechender Artikel wurde am 28.8. in der zeit online veröffentlicht: Jetzt treiben junge Menschen die Pandemie. Und sich der Ansteckungsgefahr in Zukunft zu entziehen, wird immer schwieriger werden. Dann werden die Älteren wieder die Intensivbetten füllen. Ich würde mich freuen, wenn es anders käme, hege aber berechtigte Befürchtungen.…
Benutzeravatar
Josefine
especialista
especialista
Beiträge: 4031
Registriert: Mi 13. Jun 2012, 16:15
Wohnort: Orihuela Costa

Re: Gedanken zum Thema "Corona"

Beitrag von Josefine »

Bezüglich der Tabelle 2 in diesem Link:
https://www.20minutos.es/noticia/436496 ... toref=true

Da fände ich es gut, wenn sich bei diesen immens vielen positiv Getesteten und den äußerst geringen Krankenhausaufenthalten und Toten
mal die Virologen und Epidemiologen näher zu äußern würden. Welche Erklärung haben sie? Oder sucht man noch danach?

In Deutschland mit den vielen Demos, dichtgedrängt und oft ohne Masken ziemlich niedrige Infektionszahlen.
Auf den Demos in Weißrussland sieht man fast gar keine Leute mit Masken herumlaufen. Man hört auch nichts davon, dass die Neuinfektionen ausufern.

Vielleicht hängt es auch damit zusammen, dass die Virenlast im Freien einfach zu gering ist, um schwere Infektionen hervorzurufen.

Mal schauen, wie sich das Rätsel noch auflöst. ;-)
Gruß Josefine :)
Benutzeravatar
nurgis
especialista
especialista
Beiträge: 8958
Registriert: Mi 30. Mai 2012, 12:12
Wohnort: München-Land + E/Moraira

Re: Gedanken zum Thema "Corona"

Beitrag von nurgis »

Das Virus fühlt sich bei warmen Temperaturen wohl eindeutig wohler und animiert zur Vermehrung.
Der Hund ist Dir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.
Xanaron
especialista
especialista
Beiträge: 1022
Registriert: Mi 7. Dez 2011, 15:54
Wohnort: Rojales / Ciudad Quesada

Re: Gedanken zum Thema "Corona"

Beitrag von Xanaron »

Ein erstes Mal (?) zeigt sich die Kehrseite der Medaille in Sachen allumfassende Medienpräsenz. Vor 60 Jahren gab es auch schon Radio, sogar Fernsehen. Doch die hauptsächliche Informationsquelle war die Tageszeitung (und etwas Tagesschau....).

Zwangsläufig kamen neue Informationen erst nach einiger Zeit, teilweise viele Tage, bei den Interessierten an. Und diese waren meist Menschen, welche schon ein Grundwissen hatten, weil sie sich mit dem Thema auch über längere Zeit beschäftigt hatten. Da die Informationen Zeit hatten sich zu setzen (respektive vor der Veröffentlichung verifiziert zu werden), mussten sie auch nicht nach kurzer Zeit korrigiert oder dementiert werden. Oder "richtig gestellt" nur um einige Zeit später nochmals richtig(er) gestellt zu werden.

Heute jagen sich die "Informationskanäle" mit dem Ziel, schneller mit "wichtigen" Informationen an den Nutzer heran zu kommen. Und wer hat noch nicht bemerkt, dass im selben Mass die Qualität der Informationen von mässig zu schlecht tendierten. Zwangsläufig, denn vielfach werden die Meldungen ja nicht genügend, wenn überhaupt, verifiziert. Und da sich dabei auch noch bewusst tendenziöse und falsche Informationen den Anschein von "seriös" gebend dazwischen schleichen, bewirkt diese Informationsflut das Gegenteil von dem was sie bewirken sollte. Verunsicherung an Stelle von Beruhigung, Klarstellung, Hilfe.

Manchmal ist halt weniger mehr. In diesem Fall meine ich, dass es durchaus so hätte sein können.
Eisbär
apasionado
apasionado
Beiträge: 920
Registriert: Di 18. Dez 2018, 07:21

Re: Gedanken zum Thema "Corona"

Beitrag von Eisbär »

Heutzutage liegt es am Mensch selbst, der sich Eigenverantwortlich ab und zu mal eine Informationsdiät gönnen sollte. Daher (und aus anderen Gründen) habe ich gewisse Dinge garnicht erst auf dem Taschendespot (alias Smartphone) installiert, wie z.B. vieie der sogenannten "Sozialen Medien".

Es wäre interessant zu erforschen, ob die kognitiven Leistungen des Menschen nicht abnehmen, durch die dauerhafte Überflutung mit neuen "Informationen", die oft eher unwichtig sind. Werden wir durch zuviele Infos etwa zu einem gewissen Grad zu Autisten, die unfähig sind die auf sie einstürmenden Informationen zu filtern? Ist das so etwa auch zu einem gewissen Grad gewollt (als moderne Variante von Brot und Spiele)?
Benutzeravatar
Josefine
especialista
especialista
Beiträge: 4031
Registriert: Mi 13. Jun 2012, 16:15
Wohnort: Orihuela Costa

Re: Gedanken zum Thema "Corona"

Beitrag von Josefine »

Josefine hat geschrieben: Di 1. Sep 2020, 16:54
Hat sich das Virus etwa abgeschwächt? Mal schauen, was die Virologen dazu sagen werden.

Hier mal eine neue Info aus WELT: Coronavirus-Liveticker von heute: ;-)

Wie alle Viren verändert sich auch das neuartige Coronavirus im Laufe der Zeit – es mutiert. Schon im Mai 2020 gab es Anzeichen, dass der Verlust bestimmter RNA-Sequenzen SARS-CoV-2 weniger pathogen machen könnte. Jetzt könnte sich dies bestätigen – zumindest für eine in Asien nachgewiesene Virenmutante. Keiner der Patienten mit der mutierten Virenform entwickelte Atemnot oder benötigte zusätzlichen Sauerstoff – trotz vergleichbaren Alters und keinen signifikant anderen Vorerkrankungen.

Das ist doch mal eine Meldung, die auf eine positive Entwicklung hoffen lässt. :)
Da die Krankenhäuser mit Corona-Kranken nicht überfüllt sind, halte ich es nicht für abwegig, dass sich das Virus in Deutschland und Spanien "abgeschwächt" hat. Mal schauen, ob die düsteren Prognosen bezüglich der Urlaubs-Rückkehrer eintreffen. Ich vermute nicht. :)
Gruß Josefine :)
Benutzeravatar
Oliva B.
Administratorin u. Moderatorin
Administratorin u. Moderatorin
Beiträge: 21782
Registriert: Mi 6. Mai 2009, 08:17
Wohnort: Heute hier, morgen dort, bin kaum da, muß ich fort...

Re: Gedanken zum Thema "Corona"

Beitrag von Oliva B. »

Josefine hat geschrieben: Mi 2. Sep 2020, 14:42 [...]Da die Krankenhäuser mit Corona-Kranken nicht überfüllt sind, halte ich es nicht für abwegig, dass sich das Virus in Deutschland und Spanien "abgeschwächt" hat. Mal schauen, ob die düsteren Prognosen bezüglich der Urlaubs-Rückkehrer eintreffen. Ich vermute nicht. :)

Natürlich darf man auf medizinische Fortschritte bei zukünftigen Tests hoffen, und auch darauf bauen, das sich das Virus "abgeschwächt" hat.

Doch düsteren Prognosen stammen ja nicht von den Mitgliedern dieses Forums, sondern von Spaniens führenden Virologen und Ärzten, wie man in Atikeln der spanischen Presse lesen kann. Diese können sich wahrscheinlich vor Ort ein ganz anderes Bild machen als die Journalisten im Ausland.

Hier ein paar Zitate oder mit eigenen Worten zusammengefasse Meldungen der letzten Stunden; die kaum Anlass zum Optimismus geben:

Obwohl die Fallzahl momentan fast so hoch ist wie im März und April, sei die Situation eine andere. "Die Bevölkerung sollte nicht beunruhigt sein, aber sie sollte besorgt sein“, räumte am Montagabend Fernando Simón ein, Direktor des Centro de Coordinación de Alertas y Emergencias Sanitarias (Behörde für nationale oder internationale Bedrohungen der öffentlichen Gesundheit, zum Beispiel durch Pandemien).

Während es Katalonien inzwischen gelang, die Übertragungsrate zu stabilisieren, und Aragón es sogar geschafft hat, sie zu reduzieren, begann die zweite Welle in Valencia, Andalusien und Madrid, wobei die letztgenannte Region jeden fünften Fall in Spanien ausmachte und wieder zum Epizentrum der Infektionszahlen wurde.

Der Zusammenhang zwischen den Reisen in den Sommerferien und die Rückkehr aus dem Urlaub mit sorglosen Kontakten kann ein Grund sein, warum die Zahlen in manchen Gebieten wieder explodiert sind. Die Tatsache, dass Madrid Hauptstadt und Verkehrsknotenpunkt ist, erhöht das Risiko für die Madrileños, wo die Situation bereits besorgniserregend ist (Anm. gestern lag die 7-Tage-Inzidenz bei 235,15). Wenn sich der Anstieg der Covid-19-Patienten im selben Tempo wie in den letzten Tagen fortsetzt, werden die Krankenhausbetten in wenigen Wochen nicht mehr ausreichen. Die Belegung mit Covid-Patienten beträgt dort 16 %, in Aragón liegt sie seit 2 Wochen bei stabilen 13 %, während der spanische Durchschnitt bei 6 % liegt.
Rückblick auf den vergangenen August auf Englisch: August ends with more than 5,000 new coronavirus cases a day in Spain, five times those detected in July, erschienen am 1.9. El País.

Die Ängste und Befürchtungen der Mitarbeiter, die Anfang September aus dem Urlaub an ihre Arbeitsplätze in den Madrider Krankenhäusern kehren, schildert der Artikel Madrid vuelve a medicalizar hoteles para pacientes leves que precisan aislamiento, aus La Vanguardia. Ihn habe ich nicht übersetzt, da er keinen Nachrichtenwert hat.

Die neuesten Daten zeigen, dass Spanien weit davon entfernt ist, sich zu stabilisieren, im Gegenteil, die Fälle nehmen stark zu: mehr als 8.000 Menschen werden infiziert und 58 sterben an einem einzigen Tag. Nicht nur in Madrid ist die Situation prekär, auch in Andalusien nehmen die Fälle (und Einweisungen in Krankenhäuser) zu. Die Ambulanzen brechen zusammen. In Katalonien wartet man noch ab, ob der Rückgang der Fallzahlen einmalig ist oder eine echte Trendwende anzeigt.

Besonders im Fokus: Denia, Alicante. Im Juni registrierte man dort kaum Positive. Ende August, nachdem sich die Bevölkerung in den Sommerferien verdreifacht hat, steigt die Inzidenz des Virus sprunghaft an. 367 Fälle pro 100.000 Einwohner. Ähnliche Daten wie in den am stärksten betroffenen Stadtvierteln Madrids.Quelle, der Artikel erschien heute.

Nicht, dass ihr meint, ich überlese bewusst positive Meldungen oder gebe sie nicht weiter:

Die Gesundheitsministerin des Baskenlandes (Euskadi() lässt mit aller Vorsicht „Anzeichen einer Stabilisierung" erkennen und betonte wieder einmal die Notwendigkeit "nicht nachzulassen", jetzt, da viele Menschen nach ihrem Urlaub in die Städte und an ihren Arbeitsplatz zurückkehren. Die Krankenhauseinweisungen sind nach wie vor hoch, und man würde immer noch „sehr viele Tote“ zählen, insgesamt 27 in der vergangenen Woche, die höchste Zahl dieser zweiten Welle und 8 mehr als in den vorangegangenen sieben Tagen, sie merkte auch an, dass das Durchschnittsalter der Infizierten steigt!
Quelle: La Vanguardia

Ich schließe meinen Beitrag mit einer wichtigen Warnung von Ildefonso Hernández, Professor für öffentliche Gesundheit und Sprecher der spanischen Gesellschaft für öffentliche Gesundheit (SESPAS), der ebenfalls am Montag Verlauf der Epidemie als "sehr besorgniserregend" einstufte (Quelle: der oben erwähnte Artikel der Zeitung El País):
  • "[...] darüber hinaus glaube ich, dass die Kommunikation bei Themen wie Gesichtsmasken ein Misserfolg war. Es stimmt, dass die Menschen sie im Allgemeinen auf der Straße tragen, aber hier ist es vielleicht am wenigsten notwendig", schloss er in Bezug auf geschlossene Räume, in denen die Gesichtsschutzmasken viel nützlicher seien.
Benutzeravatar
Tina31
especialista
especialista
Beiträge: 1252
Registriert: Di 17. Apr 2018, 00:52
Wohnort: Mittelfranken / Villajoyosa

Re: Gedanken zum Thema "Corona"

Beitrag von Tina31 »

Das fällt mir auch extrem auf und ich empfinde es als eine schlimme Entwicklung:

„In den ersten Tagen der Einschränkungen träumte man von neuer Solidarität.“ .... „Stattdessen kam: Sozialneid und gegenseitige Bürgerkontrolle.“

https://www.sueddeutsche.de/politik/kol ... arEsdocIBA
Liebe Grüße Tina

*** Wenn du etwas haben willst, das du noch nie gehabt hast, dann musst du etwas tun, was du noch nie getan hast ***
Xanaron
especialista
especialista
Beiträge: 1022
Registriert: Mi 7. Dez 2011, 15:54
Wohnort: Rojales / Ciudad Quesada

Re: Gedanken zum Thema "Corona"

Beitrag von Xanaron »

Was zuviel ausgeklinkt wird, die Langzeitschäden. Und das betrifft nach natürlich ein Mehrfaches der Todesfälle. Und ist altersunabängig!
Antworten

Zurück zu „Pandemie: SARS-CoV-2 (COVID-19)“