Florecilla hat geschrieben:Rexili hat geschrieben:Hallo Florecilla,
von solchen Preisen können wir hier nur träumen.
Wir sind immer gerne essen gegangen, aber hier bei uns stimmt das Preis-Leistungsverhältnis überhaupt nicht.
Ich habe schonmal eine ausführliche Mail an "Hostemur" geschrieben, aber die sitzen auf so einem hohen Roß, das geht ihnen am Allerwertesten vorbei.
In Denia gibt es Restaurants ohne Ende. Fast alle bieten ein Tagesmenü an. Die Preise für ein Tagesmenü mit Vorspeise, Hauptgericht und Dessert oder Kaffee liegen zwischen 8,00 und 12,00 Euro, manchmal ist auch ein Getränk inklusive. So kostet z.B. ein Steakmenü (Suppe, Beilagensalat, Steak mit Beilage und Dessert) 11,90 Euro, und das nicht nur mittags.
Wir wollten gestern nach unserem anstrengenden Gipfelsturm ein ordentliches Mittagessen zu uns nehmen und fuhren nach der Bergtour in ein sehr einsames, schönes Tal. Wir fanden ein Hinweisschild zu einem Restaurant in einigen Kilometern Entfernung. Fast wären wir an der alten Masia vorbei gefahren, denn es gab keinerlei Hinweisschild. Nur der neue verglaste Anbau, in dem Plastikstühle und Tische standen, wies auf einen Restaurantbetrieb hin und ein paar Autos auf dem Parkplatz.
Da wir hungrig waren und es auch schon ziemlich spät war, beschlossen wir dort einzukehren. Wir betraten den Gastraum.
Links ging es in einen gemütlich eingerichteten Raum mit alten Fässern, doch gegessen wurde offenbar vorne, in dem verglasten Anbau. Schnell merkte ich, dass ich bei der Wanderung ordentlich ins Schwitzen gekommen bin, denn mein T-Shirt fühlte sich auf einmal ziemlich kalt auf der Haut an. Das sagt euch wahrscheinlich genug über die Temperatur, die in dem Raum herrschte.
Ungefragt stellte der Wirt einen Teller mit Käse und Schinken vor uns, ein Schälchen mit Erdnüssen und die für Spanier obligatorische Tüte Chipse. Er fragte, ob wir ein Menü essen wollen. Da wir in der Vergangenheit schon mehr als einmal reingefallen sind, fragten wir nach der Karte. Das war auch gut so, denn das billigste Menü lag bei 22 Euro/Person, das nächste bei 28 Euro. Die Vorspeisen waren auch recht teuer, also ließen wir die unbestellten Teller wieder zurück gehen. Die in der Speisekarte angebotenen Gerichte ließen uns auch nicht gerade in Jubelschreie ausstoßen, also aßen wir à la carte jeweils ein Stück Fleisch mit „Beilagen“. Bei den Beilagen handelte es sich um ein paar gebratene, trockene Kartoffeln. Nada más. Preis-Leistung stimmte auf jeden Fall überhaupt nicht.
Was ich damit sagen will:
Es ist ganz erstaunlich, mit welchen Preisdifferenzen man in spanischen Restaurants rechnen muss. Die Preise haben weder mit der Gegend, mit der Ausstattung des Lokals noch etwas mit der Qualität der Speisen zu tun. Es wird genommen, was man kriegen kann.
Nächstes Beispiel:
Wir haben kürzlich mit allem Pipapo gegessen, d.h. wir bekamen zu Beginn ein alkoholfreies Getränk zur Erfrischung und hatten ein Menü drei verschiedenen Vorspeisen: eine Salatplatte, eine Platte mit Manchegokäse und Schinken, einen Teller mit leckeren Tintenfischen (Chipirónes), danach gab es wahlweise Spaghetti Carbonara oder Linsensuppe (danach war ich schon satt), dann kam der Hauptgang je nach Wahl Fisch oder ein Schweinefilet mit verschiedenen frischen Gemüsesorten und - für diese Gegend völlig untypisch - einer leckeren Sauce. Dazu gab es eine Flasche Wein (keinen Fusel), als Nachspeise Flan des Hauses und zwei Cortados. Dafür haben wir 15 €/Person bezahlt. Das Getränk am Anfang inklusive. Das Ambiente des Lokals war geschmackvoll, es war gut geheizt, auf dem Tisch lagen Stofftischdecken, es gab Stoffservietten, ordentlich gekleidete Kellner und im Hintergrund spielte leise Musik.
Zwar weiß ich nicht, wie dieses Lokal auf seine Kosten kommt, aber vielleicht gleicht sich das durch die Zahl der Gäste aus, denn es war sehr gut besetzt, es war Mittagszeit und viele gepflegt gekleidete Geschäftsleute aßen dort.
Daher weiß ich nicht, wie manche Restaurants ihre Preise gestalten. Der einfache, aber überzogen teure Landgasthof sieht uns auf jeden Fall nicht wieder.