Deshalb blickt Spanien in den Abgrund

Ereignisse und aktuelle Geschehnisse aus Politik, Wirtschaft und Umwelt (Klima-, Natur- und Tierschutz) werden hier diskutiert.
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maxheadroom
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Re: Deshalb blickt Spanien in den Abgrund

Beitrag von maxheadroom »

Hola todos,
gerade im auch schön warmen Alemania angekommen(Reisebericht folgt noch :-D )folgende Horrormeldung via e.mail erhalten

+++ Gutachten: Spaniens Banken brauchen bis zu 62 Mrd. Euro +++

Die mit Spannung erwarteten Gutachten zum Finanzbedarf der spanischen Banken sind da. Ergebnis: Das Land braucht bis zu 62 Mrd. Euro, um seine Geldhäuser zu retten.

http://mail.ftd.de/HS?a=ENX7Cr3dJD5q8SA ... _HxHDTbVFo

Gleichzeitig eine positive konventionelle Briefnachricht von der CAM im Kasten wie sie sich freuen mit Sabadell zusammenzusein und weitere 135 Jahre bestehen wollen, na ja wir werden sehen :roll: immer schön p o s i t i v bleiben :mrgreen:
Saludos
maxheadroom
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sol
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Re: Deshalb blickt Spanien in den Abgrund

Beitrag von sol »

wie wird Deutschland damit fertig ???
http://news.google.de/news/url?sr=1&ct2 ... 7080779345
Nicht nur in Südeuropa steigt die Staatsverschuldung unaufhörlich: Deutschland hat bei den Verbindlichkeiten erstmals die Marke von zwei Billionen Euro geknackt – trotz der ausgezeichneten Konjunktur.
Gruss Wolfgang
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maxheadroom
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Re: Deshalb blickt Spanien in den Abgrund

Beitrag von maxheadroom »

Hola sol y todos,
das mit den 2 Billionen bestätigt nur meine bescheidene Meinung wie soll das denn jemals wieder ordentlich auf die Reihe kommen, jetzt addieren wir noch die ganzen anderen EU Schulden da drauf und dann die Arbeitsleistung die das alles wieder zurueckführen soll >:) >:) Zu den 2 Billionen noch das folgende:
Die Ziffer21 gefolgt von 12 Nullen. Wissen Sie, wie viel Geld das ist?
2 Billion 5-Euro-Scheine aufeinandergestapelt würden 200.000 Kilometer in den Weltraum hineinragen.
1 Million Sekunden sind etwa 11,5 Tage. 1 Milliarde Sekunden entsprechen zirka 32 Jahre. Und zwei Billion Sekunden dauern 64.000 Jahre.
:-o :-? :-o
Saludos
maxheadroom
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Cozumel
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Re: Deshalb blickt Spanien in den Abgrund

Beitrag von Cozumel »

Die Staatsschulden sind eine Sache.

Die andere ist, wie man mit wichtigen Wirtschaftszweigen umgeht.
Hier zum Beispiel der Tourismus.

Seit gut drei Wochen wummert hier in Calpe, mitten im Urlaubergebiet, wo Touristen bis 1.200 Euro die Woche bezahlen für ein Ferienhaus, ein Dampfhammer ohne Unterbrechung, morgens schon ab 08.00 Uhr.
Ich kriegs nicht sooooo sehr mit, aber flynair müssen die Ohren davonfliegen.

Aber um uns Residente gehts ja garnicht in erster Linie, sondern um die Urlauber.

Sicher bauen muss sein, aber warum im Juni?
Bauarbeiten finden hier grundsätzlich immer in der besten Jahreszeit statt. Sogut wie niemand baut im Herbst, Winter oder Frühjahr. Warum? Weil die Besitzer der Häuser nur in den Sommermonten hier sind und dann wollen sie alles reparieren, anbauen oder neubauen.

Ich versteh nicht, wie das Rathaus das dulden kann? Ein Skandal in einem Urlaubsgebiet. Und sicherlich nicht dazu angetan, dass Urlauber wiederkommen. Wenn dann die Zahlen sinken gibts ein Wehklagen und keiner weiss wieso.
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Oliva B.
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Re: Deshalb blickt Spanien in den Abgrund

Beitrag von Oliva B. »

Cozumel hat geschrieben:Sicher bauen muss sein, aber warum im Juni?
Bauarbeiten finden hier grundsätzlich immer in der besten Jahreszeit statt. Sogut wie niemand baut im Herbst, Winter oder Frühjahr. Warum? Weil die Besitzer der Häuser nur in den Sommermonten hier sind und dann wollen sie alles reparieren, anbauen oder neubauen.

Ich versteh nicht, wie das Rathaus das dulden kann? Ein Skandal in einem Urlaubsgebiet. Und sicherlich nicht dazu angetan, dass Urlauber wiederkommen. Wenn dann die Zahlen sinken gibts ein Wehklagen und keiner weiss wieso.

Ehrlich, Cozumel, das frage ich mich schon seit zwei Jahrzehnten. Während des Baumbooms war es noch nachvollziehbar, denn die Baufirmen kamen ja damals nicht mehr mit der Arbeit nach, die mussten einfach rund um die Uhr bauen, um ihre vollen Auftragsbücher abzuarbeiten. Doch heute? Natürlich sind die Bauunternehmer wieder froh, wenn sie ein paar Aufträge schreiben können. Doch sollten die Rathäuser darauf achten, dass schwere Maschinen in den Ferienmonaten keinen Krach machen dürfen und die kleinen Reformas nur in der Zeit "von - bis" stattfinden dürfen.

Und was lernt jeder Kaufmann in DEUTSCHLAND im ersten Lehrjahr?
Kunden sollte man nie vergraulen, denn sonst gehen sie woanders hin, denn die Konkurenz ist groß.

Wenn du mich fragst, hat man hierzulande den Knall noch nicht gehört. Klar ist es gut, wenn "der" Bauunternehmer wieder ein wenig zu tun hat, doch die spanische Wirtschaft steht traditionell auf zwei Säulen - und die zweite ist nun mal der Tourismus.
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Re: Deshalb blickt Spanien in den Abgrund

Beitrag von Cozumel »

Ja, Oliva.

Genau so sehe ich das auch und deshalb finde ich den Begriff, den die jungen Wilden hier in Spanien kreiert haben, garnicht so falsch.

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Re: Deshalb blickt Spanien in den Abgrund

Beitrag von Florecilla »

Nach den Banken müssen nun auch die Betreiber der privaten spanischen Autobahnen gerettet werden.

Viele mautpflichtige Autobahnen wurden mit mit EU-Geld finanziert. Jetzt bleiben die Mauteinnahmen weit hinter den Prognosen zurück. Die Betreiber stehen vor der Pleite. weiter lesen ...
Saludos,
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Re: Deshalb blickt Spanien in den Abgrund

Beitrag von costablancafan »

Naja - ob einen das wundern muss :?

Daß man neben eine "Bezahl-Autobahn" eine "Gratis-Autobahn" baut hat mich eh immer sehr verwundert :-?

Gruss
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Re: Deshalb blickt Spanien in den Abgrund

Beitrag von Ulrike »

Ich wiederhole mich ungerne in unterschiedlichen Foren, doch in diesem Fall tue ich es doch:

Ein bisschen Schweiz würde der EU guttun, sowohl als Vorbild bzgl. Finanzen als auch bzgl. Zusammenleben verschiedener Kulturen und Mentalitäten als auch im "Neutralbleiben".
:wink

Die Schweiz hat es mit ihrer Verfassung bis anhin - und auch zukünftig wird es funktionieren, da sind wir uns sicher - wunderbar geschafft, alle verschiedenen Interessen unter einem Dach zu vereinen und den einzelnen "Bundes-Ländern" (Kantonen) sowie "Kreisen" (Gemeinden) soviel Freiheit wie möglich zu lassen, um das Prinzip der freien Marktwirtschaft weiterhin walten lassen zu können.

Ob nun die "Welschen" in der Romandie (der französischen Schweiz), die "Deutsch-Schweizer" in der deutschsprachigen Schweiz als auch die "Italanos" in der italienischen Schweiz, sie halten zusammen, auch wenn sie ihren "Kantonsgeist" unverhohlen zeigen.

Wir - als Nicht-Ursprungsschweizer, sondern deutscher Staatsbürgerschaft - sind immer wieder verblüfft, wie gut das funktioniert.
Andere Staaten wären da schon längst im Bürgerkrieg kaputt gegangen.

Die EU in der jetzigen Konstellation ist ein "Pseudo-Gebilde", das nicht funktionieren wird, solange nicht eine Harmonisierung und gemeinsame Gangart in relevanten Funktionen einheitlich "von oben" bestimmt und kontrolliert wird. Die EU schwächt ihre Position gegenüber den anderen "Machtgebilden" immer wieder von selber. Die meisten Länder wollen profitieren, die wenigsten investieren, die aller wenigsten ihre nationale Gangart einschränken.

Wenn man die EU resp. die einzelnen EU-Staaten als reine Wirtschaftsgebilde betrachtet, dann würde Spanien (und vorher Griechenland, Irland, Portugal) entweder von einem anderen Wirtschaftsgebilde (Land) "freundschaflich" übernommen oder "eingstampft" werden.
Die soziale Komponente (die Menschen) wäre nebensächlich.

Was die EU jetzt mit z.B. Spanien macht, ist wirtschaftlich orientiert und entspricht der Situation eines Unternehmens, das Konkurs angemeldet hat: Der letzte Versuch der "eigenständigen" "Renovierung" mit externer Hilfe.
Der soziale Faktor (die Menschen) ist weiterhin mehr oder weniger aussen vor, da können mir die Politiker sagen was sie wollen.

Doch was danach kommt - also wenn z.B. Spanien nicht die "subventionierte" Kehrtwende schafft - wird der wirtschaftlichen Gesetzgebung widersprechen, wenn die EU so weiter agiert wie sie es jetzt tut. Und sie wird sich (und uns) damit keinen Gefallen tun.

Die Geschichte zeigt leider, dass der Mensch zu Wiederholungstaten tendiert und die (früher) gemachten Fehler anderen zugeschoben resp. relativiert werden. Das Lernen aus eigenen Fehlern fällt am schwersten, das aus anderen Fehlern ist auch nicht einfacher, weil der Mensch die Tendenz hat, sich über Geschehenes zu stellen.

Die EU in der jetzigen Form erscheint mir, dem "Wiederholungs-Prinzip" nicht widerstehen zu können, leider :smoke01

Was macht man da, als "Normal-Bürger", das letzte Glied in der Kette ist (den die "Schläge" schlussendlich treffen würden): wenn man wirtschaftlich orientiert denkt und den "Nationalismus" nicht als hindernde "Begleitkraft" im Rücken hat, wendet man sich den "Wirtschaftsmodellen" zu, die Rendite und Zukunft versprechen.
Viele - und gerade die zahlungskräftigen Reichen - agieren so, die derzeitigen Geldflüsse (raus aus den EU-betroffenen Ländern in andere sicherere Hochburgen ausserhalb der EU) sprechen eine deutliche Sprache.
Wer anders denkt und auf die soziale Komponente der Politik hofft, der ist meiner Ansicht nach naiv.

Auf der Strecke bleiben die, die eh schon ganz unten sind und die aus der "Mittelschicht", die es nicht schaffen, sich in die
"Hochliga" abzusetzen.
Das soziale Gefälle wird noch akzentuierter, die Politik "schaumschlägt" und agiert "anti-sozial" und "pro-wirtschaftlich".

Das Vertrauen in die EU ist nicht nur leicht ramponiert, wage ich jetzt mal zu behaupten. :((
Zuletzt geändert von Ulrike am Di 26. Jun 2012, 19:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Deshalb blickt Spanien in den Abgrund

Beitrag von pichichi »

Ulrike, das Problem der EU besteht darin, dass die klientelfixierten Politiker der Mitgliedsländer es nicht wagen, ihrem Stimmvieh reinen Wein einzuschenken, die Angst vor Machtverlust ist viel zu groß als dass man z.B. (Budget)Kompetenzen abtreten wollte. Da läuft sehr viel über die nationalistische Schiene und unpopuläre Maßnahmen werden üblicher Weise" denen da in Brüssel" zugeschoben. Die Fehler, die man mit Konzessionen an Thatcher und bei der Einführung der Währungsunion gemacht hat, schlagen erst jetzt so richtig durch und ich spreche da nicht nur von den Griechen, die sich quasi den Eintritt durch frisierte Bilanzen erschlichen haben.

Jedenfalls bin ich schon gespannt ob das nächste Treffen wirksame Lösungen bringt, die Crisis der PIIGS betrifft schließlich uns alle...
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