Olivenöl

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ayscha
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Re: Olivenöl

Beitrag von ayscha »

Hola
Ja liebe Oliva .. Am Freitagmorgen haben wir die Oliven in die Mühle gebracht..
Nach ungefähr einer Stunde konnten wir das neue Olivenöl ins Auto laden..
Für mich ein ganz komischen Gefühl..den ein Tag zuvor hingen die Oliven noch am Baum..
Wir haben zu zweit in zwei Tagen 30 Bäume grosse und kleine von Hand geerntet...
Frag nicht wie es meinen alten Knochen geht... Doch das Endprodukt ist sehr gut habe
es schon in der Mühle probiert... Wie du schon erwähnt hast.. ist das Olivenöl wenn man es frisch probiert sehr
bitter aber der Nachgeschmack ist spitze..
Leider können wir nicht an diesem Forentreffen teilnehmen sonst hätte ich eine Probe gerne abgegeben..
Vielleicht möchte jemand unser Olivenöl einmal probieren...

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ayscha
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Re: Olivenöl

Beitrag von ayscha »


Das sollte man noch wissen...
Eine Olive ein Tröpfchen Olivenöl...
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Oliva B.
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Re: Olivenöl

Beitrag von Oliva B. »

Calendula hat geschrieben: Burckhard,
solltest du privat nicht fündig werden, gäbe es noch die Möglichkeit bei den div. Cooperativen einzukaufen. Im Hinterland hat praktisch jeder Ort eine und auf den Kanistern seht zumindestens das es sich um olio extravergin handelt. Besser als aus dem Supermarkt ist es allemal, da es aus der jeweiligen Umgebung stammt und nicht verschnitten ist.
Liebe Calendula,

ich habe erst jetzt deinen Beitrag entdeckt - doch ich kann ihm nicht voll zustimmen - und wir wollen Burkhard doch nicht verwirren...

Kooperativen gibt es im Hinterland einige, aber keineswegs in fast jedem Ort (da schließen sich oft mehrere Gemeinden zusammen, da Ölmühlen teuer und ihre Instandhaltung sehr kostenintensiv ist), doch ich kenne keine, die "natives Olivenöl extra" verkauft.
Dadurch, dass die Genossen dort von Beginn der Erntesaison bis zu ihrem Ende ihre Oliven abgeben können, werden sehr gute Öle (von Oliven, die am Saisonanfang gepflückt wurden) und schlechte Öle (von Oliven, die am Ende der Saison von den Bäumen geschlagen oder in die Netze gefallen sind) zu einem Einheitsöl vermischt. Das Ergebnis ist zwar auch nicht schlecht, denn es ist immerhin noch "nativ" (also reines Olivenöl). Natives Olivenöl "extra" aus dem Supermarkt wird dann auf jeden Fall besser sein als Natives Olivenöl aus der Kooperative, denn es ist einfach eine Klasse besser - und die Bestimmungen sind in den Verordnungen (EWG) über die gemeinsame Marktorganisation für Olivenöl und Tafeloliven genauestens definiert.
Eins ist jedoch richtig: Öle aus den Kooperativen stammen aus der Gegend und ganz nebenbei erwähnt, haben sie eine ganz ausgezeichnete Qualität, was die vielen Prämien beweisen, die größere Erzeuger bisher eingeheimst haben. Olivenöl aus der Provinz Alicante ist schwer im Kommen.
K800_Olive 2.JPG
Zum Thema "Verschneiden":
Ich habe im letzten Jahr eine Olivenölfabrik in der Extremadura besichtigen dürfen. Aber nur weil ich dem Betriebsleiter erklärt habe, dass wir trotz der Beschriftung auf unserem Fahrzeug keine Konkurrenz sind, die Werksspionage betreiben möchte, sondern nur ein winziger Produzent, der sich dafür interessiert, wie es die ganz Großen machen.
Was ich dort gesehen habe, war - wie soll man es anders nennen - Panscherei. Da wurde nämlich der neue Jahrgang mit dem alten gemischt (Rest aus dem Jahr zuvor).
Eine gängige Praxis ist es hingegen, das Olivenöl zu verschneiden, also eine Coupage aus verschiedenen Olivensorten herzustellen. Das ist keineswegs verwerflich, denn Olivenöle müssen keinesfalls sortenrein sein, um in der ersten Liga mitzuspielen. Wir haben z. B. eine autochthone Sorte, die den Italienern (s. weiter unten) sehr gut munden würde (scharf im Abgang), doch die ist in Reinform für deutsche Gaumen absolut ungenießbar. Denn so lange wird natives Olivenöl in Deutschland noch nicht in deutschen Küchen verwendet und trotz dem großen Medienhype wird natives Olivenöl nur in wenigen Haushalten verwendet.

Der Betriebsleiter in der Extremadura erklärte uns auf unsere Frage, warum im September schon Olivenöl produziert wird (was extrem früh ist, denn wir beginnen auf demselben Breitengrad erst Anfang November mit der Ernte):
"Wir beginnen im September die "Tafeloliven" zu ernten. Zu kleine Tafeloliven, die zwischen den Tafeloliven maschinell aussortiert werden, werden zu Olivenöl verarbeitet. Das frühe Öl dieser völlig grünen Oliven ist extrem bitter und kann so nicht in den Handel kommen. Also kommt die Ernte früher Ernten und die späterer Ernten in verschiedene Edelstahltanks, auch die einzelnen Sorten werden un unterschiedlichen Behältern gelagert. Ach ja, und das Restöl vom Vorjahr muss ja auch noch in den Handel gebracht werden. So entsteht ein Vorrat an verschieden schmeckenden Ölen, die dann - je nach Kundenwunsch - fröhlich, locker, flockig zusammengep..scht, ähem, durch Mischung veredelt werden, bis sie der Vorstellung der Abnehmer aus dem In- und Ausland entsprechen. So erklärte uns der Betriebsleiter, dass die Italiener die herben Öle mit einer deutlichen Bitternote bevorzugen, für die Spanier muss es eine Nuance weniger milder sein und die Deutschen lieben es halt außerordentlich mild, sozusagen fast geschmacksneutral. Er führte uns durch die ganze Produktion, zeigte uns das Öl vom Vorjahr, das ganz frische, bittere Öl zum Verschnitt, die Abfüllanlage und die Etiketten und Kartons für die einzelnen Länder.
K800_Olive 1.JPG
Eine ganz wichtige Olivenölgüteklasse möchte ich nicht unerwähnt lassen:
Das OLIVENÖL. Dabei handelt es sich keinesfalls um den Saft der Olive, sondern es handelt sich um ein Vollraffinat (=völlig neutral schmeckendes, raffiniertes Öl), dem Spuren von naturbelassenem Olivenölsaft (das bedeutet der Ausdruck "nativ") zur Geschmacksveredlung zugesetzt wurde.

So, nun hoffe ich, euch nicht zu sehr gelangweilt zu haben, doch diese Unterscheidung lag mir am Herze. Wer noch mehr erfahren möchte, welche Unterscheidungsmerkmale es beim Olivenöl gibt, der möge sich an dieser Stelle weiter informieren.[/color]
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ayscha
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Re: Olivenöl

Beitrag von ayscha »

=D>
Danke Oliva für den perfekten Vortrag...
und die Links...es gibt doch noch soviel wissenswertes über die Oliven und deren Verarbeitung zu lernen..
dabei hast du uns einwenig geholfen mit deinen Links...
danke
Albertine
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Re: Olivenöl

Beitrag von Albertine »

Ich verwende zur Zeit, das "Masia El Altet". Jahresweltsieger.
Guten Morgen an alle und einen schönen 4. Advent wünsche ich Euch,
ich möchte das Thema Olivenöl noch einmal aufnehmen:

Im vergangenen Jahr besuchten wir gemeinsam mit unserem Freundes- und Bekanntenkreis von insgesamt 12 Personen die
Finca Masia el Altet. Wir waren angemeldet und voll froher Erwartung. Die Info in einer Wochenzeitschrft für Deutsche
und die überschwengliche Hochglanzwerbung des Olivenölherstellers = http://www.masia-el-altet.com/# hatten uns zu
diesem Besuch animiert. Gerne nahmen wir gut 2 Std. Fahrtzeit in Kauf.

Zunächst empfing uns eine etwas unterkühlte Begrüßung einer Vertreterin des Chefs, die sich als sein Ehefrau vorstellte.
Sie teilte uns mit, dass ihr Mann uns nicht empfangen kann, weil er gerade heute ein Treffen mit Sr. Camps von der
Generalitat hat. (Sr. Camps ist der am 20. Juli 2011 zurückgetretene Politiker der autonomen Region Valencia, der in
die Gürtelaffaire verstrickt ist/war). http://de.wikipedia.org/wiki/Francisco_Camps

Sie führte uns über einen breiten Weg zum Olivenhain und versuchte, uns etwas von und über Oliven zu erzählen, indem
sie ihr Olivenöl anpries und außerdem sagte, dass sich ihr Mann große Mühe gibt und jeden Baum pflegt. Wir hörten
weiterhin, dass sie uns nicht viel sagen kann. Das hatten wir bis dahin schon gemerkt. Und ob ihr Mann an jeden Olivenbaum
"Hand" anlegt, konnten wir ihr nicht so recht abnehmen.

Wir schauten uns weiterhin um und waren recht erschrocken. Hatten wir uns gemäß Werbung doch vorgestellt, dass die
Oliven inmitten von mediterranen Kräutern wachsen und gedeihen. Mitnichten. Was sahen wir? Eigentlich nichts. Kein
mediterranes Wild(Un-)kraut - nichts -. Blanken, unkrautfreien, festgestampften Boden, viel Platz zwischen den einzelnen
Olivenbäumen für maschinelle Ernte, Tropfbewässerung. Es wird gedüngt via Tropfbewässerung und Blattanwendungen.

Unsere Sinne schärften sich immer mehr. Wird uns doch absolute, naturnahe Olivenölgewinnung suggeriert. Bei diesem
Gang durch den Olivenhain fiel die Stille auf. Kein Vogel sang, kein sonstiges Getier war zu sehen. Und dann kam die für
uns schockierende Entdeckung: wir kamen an einem Arbeitshaus vorbei, an dessen Stelle und dahinter ein Riesenhaufen
leerer Spritzmittelkanister herumlagen. Herbizide, das war es also - bedrückend. Gemäß Information ist uns bekannt,
dass Spritzmittel verwendet wird und keine BIO-Olivenöl vermarktet wird. Aber mit den leeren Kanistern konfrontiert,
kamen wir ins Grübeln .... http://www.masia-el-altet.com/pdf/presentacion_de.pdf

Trotzdem wollten einige von uns das prämierte Olivenöl kaufen. Wir wurden draußen vor dem Verkaufsraum abgefertigt. Erst
auf unsere ausdrückliche Bitte bekamen wir dann ein paar Weißbrotstückchen und ein außerodentlich kleines Schälchen
mit Olivenöl. Nach angekündigter Kaufoption durften wir in den Verkaufsraum eintreten.

Mit diesem Gesamteindruck vom Anbau der Olivenbäume, den inhaltlosen Erklärungen über Oliven und Olivenölgewinnung
fuhren wir zurück und müssen sagen, dass nach diesem Besuch, das mit Hochglanzwerbung angepriesene Olivenöl für
"uns persönlich" nicht zu den weltbesten Olivenölen gehört.

Herzliche Grüße von Albertine
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Oliva B.
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Re: Olivenöl

Beitrag von Oliva B. »

Grundsätzlich weiß doch jeder, dass Werbeversprechen nicht immer stimmen müssen. Nehmen wir nur einmal ein Beispiel:
Mit dem "gesunden" Kinderriegel von Ferrero, der das "Beste aus der Milch" enthält, wird Eltern vorgegaukelt, dass sie ihren Kindern etwas Gutes tun, da sie ihnen eine extra Portion besonders wertvolle Milch zukommen lassen, denn dieser Riegel soll "ganz viel Kalzium" enthalten. Doch in Wirklichkeit hat er ganz andere Inhaltsstoffe wie
  • Zitat: "Butterreinfett, Zucker, Emulgatoren und Aromen und (hat) mehr Kalorien als eine Vollmilchschokolade. Allerdings müsste ein Kind 13 Riegel essen, um seinen Tagesbedarf an Kalzium zu decken. Und hätte damit dann auch 48 Stück Würfelzucker und ein halbes Paket Butter verspeist." Quelle des Zitats.
Doch nicht nur die Produktwerbung der Firmen ist irreführend. Eigentlich sollte man annehmen, dass die Presse neutral berichtet und sich nicht als Sprachrohr von Erzeugern missbrauchen lässt (wenn doch, könnte man andere Schlüsse ziehen...). So konnte man vor Monaten in einer Wochenzeitung lesen, dass die Käufer einem Olivenölerzeuger aus dem Süden der Costa Blanca die Bude einrannten, nur weil in der Zeitung stand, der Olivenhain läge inmitten von Zitrusplantagen, weshalb das Öl ein ganz besonderes sei, da es nach Zitronen schmeckt- Da kann man doch über die Leichtgläubigkeit einiger Zeitgenossen staunen. Ein Vergleich: Seit wann nimmt Spargel das Aroma von Erdbeeren des Nachbarfeldes auf? - Das Schlimme an solchen Aussagen ist, dass sie die Leute sie nicht hinterfragen.

Jedem Verbraucher dürfte klar sein, dass große Unternehmen über entsprechende Geldmittel für Hochglanz- und Fernsehwerbung und vor allen Dingen über Kontakte verfügen, ihre Produkte in der Presse zu lancieren. Die Kosten werden dann über die Menge oder über einen überhöhten Verkaufspreis wieder reingeholt - wie in dem von Albertine genannten Beispiel.
Die begehrten Gold-, Silber- und Bronzemedaillen werden nur durch die Teilnahme an nationalen oder gar internationalen Wettbewerben verliehen, was nur großen Erzeugern möglich ist, denn die kleinen, ebenso guten Erzeuger scheitern schon an den Wettbewerbsbedingungen.
Ein Irrtum ist auch, dass bei solch einer Competition nur ein einziger Goldpreis vergeben wird. Nein, es sind allein bei einer Veranstaltung unendlich viele, was den Wert dieser Auszeichnung doch etwas relativiert. Schaut euch selbst einmal die Liste der Preisträger an. Doch es gibt nicht nur einen einzigen Contest für Olivenöl, es finden jährlich sehr viel mehr rund um den Globus statt. Es ist also Unsinn, wenn sich einer der Goldpreisträger eines Wettbewerbes rühmt, das "beste" Olivenöl der Welt herzustellen.
Mit Unkrautvernichter behandelte Wiese, später sieht man nur noch nackte Erde,<br />.
Mit Unkrautvernichter behandelte Wiese, später sieht man nur noch nackte Erde,
.
Nun zu deinem Besuch, Albertine. Welcher Verbraucher nimmt schon die Mühe auf sich und macht wie du eine Ortsbesichtigung? Werbelyrik, wunderschöne Reklamefotos und Fernsehwerbung, in denen Olivenbäume gezeigt werden, unter denen Thymian und Rosmarin wachsen, Schafe weiden und der Schäfer im Schatten eines Baumes ausruht, haben selten etwas mit der Realität zu tun. Der Großteil sieht in Natur ganz anders aus. Dagegen ist nichts zu sagen, sofern die konventionellen Erzeuger den Käufern ihrer Produkte nicht gleichzeitig ein Märchen um die Erzeugung mit verkaufen, das eine ganz andere Geschichte erzählt als die Realität zeigt.
Solche blühenden Wiesen sieht man nur beim ökologischen Landbau
Solche blühenden Wiesen sieht man nur beim ökologischen Landbau
Oliven- und Mandelhain
Oliven- und Mandelhain
Und jetzt komme ich wieder auf dein Beispiel zurück: Die Masia El Altet wirbt damit, dass ihr Gelände zum einen Teil im Naturpark Sierra de Mariola integriert ist, zum anderen Teil im Naturpark "Font Roja". Folglich denkt der Verbraucher, es würde sich um ökologisches Olivenöl handeln, denn in einem geschützten Naturpark darf man doch wohl nicht die wertvollen Bergkräuter einfach mit Chemie wegspritzen.....- oder etwa doch???? :-?
Dazu ein interessanter Auszug aus einem Wikipedia-Artikel über Olivenöl:
  • Zitat: "Viele Olivenbäume stehen in Naturschutzgebieten und dürfen daher weder gefällt noch chemisch behandelt werden...." und "Während in Spanien nur rund 1 % der Olivenöle ökologisch produziert wird....".Quelle
Da fragt man sich doch allen Ernstes, warum bei der Masia El Altet kein ökologisches Olivenöl erzeugt werden MUSS und wie es möglich ist, dass sie sogar eine Auszeichnung des Umweltministeriums für ihr Öl erhält?

Übrigens hat neben den prämiierten Ölen aus Jaén, Córdoba und der Extremadura auch die Marke Señorios de Relleu (eine Coupage aus 7 Olivensorten aus der Provinz Alicante) eine Goldmedaille bekommen. Sie war mir bislang unbekannt. Hat jemand von euch das Öl vielleicht schon einmal schon probiert?
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Re: Olivenöl

Beitrag von Albertine »

Liebe Elke,
Deine Recherchen sind bereichernd, sehr informativ und sollte uns alle zum Nachdenken anregen.
Saludos von Albertine
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Oliva B.
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Re: Olivenöl

Beitrag von Oliva B. »

Immer wieder geistern neue Lebensmittelskandale durch die Presse. Diesmal ist es italienisches Olivenöl...

Dass die Italiener vor allen Dingen mit spanischem Olivenöl ihr eigenes Öl "strecken", ist bekannt. Italienisches Olivenöl ist "in" - besonders das Olivenöl aus der Toscana. Doch dass solche Mengen Öl importiert wird, war auch mir nicht bekannt.

Dabei ist das Öl der Italiener keinesfalls besser als gutes Olivenöl aus anderen Ländern rund ums Mittelmeer, sondern sie haben einfach eine bessere Marketingstrategie. Als die Nachfrage dann aber irgendwann größer wurde als die produzierte Menge, fing man an, munter aus anderen Ländern hinzu zu kaufen. Dabei war es, wie man jetzt sieht, den Produzenten offenbar völlig egal, mit welchen Qualitäten sie ihr Öl panschen, Hauptsache es steht nachher auf dem Etikett "Italienisches Olivenöl". Dann versteht man auch, warum viele spanische Bauern sich keine Mühe mit ihren Oliven geben und die matschen Früchte von der Erde klauben oder saugen, das daraus gewonnene Öl wird ja nicht als ihr eigenes verkauft...
  • 80 Prozent des als "italienisch" verkauften Olivenöls ist einem Medienbericht zufolge offenbar Billigöl, das Italien aus Spanien oder Tunesien importiert hat. Hintergründe
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Re: Olivenöl

Beitrag von Albertine »

Liebe Elke,
Diese Info ist ja der "helle Wahnsinn". Ich wünsche mir, dass Deine Berichte über die Machenschaften mancher Olivenölhersteller, sehr viele Forum-Mitglieder und viele stille Mitleser aufrüttelt und hier und dort Kaufverhalten
verändert wird.
Viele Grüße von Albertine
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Oliva B.
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Weshalb Olivenöl gepanscht wird

Beitrag von Oliva B. »

  • Die italienische Tageszeitung La Repubblica veröffentlichte im Dezember einen Bericht über einen vermeintlichen Olivenölskandal in Italien. Da kaum Aktualität zur Verfügung stand, wurden Informationen über altbekannte legale und illegale Aktivitäten der Ölindustrie zu einem unverdaulichen Brei vermischt. Die deutschsprachige Presse nahm das Thema dankbar auf und servierte den übersetzten Bericht ohne eigene Recherchen ihrer Leserschaft. Die Merum-Redaktion bringt in Heft 1/2012 Ordnung in den verwirrenden Informationscocktail und erklärt die Zusammenhänge. (Die Merum-Ausgabe 1/2012 kommt Ende Februar in den Handel.)Quelle


Für alle, die das Thema"Ölskandal in Italien" (und anderswo) interessiert:
(Teil I) - In Wirklichkeit ist es schlimmer
(Teil II) - Die Fakten: Tunesisches "Made in Italy"
(Teil III) - Weshalb gepanscht wird
(Teil IV) - Den Skandal gibts doch!

Weiterführende Infos für unsere Olivenölerzeuger im Forum und andere interessierte Leser stehen in der Neuauflage "Dossier Olivenöl 2012" von MERUM:

Die aktuellen Themen:
  • Extra Vergine?: Mehr Stinkeöle als Topqualität
    Wem trauen?: Chemische Analyse, Panel und eigene Nase
    Spitzenöle: Alles über Pflege, Ernte und Pressung
    Gesundheit: Die Radikalenfänger im Olivenöl
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