... aber so etwas wie dir ist mir noch nie passiert Karl-Heinz.
Doch bei einem dieser Ereignis, spielst sogar du und unser Forum eine ganz besondere Rolle.
Ich frage mich wiederum, ist das Schicksal, Fügung von oben, Vorsehung, Kismet oder doch eher ganz normal?
VORGESCHICHTE - Vorsicht, es folgt ein Roman:
Im Sommer letzten Jahres erschien hier im Forum ein Ausflugsbericht mit einer unterschwelligen Kritik, die einem unserer vielen stillen Leser so gar nicht gefallen hatte, da er (eigentlich war es eine sie


1. ZUFALL
Nun zu dem Zufall, zum Thema dieses Threads. Er ereignete sich, als wir an einem Kochevent teilnahmen und ich meiner Briefpartnerin plötzlich und unerwartet persönlich gegenüberstand. Schon zuvor haben wir durch unseren ständigen Kontakt herausgefunden, dass unsere Häuser nur eine Straße auseinanderliegen. Wir haben uns unterhalten und ich fragte Albertine -natürlich so gaaaaanz nebenbei - warum sie nicht in unser Forum käme, sie würde sich doch schließlich sehr gut an der Costa Blanca auskennen, darüber hinaus sei sie sehr belesen und von ihren Ratschlägen könnten doch viele profitieren. Sie gestand mir jedoch, dass sie sich zwar im Internet gut auskennt, aber keinerlei Forenerfahrung hat und deshalb eine Anmeldung scheut. Ich versicherte ihr, dass alles ganz kinderleicht sei und ich ihr gerne zeigen würde, wie unser Forum funktioniert. Wir verabredeten uns für den nächsten Tag bei uns zu Hause. Albertine kam, ich zeigte ihr ein wenig aus der Praxis, aber hauptsächlich unterhielten wir uns angeregt über tausend andere Dinge. Mit Albertine kann man wunderbar quatschen.

2. ZUFALL
Albertine (ich habe ihren Namen etwas verändert) erzählte mir bei der Gelegenheit, dass sie bemerkt hat, dass Karl-Heinz Brass Mitglied in unserem Forum ist und sie ihn von früher kennt und durch ihn sogar an ihr Haus an der Costa Blanca gekommen ist.
Kurz bevor wir uns verabschiedeten sagte Albertine zu mir, weißt du, Elke, du kennst dich doch genauso gut in dieser Gegend hier aus wie ich. Mir ist da nämlich vor ein paar Jahren etwas passiert, was mir seitdem nicht mehr aus dem Kopf geht....
JETZT KOMMT ES:

Albertine begann zu erzählen:
"Wir fuhren vor etlichen Jahren mit unserem Auto die Hauptstraße herunter Richtung Meer. Die Straße gabelt sich an einer Stelle und von rechts kam eine Rollerfahrerin, bog vor uns ein, rutschte in der Kurve mit ihrem Roller aus und verunglückte direkt vor unserer Motorhaube. Mein Mann brachten den Wagen gerade noch rechtzeitig zum Stehen, ein Stückchen weiter - ich will es mir gar nicht erst ausmalen....

Auf einmal rief sie von hinten etwas panisch: "Anhalten, da vorne kommt mein Sohn auf dem Fahrrad. Lassen sie mich bitte sofort raus, er wird mir helfen und mich nach Hause bringen." Sie wollte partout nicht, dass wir sie begleiteten. Das kam uns seltsam vor. Wir sahen noch, wie der junge Mann das Motorrad von dem Passanten in Empfang nahm, seine Mutter setzte sich auf das Fahrrad des Sohns und ließ sich mit hängenden Beinen den Berg hinunterrollen. Als wir wieder ins Auto stiegen, waren die beiden auf einmal wie vom Erdboden verschluckt. Dieses Erlebnis, Elke, ließ mich seit dem Tag nicht wieder los. Ich frage mich nun schon seit Jahren, was wohl aus der Frau geworden sein mag, welche Verletzungen sie davon getragen hatte und warum sie so plötzlich verschwunden war. Ich habe danach in einigen Häuser der Umgebung geklingelt und die Bewohner gefragt, ob jemand eine Frau, auf welche diese Beschreibung passt, kennt. Doch viele von ihnen waren Urlauber und niemand konnte mir eine Auskunft geben. Aber jedes Mal, wenn ich an dieser Stelle vorbeikomme, denke ich an den Unfall, der bestimmt schon vier Jahre zurück liegt.
Beim Erzählen riss ich immer ungläubiger meine Augen auf, mein Herz begann zu pochen (Rosamunde Pilcher lässt grüßen

3. ZUFALL
Ich umarmte Albertine und nun war sie es, die mich ungläubig anschaute. Sie zeigte mir ihre Gänsehaut und wir bekamen beide feuchte Augen, denn uns war in diesem Moment bewusst, dass uns das Schicksal wieder zusammengeführt hatte. Diese Begegnung fand ungefähr vor einem Jahr statt - dieser Rollerunfall passierte genau am 3. September 2003. Meine Haare sind inzwischen nicht mehr so lang - und klar, ich bin in der Zeit auch nicht jünger geworden, Albertine hat mich einfach nicht wieder erkannt, obwohl sie mir die Frau genau beschrieben hat.
Warum aber hat Albertine mich damals so schnell aus den Augen verloren?
ERKLÄRUNG:
Wir haben drei Kinder , die ihre Schulferien immer in Spanien verbrachte. Irgendwann war es an der Zeit einen Roller zu kaufen, zu oft mussten wir für unsere Heranwachsenden Chauffeur spielen. Eines Tages sagte ich zu meinem Jüngsten, du, lass mich auch mal fahren, ich hatte früher eine Mofa und kann es bestimmt noch ganz gut. Ich will es mal probieren. Zweifelnd schaute er mich an und fragte, "oh, Mutter, muss das sein? Meinst du, das kannst du noch? Nicht dass dir wieder was passiert! Du weißt ja, wenn Papa das sieht, wird er nicht begeistert sein." (Ich muss erwähnen, dass ich bereits Opfer mehrereer Unfälle war). Wer mich kennt weiß, dass ich es verstehe, meinen Dickkopf durchzusetzen. Also setzte ich mich auf den Roller und mein Sohn lief neben mir her und hielt mich ängstlich fest, damit ich ja nicht umkippe. Ich fühlte mich wie ein Kleinkind, das gerade Fahrradfahren lernt. Wie gestochen gab ich auf einmal Gas, hörte meinen Sohn noch hinter mir her rufen, doch da war ich schon hinter der nächsten Kurve verschwunden. Herrlich, es war wie früher, meine langen Haare wehten im Wind (ich hatte natürlich keinen Helm auf!) und fuhr Richtung Meer, die Küstenstraße entlang und wieder den Berg hinauf.



Albertine, an dieser Stelle noch einmal meinen Dank an dich und deinen Albertino! Unsere Wege haben sich zweimal gekreuzt und nun werden wir uns wohl nicht mehr aus den Augen verlieren.
Ja, Karl-Heinz, nach diesem Roman hier wirst du erkennen, dass auch noch andere Menschen unglaubliche Dinge erleben. Interessant ist aber, dass gerade du dieses Thema begonnen hast und ich von Zufällen berichte, bei denen unsere gemeinsame Bekannte Albertine eine Rolle spielt. Wer kann hier noch annehmen, dass es keine Zufälle gibt?