Fernsehtipps im September

Spanische Filme, Internet-Videos (Verlinkung), Dokumentationen und Reportagen über Spanien, TV-Tipps
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Oliva B.
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Fernsehtipps im September

Beitrag von Oliva B. »

BR Alpha bringt im wöchentlichen Abstand
im Rahmen der sechsteiligen Sendereihe „Die Fernsehtruhe: Spanien“
jeweils einen zwanzigminütigen Dokumentarfilm aus den 50er Jahren:


2. Teil:
Am 20.09.2009 um 23:00 Uhr
Wunderland Andalusien
(1957)

3. Teil:
Am 27.09.09 um 23.25 Uhr
Granada - Brücke zum Orient
(1957)

4. Teil:
Am 04.10.2009 um 23:00 Uhr
An Spaniens Küsten
(1957)

Für Oktober fehlen noch die genauen Zeiten,
aber die Sendungen werden auch erst ab 23 Uhr beginnen:

5. Teil:
Am 11.10.2009
Eselstory (speziell für Gerardo :-D )
(1957)
Esel f Gerardo2.JPG
6. Teil:
Am 18.10.2009
Mallorca
(1959)

Leider kam der
1. Teil bereits gestern :? :
Die Welt von Valencia
(1957)

_____________________________________________________________________

WDR Aachen bringt
am 25.09. um 12:00 Uhr:
"Von der Costa Brava in die Pyrenäen"
Wiederholung:
am 25.09.2009 beim WDR Köln ebenfalls um 12 Uhr (Dauer 45 Minuten)
______________________________________________________________________


Und nicht nur für Girasol :-D :

Morgen, 15.09.2009 um 00.00 Uhr bei EinsPlus
"Die letzten Paradiese"
Seychellen - Trauminseln im Indischen Ozean

Am 23.09. um 21.00 Uhr bei EinsPlus (45 Min.)
"Die sanften Riesen - Von den Schildkröten der Seychellen"
Wiederholung bei EinsPlus jeweils
am 26.09. um 10 Uhr und
am 27.09. um 6 Uhr
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Oliva B.
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Re: Fernsehtipps im September

Beitrag von Oliva B. »

Gestern kam der zweite Teil der sechsteiligen Sendereihe „Die Fernsehtruhe: Spanien“ (die kommenden Termine findet ihr weiter oben).


Der Dokumentarfilm über das "Wunderland Andalusien" aus dem Jahr 1957 zeigte ein Land, das man heute kaum noch wieder erkennt. Als Brücke zwischen zwei Kontinenten erinnerte Andalusien eher an Afrika als an Europa.

Er zeigte spanische Wanderarbeiter, die während der Sommermonate mit Sicheln die Felder der andalusischen Großgrundbesitzer ernteten. Sie übernachteten in Casitas oder unter freiem Himmel und mussten von dem kargen Lohn der sechs Sommermonate ein ganzes Jahr ihre Familien ernähren.

Von den Feldern Andalusiens ging es weiter nach Elche, wo der größte Palmenhain Europas steht. Heute gehört Elche nicht zu Andalusien, sondern zu der ostspanischen Provinz Alicante. Hier wurde die gefährliche Arbeit während der Dattelernte gezeigt, die Pflücker schnitten die Früchte in 15 bis 20 Meter Höhe von den Palmen herunter. Dass die Arbeit heute noch so risikoreich wie damals ist, zeigen Alondras Fotos (2. Seite), die Palmenschneider bei ihrer Arbeit zeigen.

Der größte Teil des Filmes handelte von Sevilla, der heißesten Stadt Spaniens, gelegen an den Ufern des Guadalquivir. Obwohl die Stadt nicht am Meer liegt, war sie einst der bedeutendste Überseehafen Spaniens. Sevilla war in den 60er Jahren schon eine Weltstadt, vergleichbar mit London oder Paris. Der Fernsehzuschauer wurde durch das Barrio Santa Cruz mit seinen Patios und Miradores (Balkonen) geführt, zur Giralda (Wetterfahne), die auf einem ehemaligen Minarett aufgebaut wurde, zum Alcázar im Mudejarstil und zu vielen anderen Sehenswürdigkeiten der Stadt.

Bei meinem ersten Spanienbesuch, Anfang der 70er Jahre, sah Spanien in manchen Gegenden noch genauso aus wie in dem Dokumentarfilm aus den 60er Jahren. Hahnenkämpfe habe ich zwar nie gesehen, aber noch Kinder, die zu Leierkastenmusik tanzten.

Mein Tipp:
verpasst nicht den 3. Teil der Sendereihe, der am nächsten Sonntag kommt. Gezeigt wird diesmal Granada im Jahr 1957 - wie immer in schwarz-weiß.

.
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Citronella
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Re: Fernsehtipps im September

Beitrag von Citronella »

Hallo Oliva,

gut dass du noch mal erinnert hast..........Termin ist eingetragen! Und ein Film in schwarz/weiß hat seinen besonderen Reiz.

Saludos
Citronella
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Florecilla
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Re: Fernsehtipps im September & Oktober

Beitrag von Florecilla »

Und hier noch mehr Spanisches im deutschen Fernsehen:

Mittwoch, 23.09.2009, 13.00 Uhr, ARTE
WunderWelten Spanien - Das verlorene Dorf
Im Westen Andalusiens findet jedes Frühjahr eine der größten Pilgerfahrten Spaniens statt. Im Mai treffen sich Menschen aus allen Teilen des Landes im Morgengrauen, um das Abbild der Heiligen Jungfrau durch den Wald zu tragen. Die "Virgen" symbolisiert für jeden einzelnen alle Kräfte seines Lebens; die Berührung mit der Jungfrau ist daher das, wonach alle Anhänger streben. Nach dieser magischen Nähe fallen sie zurück in die Menschenmenge, von der sie aufgefangen werden.
Bis zu einer Woche lang dauert dieses Ereignis, das weder ein rein religiöses Fest noch simple Folklore ist, und das die Dörfer der Gegend vereint. Hier sprechen die Angehörigen des kleinen Dorfes El Rocío von ihrer Faszination für die Jungfrau und den Traditionen, die seit Jahrhunderten von Generation zu Generation weitergegeben werden.

Freitag, 25.09.2009, 12.00 Uhr, WDR
Reisewege Spanien (Teil 1): Von der Costa Brava bis in die Pyrenäen
Der Schriftsteller Ferràn Agulló taufte die zerklüftete und Felslandschaft Ende des 19. Jahrhunderts "Costa Brava", wilde Küste. Inzwischen ist sie zwar vom Tourismus gezähmt worden, doch die alten Ortskerne und das nahe Hinterland bieten noch unzerstörte Architektur und unberührte Landschaft.

Freitag, 02.10.2009, 12.00 Uhr, WDR
Reisewege Spanien (Teil 2): Die Extremadura - Das Land der Konquistadoren
Die Extremadura, im Westen Spaniens nahe der Grenze zu Portugal ohne Zugang zum Meer gelegen, war Jahrhunderte lang die ärmste Region des Landes. Einsamkeit, ein hartes perspektivloses Leben, das war das Los der "Extremeños", der Einwohner dieses Landstrichs. Viele suchten deshalb ihr Glück woanders ...
Saludos,
Florecilla (Margit)


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Oliva B.
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Granada - Brücke zum Orient

Beitrag von Oliva B. »

Ich weiß nicht, ob sich am Sonntagabend jemand den historischen Dokumentarfilm „Granada-Brücke zum Orient“ aus dem Jahr 1957 im Rahmen der sechsteiligen Sendereihe „Die Fernsehtruhe: Spanien“
angesehen hat?

Granada wurde schon damals als Touristenhochburg par excellence präsentiert (etliche hundert Autos standen auf den Parkplätzen und Fremdenführer erklärten mehrsprachig die Sehenswürdigkeiten der Stadt). Schöne Gärten und Parks öffneten sich dem heutigen Publikum, wobei gerade dort der in s/w gedrehte Film seine Defizite zeigte.

Für mich war der Bericht über die Entstehung des Flamencos (52 Jahre nachdem der Film gedreht wurde) und einer Zigeunerschule in Granada besonders interessant. (Erklärung: Gitanos wurden in dem Film mit dem nahezu verschwundenen Ausdruck „Zigeuner“ tituliert).

Zusammenfassende Aussagen dieses Films, die den Erkenntnissen zum Zeitpunkt der Filmaufnahmen entsprachen, heutzutage jedoch nicht mehr aktuell sind, dafür aber sehr aufschlussreich...

Die Zigeuner sind in früheren Jahrhunderten aus Asien eingewandert, kamen über das nördliche Mittelmeer, aber auch über Afrika nach Spanien, wo die beiden Gruppen aufeinander trafen. Entgegen der landläufigen Meinung ist Flamenco keineswegs eine Erfindung der Zigeuner, sondern war schon vor deren Eintreffen in Spanien bekannt. Nach historischen Berichten begeisterten nämlich spanische Tänzerinnen schon im antiken Rom die Zuschauer mit ihren Künsten. Doch die zugereisten Zigeuner, von Haus aus Wandermusiker, interpretierten den Flamenco auf ihre Art und drückten ihm ihren eigenen Stempel auf.

Mit Einsetzen des Tourismus in den 50erJahren wurden die Zigeuner in Granada sesshaft, da sie durch ihre Aufführungen vor immer zahlreicher werdenden Urlaubern über ein festes Einkommen verfügten. Sie erlangten dadurch sogar einen gewissen Wohlstand und ihre Kinder sollten - wie die anderen Bürgerkinder auch - eine Schule besuchen. Doch die „Zigeunerkinder“ konnte man nicht normal beschulen, denn sie ließen sich nicht in Klassenzimmer „einsperren“! Ein Geistlicher gründete deshalb eine Schule, ausschließlich für die Kinder der sesshaft gewordenen Gitanos. Gelehrt wurde unter freiem Himmel, die Wände der Klassenzimmer bestanden aus Hecken, Lehrer waren fast ohne Ausnahme ebenfalls Gitanos. Es wurde nicht „normal“ gelehrt, sondern der Lehrstoff wurde musikalisch durch Tanz, Gesang und Instrumentalmusik den Schülern vermittelt. Tanz war Unterrichtsfach, selbst die jüngsten Schüler spielten ein Instrument, viele sogar mehr als eins. Geografie wurde mittels einer riesigen Spanienkarte vermittelt, die auf dem Schulhof abgebildet war. Die Meere, welche die Iberische Halbinsel umgeben, wurden mit echten Wasserläufen nachgebildet.

Tief beeindruckt in diesem Film hat mich eine Tanzaufführung einer Schülerin. Das Mädchen mochte sechs, sieben oder acht Jahre gezählt haben und tanzte im Kreis ihrer Mitschüler Flamenco. Der Ausdruck ihres Gesichtes war völlig entrückt. Mit dem körperlichen Ausdruck einer Profitänzerin faszinierte mich das kleine Mädchen noch 52 Jahre später!

Ich habe heute im Internet versucht, Informationen über diese Schule zu finden, doch leider erfolglos. Ich vermute, dass sie schon lange nicht mehr existiert.

Am nächsten Sonntag (4. Oktober) folgt auf BR Alpha um 23:00 Uhr der 4. Teil, Titel:

An Spaniens Küsten
Dokumentarfilm von 1957
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Re: Fernsehtipps im September

Beitrag von Citronella »

Hallo Oliva,

ich habe mir auch den Film angesehen und war genau so begeistert von der kleinen Flamencotänzerin! Schwarz /weiß hat schon was für sich.
Ich kenne die Alhambra von einer Urlaubsreise, verändert hat sich fast nichts.

Saludos
Citronella
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