Was macht denn Don Quijote im Maultaschenländle?
- Frambuesa
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Was macht denn Don Quijote im Maultaschenländle?
Statt edlem Geschmeide hatte Jefe mir in diesem Jahr ein paar Tage „Schwarzwald“ zum Geburtstag geschenkt.
Herrlich war der Anblick der hoch über der Nagold liegenden Altstadt von Altensteig und es wundert uns nicht, dass die unter Denkmalschutz stehende Fachwerk-Gruppe aus dem 15. bis 18. Jh in fast jedem Bildband Baden-Württembergs zu finden ist. Bei der Wahl des Ferienhauses hat Jefe jedoch nicht bedacht, dass eine malerische Altstadt nicht unbedingt auch ein idealer Ausgangspunkt für Unternehmungen sein muss. Das Leben der kleinen blitzsauberen Stadt findet nämlich im Tal zu beiden Seiten der Nagold statt.
Um dorthin zu gelangen heißt es zunächst einmal entweder unendlich viele Stufen oder ziemlich steile Gassen hinunter und logischerweise auch wieder hoch zu laufen. So etwas gefällt alten arthrosekranken Knien natürlich überhaupt nicht; vor Schmerzen knarzen sie so laut bei jedem Schritt, dass sich die Leute vor Schreck umdrehen.
Doch nicht nur alte Knochen haben einen Mordsrespekt vor den steilen Gassen; aus sicherer Quelle weiß ich, dass schon vor langer Zeit Fahrschülern hier beim Üben des Berganfahrens der Schweiß auf der Stirn stand
An den Gestaden der Nagold angekommen war dann jeden Morgen erst einmal ein leckeres Frühstück auf der Terrasse des Café Haag angesagt, einem strategischen Platz zum Studium des kleinstädtischen Alltagsgeschehens. Daher dehnte sich unser Frühstück oft bis zum späten Vormittag aus.
So konnten wir z.B. beobachten, dass vom Rathausplatz laufend Busse in sämtliche Richtungen abfuhren und liebäugelten schon mit der Idee, die Gegend mittels des 9€-Tickets zu erkunden - wenn da nicht . . . Jefes „Kreuz“ wäre,
denn ihn hatte einen Tag vor unserem Urlaub die Hexe erwischt und ihn mit einer schmerzhaften Blockade des Iliosakralgelenks beschenkt. wir verkniffen uns also die Exkursionen mit dem 9€-Ticket.
So war dieser Urlaub eher nicht von herausragenden Aktivitäten sondern eher gemütlichen Aufenthalten in der örtlichen Gastronomie und unserer lauschigen Terrasse geprägt.
Zurück zum Ferienhäusle geht es natürlich bergan, was den Knien zwar besser gefiel, doch dafür jammerte und stöhnte die Pumpe bei jeder Stufe zum Herzerweichen. Man hätte meinen können, eine uralte Dampflok quäle sich den Berg hoch. Nein, dieses Schneckentempo konnte Jefe nicht mithalten; er ging meist voraus, um es sich schon einmal auf der Terrasse gemütlich zu machen
ich war froh, noch einen Schluck kühlen Schwarzwälder Hopfenwassers ergattern zu können.
Nicht, dass ihr denkt, wir hätten uns in diesem Urlaub gelangweilt - mitnichten, denn schon bei unserem ersten Gang ins Tal . . .
Fortsetzung folgt
Herrlich war der Anblick der hoch über der Nagold liegenden Altstadt von Altensteig und es wundert uns nicht, dass die unter Denkmalschutz stehende Fachwerk-Gruppe aus dem 15. bis 18. Jh in fast jedem Bildband Baden-Württembergs zu finden ist. Bei der Wahl des Ferienhauses hat Jefe jedoch nicht bedacht, dass eine malerische Altstadt nicht unbedingt auch ein idealer Ausgangspunkt für Unternehmungen sein muss. Das Leben der kleinen blitzsauberen Stadt findet nämlich im Tal zu beiden Seiten der Nagold statt.
Um dorthin zu gelangen heißt es zunächst einmal entweder unendlich viele Stufen oder ziemlich steile Gassen hinunter und logischerweise auch wieder hoch zu laufen. So etwas gefällt alten arthrosekranken Knien natürlich überhaupt nicht; vor Schmerzen knarzen sie so laut bei jedem Schritt, dass sich die Leute vor Schreck umdrehen.
Doch nicht nur alte Knochen haben einen Mordsrespekt vor den steilen Gassen; aus sicherer Quelle weiß ich, dass schon vor langer Zeit Fahrschülern hier beim Üben des Berganfahrens der Schweiß auf der Stirn stand
An den Gestaden der Nagold angekommen war dann jeden Morgen erst einmal ein leckeres Frühstück auf der Terrasse des Café Haag angesagt, einem strategischen Platz zum Studium des kleinstädtischen Alltagsgeschehens. Daher dehnte sich unser Frühstück oft bis zum späten Vormittag aus.
So konnten wir z.B. beobachten, dass vom Rathausplatz laufend Busse in sämtliche Richtungen abfuhren und liebäugelten schon mit der Idee, die Gegend mittels des 9€-Tickets zu erkunden - wenn da nicht . . . Jefes „Kreuz“ wäre,
denn ihn hatte einen Tag vor unserem Urlaub die Hexe erwischt und ihn mit einer schmerzhaften Blockade des Iliosakralgelenks beschenkt. wir verkniffen uns also die Exkursionen mit dem 9€-Ticket.
So war dieser Urlaub eher nicht von herausragenden Aktivitäten sondern eher gemütlichen Aufenthalten in der örtlichen Gastronomie und unserer lauschigen Terrasse geprägt.
Zurück zum Ferienhäusle geht es natürlich bergan, was den Knien zwar besser gefiel, doch dafür jammerte und stöhnte die Pumpe bei jeder Stufe zum Herzerweichen. Man hätte meinen können, eine uralte Dampflok quäle sich den Berg hoch. Nein, dieses Schneckentempo konnte Jefe nicht mithalten; er ging meist voraus, um es sich schon einmal auf der Terrasse gemütlich zu machen
ich war froh, noch einen Schluck kühlen Schwarzwälder Hopfenwassers ergattern zu können.
Nicht, dass ihr denkt, wir hätten uns in diesem Urlaub gelangweilt - mitnichten, denn schon bei unserem ersten Gang ins Tal . . .
Fortsetzung folgt
Saludos Frambuesa
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Es ist schwieriger, eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom.
A.Einstein
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- Oliva B.
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Re: Was macht denn Don Quijote im Maultaschenländle?
Liebe Frambueasa,
dein jefe hat ja schon oft genug bewiesen, dass er ein Especialista im Auffinden romantischer und einzigartiger Unterkünfte ist. Aber eines Tages kommt der Zeitpunkt, an dem man (also auch er, der Mann) sich eingestehen muss, dass pumpen-, kreuz- und gelenkunfreundlichen Wege nicht mehr so ganz das Richtige für einen sind - es sei denn, es steckt mehr Raffinesse dahinter und er wollte sich als erster die sprudelnde Bierquelle sichern.
Aber sag ihm lieber nichts von meinen Einwänden und erdulde die abenteuerlichen Routen deines Liebsten, solange die Knie nur knarzen. Denn mal ehrlich, wie sonst kämen wir noch in den Genuss so spannender, authentischer Reiseerzählungen?
Dankeschön für den ersten Teil, ich bleibe dran!
dein jefe hat ja schon oft genug bewiesen, dass er ein Especialista im Auffinden romantischer und einzigartiger Unterkünfte ist. Aber eines Tages kommt der Zeitpunkt, an dem man (also auch er, der Mann) sich eingestehen muss, dass pumpen-, kreuz- und gelenkunfreundlichen Wege nicht mehr so ganz das Richtige für einen sind - es sei denn, es steckt mehr Raffinesse dahinter und er wollte sich als erster die sprudelnde Bierquelle sichern.
Aber sag ihm lieber nichts von meinen Einwänden und erdulde die abenteuerlichen Routen deines Liebsten, solange die Knie nur knarzen. Denn mal ehrlich, wie sonst kämen wir noch in den Genuss so spannender, authentischer Reiseerzählungen?
Dankeschön für den ersten Teil, ich bleibe dran!
Saludos,
Elke (Oliva B.)
Ortsporträts aus der Provinz Alicante
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- maxheadroom
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Re: Was macht denn Don Quijote im Maultaschenländle?
Hola todos y Frambuesa,
Liebe Frambuesa ,
vielen Dank für den schönen Bericht, bin schon auf die Fortsetzung gespannt .
Als richtiger Einheimischer weiss man das folgende :
Stäffele sind Treppen : Mehrere Hundert von ihnen gibt es in Stuttgart – um nur die öffentlichen zu nennen. Über die charakteristischen Treppenanlagen kommt man schnell aus dem Kessel die Hänge hoch. Die Stäffele haben den Stuttgartern den Spitznamen "Stäffelesrutscher" eingebracht.
Und auch sonst gibt es in und auf der Alb genügend
Dörfchen und Städtchen mit demselbigen Fitness Programm
Das ist mir auch in Espagne auf diversen Rundgängen aufgefallen Stufen und Treppen sind all gegenwärtig. Für ein gutes Training für solche Exkursionen würde ich das Ulmer Münster aus meiner
Heimatstadt empfehlen sind ja nur so ca 700 Stäffele
Für deine Knie und Knochen gute Besserung und auch für deinen Chefe alles gute , vielleicht hat er ja
auch ganz klar erkannt das er nur an einer Unterhopfung leidet und ja auch schon die passenden Gegenmassnahmen ergriffen
Weiterhin viel Spass und Vergnügen beim erkunden von der schönen Gegend.
Saludos
maxheadroom
Even when you win the ratrace, you are still a rat
Pan de ayer, carne de hoy y vino de antaño, salud para todo ano
Soy optimista, incluso mi tipo de sangre es positiva.
La buena vida es cara. Hay otra más barata - pero esa no es vida.
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- nurgis
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Re: Was macht denn Don Quijote im Maultaschenländle?
Eine Besteigung des Ulmer Münsters ist wirklich lohnenswert. Ich lebte in jungen Jahren einige Jahre in Ulm, sogar in Nähe vom Münster. War einige Male oben. Lernte dort auch meinen Mann kennen. Der fand diese vielen Stufen jedoch gar nicht lustig. Es gehört schon viel "Puste" dazu dieses Bauwerk zu erklimmen, aber es lohnt sich.
Ich habe in einer durch gute Dekoration der Schaufenster dort bekannten Firma, direkt am Münsterplatz, Jahre dort als Dekorateurin mit gearbeitet. Ist jedoch schon fast 50 Jahre her.
Ich habe in einer durch gute Dekoration der Schaufenster dort bekannten Firma, direkt am Münsterplatz, Jahre dort als Dekorateurin mit gearbeitet. Ist jedoch schon fast 50 Jahre her.
Der Hund ist Dir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.
- Frambuesa
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Re: Was macht denn Don Quijote im Maultaschenländle?
Oliva B. hat geschrieben: ↑Sa 23. Jul 2022, 19:59 . . . ja schon oft genug bewiesen, dass er ein Especialista im Auffinden romantischer und einzigartiger Unterkünfte ist. Aber eines Tages kommt der Zeitpunkt, an dem man (also auch er, der Mann) sich eingestehen muss, dass pumpen-, kreuz- und gelenkunfreundlichen Wege nicht mehr so ganz das Richtige für einen sind - es sei denn, es steckt mehr Raffinesse dahinter und er wollte sich als erster die sprudelnde Bierquelle sichern.
Liebe Oliva, ich glaube, jetzt ist er so weit, seine Urlaubsziele ins Flachland zu verlegen;
hab mir sagen lassen, dass auch Friesland und das Münsterland lohnenswerte Ziele sein können
An deinen Gedanken mit der Raffinesse könnte was dran sein
Lieber maxheadroom, war mir doch tatsächlich entfallen, dass du Wahlbayer ja auch aus dem Schwabenländle stammst. Dein empfohlenes Training kommt für mich allerdings einige Jährchen zu spät.maxheadroom hat geschrieben: ↑Sa 23. Jul 2022, 22:16
Für ein gutes Training für solche Exkursionen würde ich das Ulmer Münster aus meiner
Heimatstadt empfehlen sind ja nur so ca 700 Stäffele
Für deine Knie und Knochen gute Besserung und auch für deinen Chefe alles gute , vielleicht hat er ja
auch ganz klar erkannt das er nur an einer Unterhopfung leidet und ja auch schon die passenden Gegenmassnahmen ergriffen
Vor knapp 30 Jahren wäre ein Ulmer-Münster-Training sicher hilfreich gewesen, denn die mehr als 5.000 unterschiedlich breiten und hohen Stufen auf den „Heiligen Berg“ waren wirklich nicht ganz ohne.
Das Erlebnis dazu kann man auch hier im Forum nachlesen: Zum Gipfel des Sri Pada und Abstieg - und es knirschen die Gelenke
Aber wenigstens kann Jefe der Unterhopfung (toller Ausdruck, muss ich mir merken) immer noch entgegenwirken
Liebe Nurgis, ich glaube dir gerne, dass es sich lohnt, aber mir fehlt ja auch die Puste
Mal sehen, vielleicht probiere ich es ja mal mit dem Trank, der Flügel verleiht?
Saludos Frambuesa
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Es ist schwieriger, eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom.
A.Einstein
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- vitalista
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Re: Was macht denn Don Quijote im Maultaschenländle?
Ach wie schön, wieder ein Himbeer-Urlaubs-Bericht , ich freue mich. Das ist wirklich ein hübsches Städtchen und mit geschundenen Kniegelenken und wummernden Herzen erkunden wir es dann eben piano-piano, was soll's.
Ich erwarte die Fortsetzung mit Spannung und sage schon mal danke für deine Mühe
Ich erwarte die Fortsetzung mit Spannung und sage schon mal danke für deine Mühe
Wer morgens zerknittert aufsteht, hat tagsüber noch Entfaltungsmöglichkeiten!
- Citronella
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- Registriert: Do 7. Mai 2009, 20:41
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Re: Was macht denn Don Quijote im Maultaschenländle?
Hallo Frambuesa,
tröste dich jeder kommt mal in das Alter....
Ich denke, ihr habt trotz fehlender Puste und knarzenden Knien einen schönen Urlaub verbracht. Bei der passenden Unterkunftssuche muss man schon einiges bedenken, das geht uns inzwischen auch so. Hoffentlich ist Jefe die schmerzende Hexe wieder los, das schränkt die Unternehmungen doch sehr ein. Ich bin auch auf die weiteren Abenteuer gespannt!
Saludos
Citronella
tröste dich jeder kommt mal in das Alter....
Ich denke, ihr habt trotz fehlender Puste und knarzenden Knien einen schönen Urlaub verbracht. Bei der passenden Unterkunftssuche muss man schon einiges bedenken, das geht uns inzwischen auch so. Hoffentlich ist Jefe die schmerzende Hexe wieder los, das schränkt die Unternehmungen doch sehr ein. Ich bin auch auf die weiteren Abenteuer gespannt!
Saludos
Citronella
Re: Was macht denn Don Quijote im Maultaschenländle?
Und das ganze auch noch im Winter. Aber die sichere Quelle hat in den engen Gassen und an den steilen Anstiegen viel gelernt. So "angstschweißtreibend" das als junge Fahrschülerin war, muss ich doch sagen, dass die Fahrstunden in Altensteig die beste Vorbereitung auf mein weiteres Autofahrerleben waren.
Ich freue mich über deinen Bericht eures Schwarzwaldurlaubs, an dem ich ja auch ein kleines bisschen live teilhaben durfte. Und ich bin gespannt auf die Fortsetzung.
Gruß
girasol
Die Welt ist ein Buch und wer nicht reist, liest davon nur eine Seite.
Aurelius Augustinus
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- Frambuesa
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Re: Was macht denn Don Quijote im Maultaschenländle?
girasol hat geschrieben: ↑So 24. Jul 2022, 12:11
Und das ganze auch noch im Winter. Aber die sichere Quelle hat in den engen Gassen und an den steilen Anstiegen viel gelernt
. . . Ich freue mich über deinen Bericht eures Schwarzwaldurlaubs, an dem ich ja auch ein kleines bisschen live teilhaben durfte.
Liebe Sonnenblume,
ist ja stets von Vorteil, nette Menschen mit Insiderwissen zu treffen und dank Jefes Spezialität im Heraussuchen von schönen Zielen hatten wir in diesen Tagen ja auch nur einen „Katzensprung“ für unsere Treffen.
Saludos Frambuesa
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- Frambuesa
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Re: Was macht denn Don Quijote im Maultaschenländle?
Ein rühriger Stadtbaumeister, Kunst und Le Corbusier
Hatte ich bei Cervantes möglicherweise etwas überlesen? Jedenfalls musste ich mir erst einmal die Augen reiben, als wir ihm am ersten Urlaubsmorgen im Schwarzwald begegneten. Er war zwar schon ein wenig angerostet, doch wer wäre das nicht mit über 400 Jahren? Hier stand er nun stocksteif inmitten anderer pittoresker Figuren neben der Kunsthalle an der Hauptstraße in Altensteig. Die kleine Stadt in Baden-Württemberg von gerade einmal 10.000 Einwohnern, die schafft es zu einer bemerkenswerten Kunsthalle, in der etwa zwei Dutzend Künstler aus der Umgebung ihre Werke ausstellen. Auch Workshops, Vernissagen und andere Kulturveranstaltungen finden hier statt.
Der ehemalige Leiter des Tiefbauamtes von Altensteig, Stadtbaumeister Unsöld, ist der maßgebliche Initiator für die Kunsthalle in den Gebäuden der ehemaligen Hufschmiede in der Poststraße 66-68. Es wird gemunkelt, dass er nach seiner Pensionierung nach Köln umsiedeln wollte, um berühmt zu werden. Das muss sich aber schnell als zu anstrengend erwiesen. Vielleicht hat ihm aber auch die Kölner Mundart nicht so ganz behagt? Jedenfalls ist er Altensteig erhalten geblieben und mischt nicht nur als Inhaber der Kunsthalle auch heute noch in seiner Heimatstadt mit.
Schade, dass die Öffnungszeiten nicht mit unserem Urlaub kompatibel waren.
Don Quijote war also die erste Figur aus der Altensteiger Kunstszene und je mehr wir unsere Augen aufhielten, umso mehr Künstlerisches konnten wir in diesem kleinen Städtchen erblicken.
„Boh, die Figur muss ja schon steinalt sein, ob es hier noch mehr davon gibt?“ meinte Jefe, selbsternannter Kunstbanause, beim Anblick einer scheinbar vom Alter verwitterten Steinskulptur. Und dann fanden wir sie überall im Städtchen, die Skulpturen von Klaus Henning.
Seien sie aus Stein, Bronze oder Holz - alt sind seine Skulpturen nicht.
Und dann gibt es da noch die kleinen Holzfiguren, von denen sich eine in die Fluten des kleinen Wasserlaufs gegenüber dem Rathaus zu stürzen scheint.
Dass schon die Schüler des Christophorus-Gymnasiums von Altensteig das künstlerische Gen in sich tragen, wundert hier wohl niemanden mehr.
So fanden wir z.B. im Schaufenster des Medienshops beeindruckende Orimoto-Arbeiten (Buchfaltkunst)
und vor einem ehemaligen Modegeschäft habe ich lange staunend vor Le Corbusiers Gebäuden (Architektur 20er/30er Jahre) gestanden, die Schüler des Gymnasiums als Modelle erarbeitet haben. Leider war durch die Spiegelung des Schaufensters kein Foto möglich.
Das war‘s für heute - im nächsten Artikel werde ich mich mal der figurschmeichelnden schwäbische Küche annehmen.
Hatte ich bei Cervantes möglicherweise etwas überlesen? Jedenfalls musste ich mir erst einmal die Augen reiben, als wir ihm am ersten Urlaubsmorgen im Schwarzwald begegneten. Er war zwar schon ein wenig angerostet, doch wer wäre das nicht mit über 400 Jahren? Hier stand er nun stocksteif inmitten anderer pittoresker Figuren neben der Kunsthalle an der Hauptstraße in Altensteig. Die kleine Stadt in Baden-Württemberg von gerade einmal 10.000 Einwohnern, die schafft es zu einer bemerkenswerten Kunsthalle, in der etwa zwei Dutzend Künstler aus der Umgebung ihre Werke ausstellen. Auch Workshops, Vernissagen und andere Kulturveranstaltungen finden hier statt.
Der ehemalige Leiter des Tiefbauamtes von Altensteig, Stadtbaumeister Unsöld, ist der maßgebliche Initiator für die Kunsthalle in den Gebäuden der ehemaligen Hufschmiede in der Poststraße 66-68. Es wird gemunkelt, dass er nach seiner Pensionierung nach Köln umsiedeln wollte, um berühmt zu werden. Das muss sich aber schnell als zu anstrengend erwiesen. Vielleicht hat ihm aber auch die Kölner Mundart nicht so ganz behagt? Jedenfalls ist er Altensteig erhalten geblieben und mischt nicht nur als Inhaber der Kunsthalle auch heute noch in seiner Heimatstadt mit.
Schade, dass die Öffnungszeiten nicht mit unserem Urlaub kompatibel waren.
Don Quijote war also die erste Figur aus der Altensteiger Kunstszene und je mehr wir unsere Augen aufhielten, umso mehr Künstlerisches konnten wir in diesem kleinen Städtchen erblicken.
„Boh, die Figur muss ja schon steinalt sein, ob es hier noch mehr davon gibt?“ meinte Jefe, selbsternannter Kunstbanause, beim Anblick einer scheinbar vom Alter verwitterten Steinskulptur. Und dann fanden wir sie überall im Städtchen, die Skulpturen von Klaus Henning.
Seien sie aus Stein, Bronze oder Holz - alt sind seine Skulpturen nicht.
Und dann gibt es da noch die kleinen Holzfiguren, von denen sich eine in die Fluten des kleinen Wasserlaufs gegenüber dem Rathaus zu stürzen scheint.
Dass schon die Schüler des Christophorus-Gymnasiums von Altensteig das künstlerische Gen in sich tragen, wundert hier wohl niemanden mehr.
So fanden wir z.B. im Schaufenster des Medienshops beeindruckende Orimoto-Arbeiten (Buchfaltkunst)
und vor einem ehemaligen Modegeschäft habe ich lange staunend vor Le Corbusiers Gebäuden (Architektur 20er/30er Jahre) gestanden, die Schüler des Gymnasiums als Modelle erarbeitet haben. Leider war durch die Spiegelung des Schaufensters kein Foto möglich.
Das war‘s für heute - im nächsten Artikel werde ich mich mal der figurschmeichelnden schwäbische Küche annehmen.
Saludos Frambuesa
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