Gibt es wirklich Armut in Spanien ??

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betty-calpino
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Re: Gibt es wirklich Armut in Spanien ??

Beitrag von betty-calpino »

Gitano hat geschrieben:Hola,
als erstes sollte man den Begriff " Armut " definieren. Was ist arm? Wann ist man arm? Wie ist man arm? Wenn man alles am Geld festmacht, dann sind ca. 99% der Weltbevölkerung arm. Wobei es gerade (wenn man es nicht am Geld fest macht) viele "arme Leute" glücklicher sind als andere.
Kleiner Anstoß zum nachdenken.
Gruß Gitano
Armut bezeichnet primär den Mangel[1] an lebenswichtigen Gütern (beispielsweise Nahrung, Obdach, Kleidung), im weiteren und übertragenen (metaphorischen) Sinn allgemein einen Mangel. Eine veraltete Bezeichnung für „sehr große Armut“ ist Mendizität. Ein Merkmal für Armut ist typischerweise das Haushaltseinkommen, obgleich häufig damit die mangelnden Ausstattung mit wirtschaftlichen Ressourcen gemeint ist.[2]

Armut ist ein soziales Phänomen: Dabei wird „Armut“ als Zustand gravierender sozialer Benachteiligung[3] mit der Folge einer „Mangelversorgung mit materiellen Gütern und Dienstleistungen“ verstanden. In dieser Form wird sie in Mythologie und Sage, in den Künsten und wissenschaftlich behandelt. Von wirtschaftlicher Armut im engeren Sinne gibt es zwei grundsätzlich verschiedene Definitionen. Zum einen ist das die absolute Armut, bei der einer Person weniger als 1,25 PPP-US-Dollar pro Tag zur Verfügung stehen, zum anderen die relative Armut, bei der ein Einkommen deutlich unter dem Durchschnitt aller Einkommen eines Landes (eines Staates) liegt.

Die erste Form ist heute in Industriestaaten seltener, dominiert aber die Situation in Schwellen- und Entwicklungsländern. In diesen kann es im Extremfall vorkommen, dass eine Person zwar absolut, nicht aber relativ arm ist. Die zweite Form betrifft definitionsbedingt in praktisch jedem Staat einen Teil der Bevölkerung

Quelle :
http://de.wikipedia.org/wiki/Armut

Saludo Betty
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lolles
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Re: Gibt es wirklich Armut in Spanien ??

Beitrag von lolles »

Hallo Betty,

sag doch mal was dieses Jahr die Schulbuecher fuer verschiedene Jahrgangsstufen gekostet haben.

LG Lolles
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betty-calpino
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Re: Gibt es wirklich Armut in Spanien ??

Beitrag von betty-calpino »

lolles hat geschrieben:Hallo Betty,

sag doch mal was dieses Jahr die Schulbuecher fuer verschiedene Jahrgangsstufen gekostet haben.

LG Lolles
Hallo

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Saludo Betty
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Re: Gibt es wirklich Armut in Spanien ??

Beitrag von lolles »

Danke Betty !

Jetzt rechnet man noch das Geld fuer die clases particulares dazu und kann sich vorstellen, dass es da bei so mancher
Familie recht knapp werden kann.
Da werden Millionen von Euros in Banken und wohl auch in so manche private Tasche gesteckt, aber Schulbuecher
muessen privat bezahlt werden - kann nur nochmal sagen : diese Welt ist nicht zu retten.

Aber dennoch denke ich, dass der Druck der anderen Eltern die besagte Lehrerin und den Direktor der Schule
zu einer anderen Haltung bringen kann.

LG Lolles
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Re: Gibt es wirklich Armut in Spanien ??

Beitrag von Marybell »

Also der Vergleich mit Deutschland hinkt total. Dort bekommt JEDES Schulkind seine Bücher.
Und natürlich steigen die Kosten hier in Spanien mit jedem Schuljahr,so dass in der sog. Oberstufe auch locker mal 500,-€ fällig werden!
Und man kann auch die Armut in Deutschland nicht mit hier vergleichen,denn es gibt einfach eine Grundsicherung für jede Familie! Das mag nicht viel sein,aber tatsächlich werden alle Grundbedürfnisse in Deutschland abgedeckt !
ciao Marybell
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Re: Gibt es wirklich Armut in Spanien ??

Beitrag von Cozumel »

Ich denke auch, dass man in DE nicht hungern muss.

Allerdings fehlt es an vielen anderen Dingen, die auch sehr wichtig sind.

Was mich erstaunt ist, dass die kostenlosen Leistungen vom Staat für die Kinder so wenig angenommen werden.
Mitgliedsbeiträge für Vereine u.ä. Das ist natürlich ein wenig Papierkram, aber für jemand der nicht arbeitet, sollte doch die Zeit da sein, das für seine Kinder zu regeln.

Ebenso wundert mich, dass die heutigen jungen Familien die Ressourcen, die meine Mutter und Grossmutter nach dem Krieg nutzten, nicht für sich adaptieren.

Gemüse anbauen. (Es gibt so viele Gärten, wo man sicher gerne ein Stück bewirtschaften darf, wenn man fragt)
Tee und selbstgemachte Säfte anstatt Limonaden zu verwenden.
Marmelade einkochen.
Nähen, stricken.

Selbstkochen anstatt eine Pizza in den Ofen schieben.
Gemeinschaften bilden für Unternehmungn mit den Kindern.
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kuba
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Re: Gibt es wirklich Armut in Spanien ??

Beitrag von kuba »

@ akinom

vielleicht ist es in Bayern so, aber in Niedersachsen wurde vor einigen Jahren die Lernmittelfreiheit bzw. der Zuschuss komplett eingestellt, auch in der Grundschule heißt es nun KAUFEN.
liebe grüße
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Oliva B.
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Beispiel Famorca

Beitrag von Oliva B. »

Woanders fehlen die Mittel, auf der anderen Seite sind sie vorhanden.

Gestern war ich beim diensthabenden Arzt in Famorca und saß im Wartezimmer, d.h. es handelte sich vielmehr um den Computerraum der Gemeinde. :-o

Es erstaunte mich, warum so ein winziger Ort über den Luxus von 6 öffentlichen Gratis-PC-Plätzen mit W-LAN und Drucker verfügt, und möchte ich euch dazu ein paar Zahlen nennen:

Lt. INE 2010 ist Famorca der einwohnermäßig kleinste Ort der Provinz Alicante mit insgesamt nur 38 Einwohnern.
Im einzelnen sind folgende Altersklassen vertreten:

10 zwischen 80 und 84 Jahre alt,
3 zwischen 75 und 79 Jahre alt,
18 zwischen 74 und 5o Jahre alt und, jetzt kommt es:
nur 7 Personen sind unter 50 Jahre alt.

Diese zum größten Teil betagten Einwohner können also von montags bis samstags von 10 bis 13 Uhr und am Nachmittag noch einmal von 17.30 - 21 Uhr die PCs in dem örtlichen Telecentro nutzen (ausgenommen sind die Tage, wenn Sprechstunde ist, also Montag- und Donnerstagmorgen).

Ich frage mich, ist das nun Unterstützung strukturschwacher Gebiete, fortschrittliche Einrichtung, Geldverschwendung oder ein Service für die über 300 Sommergäste (vor allen Dingen Angehörige der Einwohner)?

Famorca hat übrigens keinen einzigen Arbeitlosen.
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