Was gilt heute noch ein gegebenes Wort?

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Cozumel
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Was gilt heute noch ein gegebenes Wort?

Beitrag von Cozumel »

Manchmal verstehe ich die Welt nicht mehr. Vielleicht bin ich auch schon zu lange aus Deutschland weg.

Ich versuche seit geraumer Zeit einen Nachfolger für den (Firmen-) leasingwagen meines verstorbenen Mannes zu finden.
Bei Firmenleasing gibt es keine vorzeitige Kündungsmöglichkeit des L.V.
Da letztlich ich die 12 verbleibenden Monate zu tragen habe, versuchte ich einen Nachfolger für das leasing zu finden.

2 Interssenten waren auch höchst interessiert und machten einen seriösen Eindruck auf mich.
Ich wählte einen aus, da mir dieser Interessent telefonisch eine konkrete Zusage machte, daraufhin stellte ich den Kontakt zur Leasingfirma her.
Dann wartete ich. Bei verschiedenen Nachfragen hatte ich den Eindruck die Angelegenheit ist in Bearbeitung und dauert eben.
Letzte Woche kam dann ein lapidares mail nach drei Wochen, nun sei er doch nicht mehr interessiert aber er bedanke sich für den netten Kontakt. Ich bin natürlich aus allen Wolken gefallen als sich herausstellt, dass dieser Mann noch nicht mal seine Unterlagen bei der leasingfirma eingereicht hatte. Wozu mich 3 Wochen im Glauben lassen die Kreditprüfung lauft? Er hätte ja nur zeitnah abzusagen brauchen?

Alle anderen Interessenten waren natürlich kalt.

Trotzdem konnte ich vergangenen Freitag noch einen Kontakt auffrischen der den Leasingvertrag ebenfalls übernehmen wollte, ich bat ihn, mir seine Firmenadresse zu mailen, damit ich Kontakt mit der Leasingfirma herstellen kann und wieder hab ich keine Antwort seit Tagen.
Ich hab jetzt 2 Monate vertan, in dem immer weiter die leasingrate bezahlt werden muss.

Ich bin eingermassen fassungslos. Gibt es denn keine Moral mehr, kein Verlassen auf ein Wort das gegeben wurde?
Natürlich erwarte ich nicht allzuviel, aber soviel Dreistigkeit, das geht nicht in meinen Kopf.
sol
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Re: Was gilt heute noch ein gegebenes Wort?

Beitrag von sol »

Hola Cozumai--

Viele Menschen auf der Welt sind schlecht geworden und nur noch auf ihre Vorteile bedacht -
aus meinem Leben könnte ich Geschichten schreiben- von der Jugend an bis jetzt- über
gegebene Worte von Freunden, Verwandten,Bekannten., die nicht gehalten wurden.
Ich selbst habe immer versucht mein
gegebenes Wort zu halten-- manchmal hat es Nachteile gebracht- aber vielfach Vorteile, wie
vor 52 Jahren mein Ja-Wort.

Aber zum Firmenleasing - Auto-- um es los zu werden--- versuche doch mal die letzten 12 Raten
auf einmal zu zahlen- dann kann der Verleaser es zum Restwert, der ja dann höher sein wird, als
nach einem Jahr, gleich zurücknehmen.- nur so eine Idee--
Gruss Wolfgang
Ulrike
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Re: Was gilt heute noch ein gegebenes Wort?

Beitrag von Ulrike »

Erwarte am besten gar nichts von dir nicht nahestehenden Personen, insbesondere wenn es um geschäftliche Angelegenheiten oder ums Geld geht und stelle Dich auf das Unmöglichste ein, ohne den Optimismus zu verlieren, daß es noch moralisch saubere und verlässliche Menschen gibt, nicht nur in deinem ganz engsten Umfeld.

Wir haben gerade in Spanien Sachen erlebt, da hätten wir schon das eine oder andere Mal in den kompletten Pessimismus fallen können, was den Glauben an die Moral, Ehrlichkeit, Verlässlichkeit und das Gute im Menschen angeht.

Wir haben bis anhin die besten menschlichen Erfahrung in der EU in den nordischen Ländern, Holland, Österreich und Schweiz machen können, unsere südländischen Erfahrungen, dort insbesondere mit den eigenen Landsleuten, sind leider nicht vom Besten gewesen, aber zum Glück mit einigen Ausnahmen.
Menschliche Ehrlichkeit, Hilfsbereitschaft und Zuverlässigkeit haben wir hingegen dort erfahren, wo es uns schwer fiel, diese anzunehmen: bei denen, die nichts Materielles haben und von der Hand in den Mund leben. Diese Menschlichkeit haben wir in gerade in den buddhistischen und hinduistischen Bevölkerungsgruppen "bestaunen" und erleben dürfen.
Geld und Macht hingegen vergiften bei vielen Menschen und Kulturen die moralische Basis und die Nächstenliebe.

Bzgl. dem Leasing raten auch wir dir, eine Lösung direkt mit der Leasing-Firma zu finden, auch wenn die nicht für umsonst sein wird.
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betty-calpino
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Re: Was gilt heute noch ein gegebenes Wort?

Beitrag von betty-calpino »

Ulrike hat geschrieben:Erwarte am besten gar nichts von dir nicht nahestehenden Personen, insbesondere wenn es um geschäftliche Angelegenheiten oder ums Geld geht und stelle Dich auf das Unmöglichste ein, ohne den Optimismus zu verlieren, daß es noch moralisch saubere und verlässliche Menschen gibt, nicht nur in deinem ganz engsten Umfeld.

Wir haben gerade in Spanien Sachen erlebt, da hätten wir schon das eine oder andere Mal in den kompletten Pessimismus fallen können, was den Glauben an die Moral, Ehrlichkeit, Verlässlichkeit und das Gute im Menschen angeht.

Wir haben bis anhin die besten menschlichen Erfahrung in der EU in den nordischen Ländern, Holland, Österreich und Schweiz machen können, unsere südländischen Erfahrungen, dort insbesondere mit den eigenen Landsleuten, sind leider nicht vom Besten gewesen, aber zum Glück mit einigen Ausnahmen.
Menschliche Ehrlichkeit, Hilfsbereitschaft und Zuverlässigkeit haben wir hingegen dort erfahren, wo es uns schwer fiel, diese anzunehmen: bei denen, die nichts Materielles haben und von der Hand in den Mund leben. Diese Menschlichkeit haben wir in gerade in den buddhistischen und hinduistischen Bevölkerungsgruppen "bestaunen" und erleben dürfen.
Geld und Macht hingegen vergiften bei vielen Menschen und Kulturen die moralische Basis und die Nächstenliebe.

Bzgl. dem Leasing raten auch wir dir, eine Lösung direkt mit der Leasing-Firma zu finden, auch wenn die nicht für umsonst sein wird.

Hallo Ulrike

Bilder sagen mehr als tausend Worte
Gebe dir Absolut Recht :!:

Saludo Betty
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Wer kämpft, kann verlieren. Wer nie kämpft, hat immer verloren
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Re: Was gilt heute noch ein gegebenes Wort?

Beitrag von Cozumel »

sol hat geschrieben:Hola Cozumai--

Viele Menschen auf der Welt sind schlecht geworden und nur noch auf ihre Vorteile bedacht -
aus meinem Leben könnte ich Geschichten schreiben- von der Jugend an bis jetzt- über
gegebene Worte von Freunden, Verwandten,Bekannten., die nicht gehalten wurden.
Ich selbst habe immer versucht mein
gegebenes Wort zu halten-- manchmal hat es Nachteile gebracht- aber vielfach Vorteile, wie
vor 52 Jahren mein Ja-Wort.

Aber zum Firmenleasing - Auto-- um es los zu werden--- versuche doch mal die letzten 12 Raten
auf einmal zu zahlen- dann kann der Verleaser es zum Restwert, der ja dann höher sein wird, als
nach einem Jahr, gleich zurücknehmen.- nur so eine Idee--
Ich hab ja nichts davon, wenn er es gleich zurücknimmt. Oder wie meinst du das?

Ich hab mir schon den Mund fusselig geredet bei der Leasingfirma. no way :-(
sol
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Re: Was gilt heute noch ein gegebenes Wort?

Beitrag von sol »

@ Cozumei

du willst es doch loswerden ??!!--dann ist es doch ein Weg, den ich geschildert habe.

oder hast du eine Rechtsschutzversicherung- dann schalte doch mal einen Anwalt in Deutschld. ein,
denn manche "Geschäftsleute" gehen mit alleinstehenden Frauen fies um und nutzen die Unerfahrenheit aus.
-- Hauptsache das Geld fliesst-- deren Motto---denn m.E. kann man jeden Leasingvertrag vorzeitig ablösen,
wenn bestimmte Umstände vorliegen.
Gruss Wolfgang
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maxheadroom
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Re: Was gilt heute noch ein gegebenes Wort?

Beitrag von maxheadroom »

@ Cozumel
es kann schon sein das der Leasinggeber nicht verpflichtet ist aus welchen Gründen auch immer den Vertragsgegenstand vorzeitig zurueckzunehmen :sad: aber hast du schon mal die verschiedenen Leasing-Restvertragsangebote im internet begutachtet ?
Von Mercedes weiss ich das die eine Vermittlung für solche Fälle haben.
Viel Erfolg
Saludos
maxheadroom
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Re: Was gilt heute noch ein gegebenes Wort?

Beitrag von Cozumel »

@Max

Ich weiss, dass es so ist, aber ich hatte auf eine Kulanzregelung gehofft.
Cozumel
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Re: Was gilt heute noch ein gegebenes Wort?

Beitrag von Cozumel »

sol hat geschrieben:@ Cozumei

du willst es doch loswerden ??!!--dann ist es doch ein Weg, den ich geschildert habe.

oder hast du eine Rechtsschutzversicherung- dann schalte doch mal einen Anwalt in Deutschld. ein,
denn manche "Geschäftsleute" gehen mit alleinstehenden Frauen fies um und nutzen die Unerfahrenheit aus.
-- Hauptsache das Geld fliesst-- deren Motto---denn m.E. kann man jeden Leasingvertrag vorzeitig ablösen,
wenn bestimmte Umstände vorliegen.

Nein sol, ich will nicht das Auto los werden, ich möchte die Leasingraten nicht weiterbezahlen müssen.
Wenn ich keinen Nachfolger für den leasingvertrag finde, muss ich bezahlen, das ist vertraglich bei Firmenleasing so festgelegt.
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Oliva B.
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Re: Was gilt heute noch ein gegebenes Wort?

Beitrag von Oliva B. »

Cozumel hat geschrieben: Nein sol, ich will nicht das Auto los werden, ich möchte die Leasingraten nicht weiterbezahlen müssen.
Wenn ich keinen Nachfolger für den leasingvertrag finde, muss ich bezahlen, das ist vertraglich bei Firmenleasing so festgelegt.
Hallo Cozumel,
wenn ich dich richtig verstehe, versuchst du einen neuen Leasingnehmer zu finden, der den Leasingvertrag deines Mannes übernimmt (wurde der in D oder E abgeschlossen?). Dann ist das Auto aber weg - und du bist es - entgegen obiger Aussage - los. Vorteil: Du musst dann nichts mehr zahlen, sofern keine Restzahlung vereinbart war. Es gibt auch noch andere Sonderregelungen, auf die einzugehen, es sich jetzt nicht lohnt.

Entgegen deiner Annahme können die Erben eines Leasingnehmers unter Einhaltung gesetzlicher Fristen außerordentlich kündigen (siehe § 569 BGB - außerordentliche fristlose Kündigung aus wichtigem Grund). Dazu gehört der Tod des Leasingnehmers. Das hättest du möglichst direkt machen sollen, ich verstehe aber auch, dass nach solch einem Schock vier Wochen viel zu eng bemessen sind.
  • Jedoch dürfen sowohl die Angehörigen als auch der Leasinggeber den Leasingvertrag im Todesfall des Leasingnehmers kündigen. Wollen die Angehörigen den Leasingvertrag beenden, müssen auch sie die außerordentliche Kündigung aussprechen. § 580 BGB kommt hier zur Anwendung. Die Angehörigen müssen den Leasingvertrag spätestens kündigen, wenn ein Monat verstrichen ist, seitdem sie vom Tod des Leasingnehmers wissen. Der Leasinggeber muss dann die Kündigung durch die Angehörigen gelten lassen. Die Hinterbliebenen sind durch ihre außerordentliche Kündigung verpflichtet, das Leasingfahrzeug an den Leasinggeber zurückzugeben.Quelle
Wenn du nicht auf den restlichen Leasingraten sitzen bleiben willst, wirst du m.E. in den sauren Apfel beißen und intensiv weiter nach einem Nachfolger suchen müssen.

Ich kann jedem nur empfehlern, wichtige Absprachen (auch Zusagen) möglichst schriftlich zu fixieren und von beiden Parteien unterschreiben zu lassen (= Vertrag).
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