Tag 4 - 6 Prag
Am nächsten Morgen geht es los und wir starten die Erkundung Prags. Prag ist Hauptstadt und größte Stadt Tschechiens und liegt an der Moldau.
Der erste Weg führt uns zur berühmten Karlsbrücke.
Die nach Kaiser Karl IV. benannte Brücke wurde 1357 erbaut, führt über die Moldau und verbindet die Altstadt mit der Prager Kleinseite. Sie ist auf beiden Seiten mit Türmen befestigt. Vom Altstädter Brückenturm hat man eine tollen Blick auf die Brücke, den Laurenziberg, die Kleinseite und die Prager Burg.
Die Brücke ist mit 30 Heiligenskulpturen u.a. des heiligen Johannes von Nepomuk geschmückt. Das Berühren seines Reliefbildes soll Glück bringen.
Anschließend machen wir einen kleinen Spaziergang auf der Halbinsel Kampa, die gleich neben der Karlsbrücke zwischen dem Hauptstrom der Moldau und einem Kanal, der zum Antrieb der Mühlen diente, liegt.
Hier befindet sich auch die John Lennon Wall. Bereits in den 1960er Jahren tauchten auf der Mauer Protestaufschriften und Botschaften auf. Nach dem Tod von John Lennon wurde die Wand mit einer großen Abbildung des Sängers bemalt, daher der Name. Seither verwandelt sich die Mauer ständig, da immer wieder neue Botschaften und Bilder dazukommen und die älteren überdecken.
Überall in der Stadt findet man die Werke des berühmten Prager Bildhauers David Černý, hier seine "Babys".
Noch ein Blick zur Karlsbrücke,
über die wir dann, vorbei an dieser netten
Toalety,
wieder zurück in die Altstadt gelangen.
Die Prager Altstadt gehört zum UNESCO Weltkulturerbe. Das Herz der Altstadt ist der Altstädter Ring, der Platz, an dem die Gassen der Altstadt zusammenlaufen, mit prächtigen Häusern, der Teyn- und der St.Nicholas-Kirche und dem Denkmal für Jan Huss.
Auch das 1338 errichtete Altstädter Rathaus steht hier.
Am Rathausturm befindet sich die berühmte astronomische Uhr aus dem Jahr 1410.
Von der Altstadt geht es weiter in die Neustadt. Und wieder stehen wir vor einem Werk von David Černý - "Kafka's Head". 42 bewegliche Ebenen der 11 m hohen Skulptur formen das Gesicht des bekannten tschechischen Schriftstellers. Zu jeder vollen Stunde sollen sich die Teile bewegen, wir warten extra, aber nichts passiert.
Letzte Station für den Tag ist der geschichtsträchtige Wenzelsplatz mit der Reiterstatue des heiligen Wenzel.
Am nächsten Tag besuchen wir die Josefstadt. Vom historischen jüdischen Viertel Prags sind nur noch wenige Gebäude übrig geblieben. Im ausgehenden 19. Jahrhundert entstanden hier Wohnbauten im Jugendstil.
An die jüdischen Wurzeln des Viertels erinnern noch die zahlreichen Synagogen und der alte jüdische Friedhof, heute überwiegend Teil des jüdischen Museums.
Die Alt-Neu-Synagoge ist die älteste Synagoge Mitteleuropas.
Die Wände der Pinkassynagoge sind mit 80.000 Namen tschechischer Juden beschriftet, die von den Nazis umgebracht wurden.
Unverkennbar maurisch geprägt ist die Spanische Synagoge.
Der alte jüdische Friedhof wurde im 15. Jahrhundert angelegt, hier stehen etwa 12.000 Grabsteine.
Nach einem Bummel durch die Altstadt und einer Fahrt mit einer der schönen alten Straßenbahnen
besuchen wir am Abend ein Konzert mit einer schönen Auswahl an klassischen Stücken in der mit barocken Spiegeln, Deckenmalereien und Stuck reich ausgestatteten Spiegelkapelle des Clementinum.
Am nächsten Tag steht als erstes die Besichtigung der Prager Burg auf dem Programm.
Die Prager Burg ist einer der größten Burgkomplexe der Welt, der aus mehreren Gebäuden wie z.B. dem alten Königspalast und dem Veitsdom, Höfen und Gärten besteht. Seit der Gründung im 9. Jahrhundert wurde die Burg immer wieder erweitert und diente ursprünglich als Sitz der böhmischen Fürsten und Könige. Seit 1918 ist sie die offizielle Residenz des tschechischen Präsidenten.
Wachablösung im Burghof:
Der Veitsdom wurde ab 1344 errichtet und diente als Krönungskirche und Grablege der böhmischen Könige.
Der schweißtreibende Aufstieg auf den 99 m hohen Südturm lohnt sich, denn die Aussicht auf den Burgkomplex und die Stadt ist fantastisch.
Die St-Georgs-Basilika ist einer der ältesten Sakralbauten Mitteleuropas und wurde bereits im Jahr 920 gegründet.
Durch das Goldene Gässchen, in dem bis Mitte des 20. Jahrhunderts Handwerker und Künstler lebten, verlassen wir die Burg.
Wir spazieren durch die Prager Kleinseite unterhalb der Burg.
Das Palais Wallenstein mit seinen weitläufigen Gartenanlagen ist das größte Palais in Prag und Sitz des Senats.
Die St.-Nikolaus-Kirche zählt zu den bedeutendsten barocken Kirchenbauten Europas. Sie wurde im 18. Jahrhundert gebaut und besitzt einen prächtig ausgestatteten Innenraum und eine Kuppel mit einem äußeren Durchmesser von 20 m.
Weiter geht es mit der Standseilbahn auf den Laurenziberg, einen 327 m hohen bewaldeten Hügel, der zu den weitläufigsten städtischen Grünflächen gehört.
Neben Parks und Gärten und einem Spiegellabyrinth befindet sich auf dem Gipfel auch der Aussichtsturm Petřín, der anlässlich der Weltausstellung 1891 als verkleinerter Nachbau des Pariser Eiffelturms errichtet wurde.
Von oben hat man einen tollen Blick auf die Stadt.
Und von hier aus sehen wir auch die von Frambuesa erwähnte Deutsche Botschaft mit dem berühmten Balkon. Wir haben uns mit dem Blick von oben begnügt, die Beine waren langsam doch etwas müde.
Mit der Standseilbahn ging es wieder nach unten, dann wieder auf die andere Moldau-Seite und noch auf einen Abstecher zum Tanzenden Haus. Seinen Namen erhielt das 1996 fertig gestellte Bürogebäude, weil es an zwei tanzende Figuren erinnert.
Eigentlich war geplant, auf der Dachterrasse einen Cocktail zu trinken, aber da es schon recht spät geworden war, haben wir uns gleich auf den Weg zum Abendessen gemacht. Zum Abschluss unseres Pragaufenthalts haben wir mitten in der Stadt sehr günstig und gut tschechische Hausmannskost genossen.
Das waren nun ein paar Eindrücke von Prag und eine Fortsetzung der Reise durch Tschechien folgt...
Gruß
girasol
Die Welt ist ein Buch und wer nicht reist, liest davon nur eine Seite.
Aurelius Augustinus