Bargeld oder Kreditkarte?

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Rockcrunsher
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Re: Bargeld oder Kreditkarte?

Beitrag von Rockcrunsher »

ein klein wenig off topic...
@JanV:

Zitate:
Dabei vergessen sie sehr gerne, dass die Durchschnittverkäufe bei CC-Zahlung signifikant höher sind als bei Barzahlung.

... dass die Amexco-Inhaber im Durchschnitt mehr Geld ausgeben als die anderen. Eine Tatsache, die man, wenn man sich schlau anstellt, für sich nutzen kann.


Genau das ist es, was mich von der Kartenzahlung meist abhält.
Wenn man das Bargeldproblem mal unbeachtet lässt (Diebstahl, Mehrarbeit für die Verkäufer etc.), dann geht es doch nur darum, wie man es anstellen kann, dem (unbedarften) Kunden mehr Geld aus der Tasche zu ziehen. Da ist die einfache Handhabung der Kreditkarte natürlich genial. Beim Bargeld in der Tasche sehe ich, wieviel ich (im Moment) noch habe und verkneife mir vielleicht das eine oder andere Gimmick, bei der Kartenzahlung verliert man leichter den Überblick...wie schön für den Verkäufer.

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JanV
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Re: Bargeld oder Kreditkarte?

Beitrag von JanV »

Xanaron hat geschrieben: Do 8. Okt 2020, 11:59 Nur Bares ist Wahres! Stimmt zwar nur bedingt (Geld ist ein "Versprechen" des Staates, den Gegenwert zu garantieren), aber es hat sonst vieles für sich.

- Denn es verhindert, dass mein Bewegungsprofil (noch leichter und präziser) erstellt werden kann. Von wem auch immer.
Dafür sorgt schon das Smartphone. Und bei Einkäufen die Onlineplattformen. Man muss nur lernen, es für sich nutzen können. Es ist wie mit Werbung im TV - das ist für mich die Zeit, wann ich pinkeln gehe, Kaffee mache oder im Costa Blanca Forum lese...

- Zudem ist es eine "Ausgabenbremse". Schon mal einige Tausender physisch aus der Hand gegeben? Schon bei einigen Hundertern fängt es fast bei jedem an zu denken...... :-?
Das ist korrekt. Was mir dabei zu denken gibt ist, dass ich am Ende des Monats trotzdem kein Geld mehr habe....

- Einkauf in Fremdwärung? Kurs und "Bearbeitungsgebühren" sind ein lukratives Geschäft für die Bank. Gewechseltes Geld im eigenen Land meist günstiger im Kurs und im Einsatz ohne Gebühren
Da ist kein oder nur wenig Unterschied zwischen bar und CC. Die einen zahlen es mit dem Kauf/Verkauf Kurs, die anderen mit CC-Gebühr.
- Und noch heute sind viele Firmen bereit über den Preis zu reden bei Barzahlung.
Viele von ihnen betreiben das Geschäftsmodell der Steuerhinterziehung. Lass mich raten - meistens regelt man es mit dem Chef unter 4A und man bekommt abundzu keine Rechnung

Aber wir werden es so oder so nicht verhindern können. Corona hat dieser Geschäftsart einen immensen Schub versetzt und auch noch die letzten "Verweigerer" in die Knie gezwungen :evil:

(Nebenbei, ein ähnliches Thema: Autokauf. Bei Barzahlung (auch mit Karte...) keine Rabatte, bei Leasing schon.......)
Naja, im Autohaus kann man meistens nicht um die Steuer herum kommen, darum sind Rabatte meistens nur dann möglich, wenn es darum geht, ein Auto unbedingt vom Hof zu bekommen oder eine Verkaufsquote zu erfüllen. Bei Leasing ist es anders - da winken die Provisionen der Leasinggesellschaft oder der Bank.


Ich bin ein Fan von bargeldloser Zahlung. Aus vielerlei Gründen. Für mich überwiegen die Vorteile der Digizahlung bei weitem die Nachteile.
Jan
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Re: Bargeld oder Kreditkarte?

Beitrag von JanV »

Rockcrunsher hat geschrieben: Fr 9. Okt 2020, 10:55 ein klein wenig off topic...
@JanV:

Zitate:
Dabei vergessen sie sehr gerne, dass die Durchschnittverkäufe bei CC-Zahlung signifikant höher sind als bei Barzahlung.

... dass die Amexco-Inhaber im Durchschnitt mehr Geld ausgeben als die anderen. Eine Tatsache, die man, wenn man sich schlau anstellt, für sich nutzen kann.


Genau das ist es, was mich von der Kartenzahlung meist abhält.
Wenn man das Bargeldproblem mal unbeachtet lässt (Diebstahl, Mehrarbeit für die Verkäufer etc.), dann geht es doch nur darum, wie man es anstellen kann, dem (unbedarften) Kunden mehr Geld aus der Tasche zu ziehen. Da ist die einfache Handhabung der Kreditkarte natürlich genial. Beim Bargeld in der Tasche sehe ich, wieviel ich (im Moment) noch habe und verkneife mir vielleicht das eine oder andere Gimmick, bei der Kartenzahlung verliert man leichter den Überblick...wie schön für den Verkäufer.

Gruß Rockcrunsher
Richtig! Des einen Glück ist des anderen leid. Man will nur dein Bestes. Dein Geld. Das wird immer so bleiben. Man arbeitet schon fleißig daran, dir auch diese Entscheidung zu nehmen. Diese Kühlschränke, die ihren Inhalt selber kontrollieren, die Fehlmengen bestimmen und bestellen, es wird angeliefert und du wirst nur bezahlen. Bargeldlos selbstverständlich. Dein Auto sagt dir heute schon, dass es Zeit für einen Kaffee ist und wo die nächste Tanke ist. Alle wollen nur dein Geld. Ob der Bäcker, der Supermarkt oder der Autohändler - alle versuchen irgendwie an deine Kohle zu kommen, aber sie bieten zumindest was an dafür. Anders als z.B. die Mineralölgesellschaften, die Energielieferanten oder Staat - die erhöhen einfach nur die Preise oder Steuer. Den Staat interessiert es schon gar nicht, wie du zahlst. Der nimmt sich das von dir im voraus und ungefragt. Da hilft nicht die beste Selbstdisziplin. Aber das ist ein anderes Thema.
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Re: Bargeld oder Kreditkarte?

Beitrag von Xanaron »

JanV hat geschrieben: Fr 9. Okt 2020, 11:03

Ich bin ein Fan von bargeldloser Zahlung. Aus vielerlei Gründen. Für mich überwiegen die Vorteile der Digizahlung bei weitem die Nachteile.
Bei mir ist es eher eine Prinzipfrage. Ich lasse mir nicht gerne vorschreiben, wie ich lebe. Damit eben auch nicht ob ich bar oder mit Karte bezahlen will.

Obwohl das bargeldlose Zahlen viel Bequemlichkeit bietet (kommende noch mehr), benutze ich möglichst Bargeld. Denn eins ist gewiss: wenn Bargeld ganz abgeschafft ist, dann verlieren wir viel Freiheit. Auch wenn wir das gar nicht sofort bemerken werden.

Dass wir dann aber auch auf Gedeih und Verderb auf den Gesetzgeber angewiesen sind, dass dieser dafür sorgt, dass die Gebühren nicht in den Himmel steigen! Und da bin ich gar nicht zuversichtlich. Bankenkartelle gab es schon immer.
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Re: Bargeld oder Kreditkarte?

Beitrag von villa »

Ich sehe es wird rege diskutiert. Zuerst mal hatte ich geschrieben dass es kleine Unternehmer mehr trifft. ich war lange genug im Einzelhandel, und da hat noch langst nicht jeder Geldzählmaschinen etc. und die Kohle brachte man noch in einer Kassette selbst zur Bank auf dem Heimweg. Wer sein Geld mit Transportfirma abholen lassen muss ist bestimmt kein kleiner Fisch :mrgreen:

Dann gibt es auch noch so was wie Überweisung, mein Auto bezahl ich doch nicht mit Karte oder den Handwerker, die bezahle ich mit Überweisung, und das kostet im Verhältnis wenig und verursacht beiden Seiten kaum Kosten.

Was mich daran stört ist wie Xanaron schreibt, ist es erst mal alles schön unter Kontrolle geht es los mit den Gebühren, da seh ich es genau wie sie, wer regelt das? Wer verhindert dass es dann immer teurer wird?

Ja Geld kostet, egal ob Kontogebühren, Transaktionsgebühren oder Sicherheit von Bargeld. Aber hier geht es nun um kleine Unternehmen, die auch mal Zeit haben die Münzen zu rollen, Geld noch zu zählen und Abends in einer Kassette zur Bank zu bringen etc. Die sind es die die höchsten Gebühren Zahlen bei Karten (je kleiner der Umsatz desto höher die Gebühren) und die sind es denen es wirklich auch weh tut von einem mageren kleine Gewinn auch noch mal was zu verlieren.

Der ganze Mechanismus spielt immer den grossen in die Hände, und nein ich hab kein Problem im Supermakt mit Karte zu bezahlen, aber in einer Boutique oder im Kaffee um die Ecke macht das einen Unterschied und da möchte ich auch künftig gerne in Bar bezahlen.

Oder in meinem Fall wenn Gäste buchen und mir das Geld überweise ist mir das lieber als wenn sie mit Karte bezahlen, für mich ist das ganz einfach ein Minus und sonst gar nix. Schlimmer noch im schlimmsten Fall werden dann die Zahlungen angefochten und das Geld bei mir wieder abgebucht. Ist mir jetzt noch nicht passiert hab aber jetzt schon mehrfach davon gelesen.

Ob Amex immer noch mehr nimmt als andere weiss ich nicht, aber heute hat man meist mit einem Unternehmen einen Vertrag mit fixen Transaktionsgebühren für alle Karten die dieses Unternehmen abrechnet, basta. Und wer will den schon eine Karte die immer mal wieder nicht genommen wird. Also tut mir ein Amex Besitzer dann auch nicht leid. Ich glaub in Europa sind die nicht mehr wirklich bedeutend. Frankreich scheint mir Visa dominiert und in der Schweiz gibt fast jede Bank Visa oder Eurocard aus. Die Wahl der Karte wäre dann wohl eher eine Frage der Orientierung, mag sein dass in andern Märkten Amex noch Vorteile bietet oder besser angesehen ist.

Aber meines Erachtens bleibt der Vorteil von Bargeld für kleine Unternehmen klar bestehen. Und wenn die Gewinnspanne 10% ist und davon 2.5 für den Bezahlvorgang drauf gehen tut das weh, basta! Das hat nix mit schwarz Geschäfte machen zu tun. Und ich möchte das auch in Zukunft selbst bestimmen können.
In Italien wird übrigens darüber nachgedacht die Nutzung von Bargeld zu bestrafen, resp. einen Bonus zu geben wenn man alles mit Karte bezahlt. ..... mal sehen wo es dann eines Tages endet.
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Re: Bargeld oder Kreditkarte?

Beitrag von maxheadroom »


Hola todos,
ein viel diskutiertes Thema und eigentlich ist da nur eine grundsaetzliche Richtung erkennbar, nämlich die , ganz lanlgsam wird es wohl auf das Ende des Bargeldes hinauslaufen :-? :-o Es gibt ja schon einige Länder .die dank der Inflation , die ja durchaus ihren Zweck erfüllen muss, denn wie sollen die immensen weltweiten Staatsschulden jemals getilgt werden :-o , Teile ihrer Währung abgeschafft haben , die Schweiz hat keine Räppli mehr u.s.w.
Natuerlich wurde das ganze Thema schon von allen Seiten beleuchtet:
Verschwinden Münzen und Banknoten bald ganz?

Es gibt erste Anzeichen: 500-Euro-Scheine werden wohl bald aus dem Verkehr gezogen, Bargeldzahlungen womöglich auf 5000 Euro begrenzt. Ökonomen und Datenschützer fürchten das Schlimmste: Der Staat könne dann auf elektronischem Wege nicht nur private Geldvermögen nach Belieben manipulieren, sondern auch das Konsumverhalten jedes Bürgers lückenlos kontrollieren.

Weiterlesen bitte hier :https://www.spiegel.de/spam/satire-spie ... 76370.html

Abschliessend kann man dann auch sagen natuerlich kann man dann auch feststellen die Geldabschaffung weisst auch jetzt schon Erfolge auf :
Es gibt schon jetzt Leute die haben gar keines mehr >:) >:) :lol: :lol: >:) >:)
Saludos und bleibt gesund
maxheadroom

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Re: Bargeld oder Kreditkarte?

Beitrag von nurgis »

Da ich in letzter Zeit fast nur noch mit Creditkarte ,aus Angst vor Ansteckung bezahle ,häufen sich die Anfragen via Handy : wie war`s bei LIDL oder Pepe la Sal etc. Das macht mich langsam nervös, wenn ich ständig verfolgt werde.Auch bei Nichtnutzung der Karte solche Anfragen. Wie ist das möglich ? Ich war an diesen Orten.
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Re: Bargeld oder Kreditkarte?

Beitrag von daenu »

Ich gehe davon aus, Du hast ein Android Handy und brauchst hie und da Google Maps? Alternativ auch facebook ....

Google Maps Google merkt sich, wo du dich bewegst und speichert diese Daten siehe dazu hier weiter Infos dazu.

gruess daenu
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Re: Bargeld oder Kreditkarte?

Beitrag von Xanaron »

Der Thread zeigt fast logischerweise nur die Probleme des Nutzers von Kreditkarten auf.

Dass die Lieferanten (vor allem kleine Läden, KMU's) schon immer die "beschissenen" waren kommt etwas zu wenig zum tragen hier. Aber es ist nicht von ungefähr, dass in D Kreditkarten erst in den letzten Jahren langsam Fuss fassen. Ich habe das schon immer bewundert und gedacht, die "Deutschen" haben es geschnallt. Leider falsch gedacht.

Die jahrelange "Beschiessung" mit wohlwollenden Informationen, mit Unterstützung durch die Bankenlobby in der Politik und nun die "glückliche" Coronapandemie hat es fertig gebracht, dass Bargeld wohl schneller verschwindet als gedacht.

Für die Zukunft wird es wohl notwendig, dass ich auf die neuen Zahlungsmittel wie Bitcoin umsteige. Sofern nicht der Staat da dann auch einen Weg findet, die Daten irgendwie abzugreifen. x(
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Re: Bargeld oder Kreditkarte?

Beitrag von JanV »

villa hat geschrieben: Fr 9. Okt 2020, 21:09 Ich sehe es wird rege diskutiert. Zuerst mal hatte ich geschrieben dass es kleine Unternehmer mehr trifft. ich war lange genug im Einzelhandel, und da hat noch langst nicht jeder Geldzählmaschinen etc. und die Kohle brachte man noch in einer Kassette selbst zur Bank auf dem Heimweg. Wer sein Geld mit Transportfirma abholen lassen muss ist bestimmt kein kleiner Fisch :mrgreen:
Klar ist es abhängig von der Geschäftsgröße. Man müsste aber immer vernünftig rechnen, wissen, was einem seine Freizeit wert ist, seine Sicherheit oder die seiner Angestellten und letztendlich auch eine faire Abwägung der Alternativen. Ich gehe davon aus, dass hier v.a. um Einzelhandel und Gastronomie geht, also Bereiche, wo teilweise mit Kleinstsummen gehandelt wird. Meiner Meinung nach, allerdings auch gestützt durch jahrzehntelange Berufserfahrung, sollte/könnte/müsste man irgendwo im Bereich von 1500-2000 Euro Tagesumsatz schon durchaus profitorientierte Investitionen in Erwägung ziehen, nicht nur das profitorientierte Sparen.


Was mich daran stört ist wie Xanaron schreibt, ist es erst mal alles schön unter Kontrolle geht es los mit den Gebühren, da seh ich es genau wie sie, wer regelt das? Wer verhindert dass es dann immer teurer wird?
Niemand, es wäre auch töricht, so was zu erwarten. Das beste Beispiel dafür sind die Preise im Energiesektor. Obwohl man sich dumm und dämlich spart, investiert in allen möglichen Quatsch, entsprechend weniger verbraucht, zahlt man immer mehr und mehr. Weder die Unternehmen, noch der Staat wollen auf die Profite/Steuer verzichten. Also werden die Preise erhöht. Ganz einfach. Meistens ohne Gegenleistung, im Gegenteil, eher mit weniger Gegenleistung. So nach dem Motto: Wenn du schon mehr zahlen musst, dann bekommst du wenigstens weniger dafür.

Ja Geld kostet, egal ob Kontogebühren, Transaktionsgebühren oder Sicherheit von Bargeld. Aber hier geht es nun um kleine Unternehmen, die auch mal Zeit haben die Münzen zu rollen, Geld noch zu zählen und Abends in einer Kassette zur Bank zu bringen etc. Die sind es die die höchsten Gebühren Zahlen bei Karten (je kleiner der Umsatz desto höher die Gebühren) und die sind es denen es wirklich auch weh tut von einem mageren kleine Gewinn auch noch mal was zu verlieren.
Das ist genau der Bereich, wo es am meisten Differenzen gibt. Sicher, Kleinunternehmen. Aber auch die Zeit des Kleinunternehmer ist eine Arbeitszeit und somit eine wirtschaftliche Größe. Er könnte, statt Geld zu rollen, einfach mal die Füsse hochlegen, was auch nicht verkehrt ist, oder was vernünftigeres machen. Geldzählmaschine ist sicher erst bei größeren Summen oder vielen Kleingeld wirtschaftlich vertretbar, andererseits spart sie ungemein Zeit und die Amortisation lässt sich leicht berechnen. Abends eine Kassette zur Bank zu bringen ist m.M.n. in den heutigen Zeiten ein Sicherheitswahnsinn und ich hoffe, dass der Kleinunternehmer selber auf die Bank läuft und nicht seine Angestellten schickt.

Der ganze Mechanismus spielt immer den grossen in die Hände, und nein ich hab kein Problem im Supermakt mit Karte zu bezahlen, aber in einer Boutique oder im Kaffee um die Ecke macht das einen Unterschied und da möchte ich auch künftig gerne in Bar bezahlen.
Einige Beispiele der Kosten für Geldleistungen: Rollgeldbereitstellung mtl ca 80-120 bei 2x wtl Abnahme - das lässt sich sicher gut durch verschiedene Berechnungen reduzieren, oder auch indem man keine 6er-9er Preise hat. Bankkosten bei bargeldlosem Umsatz bis zu 10 Cent pro Buchung, was ich persönlich für Wucher und Diebstahl halte, bei so was würde ich die Bank wechseln. Kosten der Kartenterminals ab ca 30,- incl. Support. Bankkosten pro Einzahlung 1-2,- (Zählgeld). Dazu kommen jetzt die Gebühren der Kartenunternehmen - 0,3-0,5%, und das ist wirklich fast vernachlässigbar. Bei Amexco 2-2,5%, fällt aber wenig ins Gewicht, da wenig genutzt. Alle diese Kosten sind im kleinen Bereich verhandelbar, meistens als Package zu erhalten. Man muss wirklich keinen 5-stelligen Tagesumsatz machen, um sie zu stemmen.

Ob Amex immer noch mehr nimmt als andere weiss ich nicht, aber heute hat man meist mit einem Unternehmen einen Vertrag mit fixen Transaktionsgebühren für alle Karten die dieses Unternehmen abrechnet, basta. Und wer will den schon eine Karte die immer mal wieder nicht genommen wird. Also tut mir ein Amex Besitzer dann auch nicht leid. Ich glaub in Europa sind die nicht mehr wirklich bedeutend. Frankreich scheint mir Visa dominiert und in der Schweiz gibt fast jede Bank Visa oder Eurocard aus. Die Wahl der Karte wäre dann wohl eher eine Frage der Orientierung, mag sein dass in andern Märkten Amex noch Vorteile bietet oder besser angesehen ist.
Die Amex ist teurer als die gängigen Visa oder Master. Für beide Seiten. In Europa klar erst die Nr.3, es würde mich wundern, wenn sie mehr als 10% ausmacht. Ich habe Amexco aber wegen der Serviceleistungen, die da angeboten werden, sicher nicht wegen Prestige (ist auch kein). Es lässt sich einfach berechnen, ob sie sich lohnt oder nicht. Wo sie genommen wird ok, wo nicht, zahle ich mit anderen Karten. Aber ich lasse grundsätzlich die Ware liegen, wenn das Geschäft meint, dass ich unter irgendeinem Limit für Kartenzahlung bin. Dann können die mich mal.

Aber meines Erachtens bleibt der Vorteil von Bargeld für kleine Unternehmen klar bestehen. Und wenn die Gewinnspanne 10% ist und davon 2.5 für den Bezahlvorgang drauf gehen tut das weh, basta! Das hat nix mit schwarz Geschäfte machen zu tun. Und ich möchte das auch in Zukunft selbst bestimmen können.
Zuerst Mal sind 10% Margin im Einzelhandel oder Gastronomie gar nicht so schlecht, die Bankkosten sollten aber schon drin sein. 2,5% möchte ich dafür auch nicht zahlen und falls es so was gibt, dann hat man was falsch gemacht. Es gibt Kleinstunternehmen mit Kleinumsätzen, wo man sich sicher darüber keine Gedanken machen muss. Lapidar könnte man sagen, wenn ich irgendwo am Straßenrand eine Pommesbude betreibe, kann ich wohl auf viele kostspieligen Geldleistungen verzichten. Aber, bei einem schönen Cafe mit guter Theke und vernünftigen Sitzbereich würde ich die Möglichkeit der CC-Bezahlung alleine als Serviceleistung verstehen. Die sich erfahrungsgemäß schnell amortisiert. Da schafft man sich einen chromglitzernden, 20 Tausend Euro teuren Siebträger an, aber lehnt man die Kartenzahlung ab. Es ist definitiv so, dass man bei Kartenzahlung einen höheren Durchschnittumsatz erzielt. Die Gründe dafür sind so einleuchtend, dass man sie nicht erwähnen braucht. Das muss jeder für sich entscheiden. Das ganze soll jetzt kein Moralpredigt sein, um Gottes Willen. Es sind nur meine Berufserfahrungen...

In Italien wird übrigens darüber nachgedacht die Nutzung von Bargeld zu bestrafen, resp. einen Bonus zu geben wenn man alles mit Karte bezahlt. ..... mal sehen wo es dann eines Tages endet.
Es wird auch darüber nachgedacht, die 1 und 2 Cent Stücke abzuschaffen. Das wäre schon mal ein guter Anfang.
Jan
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