Das Hotel der staatlichen Parador-Kette, Hernán Cortés liegt an der alten Römerstraße, der Vía de la Plata, in Zafra in der südextremenischen Provinz Badajoz.
1437 vergab der Freiherr Lorenzo II. Suárez de Figueroa auf Rat des Königs den Auftrag, in Zafra auf den Ruinen einer alten maurischen Festung einen Alcázar als Sitz für seine Familie und Residenz seines Hofes zu errichten. Ferdinand III. (der Heilige) hatte die maurische Stadt La Safra oder Cafra von den Mauren zurück erobert.
Der Freiherr stammte aus einer galicischen Familie, der im ganzen Land eine große Bedeutung zukam. Lorenzo II. umfriedete die Stadt mit einer Mauer (murallas), deren Bau 1442 beendet wurde, gründete das Santiago-Hospital und ließ das Bauwerk des Convento de Santa Clara fertig stellen. Unter ihm erlebte Zafra im 15. Jahrhundert eine kulturelle, ökonomische und städteplanerische Blütezeit, weshalb der Freiherr auch den Beinamen „der Herrliche“ bekam. 1460 wurde Lorenzo zum Grafen von Feria ernannt.
Von der Burg erkennt der Reisende nur eine rechteckige Festung aus Schiefer und Ziegeln, mit vier Wachtürmen an jeder Ecke, in deren Mitte sich ein mächtiger Bergfried von 30 m Höhe und 12 m Durchmesser erhebt. Dagegen wirken die beiden Türme rechts und links des Eingangs eher zierlich. Betritt man den Alcázar, verliert das Bauwerk seinen kriegerischen Charakter, der Besucher kommt sich eher vor wie in einem Renaissance-Palast. Sein erster Blick fällt unmittelbar auf den Innenhof mit den zweistöckigen Arkaden mit jeweils drei Bögen.
Lorenzos Sohn, Gomes II. Suárez de Figueroa, lernte durch seine Verbindung zum spanischen Königshof den Architekten Juan de Herrera kennen, der schon für Philipp II. den Escorial erbaute, und bat ihn, einige Umbauten an seiner Burg in Zafra vorzunehmen. Juan de Herrera entwarf für ihn den prächtigen Marmorpatio und den Kreuzgang. Die Gattin Gomes II., María Manuela, ließ das Gebäude mit portugiesischen Marmor und Jaspis ausstatten, wodurch sich das von oben einfallende Licht intensivierte.
1567 wurde der 5. Graf von Feria zum Herzog von Feria ernannt. Seit diesen Tagen war der Palast eine Herberge für Gelehrte und Künstler, auch der Eroberer Hernándo Cortés (geboren in Medellín) stieg hier ab, bevor er Mexiko kolonialisierte, ebenso der nicht nur in Südspanien bekannte Maler Zurbarán.
Heute ist der Palast ein Hotel der staatlichen Parador-Kette, in dem auch normal Sterbliche übernachten oder auch nur einen Café genießen können.[/color][/b]
Parador „Hernán Cortés“ in Zafra
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Parador „Hernán Cortés“ in Zafra
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Re: Parador „Hernán Cortés“ in Zafra
Ich mag diese alten Gemäuer, die man zu Wohnraum bzw. Hotels u.ä. umgestaltet hat, sehr - vor allem, wenn man den alten Charme bewahrt hat und die Dekoration entsprechend angepasst ist. Eine Zeit lang habe ich in einer umgebauten Schloßanlage gelebt. Auch wenn das Herrenhaus und die Stallungen zu Wohnungen umfunktioniert wurden, hat man den Charakter der ursprünglichen Gebäude erhalten, so dass die gesamte Anlage zu jeder Jahreszeit eine ganz besondere Stimmung vermittelte. Einfach schön, trotz mancher Nachteile ...
Passend zum Thema "Schlösser & Burgen" habe ich gerade "Die Wanderhure" von dem Autoren-Duo Iny Lorentz gelesen.
Passend zum Thema "Schlösser & Burgen" habe ich gerade "Die Wanderhure" von dem Autoren-Duo Iny Lorentz gelesen.
Re: Parador „Hernán Cortés“ in Zafra
Hallo,
mir gefallen solche alten Gemäuer auch sehr, aber ich denke mal, das ist nicht so ganz meine Preisklasse
@Florecilla: Ich habe die Verfilmung der Wanderhure kürzlich im Fernsehen angeschaut.
Gruß
girasol
mir gefallen solche alten Gemäuer auch sehr, aber ich denke mal, das ist nicht so ganz meine Preisklasse

@Florecilla: Ich habe die Verfilmung der Wanderhure kürzlich im Fernsehen angeschaut.
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Aurelius Augustinus
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Re: Parador „Hernán Cortés“ in Zafra
girasol hat geschrieben:Hallo,
mir gefallen solche alten Gemäuer auch sehr, aber ich denke mal, das ist nicht so ganz meine Preisklasse![]()
Hallo Girasol,
ganz klar, bei der Paradores-Kette handelt es sich in der Regel um 4- bis 5-Sterne-Hotels, also etwas für Leute mit dicker Geldbörse oder für jemanden, der sich evtl. nur für eine einzige Nacht etwas Besonderes gönnen möchte oder - wie ich es geschrieben habe - sich so ein perfekt restauriertes Gebäude einfach nur mal anschauen und in einem unvergleichlichen Ambiente einen "con leche" trinken möchte.
Mit diesen Beiträgen möchte ich jedem die Scheu nehmen, solche Orte zu besuchen. Natürlich ist es nicht dasselbe wie eine Burgbesichtigung, man betritt ein Hotel und muss sich dem entsprechend verhalten.

Saludos,
Elke (Oliva B.)
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Re: Parador „Hernán Cortés“ in Zafra

Mir gefällt dieses "Alte" ja auch sehr gut.
Hast Du wieder sehr schön "eingefangen" Oliva.
Besonders gut gefallen mir immer die Innenhöfe und allgemein finde ich diese Gebäude
sehr beeindruckend.
Wir haben im letzten Jahr auch so ein Paradore angeschaut und zwar in Carmona (Gegend von Sevilla)
Das fanden wir auch sehr schön. Da wir aber im August dort waren, war der Innenhof mit Orangen Stoffbahnen überspannt. Oben in der Mitte waren "Einfluglöcher" für die Vögel. Das war so richtig schön, wie die auf dem in der Mitte stehenden Brunnen landeten und tranken.





Zu den Preisen - ab 120 € für 2 Personen die Nacht ohne Frühstück - ist mir auch etwas zu teuer, aber so einmal geht das schon. (mussten wir z.B. in Ronda auch bezahlen, da wir tatsächlich kein anderes Zimmer mehr bekamen)
http://www.booking.com/hotel/es/carmona ... y_check=on