Ich wiederhole mich ungerne in unterschiedlichen Foren, doch in diesem Fall tue ich es doch:
Ein bisschen Schweiz würde der EU guttun, sowohl als Vorbild bzgl. Finanzen als auch bzgl. Zusammenleben verschiedener Kulturen und Mentalitäten als auch im "Neutralbleiben".
:wink
Die Schweiz hat es mit ihrer Verfassung bis anhin - und auch zukünftig wird es funktionieren, da sind wir uns sicher - wunderbar geschafft, alle verschiedenen Interessen unter einem Dach zu vereinen und den einzelnen "Bundes-Ländern" (Kantonen) sowie "Kreisen" (Gemeinden) soviel Freiheit wie möglich zu lassen, um das Prinzip der freien Marktwirtschaft weiterhin walten lassen zu können.
Ob nun die "Welschen" in der Romandie (der französischen Schweiz), die "Deutsch-Schweizer" in der deutschsprachigen Schweiz als auch die "Italanos" in der italienischen Schweiz, sie halten zusammen, auch wenn sie ihren "Kantonsgeist" unverhohlen zeigen.
Wir - als Nicht-Ursprungsschweizer, sondern deutscher Staatsbürgerschaft - sind immer wieder verblüfft, wie gut das funktioniert.
Andere Staaten wären da schon längst im Bürgerkrieg kaputt gegangen.
Die EU in der jetzigen Konstellation ist ein "Pseudo-Gebilde", das nicht funktionieren wird, solange nicht eine Harmonisierung und gemeinsame Gangart in relevanten Funktionen einheitlich "von oben" bestimmt und kontrolliert wird. Die EU schwächt ihre Position gegenüber den anderen "Machtgebilden" immer wieder von selber. Die meisten Länder wollen profitieren, die wenigsten investieren, die aller wenigsten ihre nationale Gangart einschränken.
Wenn man die EU resp. die einzelnen EU-Staaten als reine Wirtschaftsgebilde betrachtet, dann würde Spanien (und vorher Griechenland, Irland, Portugal) entweder von einem anderen Wirtschaftsgebilde (Land) "freundschaflich" übernommen oder "eingstampft" werden.
Die soziale Komponente (die Menschen) wäre nebensächlich.
Was die EU jetzt mit z.B. Spanien macht, ist wirtschaftlich orientiert und entspricht der Situation eines Unternehmens, das Konkurs angemeldet hat: Der letzte Versuch der "eigenständigen" "Renovierung" mit externer Hilfe.
Der soziale Faktor (die Menschen) ist weiterhin mehr oder weniger aussen vor, da können mir die Politiker sagen was sie wollen.
Doch was danach kommt - also wenn z.B. Spanien nicht die "subventionierte" Kehrtwende schafft - wird der wirtschaftlichen Gesetzgebung widersprechen, wenn die EU so weiter agiert wie sie es jetzt tut. Und sie wird sich (und uns) damit keinen Gefallen tun.
Die Geschichte zeigt leider, dass der Mensch zu Wiederholungstaten tendiert und die (früher) gemachten Fehler anderen zugeschoben resp. relativiert werden. Das Lernen aus eigenen Fehlern fällt am schwersten, das aus anderen Fehlern ist auch nicht einfacher, weil der Mensch die Tendenz hat, sich über Geschehenes zu stellen.
Die EU in der jetzigen Form erscheint mir, dem "Wiederholungs-Prinzip" nicht widerstehen zu können, leider :smoke01
Was macht man da, als "Normal-Bürger", das letzte Glied in der Kette ist (den die "Schläge" schlussendlich treffen würden): wenn man wirtschaftlich orientiert denkt und den "Nationalismus" nicht als hindernde "Begleitkraft" im Rücken hat, wendet man sich den "Wirtschaftsmodellen" zu, die Rendite und Zukunft versprechen.
Viele - und gerade die zahlungskräftigen Reichen - agieren so, die derzeitigen Geldflüsse (raus aus den EU-betroffenen Ländern in andere sicherere Hochburgen ausserhalb der EU) sprechen eine deutliche Sprache.
Wer anders denkt und auf die soziale Komponente der Politik hofft, der ist meiner Ansicht nach naiv.
Auf der Strecke bleiben die, die eh schon ganz unten sind und die aus der "Mittelschicht", die es nicht schaffen, sich in die
"Hochliga" abzusetzen.
Das soziale Gefälle wird noch akzentuierter, die Politik "schaumschlägt" und agiert "anti-sozial" und "pro-wirtschaftlich".
Das Vertrauen in die EU ist nicht nur leicht ramponiert, wage ich jetzt mal zu behaupten.
