housecat hat geschrieben: ↑Mo 5. Aug 2024, 02:41
Eine "Damenkarte" ohne Preise ist schon deutlich diskriminierend.
Warum? Weil es
Damenkarte heißt?
Im Prinzip ist es eine
Eingeladenenkarte, die man auch den Herren geben kann, wenn die Dame die Rechnung bezahlt. Oder den Freunden, die von Bekannten zum Abendessen eingeladen werden.
So gesehen ist es also auch
deutlich diskriminierend, wenn man seiner Angebeteten einen fetten Diamanten schenkt, an dem aber kein Preisschild baumelt? Die neue woke Etikette sieht vor, dass man sagt: "Ey, der hat 499,95 gekostet, meine gleichberechtigte Angebetete!"?
Wenn ein Schulfreund aus Kindertagen bei den Büchern, die er mir auch heute nach weit über 40 Jahren immer noch zum Geburtstag und Weihnachten schenkt, immer den aufgedruckten Preis unleserlich macht, obwohl man ihn in zehn Sekunden googeln könnte, fühle ich mich auch nicht
deutlich diskriminiert, obwohl er als Akademiker in Deutschland sicherlich mehr verdient als ich als Akademiker in Spanien. Verflixter Country-Gap!
Aber vielleicht liegt es hauptsächlich daran, dass ich mich nicht von unbeteiligten Dritten dazu aufstacheln lasse, mich von allem und jedem diskriminiert zu fühlen? So gesehen, sind wir
Dinos wesentlich entspannter und geerdeter als die nervöse Generation, die hinter jedem Wort und jeder Geste eine Diskriminierung sucht. Das ist schon fast Münchhausen-Stellvertreter, wenn man zwanghaft seinen Mitmenschen einreden muss, diskriminiert zu sein, um sich dann aufopfernd und lautstark für ihn/sie einzusetzen.
Besser wird die Gesellschaft dadurch nicht.