
Gender-Mainstreaming und Anglizismen
- nurgis
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Re: Gender-Mainstreaming und Anglizismen
@Miesepeter, ich habe den Eindruck Du fährst gerne schwarz, da Du Dich gut damit auskennst. 

Der Hund ist Dir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.
- Atze
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Re: Gender-Mainstreaming und Anglizismen
In Frankreich gilt seit 1994 ein Gesetz zum Schutz der franz. Sprache, das z. B. verlangt, daß englische Werbesprüche mit einer Übersetzung versehen werden müssen. Anglizismen werden zwar nicht bestraft, aber sind verpönt. Und Unterhaltungsprogramm müssen mind. 40% franz. Lieder senden.
Gendern ist in der Schule bei schriftlichen Arbeiten verboten.
Gendern ist in der Schule bei schriftlichen Arbeiten verboten.
LG Atze
Re: Gender-Mainstreaming und Anglizismen
Das Traurige an der lächerlichen Diskussion ist doch, dass außer der selbsternannten Sprachpolizei (und vielleicht eine Handvoll Rassisten) niemand wirklich Böses denkt.Hessebub hat geschrieben: ↑So 11. Jul 2021, 10:55 Was machen wir uns das Leben schwerFür mich grenzt das alles nur noch an Lächerlichkeit. Ich denk bei dem Wort Schwarzarbeit oder Schwarzfahren an alles, aber bestimmt nicht an Menschen mit dunkler Hautfarbe! Fehlt nur noch das man bei der nächsten Fahrzeugbestellung die Farbe schwarz nicht mehr wählen kann, könnte ja in jeder Karre ein Rassist drinnen sitzen
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Kein Kind würde jemals etwas Verwerfliches an einem Negerkuss finden, das wird ihnen aber spätestens in der Schule eingetrichtert.
Und so lassen wir uns von fanatischen Moralaposteln wie sie Säue durchs Dorf treiben, immer auf der Suche nach Begriffen, die von jenen als politisch korrekt geadelt und dann im vorauseilenden Gehorsam von Politik und Presse nachgeplappert werden, immer in panischer Angst andernfalls im Shitstorm von den Fanatikern öffentlich demontiert zu werden.
Ausländer sind jetzt Migranten, selbst wenn sie nicht mehr migrieren, sondern schon seit Jahren angekommen sind. Und mit dem Gendern steht das nächste Problem an, es gibt ja auch Migrantinnen, und solche Ausländer, die sich keinem Geschlecht zuordnen wollen. Verflixte Situation.... Und das Chaos wird ausbrechen, wenn irgendwo jemand skandiert "Migrant*:/innen raus". Dann muss die Sprachpoliziei sich wieder ganz schnell etwas Neues ausdenken. Schlage vor, den Begriff Inländer:In zu verwenden, damit verarscht man das Nazi-Pack linguistisch aber mal richtig.
Neger wurden erst eingedeutscht schwarz, dann farbig, und jetzt People of Color ... wobei Black lives ja mattern, Schwarz aber keine Farbe ist. Sehr verwirrend. Und bei aller Liebe, bei People of Color muss ich an etwas in Richtung grün mit blauen Punkten denken, und nicht an Menschen mit stärker pigmentierter Haut. Rassismus bekämpft man nicht mit mit ständig neuen und immer absurderen Worten, sondern damit, dass man den Menschen sieht und respektiert, anstatt sich an der Hautfarbe und den damit verbundenen Begrifflichkeiten aufzureiben.
Auch den Behinderten ging es ja schon mehrfach an den sprachlichen Kragen, obwohl in diesem Zusammenhang einmal völlig richtig gesagt wurde, man sei ja nicht behindert, sondern man werde behindert; was auch an uns Architekten ein ganz klares Signal war, Barrieren abzubauen und architektonische Behinderungen unserer Mitmenschen so weit wie möglich zu vermeiden. Heute sind es meines Wissens Menschen mit speziellen Bedürfnissen, allerdings kann es sein, dass dieser Terminus auch schon wieder überholt ist und als Exklusion verstanden wird. Immerhin haben ja auch Menschen mit Gluten-Unverträglichkeit spezielle Bedürfnisse, zB am Mittagstisch.
Hätte ich einen Negerkuss zur Hand, würde ich jetzt hineinbeißen... aus Verzweiflung, dass die Menschen immer mehr über Worte und immer weniger über Inhalte diskutieren.
Saludos,
Chris
Chris
- Atze
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Re: Gender-Mainstreaming und Anglizismen
Und bei uns umme Ecke ist eine Rampe für Behinderte für "Minosválidos", also frei übersetzt für "Minderwertige, Mindergültige" ausgewiesen.
LG Atze
- Oliva B.
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Re: Gender-Mainstreaming und Anglizismen
Dankender Applaus von mir für diesen ausgefeilten Beitrag, lieber Chris! 

Saludos,
Elke (Oliva B.)
Ortsporträts aus der Provinz Alicante
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- Frambuesa
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Re: Gender-Mainstreaming und Anglizismen
Diesem Applaus für Chris’ klar und deutlichem Beitrag schließe ich mich gerne an


Saludos Frambuesa
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Es ist schwieriger, eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom.
A.Einstein
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Re: Gender-Mainstreaming und Anglizismen
Ja chris wirklich super der Beitrag. Was mich aber noch interessieren würde ist woher das alles kommt? Wer hat eigentlich den ganzen Gendermist und alles was dazu gehört den Aufgebracht? Ich kann mich nur erinnern das es plötzlich da war. Und dann auch in aller Munde. Jede Zeitung musste sich darüber auslassen und keiner durfte darüber kritisch berichten. Der war ja sofort draußen oder unten. Hoffentlich hat das bald ein Ende und man widmet sich wieder wichtigen Themen.
Und noch was, ich würde sofort in einen Mohrenkopf beißen, hätte ich mal einen.
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- maxheadroom
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Re: Gender-Mainstreaming und Anglizismen
Hola todos,
ja Chris hat es schön ausgeführt, noch besser hat es der gute Orwell getroffen mit Neusprech , Tante Google liefert da einige gute Erklärungen auch über den Zusammenhang mit gendern und ähnlichem.
Saludos
maxheadroom
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La buena vida es cara. Hay otra más barata - pero esa no es vida.
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- cola trinker
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Re: Gender-Mainstreaming und Anglizismen
Was ist denn dann eigentlich mit dem Begriff „Weisser“, ist dass nicht auch rassistisch? 

Liebe Grüße aus dem Norden
Torsten
Torsten
Re: Gender-Mainstreaming und Anglizismen
Gibts denn im Forum keinen der für das Gendern ist ? 

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