

Jetzt aber zum Thema.
Ja, man muss mit deinen "obigen Zahlen" leben.
Wie sagte Streeck doch zum Schluss des Interviews:
"Selbst mit Impfstoffen sei es der Menschheit erst ein einziges Mal (bei Pocken) gelungen, ein Virus auszurotten. Fazit: Viele von uns werden Bekanntschaft mit diesem Virus machen, ob wir wollen oder nicht."
Aber wer, lieber chupacabra, hat wo geschrieben, dass nicht Maßnahmen erforderlich sind?
Und was unterstellst du mit einer Frage wie: "Oder sind vielleicht doch einige Maßnahmen notwendig?"
Wir sind uns doch hoffentlich einig, das Eine muss das Andere nicht ausschließen.
Gerade eben habe ich in den Nachrichten gehört, eine japanische Studie belegt, wenn einer von zwei Personen infiziert ist und beide Masken tragen, senkt sich das Risiko einer Ansteckung um 70%.
Da ist es für mich selbstverständlich, eine zu tragen, wenn ich jemandem näher komme. Das war für mich schon seit Beginn der Pandemie so.
In dem n-tv Interview heißt es weiter:
"Corona ist deutlich gefährlicher als eine normale Grippewelle aber es ist nicht unter unser Untergang.
Das Virus ist zu politisch geworden.
Streeck plädiert für ein Ende des Krisen- und Panikmodus, der Umgang mit dem Virus müsse in ein normales Risikohandling wie bei vielen anderen Risiken des Lebens auch übergehen. Ängste zu schüren sei der falsche Weg, weil man damit die Gesellschaft spalte und die Akzeptanz für eigenverantwortliche Achtsamkeit schwäche. Die Infektionszahlen dürften nicht mehr im Haupt-Fokus stehen. Man müsse auch den echten Krankheitsausbruch ins Auge fassen - wie die Auslastung in der stationären Behandlung und den Anteil der belegten Intensivbetten.
Drosten steht für eine harte, strenge Isolationsstrategie mitsamt Lockdown und konzipiert damit die Verbotspolitik der Kanzlerin. Streeck hingegen verficht einen differenzierteren, liberaleren Ansatz der Flexibilität. Während der eine vor allem mahnt und warnt, will der andere relativieren und abwägen."
Auch wenn ich volles Verständnis dafür habe, dass zu Beginn der Pandemie erstmal hart durchgegriffen wurde, einfach weil noch gar nichts über dieses Virus bekannt war, wir erleben jetzt, was es bringt, wenn weiter mit Verboten agiert wird.
Ich kenne keinen Menschen, der sich gerne vorschreiben lässt, was zu tun ist und was nicht. Beinhaltet dieses Denken doch, der Mensch ist zu dumm, um von selbst darauf zu kommen, was falsch und was richtig ist.
Und was für ein Menschenbild haben wir, wenn gesagt wird, ja du und ich wissen es, aber die anderen ja nicht. Dann kommen als Beispiel die Masken Verweigerer, die Verschwörungstheoretiker und und ...
Glaubt denn wirklich irgendjemand von uns, dass ich mit VERBOTEN jemanden erreichen kann, der eine andere Meinung vertritt, oder dem es an gesunden Menschenverstand mangelt?
Wir erleben es doch täglich, wie es läuft.
Die tägliche Berichterstattung in den Medien sollte andere Schwerpunkte setzen.
Was bringt es, uns täglich die Zahl der Neuinfizierten zu nennen?
Hilft das tatsächlich im Kampf gegen das Virus?
Wird durch das Nennen dieser Zahlen ein Mensch weniger infiziert ?
Nein, diese Berichterstattung bewirkt nur, dass wir unser tägliches Leben und Handeln von diesem Virus bestimmen lassen.
Ich möchte nicht in einer Welt leben, wo man sich gegenseitig beäugt, die Kluft zwischen Alt und Jung immer größer wird und das "nur", weil dieses Virus unser Leben und Handeln bestimmt.
Und nein, meine Angst, an dem Virus zu sterben, ist nicht vorhanden. Hätte ich derartige Ängste, sollte ich lieber kein Auto mehr fahren.