Fünf Jahre Urlaub

Ereignisse und aktuelle Geschehnisse aus Politik, Wirtschaft und Umwelt (Klima-, Natur- und Tierschutz) werden hier diskutiert.
Antworten
Benutzeravatar
Oliva B.
Administratorin u. Moderatorin
Administratorin u. Moderatorin
Beiträge: 21773
Registriert: Mi 6. Mai 2009, 08:17
Wohnort: Heute hier, morgen dort, bin kaum da, muß ich fort...

Fünf Jahre Urlaub

Beitrag von Oliva B. »

Krisenbewältigung mal anders: Eine spanische Bank bietet ihren Mitarbeitern eine längere Auszeit an. Auch deutsche Firmen setzen verstärkt auf flexible Arbeitszeiten

München - Sonne, Strand und gutes Essen. Wer möchte nicht im Sommer am Meer liegen und dafür auch noch bezahlt werden? Für einige Spanier könnte das bald Wirklichkeit werden. Die spanische Großbank BBVA bietet ihren knapp 30 000 Beschäftigten so etwas Ähnliches an. Das Institut wirbt bei seinen Mitarbeitern für eine Auszeit von fünf Jahren bei einem Drittel des alten Gehalts. BBVA muss - wie andere Firmen auch - in der Wirtschaftskrise Kosten senken. Und dazu nutzt das Unternehmen traditionelle Methoden wie Teilzeitarbeit. Es versucht aber auch den ungewöhnlichen Schritt eines langen "Urlaubs".
Die Offerte wirft ein Schlaglicht auf das strenge spanische Arbeitsrecht. Es kostet viel Geld, wenn sich Firmen in Spanien von Mitarbeitern trennen. Die spanischen Arbeitsgesetze regeln die Höhe der Abfindung genau: Wird betriebsbedingt gekündigt, dann bekommen Arbeitnehmer den Bruttolohn von 20 Tagen je Beschäftigungsjahr. Ist die Kündigung laut Arbeitsgericht unwirksam, haben sie Anspruch auf 45 Tagesgehälter.
Entlassungen können also teuer werden. Das werden sich auch die Manager von BBVA gedacht haben. Einige Mitarbeiter kommen nach der langen Auszeit sicher nicht wieder. Womöglich haben sie einen anderen Job gefunden oder sie gehen in den Ruhestand. Andere haben sich vielleicht weitergebildet und sind für die Bank dann wertvoller als zuvor. Wie auch immer sich die "Langzeit-Urlauber" verhalten werden - das Image der Bank bleibt sauber. An Firmen dagegen, die betriebsbedingt kündigen, bleibt stets ein fader Eindruck hängen.
Weiterlesen: http://www.sueddeutsche.de/85U38B/29194 ... rlaub.html
Benutzeravatar
Florecilla
Administratorin u. Moderatorin
Administratorin u. Moderatorin
Beiträge: 17055
Registriert: Mi 6. Mai 2009, 08:32
Wohnort: Frechen / Dénia
Kontaktdaten:

Re: Fünf Jahre Urlaub

Beitrag von Florecilla »

Fünf Jahre sind ja ganz schön lang. Danach wieder den Anschluss zu bekommen, könnte schwierig werden. Aber das ist m.E. auch gar nicht bezweckt. Ich denke, die BBVA baut auf diese Art und Weise elegant Mitarbeiter ab. Die meisten werden sich beruflich anderweitig orientieren, denn mit 1/3 des Gehaltes kommt man wohl dauerhaft nicht aus.

Aber die Idee an sich finde ich sehr sozialverträglich. Schließlich kann bei diesem Modell jeder selbst entscheiden, ob er das Angebot annimmt oder nicht.

Interessant finde ich übrigens auch die Idee am Ende des Artikels: "Ungewöhnliche Vorschläge zur Krisenbewältigung kommen auch aus Deutschland. Um den Abschwung zu überbrücken, sollten junge Leute Kinder kriegen und die Wirtschaftskrise für eine Babypause nutzen, meint Ulrich Blum, der Präsident des Instituts für Wirtschaftsforschung in Halle. So klappt vielleicht ja beides: Babypause - bei Sonne, Strand und gutem Essen."


Not macht wirklich erfinderisch ... und kreativ.
Saludos,
Florecilla (Margit)


CBF on Facebook
Antworten

Zurück zu „Spanien aktuell“