Olivas Navelorange
Olivas Navelorange
Orangen
Orangen wurden ursprünglich in China angebaut und vermutlich durch die Araber nach Spanien und Portugal gebracht. Christof Columbus soll 1493 die Orange in die neue Welt (USA) gebracht haben.
Navelorange
Die Navelorange, auch Nabelorange genannt wegen der „nabelartigen Öffnung“ unter der sich eine Tochterfrucht befindet. Die Navelorange entspringt einer Mutation aus einem Klostergarten in Brasilien. Die 1820 entdeckte Mutation hat wie erwähnt eine Tochterfrucht, ist sehr gut zu schälen und zählt zu den Frühsorten. Beliebt ist diese Sorte auch, weil sie keine Kerne hat. Das heisst mit anderen Worten, dass sie nicht geschlechtlich fortgepflanzt werden kann. Vermehrt wird Navel mittels Edelreiser, die aufgepfropft werden. Dies vor allem, wenn gleichzeitig auch eine Holzverjüngung erzielt werden soll. In der Baumschule werden „Augen“ der Edelreiser auf Zitrusunterlagen okuliert. Da die geschlechtliche Vermehrung infolge von keinen Samen (Kernen) ausbleibt, wir also seit 1820 ausschliesslich Gewebevermehrt, was heisst, dass der „Urnavelorangenbaum“ in Brasilien vor fast 200 Jahren, die Urmutter aller Navelsorangenbäume ist und dass jeder Baum im engsten Sinne ein Klon davon ist. Ein Klon ist ein gentechnisch identisches Individuum.
So sollten doch eigentlich alle Navelsorangen in etwa immer noch gleich aussehen. Dem ist aber nicht so, denn aus der Urform wurden im Laufe der Zeit weitere Sorten herausgezüchtet. So sind zurzeit in etwa vier Sorten bekannt. Wir sehen, dass sich die Urform obwohl durch Klonen vermehrt sich trotzdem verändern lies. Dies ist dem Umstand zu verdanken, dass die Navelsorte als „unstete Mutation der Rundorange“ bezeichnet wird. Der weitere Mutationsprozess dauert also immer noch an. Auch in Richtung nicht erwünschter Art und dazu könnte unser Musterexemplar von Oliva gehören. Interessant wäre noch, ob an demselben Baum noch mehr solche „lustigen“ Früchte gereift sind.
Es könnte aber auch nur eine einzelne Frucht gewesen sein und ich denke da an eine Knospenmutation, die auch bei Reben vorkommt. Als Beispiel gilt der Kernling, der aus einer Knospe (Auge) eines Kerners spross. Obwohl am Kerner-Mutterstock alles weisse Trauben an den Trieben hingen, entspross dem einen Auge ein Trieb, an dem rötlich gefärbte Trauben hingen. Da wurde der Kernling geboren, weiter gewebevermehrt und schliesslich stellte sich heraus, dass die Mutation noch bessere Eigenschaften wie der Kerner zeigte.
Das heisst, dass Mutationen, so „schleichende“ wie sprunghafte nicht immer nur positive ausfallen. So wird in den Baumschulen der Navelsanbaugebieten darauf geachtet, dass nur Edelreise von erprobten möglichst sortenechten Bäumen nachgezogen werden.
Orangen wurden ursprünglich in China angebaut und vermutlich durch die Araber nach Spanien und Portugal gebracht. Christof Columbus soll 1493 die Orange in die neue Welt (USA) gebracht haben.
Navelorange
Die Navelorange, auch Nabelorange genannt wegen der „nabelartigen Öffnung“ unter der sich eine Tochterfrucht befindet. Die Navelorange entspringt einer Mutation aus einem Klostergarten in Brasilien. Die 1820 entdeckte Mutation hat wie erwähnt eine Tochterfrucht, ist sehr gut zu schälen und zählt zu den Frühsorten. Beliebt ist diese Sorte auch, weil sie keine Kerne hat. Das heisst mit anderen Worten, dass sie nicht geschlechtlich fortgepflanzt werden kann. Vermehrt wird Navel mittels Edelreiser, die aufgepfropft werden. Dies vor allem, wenn gleichzeitig auch eine Holzverjüngung erzielt werden soll. In der Baumschule werden „Augen“ der Edelreiser auf Zitrusunterlagen okuliert. Da die geschlechtliche Vermehrung infolge von keinen Samen (Kernen) ausbleibt, wir also seit 1820 ausschliesslich Gewebevermehrt, was heisst, dass der „Urnavelorangenbaum“ in Brasilien vor fast 200 Jahren, die Urmutter aller Navelsorangenbäume ist und dass jeder Baum im engsten Sinne ein Klon davon ist. Ein Klon ist ein gentechnisch identisches Individuum.
So sollten doch eigentlich alle Navelsorangen in etwa immer noch gleich aussehen. Dem ist aber nicht so, denn aus der Urform wurden im Laufe der Zeit weitere Sorten herausgezüchtet. So sind zurzeit in etwa vier Sorten bekannt. Wir sehen, dass sich die Urform obwohl durch Klonen vermehrt sich trotzdem verändern lies. Dies ist dem Umstand zu verdanken, dass die Navelsorte als „unstete Mutation der Rundorange“ bezeichnet wird. Der weitere Mutationsprozess dauert also immer noch an. Auch in Richtung nicht erwünschter Art und dazu könnte unser Musterexemplar von Oliva gehören. Interessant wäre noch, ob an demselben Baum noch mehr solche „lustigen“ Früchte gereift sind.
Es könnte aber auch nur eine einzelne Frucht gewesen sein und ich denke da an eine Knospenmutation, die auch bei Reben vorkommt. Als Beispiel gilt der Kernling, der aus einer Knospe (Auge) eines Kerners spross. Obwohl am Kerner-Mutterstock alles weisse Trauben an den Trieben hingen, entspross dem einen Auge ein Trieb, an dem rötlich gefärbte Trauben hingen. Da wurde der Kernling geboren, weiter gewebevermehrt und schliesslich stellte sich heraus, dass die Mutation noch bessere Eigenschaften wie der Kerner zeigte.
Das heisst, dass Mutationen, so „schleichende“ wie sprunghafte nicht immer nur positive ausfallen. So wird in den Baumschulen der Navelsanbaugebieten darauf geachtet, dass nur Edelreise von erprobten möglichst sortenechten Bäumen nachgezogen werden.
Es grüsst
Rio
Zwanzig Kilometer von der Küste entfernt, fängt Spanien meist erst richtig an.
Rio
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- Akinom
- especialista
- Beiträge: 5875
- Registriert: So 10. Mai 2009, 21:40
- Wohnort: Süddeutschland - Torrevieja
- Kontaktdaten:
Re: Olivas Navelorange

Wow Rio, das ist ja eine Wissenschaft für sich, danke für Deine Erklärungen. Damit habe ich mich bis jetzt noch nie beschäftigt bzw. Gedanken gemacht.

Zusatz: Was für ein nettes Kalenderblatt hast Du erstellt - Danke

Re: Olivas Navelorange
Hallo Akinom
War auch nicht ganz einfach. Von den Reben wusste ich schon mehrere Jahre, da ein Bekannter von mir die Mutation "Kernling" auf seinem Weingut angebaut hat. Bei den Veränderungen bei den Navels ging meine Vermutung auch in dieser Richtung und ich "forschte" so also in Richtung Mutationen, bis ich auf den Hinweis von der hohen Mutationsrate" stiess. Könnte also durchaus eine der scheinbar öfteren Mutation bei den Navels sein.
War auch nicht ganz einfach. Von den Reben wusste ich schon mehrere Jahre, da ein Bekannter von mir die Mutation "Kernling" auf seinem Weingut angebaut hat. Bei den Veränderungen bei den Navels ging meine Vermutung auch in dieser Richtung und ich "forschte" so also in Richtung Mutationen, bis ich auf den Hinweis von der hohen Mutationsrate" stiess. Könnte also durchaus eine der scheinbar öfteren Mutation bei den Navels sein.
Es grüsst
Rio
Zwanzig Kilometer von der Küste entfernt, fängt Spanien meist erst richtig an.
Rio
Zwanzig Kilometer von der Küste entfernt, fängt Spanien meist erst richtig an.
Re: Olivas Navelorange
guten Morgen,
ein interessanter Bericht. Man lernt nie aus. Mich würde interessieren, wie das mit den FLIEGER ORANGEN / MANDARINEN ist.
Ich weiß nur, dass die auch aus der Gegend Valencia kommen. Die kaufe ich in D sehr gerne. Kann man hier entsprechende
Bäume kaufen? Hätte ich dann ganz gerne auf den Grundstück. Wie heißt diese Zucht hier in Spanien?
Schönen Dienstag an alle
Solveig
ein interessanter Bericht. Man lernt nie aus. Mich würde interessieren, wie das mit den FLIEGER ORANGEN / MANDARINEN ist.
Ich weiß nur, dass die auch aus der Gegend Valencia kommen. Die kaufe ich in D sehr gerne. Kann man hier entsprechende
Bäume kaufen? Hätte ich dann ganz gerne auf den Grundstück. Wie heißt diese Zucht hier in Spanien?
Schönen Dienstag an alle
Solveig
Re: Olivas Navelorange
Hallo Jara
Ich denke (mein Denken muss aber nicht die absolute Wahrheit sein, obwohl ich mir Mühe gebe) oder vermute, dass "Flieger" ein reiner Handelswarenname ist. Das heisst, dass die Flieger Orangen oder Flieger Mandarinen im eigentlichen Sinne keine Sorten, sondern ein Name ist. Tönt ja auch nicht direkt nach Spanien, Italien, Griechenland oder Israel.
Ich denke (mein Denken muss aber nicht die absolute Wahrheit sein, obwohl ich mir Mühe gebe) oder vermute, dass "Flieger" ein reiner Handelswarenname ist. Das heisst, dass die Flieger Orangen oder Flieger Mandarinen im eigentlichen Sinne keine Sorten, sondern ein Name ist. Tönt ja auch nicht direkt nach Spanien, Italien, Griechenland oder Israel.
Es grüsst
Rio
Zwanzig Kilometer von der Küste entfernt, fängt Spanien meist erst richtig an.
Rio
Zwanzig Kilometer von der Küste entfernt, fängt Spanien meist erst richtig an.
- Oliva B.
- Administratorin u. Moderatorin
- Beiträge: 21810
- Registriert: Mi 6. Mai 2009, 08:17
- Wohnort: Heute hier, morgen dort, bin kaum da, muß ich fort...
Re: Olivas Navelorange
Rioja hat geschrieben:Auch in Richtung nicht erwünschter Art und dazu könnte unser Musterexemplar von Oliva gehören. Interessant wäre noch, ob an demselben Baum noch mehr solche „lustigen“ Früchte gereift sind.
Hallo Rio,
ich dachte schon, du hättest meinen "Ruf in den Wald" bzw. in der Rätselecke nicht vernommen. Mit dieser Frage habe ich dir unbewusst eine Menge Arbeit aufgehalst. Aber nun profitieren wir alle von deinen Recherchen , herzlichen Dank!
Ich muss dich leider enttäuschen. Das Musterexemplar kommt nicht von einem mir bekannten Baum, sondern stammt vom Markt.

Jara hat geschrieben:Mich würde interessieren, wie das mit den FLIEGER ORANGEN / MANDARINEN ist.
Ich weiß nur, dass die auch aus der Gegend Valencia kommen.
Hallo Solveig,
Rios Vermutung ist richtig, dass es sich um einen Handelsnamen handelt. Ich habe selbst noch nie diese Bezeichnung gehört und wollte der Sache auf den Grund gehen.
Auf der Website des
aid infodienst(es)
Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz e.V.
Heilsbachstraße 16
53123 Bonn
bestätigt die Expertin, FrauDr. Maike Groeneveld, Diplom-Ernährungswissenschaftlerin Rios Aussage, dass „Fliegerware" eine freiwillige Zusatzangabe der Handelsunternehmen ist, mit denen sie ihre Produkte von anderen unterscheidbar machen wollen und für die es lt. Auskunft der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung keine gesetzlichen Vorschriften gibt.
Saludos,
Elke (Oliva B.)
Ortsporträts aus der Provinz Alicante
Elke (Oliva B.)
Ortsporträts aus der Provinz Alicante
Re: Olivas Navelorange
Super, euch herzlichen Dank für die Auflösung. Also braucht man gar nicht suchen. Mir schmecken diese Orangen sehr gut.
Sind aber auch teurer.
LG
Solveig
Sind aber auch teurer.
LG
Solveig
Re: Olivas Navelorange
Oliva B. hat geschrieben: ich dachte schon, du hättest meinen "Ruf in den Wald" bzw. in der Rätselecke nicht vernommen. Mit dieser Frage habe ich dir unbewusst eine Menge Arbeit aufgehalst. Aber nun profitieren wir alle von deinen Recherchen , herzlichen Dank!
Hallo Oliva, hallo zusammen
Da ich mich schon in der Schulzeit mehr im Walde aufhielt als hinter den Schulheften ist mir "dein Ruf" natürlich sicher nicht entgangen. Das hast du ja schon erfahren, als ich noch gar nicht im Forum war. Hast recht Oliva mit der Arbeit. Wenn man etwas nur vermutet, was ich auch tat, wollte ich dies nicht nur als Vermutung ins Forum setzen. Gut hatte ich schon Kenntnisse von der sprunghaften Mutation vom Kernling, was mir die Suche erleichterte. Recherchieren in einer gewissen Richtung braucht schon Zeit, denn nicht alles was im WWW steht ist verwendbar. So musst halt allerhand durchkämmen. Habe meine Vermutung bestätigt gefunden, habe dabei mein Wissen um einiges erweitern können, das nicht mal mit der Fragestellung direkt zu tun hatte. Du (und andere hier natürlich auch) kennen das mit dem zum Teil aufwändigen Recherchieren für eure Beiträge selber (siehe deine Extremadura Berichteserie), aber für eine liebenswürdige Forumsgemeinde tut man dies gerne.
Es grüsst
Rio
Zwanzig Kilometer von der Küste entfernt, fängt Spanien meist erst richtig an.
Rio
Zwanzig Kilometer von der Küste entfernt, fängt Spanien meist erst richtig an.
- Oliva B.
- Administratorin u. Moderatorin
- Beiträge: 21810
- Registriert: Mi 6. Mai 2009, 08:17
- Wohnort: Heute hier, morgen dort, bin kaum da, muß ich fort...
Re: Olivas Navelorange
Rio,Rioja hat geschrieben:Oliva B. hat geschrieben: ich dachte schon, du hättest meinen "Ruf in den Wald" bzw. in der Rätselecke nicht vernommen. Mit dieser Frage habe ich dir unbewusst eine Menge Arbeit aufgehalst. Aber nun profitieren wir alle von deinen Recherchen , herzlichen Dank!
Hallo Oliva, hallo zusammen
Da ich mich schon in der Schulzeit mehr im Walde aufhielt als hinter den Schulheften ist mir "dein Ruf" natürlich sicher nicht entgangen. Das hast du ja schon erfahren, als ich noch gar nicht im Forum war. Hast recht Oliva mit der Arbeit. Wenn man etwas nur vermutet, was ich auch tat, wollte ich dies nicht nur als Vermutung ins Forum setzen.
ich schätze dich so ein, dass du dich mit bloßen Annahmen nicht zufrieden gibst. Deshalb habe ich auch laut nach dir gerufen.

Saludos,
Elke (Oliva B.)
Ortsporträts aus der Provinz Alicante
Elke (Oliva B.)
Ortsporträts aus der Provinz Alicante