Gute Idee mit dem eigenen "
EDV" Nostalgie Thread
Das mit dem Anschaffungs Argument "Bürosoftware" für HeimComputer leuchtet absolut ein
Wenn ich mich heute alleine daran erinnere, was man damals schon an die "Volks" bzw. "Heimcomputer" aka C64 usw. dranpacken konnte
und bei den PCs später sogar zwingend musste... weil die ersten PCs halt quasi
nackt waren.
Keine Harddisk Controller, keine Grafikkkarten, keine IO Anschlüsse bzw. nur wirklich spartanische.
Alles was
heute schon massig auf so einer PC Hauptplatine mitkommt, musste man damals teuer extra dazu kaufen und einbauen.
Alleine meine erste VGA Karte mit wahnsinnigen 256 Farben und ganzen 640x480 Pixeln .. kostete 400 DM (extra).
Vorher gabs nur Monochrome Graustufen Bilder in grün oder amber. Sound gabs ausser Piepstönen gar nicht. Erst mit den Soundblaster Karten konnten die PCs, was die Heimcomputer schon lange konnten ... Musik abspielen.
Ein 3,5" Disketten Lauwerk mit 1.44MB Speicher kostete mal eben 300DM... eine 20 MByte (nicht 20 Terrabyte) Festplatte mit Controller 1000DM.
Die hat man dann als MFM Platte an einen RLL Controller geklemmt und hatte "illegale" 30 MByte. Also ganze 10MB mehr ... boaaahh
Da gabs eine Seagate ST251-1 mit 40 MByte .. bei denen hatte Seagate das falsche Lagerfett eingesetzt und die Motorspindel,
die damals noch nach draussen geführt war, verharzte irgendwann...
Also hat man sich eine Kurbel von Aussen an die Spindel gelötet und musste die Festplatte bei Einschalten erstmal in Schwung "kurbeln"
Schon an meiner "Brotdose" C64 hingen 1985 mehrere Zusatzplatinen wie Speichererweiterungen auf 256kbyte, damit man mit dem "Turbo" Floppylaufwerk die heute lächerlichen 170kbyte der 5,25" Disketten in einem Rutsch kopieren konnte.
Ohne sie wegen der ulkigen 38KB freien Arbeitsspeicher 3 oder 4 mal wechseln zu müssen.
Die 5,25" 10er Disketten Packung war so teuer, dass man sie sich mit 2 oder 3 Freunden geteilt hat.
Und da nur eine Seite der teuren Magnetscheibe beschreibbar war - angeblich - hat man auf der anderen Seite ein Loch in die Hülle geschnitten oder gestanzt, um die Lichtschranke zu überlisten und konnte so die Rückseite der Scheibe auch beschreiben.
Die besonderen C64 Operating Systems wie SpeedDos, DolphinDos, Mabados usw. konnte man umschalten ...
Die haben das 1541 Floppylaufwerk wirklich 5 bis 10 mal schneller gemacht und hatten tolle Zusatzfunktionen.
Da brannten einem dann schon fast die Finger beim Disketten wechseln bzw. kopieren auf einer der damals regelmässig stattfindenden "CopyParties". Gangsters Paradies
Und dann hörte man Gerüchte über einen Computer der die innig geliebte Brotdose über Nacht in den Schatten stellte...
Der Commodore
Amiga ... Gigantische Grafik, Irrer Sound und mit einer Maus ... Maus??was issen das????
Aber hatte auch einen gigantischen Preis.
Mein erster Amiga1000 kostete 1987 gefühlt ein Vermögen, war aber gefühlt auch jeden Groschen wert.
Alleine wegen der Unterschriften der Entwickler unter dem Deckel samt dem Pfotenabruck des Hundes eines der Entwickler.
Ganze 7Mhz auf einem Motorola 68000 mit echten 16Bit... läuteten die Ära des 16 Bit Computing ein.
Der 1000er kostete mal eben 1300$ (heute wohl entsprechende 3200€) ohne Monitor, der kostete nochmal 600$ oder 800DM
Dazu ne 2MB Speichererweiterung (1000DM) und später ein Sidecar, mit dem man einen ganzen 8086 PC im Amiga hatte (1500DM).
Der wurde einfach ans Gehäuse seitlich dran gepackt und man konnte Maus, Tastatur, Festplatte und Monitor des Amiga benutzen.
Später im A2000 dann als grosse 80286 (12Mhz) Zusatzplatine intern.
Aber die Amiga Spiele waren dann auch so gut, wie die ARCADE Groschengräber in den Spielhallen.
Manche sogar besser, wie z.B. Defender of the Crown oder Turrican. Great Giana Sisters und Ports of call usw.
Dann kamen auch die ersten 8 Nadeldrucker dazu ... teuer, extrem laut und grottenschlechte Drucke.
UND ein Akustikkoppler bzw 300Baud Modem... dann 1200 baud und dann 14.4kbit ...
Natürlich alles total illegal aus Amerika. Die Pest oops Post mochte das als Monopolist gar nicht ...
Mit dem konnte man weltweit zu horrenden VerbindungsKosten mit anderen Computern in sogenannten BBS oder Mailboxen Daten und Tipps tauschen. Diese Bulletin Board Systems waren schon vergleichbar mit diesem Forum.
Ich hatte dann Anfang der 90er auf dem Amiga3000 meine eigene Mailbox mit 3 Telefonleitungen bzw Modems laufen ...
Die Anrufer kamen -kostenlos- per Blueboxing aus der ganzen Welt... das war auch total illegal .. aber damals irgendwie normal
Mit dem weltweiten Fidonetz wurden dann weltweit die ersten Nachrichten getauscht und quasi die "sozialen Medien" gegründet.
Lange bevor irgendwer je vom
Internet gehört hat.
In dem ich bereits 1993 unterwegs war. Immerhin dann schon mit 64kbit ISDN...
Damals gabs nur eine Handvoll interessanter WebSeiten. Google hiess noch "Altavista" und der spartanische Browser hiess Mosaic, später Netscape Navigator ...
Mitte der 90er starb dann Commodore und mit denen der Amiga... heul sniff
Dasselbe geschah mit Atari und dem ST ... der immer das Feindbild Numero Uno der Amigarianer war.
Und man wechselte gemeinsam zu den bis dahin "verhassten" langweiligen Büro Computern
Aber das ist eine andere Geschichte und soll ein anderes Mal erzählt werden ...