Huelga general-GENERALSTREIK

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Oliva B.
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Nein zum Sozialabbau - Neuer Generalstreik im Januar?

Beitrag von Oliva B. »

Nur gut drei Monate nach dem ersten Generalstreik nach 8 Jahren (29. September), steht Spanien die nächste Arbeitsniederlegung ins Haus.
Der Generalsekretär der kommunistischen Gewerkschaft, Ignacio Fernandez Toxo, droht mit einem landesweiten Generalstreik, wenn das Rentenalter, wie von Regierungsseite als Sparmaßnahme für die marode Wirtschaft geplant, auf 67 Jahre heraufgesetzt wird.
Bereits am vergangenen Samstag protestierten tausende von Menschen in 39 Städten gegen die beschlossene Rentenreform.
Quelle
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Rioja
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Re: Huelga general-GENERALSTREIK

Beitrag von Rioja »

Hallo zusammen

Ich bin kein Politiker (Gottlob nicht) und bin auch nicht so inteligent wie diese, doch frage ich mich ob mit dem erhöhen des Rentenalters neue Arbeitsplätze geschafft werden. Nein man gibt tausende davon nicht mal frei. Im Gegenteil besetzt man die bestehenden noch um zwei Jahre mehr, und gibt den jungen Mitmenschen noch weniger Chancen einen Arbeitsplatz zu kriegen. Aber ich mit meinem Spatzenhirn sehe dies wohl total verkehrt.
Es grüsst

Rio



Zwanzig Kilometer von der Küste entfernt, fängt Spanien meist erst richtig an.
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Oliva B.
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Re: Huelga general-GENERALSTREIK

Beitrag von Oliva B. »

Rioja hat geschrieben:Hallo zusammen

Ich bin kein Politiker (Gottlob nicht) und bin auch nicht so inteligent wie diese, doch frage ich mich ob mit dem erhöhen des Rentenalters neue Arbeitsplätze geschafft werden.
Ich hoffe doch, dass die Damen und Herren sich vor Heraufsetzung des Rentenalters darüber Gedanken gemacht haben. Bereits 2050 soll es mehr ältere als jüngere Menschen (d.h. unter 48 Jahren) geben und die Lebenserwartung wird weiter ansteigen.
Das bedeutet, dass die Zahl der Erwerbstätigen sinken und die der Rentner steigen wird.

Aus dieser Sicht ist es sinnvoll, das Rentenalter zu erhöhen.
In Deutschland ist es bereits angehoben worden, warum also soll das nicht auch in Spanien funktionieren?

Natürlich muss man auch sehen, dass es Berufsgruppen gibt, die ihr ganzes Leben lang körperlich schwer gearbeitet haben. Bei denen setzt der körperliche Verschleiß eher ein als bei Menschen, die im Büro gearbeitet haben. Akademiker, die beispielsweise ihr Leben in der Forschung verbracht haben, erreichen oftmals ihren Zenit, wenn andere in den Ruhestand gehen. Es wäre eine Schande, wenn diese hochqualifizierten Kräfte pensioniert würden,wenn sie weiterhin bereit sind, zu arbeiten.

Aber das sind nur einige von vielen Aspekten, die für die Rente ab 67 eine Rolle spielen...
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Rioja
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Re: Huelga general-GENERALSTREIK

Beitrag von Rioja »

Hallo Oliva

Ich weiss, dass solche Ansinnen in den meisten europäischen Ländern vorhanden sind. Dass solche, die länger arbeiten wollen, das tun sollen, dagegen ist wohl nichts einzuwenden. Es geht doch darum zwei Jahre keine Renten zahlen zu müssen und dazu noch zwei Jahre Steuern einzuziehen von höheren Einkommen als bei Jungen. So wird doch der Arbeitseinstieg der Jungen noch verschlimmert und muss denn der liebe Staat den jungen Arbeitslosen nichts zahlen. Scheint mir doch eine kurzsichtige Geldquelle zu sein, den alten keine Rente zahlen zu müssen, dafür Sozialabgaben für ein riesen Heer von Jungen. Oder will man diese verhungern lassen. Das ganz hat noch einen anderen Haken. Es gibt viele Junge Arbeitslose, die sich mit den niedrigen Sozialbezügen zufrieden stellen, ihre Bedürfnisse zurückstellen und sich schlussendlich damit begnügen, denn für sie wird ja gesorgt und verhungern lassen kann und darf man sie ja nicht. Zudem sind solche Menschen und davon gibt es immer mehr, auch keine die mit ihrem Verhalten die Wirtschaft zu einem gesunden Wachsen ankurbeln.

Man kann das Ding drehen wie man will, doch überall finden sich Haken, die für und dagegen sprechen. Für mich als Mensch der Sorte "Macher" scheint es aber sehr wichtig, dass es nicht gut kommt, wenn man den Jungen die Arbeitsplätze verwehrt, weil wir alten auf diesen hocken bleiben. Ist übrigen auch nicht gut für das Selbstwertgefühl der heranwachsenden Menschen, die ja eigentlich zum Teil eine Familie gründen möchte. Unter diesen Bedingungen wohl kaum.

Es kommt wie es kommen muss, jeder ist sich selbst der Nächste. Da ich schon dafür bin, dass junge Menschen Arbeit bekommen und so auch einen gewissen Sinn in ihrem Leben finden (Arbeiten, damit Geld verdienen und die Familie in etwa anständig durchs Leben bringen), sehe ich auch ein, dass dann den besser Verdienenden Älteren keine Steuern mehr angezogen werden kann. Zudem bekommen sie nach der Pension Rente. Da fehlt Geld. Wo man dies wenigstens zum Teil noch einziehen könnte und im gleichen Zug noch Gerechtigkeit schaffen würde, könnte ich schon sagen, nützt aber nichts.

Oliva, ich möchte dir auch nicht widersprechen, betreffend, den hochqualifizierten Kräften. Ist auch kurzfristig gedacht, denn in den verschiedensten Bereichen muss es doch auch sein, dass man den Jungen eine Chance gibt solche hoch stehende Berufe zu erlernen und noch das Wichtigste, ihnen Gelegenheit gibt, dass auch sie Erfahrung sammeln können (das kann man nur, wenn man einen Arbeitsplatz hat) , damit sie das werden und ersetzen, was mit ihrer Kapazität in Industrie- und Forschungszweige während vielleicht zwanzig Jahren das gebracht haben um ein Florieren zu garantieren. Hast es auch gut gemeint Oliva, so wie ich es meine, doch völlig "Recht" haben wir beide nicht. Wenn ich schon das Wort "recht" geschrieben habe, möchte ich betonen, dass ich nicht etwa Recht habe, sondern Geschriebenes nur meine jetzige persönliche Einschätzung und Gedanken sind.

Eine Anmerkung noch. Ich glaube auch, dass es sich nun rächt, dass in verschiedenen Ländern das Rentenalter zu massiv herabgesetzt wurde. Denke, dass 65 (mal im Schnitt über die körperlich schwerer und leichter arbeitenden Berufsgruppen) immer noch ein moderates Alter ist um in Ruhestand zu gehen. Möchte die vielen Aber-Milliarden jedenfalls nicht zählen, die infolge zu frühem, viel zu frühem Ruhestandsalter in den Sand gesetzt wurde. Wäre damit doch nicht ausgesorgt, doch das sich abzeichnende Fiasko auf dem Buckel der uns nachfolgenden Arbeitskräften noch etwas herausschieben würde. Da sind noch einige Knacknüsse zu brechen und ich drücke den Verantwortlichen alle zwei Daumen, damit sie für die Jungen, wie auch für die Alten eine gerechte und sinnvolle Lösung finden können.
Es grüsst

Rio



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