Gestern morgen wollte ich eigentlich nur noch ein wenig einkaufen, bevor es zum nächsten Ausflug ging und stand überlegend vor den Bananen: Platanas oder Bananen? Da baut sich - aus dem Nichts kommend - ein Mann auf, der mir ein Klemmbrett mit einem auf den ersten Blick offiziellen Schreiben (Kopie) mit unterschiedlichen Stempeln unter die Nase hielt: „Hier unterschreiben“ und wollte mir einen Kuli in die Hand drücken. Moment mal, dachte ich, das will ich erst mal lesen. Doch er redete so intensiv auf mich ein, dass ich gar nicht zum lesen kam, konnte nur erkennen, dass es sowohl in englisch als in spanisch abgefasst war und einige handschriftliche Namen draufstanden. Was hinter den Namen stand, hatte er (wohlweislich?) mit dem Daumen abgedeckt.
Hm, dachte ich, eine Unterschriftenaktion innen drin im Mercadona?

Theatralisch legte er eine Hand auf sein Herz „Für Behinderte“ Und dann sah ich die Beträge hinter den Namen, keine kleinen Beträge! Aha, das ist ja gar keine Untrachriftenaktion gegen oder für etwas und auf einmal gingen mir alle Alarmglocken an: Dr will „Kohle“ und da wurde ich sauer.
Nein, er bekam von mir keine Unterschrift und Geld schon gar nicht. Als er das kapiert hatte, war er genauso schnell im Nichts verschwunden, wie er aufgetaucht. Im ganzen Markt sah ich ihn nicht mehr.
Sollte ich nun hier ein ausgesucht angepeiltes Opfer werden?
Meine Empörung darüber ist schon gewaltig. Nicht in erster Linie, weil man es bei mir versucht hatte, sondern darüber, wie mit dem Leid Behinderter Schindluder getrieben wird - und das nicht vor, sondern im Mercadona.
Als ich später die Geschichte Jefe erzählte, der während meines Einkaufs die Künstler des Einparkens beobachtet hatte, nickte er nur und meinte: „Ja, der ist auch hier auf dem Parkplatz zu jedem neu ankommenden Fahrzeug gerannt und hat es überall versucht“