Ecuador - Reisebericht
Ecuador - Reisebericht
Hallo Fernreise - Freaks und Foristen,
vor kurzem hab ich entdeckt, dass ich die oben genannten Reiseeindrücke zwar hier angekündigt (und Interessierten per Beamer auch präsentiert) hatte, aber es fehlt der Inhalt in dieser Rubrik des Forums. So hab ich mich entschlossen, den Bericht jetzt nachzuholen. Die Eine oder der Andere werden vielleicht daran interessiert sein.....
Zur Erinnerung: der Anlass , Ecuador in den Fokus zu nehmen, war das heftige Erdbeben im Jahr 2016.
.
Entgegen früherer Gepflogenheiten verwende ich hier mal den Text aus dem für unsere Erinnerungen erstellten Reisebericht.
Wer nicht so gerne viel liest, kann sich ja auf die Bilder beschränken.....Da ich i.d.R. nur Schnappschüsse mache, ist im Bildmaterial so manche Lücke vorhanden,aber die Ergänzung per Internet ist ja heutzutage jedermann/frau freigestellt......
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Kolumbien + Ecuador
28.11. - 29.12.2007
Gegen Ende November waren wir zunächst nach Kolumbien gereist und hatten eine Art Familienbesuch mit Besichtigungen und Badeurlaub verbunden. (Ziele waren Bogota, Medellin, Cartagena)
8. Dez --- Abreise nach Ecuador
Ein letztes Mal duschen wir in unserem „baño privado“ und packen dann unsere Sachen, denn wir beide reisen heute weiter. Im Restaurant um die Ecke bestellen wir uns ein Frühstück mit Huevos Pericos (Rühreier). Wir sind die Letzten, André und die anderen sitzen schon da.
Alles in allem war unser Aufenthalt sehr aufschlussreich und interessant, da wir das erste Mal in Kolumbien waren und nun auch wissen, wie die Familie wohnt, die M's Bruder einst aus einer Favela geholt hatte, und bei der er sich öfters aufhält.
Alle wollen mit zum Airport ,und so fahren wir mit zwei Taxis. Beim Einchecken bekommen wir eine frühere Maschine nach Bogota, so dass wir uns gerade noch in aller Eile verabschieden können.
Der Anflug auf die ecuadorianische Metropole ist fast so spektakulär wie derjenige auf den früheren Airport Hongkongs. Wegen der hohen Berge muss die Maschine ordentlich kurven, bis sie auf der mitten in der Stadt liegenden Piste aufsetzen kann.
Von Lufthansa gibt es einen etwas langatmigen, aber sehr informativen youtube - Film über Landschaft und Landeanflug.
LH - Anflug auf Quito
Nachdem wir die bestens organisierte Immigration hinter uns gebracht haben, nehmen wir ein Taxi. Obwohl die Strecke zu dem von uns ausgewählten Hotel San Franzisco de Quito sehr lang ist, kostet uns die Fahrt nur 7 US Dollars, die Landeswährung.
Das charmante Hotel mit historischen Wurzeln liegt direkt in der Altstadt und hat einen wunderschönen Innenhof zum Frühstücken und Relaxen.
.
Wir beziehen ein kleines, aber feines Zimmer zum fairen Preis von 36 $ mit Frühstück, richten uns ein und unternehmen gegen Abend eine erste Erkundung in der näheren Umgebung. Sofort fällt auf, dass Ecuador ein billiges Reiseland ist, gemessen z.B. an Kolumbien. Dinge des täglichen Bedarfs wie z.B. Kleider und Schuhe sind ebenso günstig wie Speisen, Getränke und Lebensmittel. Der Unterschied der Menschen zwischen den von uns in Kolumbien besuchten Regionen und Quito ist signifikant. Die meisten Menschen hier sind klein, kantig und sichtbar indigen.
Quito ist die höchstgelegene Landeshauptstadt der Welt, auf 2800 m über dem Meer lediglich 100 m unter dem Gipfelniveau der Zugspitze platziert. Beim bergauf gehen spüren wir dies deutlich, denn gestern waren wir ja noch am Meer ! Hier sind wir nahe am Äquator, und in der Sonne ist es tagsüber ziemlich warm, aber nachts kühlt es in dieser Höhe ordentlich ab.
Nachdem wir eine Runde gegangen sind, wird erkennbar, welche geballte Ladung Geschichte und Kultur hier konzentriert ist. Im Altstadtbereich finden Interessierte viele sehenswerte Plätze, zahlreiche Kirchen, Stadthäuser und Verwaltungsgebäude, u.a. aus spanischer Hinterlassenschaft.
Die Straßen und Gassen sind oft schmal und überziehen die hügelige Ebene zwischen hohen Bergen meist im Schachbrettmuster.
.
Als wir in einem kleinen Restaurant für Einheimische essen, sind wir erstaunt über Qualität, Menge und Preise. Bereits für 2 $ kann man sich hier den Bauch regelrecht vollschlagen. Ohne längeren Verdauungsspaziergang durch die malerische Kulisse der inzwischen erleuchteten Straßen können wir heute nicht ins Bett.
Sonntag, 9. Dezember
Heute nehmen wir uns einen gezielten Rundgang durch die Altstadt vor. Da viele Geschäfte geschlossen sind, hält sich der Verkehr in Grenzen. Nach und nach wandern wir die ältesten Bereiche des historischen Stadtkerns ab, der nach ca. 1580 schrittweise entstand. Wir besichtigen die Plaza San Franzisco, die Basilika la Merced, die Plaze Indepencia (auch Plaza Grande) mit wunderschönen Blumenbeeten zwischen den historischen Gebäuden und der Kathedrale.
.
Die Basilica del Voto National erinnert mit ihren hohen Doppeltürmen entfernt an den Kölner Dom. Hier erklimmen wir einen der Türme und haben eine schöne Aussicht auf den alten und neuen Teil der Stadt.
.
.
Fast in allen Kirchen, die wir besichtigen, finden Gottesdienste statt. So auch am Abend, als wir die die Iglesia de la Compaña de Jesús besuchen, die bis auf den letzten Platz gefüllt ist. Die Pracht dieses sakralen Bauwerks ist fast atemberaubend. Dies sowohl im Hinblick auf Fassade und Portal wie auch bezüglich der Ausgestaltung. So viel Gold an Altaren, Kuppel, Deckengewölbe und Pfeilern haben wir noch nirgendwo in einer christlichen Kirche gesehen.
. Mit einem abendlichen Rundgang durch die im Licht der Straßenlampen und Gebäudestrahler stimmungsvolle Atmosphäre dieser faszinierenden Stadt beschließen wir den Abend. Fast alle Restaurants in unserem Stadtteil sind um 20:30 Uhr schon geschlossen. Wir haben aber Glück und finden eine kleine nette Pizzeria, wo wir noch leckere Pizza und ein Glas feinsten Chardonnay bestellen können.
Montag, 10. Dezember
Heute wollen wir einige wichtige Dinge erledigen und ein wenig im neuen Teil Quitos umherstöbern. Als erstes lassen wir uns zur LAN Airline bringen, die uns Ende Dezember zurück nach Europa bringen soll. Leider ist es nicht möglich, die erste Rückflugstrecke von Quito nach Guayaquil ersatzlos wegzulassen, und so müssen wir eben aus dem Süden wieder in die Metropole zurückkehren, weil sonst das gesamte Paket bis Alicante storniert wird. Anschließend suchen wir die American Express Bank auf, um uralte Traveller - Checks einzutauschen. Leider sendet man uns zu einer gegenüberliegenden Bank, wo noch eine höhere Provision kassiert wird. Na ja, das können wir verschmerzen, obwohl eigentlich die Kosten schon beim Kauf der Schecks inbegriffen sein sollten. Nachdem man uns auch noch drei Hunderter in Zwanzigdollarnoten getauscht hat, sind wir erst einmal mit „Cash“ versorgt.
Im Reisehandbuch ist ein Café beschrieben, das wir nach einiger Mühe finden. Walter, ein studierter Biologe betreibt das Café Kolibri. Im Garten steht ein riesiger vierstämmiger „Pfeifenputzer“ mit den charakteristischen roten Blüten. Tatsächlich sehen wir dann auch einen Kolibri, der sprunghaft seine Blüten ansteuert und dann fast bewegungslos nach dem Blütennektar „bohrt“. Walter erzählt von seinen Schwierigkeiten, ein Café zu betreiben, den zeitraubenden Einkauf zu tätigen, einen intellektuell adäquaten Freundeskreis zu haben und mit der Bürokratie fertig zu werden.
Später gehen wir noch ein wenig durch die Straßen,
.
sehen uns ein paar kleinere Hotels für die letzten 2 Nächte vor dem Heimflug an und reservieren dann im „Fuente de Piedra II“ ein Doppelzimmer.
Als wir gegen Abend den „Trole“ besteigen, die (18 km lange) Oberleitungsbuslinie entlang des Talkessels, sichern wir wie üblich unsere Habseligkeiten.
.
Da rund um uns nur Frauen stehen, wage ich die Prognose, hier seien wir vor Taschendieben sicher. Margot hält trotzdem ihren Rucksack dicht am Körper und ändert auch mal die Stellung. Als wir aussteigen, hat der Rucksack einen 15 cm langen Schlitz! Wir erinnern uns, dass eine Frau in einem schwarzen Mantel ziemlich gedrängt hat, um vor uns in den Bus zu kommen. Vielleicht war sie die Übeltäterin. Na ja, es fehlt nichts, weil der Rucksack geschickt gepackt war, und den Schlitz lassen wir bei einer Schneiderin auf der Straße nähen. Die freut sich mit uns, dass nichts geklaut wurde!
Überall wird vor „Ladrones“ gewarnt, und die Zahl der Wachmänner und Polizisten übersteigt jede Vorstellung. Zur Verriegelung von Fenstern, Türen und Rolläden werden oft Kastenkonstruktionen aus Stahlblech eingesetzt, die mit klotzigen Vorhängeschlössern gesichert werden. Touristen werden vor dem Begehen der Barrios und vieler Straßen gewarnt: wenn überhaupt, solle man nur in Gruppen bei Tageslicht gehen.
Hier wird einmal mehr deutlich, welche Insel relativer Sicherheit man in Ländern wie den mitteleuropäischen findet, ein wichtiger Aspekt bei der Beurteilung von Lebensqualität.
.
Abends essen wir noch im „Bombay“ indische Kost. Die servierende Ecuadorianerin ist umwerfend nett, aber das Essen nur mittelmäßig.
Dienstag, 11. Dezember
Heute steht ein weiterer Altstadt - Rundgang auf dem Plan. Danach wenden wir uns dem Stadtmuseum zu, das wärmstens empfohlen wird.
.
Die Exponate in dem sehenswerten Gebäude zeigen einen kompletten Abriss der Geschichte und Entwicklung der Stadt und des Landes, ganz hervorragend präsentiert. Davon will ich hier nichts zeigen....
Einen Großteil des Museums gehen wir gemeinsam mit Sophia ab, einer Amerikanerin von 23 Jahren, die in Buenos Aires studiert, bevor sie wieder in ihre „Heimuniversität“ in den USA wechselt. Sie hat österreichische Wurzeln und spricht tatsächlich passabel Deutsch. Da sie zuvor an einem Strand Equadors von einer großen Welle auf den Strand geschmettert worden war, sieht sie derart lädiert aus, dass wir erst denken, sie habe bei einem Überfall ordentlich was auf Schläfe und Auge bekommen.
Abends gehen wir noch einmal in unsere Pizzeria. Der Chardonnay ist perfekt, aber Pasta und Pizza sind diesmal nicht so ausgewogen wie erwartet.
.
.
Mittwoch, 12. Dezember
Heute wollen wir nach Süden reisen, wo wir nach einer kurzen Etappe die Provinzstadt Latacunga erreichen werden, 89 km südlich von Quito auf einer Höhe von 2760 m an der Panamericana gelegen.
Unsere beabsichtigte Route durch das Land :
Zuvor jedoch fahren noch einmal in das moderne Zentrum Quitos, wo wir uns etwas treiben lassen und Walter in seinem Café Kolibri einen zweiten Besuch abstatten. Wieder zurück im Hotel San Franzisco de Quito checken wir aus und sitzen alsbald in einem bequemen Bus nach Süden. Bereits gegen 15 h belegen wir ein Zimmer im Hotel El Alamo.
......
vor kurzem hab ich entdeckt, dass ich die oben genannten Reiseeindrücke zwar hier angekündigt (und Interessierten per Beamer auch präsentiert) hatte, aber es fehlt der Inhalt in dieser Rubrik des Forums. So hab ich mich entschlossen, den Bericht jetzt nachzuholen. Die Eine oder der Andere werden vielleicht daran interessiert sein.....
Zur Erinnerung: der Anlass , Ecuador in den Fokus zu nehmen, war das heftige Erdbeben im Jahr 2016.
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Entgegen früherer Gepflogenheiten verwende ich hier mal den Text aus dem für unsere Erinnerungen erstellten Reisebericht.
Wer nicht so gerne viel liest, kann sich ja auf die Bilder beschränken.....Da ich i.d.R. nur Schnappschüsse mache, ist im Bildmaterial so manche Lücke vorhanden,aber die Ergänzung per Internet ist ja heutzutage jedermann/frau freigestellt......
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Kolumbien + Ecuador
28.11. - 29.12.2007
Gegen Ende November waren wir zunächst nach Kolumbien gereist und hatten eine Art Familienbesuch mit Besichtigungen und Badeurlaub verbunden. (Ziele waren Bogota, Medellin, Cartagena)
8. Dez --- Abreise nach Ecuador
Ein letztes Mal duschen wir in unserem „baño privado“ und packen dann unsere Sachen, denn wir beide reisen heute weiter. Im Restaurant um die Ecke bestellen wir uns ein Frühstück mit Huevos Pericos (Rühreier). Wir sind die Letzten, André und die anderen sitzen schon da.
Alles in allem war unser Aufenthalt sehr aufschlussreich und interessant, da wir das erste Mal in Kolumbien waren und nun auch wissen, wie die Familie wohnt, die M's Bruder einst aus einer Favela geholt hatte, und bei der er sich öfters aufhält.
Alle wollen mit zum Airport ,und so fahren wir mit zwei Taxis. Beim Einchecken bekommen wir eine frühere Maschine nach Bogota, so dass wir uns gerade noch in aller Eile verabschieden können.
Der Anflug auf die ecuadorianische Metropole ist fast so spektakulär wie derjenige auf den früheren Airport Hongkongs. Wegen der hohen Berge muss die Maschine ordentlich kurven, bis sie auf der mitten in der Stadt liegenden Piste aufsetzen kann.
Von Lufthansa gibt es einen etwas langatmigen, aber sehr informativen youtube - Film über Landschaft und Landeanflug.
LH - Anflug auf Quito
Nachdem wir die bestens organisierte Immigration hinter uns gebracht haben, nehmen wir ein Taxi. Obwohl die Strecke zu dem von uns ausgewählten Hotel San Franzisco de Quito sehr lang ist, kostet uns die Fahrt nur 7 US Dollars, die Landeswährung.
Das charmante Hotel mit historischen Wurzeln liegt direkt in der Altstadt und hat einen wunderschönen Innenhof zum Frühstücken und Relaxen.
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Wir beziehen ein kleines, aber feines Zimmer zum fairen Preis von 36 $ mit Frühstück, richten uns ein und unternehmen gegen Abend eine erste Erkundung in der näheren Umgebung. Sofort fällt auf, dass Ecuador ein billiges Reiseland ist, gemessen z.B. an Kolumbien. Dinge des täglichen Bedarfs wie z.B. Kleider und Schuhe sind ebenso günstig wie Speisen, Getränke und Lebensmittel. Der Unterschied der Menschen zwischen den von uns in Kolumbien besuchten Regionen und Quito ist signifikant. Die meisten Menschen hier sind klein, kantig und sichtbar indigen.
Quito ist die höchstgelegene Landeshauptstadt der Welt, auf 2800 m über dem Meer lediglich 100 m unter dem Gipfelniveau der Zugspitze platziert. Beim bergauf gehen spüren wir dies deutlich, denn gestern waren wir ja noch am Meer ! Hier sind wir nahe am Äquator, und in der Sonne ist es tagsüber ziemlich warm, aber nachts kühlt es in dieser Höhe ordentlich ab.
Nachdem wir eine Runde gegangen sind, wird erkennbar, welche geballte Ladung Geschichte und Kultur hier konzentriert ist. Im Altstadtbereich finden Interessierte viele sehenswerte Plätze, zahlreiche Kirchen, Stadthäuser und Verwaltungsgebäude, u.a. aus spanischer Hinterlassenschaft.
Die Straßen und Gassen sind oft schmal und überziehen die hügelige Ebene zwischen hohen Bergen meist im Schachbrettmuster.
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Als wir in einem kleinen Restaurant für Einheimische essen, sind wir erstaunt über Qualität, Menge und Preise. Bereits für 2 $ kann man sich hier den Bauch regelrecht vollschlagen. Ohne längeren Verdauungsspaziergang durch die malerische Kulisse der inzwischen erleuchteten Straßen können wir heute nicht ins Bett.
Sonntag, 9. Dezember
Heute nehmen wir uns einen gezielten Rundgang durch die Altstadt vor. Da viele Geschäfte geschlossen sind, hält sich der Verkehr in Grenzen. Nach und nach wandern wir die ältesten Bereiche des historischen Stadtkerns ab, der nach ca. 1580 schrittweise entstand. Wir besichtigen die Plaza San Franzisco, die Basilika la Merced, die Plaze Indepencia (auch Plaza Grande) mit wunderschönen Blumenbeeten zwischen den historischen Gebäuden und der Kathedrale.
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Die Basilica del Voto National erinnert mit ihren hohen Doppeltürmen entfernt an den Kölner Dom. Hier erklimmen wir einen der Türme und haben eine schöne Aussicht auf den alten und neuen Teil der Stadt.
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Fast in allen Kirchen, die wir besichtigen, finden Gottesdienste statt. So auch am Abend, als wir die die Iglesia de la Compaña de Jesús besuchen, die bis auf den letzten Platz gefüllt ist. Die Pracht dieses sakralen Bauwerks ist fast atemberaubend. Dies sowohl im Hinblick auf Fassade und Portal wie auch bezüglich der Ausgestaltung. So viel Gold an Altaren, Kuppel, Deckengewölbe und Pfeilern haben wir noch nirgendwo in einer christlichen Kirche gesehen.
. Mit einem abendlichen Rundgang durch die im Licht der Straßenlampen und Gebäudestrahler stimmungsvolle Atmosphäre dieser faszinierenden Stadt beschließen wir den Abend. Fast alle Restaurants in unserem Stadtteil sind um 20:30 Uhr schon geschlossen. Wir haben aber Glück und finden eine kleine nette Pizzeria, wo wir noch leckere Pizza und ein Glas feinsten Chardonnay bestellen können.
Montag, 10. Dezember
Heute wollen wir einige wichtige Dinge erledigen und ein wenig im neuen Teil Quitos umherstöbern. Als erstes lassen wir uns zur LAN Airline bringen, die uns Ende Dezember zurück nach Europa bringen soll. Leider ist es nicht möglich, die erste Rückflugstrecke von Quito nach Guayaquil ersatzlos wegzulassen, und so müssen wir eben aus dem Süden wieder in die Metropole zurückkehren, weil sonst das gesamte Paket bis Alicante storniert wird. Anschließend suchen wir die American Express Bank auf, um uralte Traveller - Checks einzutauschen. Leider sendet man uns zu einer gegenüberliegenden Bank, wo noch eine höhere Provision kassiert wird. Na ja, das können wir verschmerzen, obwohl eigentlich die Kosten schon beim Kauf der Schecks inbegriffen sein sollten. Nachdem man uns auch noch drei Hunderter in Zwanzigdollarnoten getauscht hat, sind wir erst einmal mit „Cash“ versorgt.
Im Reisehandbuch ist ein Café beschrieben, das wir nach einiger Mühe finden. Walter, ein studierter Biologe betreibt das Café Kolibri. Im Garten steht ein riesiger vierstämmiger „Pfeifenputzer“ mit den charakteristischen roten Blüten. Tatsächlich sehen wir dann auch einen Kolibri, der sprunghaft seine Blüten ansteuert und dann fast bewegungslos nach dem Blütennektar „bohrt“. Walter erzählt von seinen Schwierigkeiten, ein Café zu betreiben, den zeitraubenden Einkauf zu tätigen, einen intellektuell adäquaten Freundeskreis zu haben und mit der Bürokratie fertig zu werden.
Später gehen wir noch ein wenig durch die Straßen,
.
sehen uns ein paar kleinere Hotels für die letzten 2 Nächte vor dem Heimflug an und reservieren dann im „Fuente de Piedra II“ ein Doppelzimmer.
Als wir gegen Abend den „Trole“ besteigen, die (18 km lange) Oberleitungsbuslinie entlang des Talkessels, sichern wir wie üblich unsere Habseligkeiten.
.
Da rund um uns nur Frauen stehen, wage ich die Prognose, hier seien wir vor Taschendieben sicher. Margot hält trotzdem ihren Rucksack dicht am Körper und ändert auch mal die Stellung. Als wir aussteigen, hat der Rucksack einen 15 cm langen Schlitz! Wir erinnern uns, dass eine Frau in einem schwarzen Mantel ziemlich gedrängt hat, um vor uns in den Bus zu kommen. Vielleicht war sie die Übeltäterin. Na ja, es fehlt nichts, weil der Rucksack geschickt gepackt war, und den Schlitz lassen wir bei einer Schneiderin auf der Straße nähen. Die freut sich mit uns, dass nichts geklaut wurde!
Überall wird vor „Ladrones“ gewarnt, und die Zahl der Wachmänner und Polizisten übersteigt jede Vorstellung. Zur Verriegelung von Fenstern, Türen und Rolläden werden oft Kastenkonstruktionen aus Stahlblech eingesetzt, die mit klotzigen Vorhängeschlössern gesichert werden. Touristen werden vor dem Begehen der Barrios und vieler Straßen gewarnt: wenn überhaupt, solle man nur in Gruppen bei Tageslicht gehen.
Hier wird einmal mehr deutlich, welche Insel relativer Sicherheit man in Ländern wie den mitteleuropäischen findet, ein wichtiger Aspekt bei der Beurteilung von Lebensqualität.
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Abends essen wir noch im „Bombay“ indische Kost. Die servierende Ecuadorianerin ist umwerfend nett, aber das Essen nur mittelmäßig.
Dienstag, 11. Dezember
Heute steht ein weiterer Altstadt - Rundgang auf dem Plan. Danach wenden wir uns dem Stadtmuseum zu, das wärmstens empfohlen wird.
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Die Exponate in dem sehenswerten Gebäude zeigen einen kompletten Abriss der Geschichte und Entwicklung der Stadt und des Landes, ganz hervorragend präsentiert. Davon will ich hier nichts zeigen....
Einen Großteil des Museums gehen wir gemeinsam mit Sophia ab, einer Amerikanerin von 23 Jahren, die in Buenos Aires studiert, bevor sie wieder in ihre „Heimuniversität“ in den USA wechselt. Sie hat österreichische Wurzeln und spricht tatsächlich passabel Deutsch. Da sie zuvor an einem Strand Equadors von einer großen Welle auf den Strand geschmettert worden war, sieht sie derart lädiert aus, dass wir erst denken, sie habe bei einem Überfall ordentlich was auf Schläfe und Auge bekommen.
Abends gehen wir noch einmal in unsere Pizzeria. Der Chardonnay ist perfekt, aber Pasta und Pizza sind diesmal nicht so ausgewogen wie erwartet.
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Mittwoch, 12. Dezember
Heute wollen wir nach Süden reisen, wo wir nach einer kurzen Etappe die Provinzstadt Latacunga erreichen werden, 89 km südlich von Quito auf einer Höhe von 2760 m an der Panamericana gelegen.
Unsere beabsichtigte Route durch das Land :
Zuvor jedoch fahren noch einmal in das moderne Zentrum Quitos, wo wir uns etwas treiben lassen und Walter in seinem Café Kolibri einen zweiten Besuch abstatten. Wieder zurück im Hotel San Franzisco de Quito checken wir aus und sitzen alsbald in einem bequemen Bus nach Süden. Bereits gegen 15 h belegen wir ein Zimmer im Hotel El Alamo.
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Zuletzt geändert von Oliva B. am Di 4. Jul 2023, 20:29, insgesamt 3-mal geändert.
„Die Welt ist ein Buch, und wer nicht reist, liest davon nicht eine einzige Seite.“
(wusste bereits Augustinus Aurelius, 354 – 430, Philosoph)
(wusste bereits Augustinus Aurelius, 354 – 430, Philosoph)
- Frambuesa
- especialista
- Beiträge: 1646
- Registriert: Mo 15. Okt 2018, 17:02
- Wohnort: Nähe Köln / Mazarrón
Re: Ecuador - Reiseeindrücke
Endlich mal wieder ein richtig toller Reisebericht, den ich derzeit erst einmal nur „überfliegen“ konnte.
Herzlichen Dank dafür , lieber Ville, dass du uns daran teilhaben lässt. Gerade wenn man nicht mehr in der Lage ist, solche Fernreisen zu unternehmen, weiß man solche Berichte zu schätzen
Als erstes ist mir aufgefallen, dass ihr in Quito ja auf 2.800 Meter Höhe seid. Wart ihr dabei in der Atmung beeinträchtigt?
Herzlichen Dank dafür , lieber Ville, dass du uns daran teilhaben lässt. Gerade wenn man nicht mehr in der Lage ist, solche Fernreisen zu unternehmen, weiß man solche Berichte zu schätzen
Als erstes ist mir aufgefallen, dass ihr in Quito ja auf 2.800 Meter Höhe seid. Wart ihr dabei in der Atmung beeinträchtigt?
Saludos Frambuesa
————————————————————————
Es ist schwieriger, eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom.
A.Einstein
————————————————————————
Es ist schwieriger, eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom.
A.Einstein
Re: Ecuador - Reiseeindrücke
Freut mich dass du den Bericht wahrgenommen hast. Manche/r wird vielleicht nach den ersten Zeilen sagen: das sind doch olle Kamellen von 2016...Frambuesa hat geschrieben: ↑So 25. Jun 2023, 19:25 Endlich mal wieder ein richtig toller Reisebericht, den ich derzeit erst einmal nur „überfliegen“ konnte.
Herzlichen Dank dafür , lieber Ville, dass du uns daran teilhaben lässt. Gerade wenn man nicht mehr in der Lage ist, solche Fernreisen zu unternehmen, weiß man solche Berichte zu schätzen
Als erstes ist mir aufgefallen, dass ihr in Quito ja auf 2.800 Meter Höhe seid. Wart ihr dabei in der Atmung beeinträchtigt?
Nee, Frambuesa, diese Höhe hat uns wenig beansprucht. Wir haben damals ja keine Schwerarbeit verrichtet. 2800 m halten wir für moderat. Anders war es , einst in La Paz zu landen, denn der Airport liegt dort auf 4050 m !! Ich bin im Jahr 2000 mit einem Koffer über den Vorplatz gesprinted, aber dann musste ich erst mal ein Päuschen einlegen...
„Die Welt ist ein Buch, und wer nicht reist, liest davon nicht eine einzige Seite.“
(wusste bereits Augustinus Aurelius, 354 – 430, Philosoph)
(wusste bereits Augustinus Aurelius, 354 – 430, Philosoph)
Re: Ecuador - Reiseeindrücke
Toll, wieder ein Ville-Foto-Reisebericht. Danke!
Ich schaue mir öfter ältere Reiseberichte hier im Forum an.
@ville, in der letzten Zeit vor allem dein Bericht von Buenos Aires und den Wasserfällen Iguazu.
Das soll unser nächstes Fernreiseziel werden, aber wohl erst 2024.
Ich schaue mir öfter ältere Reiseberichte hier im Forum an.
@ville, in der letzten Zeit vor allem dein Bericht von Buenos Aires und den Wasserfällen Iguazu.
Das soll unser nächstes Fernreiseziel werden, aber wohl erst 2024.
Gruß Josefine
Re: Ecuador - jetzt der Reisebericht
Freut mich, dass du den Start meines Berichts positiv aufnimmst, Josefine ! Ich hoffe, der Rest wird dir (und Anderen) auch gefallen.Josefine hat geschrieben: ↑Mo 26. Jun 2023, 13:38 Toll, wieder ein Ville-Foto-Reisebericht. Danke!
Ich schaue mir öfter ältere Reiseberichte hier im Forum an.
@ville, in der letzten Zeit vor allem dein Bericht von Buenos Aires und den Wasserfällen Iguazu.
Das soll unser nächstes Fernreiseziel werden, aber wohl erst 2024.
Falls du später an unserem Reisebericht - Text " Buenos Aires / Brasilien" interessiert sein solltest, schreib mir eine PN...
LG ville
„Die Welt ist ein Buch, und wer nicht reist, liest davon nicht eine einzige Seite.“
(wusste bereits Augustinus Aurelius, 354 – 430, Philosoph)
(wusste bereits Augustinus Aurelius, 354 – 430, Philosoph)
- Citronella
- especialista
- Beiträge: 6560
- Registriert: Do 7. Mai 2009, 20:41
- Wohnort: Jalon / Xaló - Spanien
Re: Ecuador - jetzt der Reisebericht
Hallo @ ville,
auch ich folge interessiert deinen Spuren ....
der Auftakt war schon vielversprechend! Danke für deine Zeit und Mühe
Saludos
Citronella
auch ich folge interessiert deinen Spuren ....
der Auftakt war schon vielversprechend! Danke für deine Zeit und Mühe
Saludos
Citronella
Re: Ecuador - jetzt der Reisebericht
Na, dann will ich mal sachte weitermachen. Der nächste Abschnitt wird "urig-ecuadorianisch" .....
„Die Welt ist ein Buch, und wer nicht reist, liest davon nicht eine einzige Seite.“
(wusste bereits Augustinus Aurelius, 354 – 430, Philosoph)
(wusste bereits Augustinus Aurelius, 354 – 430, Philosoph)
Re: Ecuador - jetzt der Reisebericht
Da tippe ich nach meinem Besuch in Ambato und Baños mal auf Fotos von Riesenmeerschweinchen am Spiess.
Re: Ecuador - jetzt der Reisebericht
Nee, HCA2, das war für uns stets ein "no go", weil meine bessere Hälfte selbst mal Meerschweinchen hatte.
„Die Welt ist ein Buch, und wer nicht reist, liest davon nicht eine einzige Seite.“
(wusste bereits Augustinus Aurelius, 354 – 430, Philosoph)
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Re: Ecuador - jetzt der Reisebericht
Probiert habe ich das auch nicht, ein Meerschweinchen war mein erstes Haustier. Aber die Viecher dort sind ja so riesig, das hat mit Haustiergroesse ja nur noch wenig zu tun.
Ich freue mich auf die Fortsetzung...
Ich freue mich auf die Fortsetzung...