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Dreiste Masche?
Verfasst: Sa 12. Jan 2019, 07:52
von Frambuesa
Fuente Álamo:
Gestern morgen wollte ich eigentlich nur noch ein wenig einkaufen, bevor es zum nächsten Ausflug ging und stand überlegend vor den Bananen: Platanas oder Bananen? Da baut sich - aus dem Nichts kommend - ein Mann auf, der mir ein Klemmbrett mit einem auf den ersten Blick offiziellen Schreiben (Kopie) mit unterschiedlichen Stempeln unter die Nase hielt: „Hier unterschreiben“ und wollte mir einen Kuli in die Hand drücken. Moment mal, dachte ich, das will ich erst mal lesen. Doch er redete so intensiv auf mich ein, dass ich gar nicht zum lesen kam, konnte nur erkennen, dass es sowohl in englisch als in spanisch abgefasst war und einige handschriftliche Namen draufstanden. Was hinter den Namen stand, hatte er (wohlweislich?) mit dem Daumen abgedeckt.
Hm, dachte ich, eine Unterschriftenaktion innen drin im Mercadona?
Theatralisch legte er eine Hand auf sein Herz „Für Behinderte“ Und dann sah ich die Beträge hinter den Namen, keine kleinen Beträge! Aha, das ist ja gar keine Untrachriftenaktion gegen oder für etwas und auf einmal gingen mir alle Alarmglocken an: Dr will „Kohle“ und da wurde ich sauer.
Nein, er bekam von mir keine Unterschrift und Geld schon gar nicht. Als er das kapiert hatte, war er genauso schnell im Nichts verschwunden, wie er aufgetaucht. Im ganzen Markt sah ich ihn nicht mehr.
Sollte ich nun hier ein ausgesucht angepeiltes Opfer werden?
Meine Empörung darüber ist schon gewaltig. Nicht in erster Linie, weil man es bei mir versucht hatte, sondern darüber, wie mit dem Leid Behinderter Schindluder getrieben wird - und das nicht vor, sondern
im Mercadona.
Als ich später die Geschichte Jefe erzählte, der während meines Einkaufs die Künstler des Einparkens beobachtet hatte, nickte er nur und meinte: „Ja, der ist auch hier auf dem Parkplatz zu jedem neu ankommenden Fahrzeug gerannt und hat es überall versucht“
Re: Dreiste Masche?
Verfasst: Sa 12. Jan 2019, 09:49
von maxheadroom

Hola todos y frambuesa ,ist eigentlich ein alter Hut hier in Denia im Sommer in der Hauptstraße ein gewohntes Bild aber auch in Alemania schon mit zweifelhaften Sammlungen beehrt worden immer aufmerksam bleiben.
Saludos
maxheadroom
Re: Dreiste Masche?
Verfasst: Sa 12. Jan 2019, 11:19
von brigittekoslowski
Das ist nicht neu,nur die Art der Anmache ist verschieden.Der Supermarkt kann nichts dazu,es dauert nur einige Minuten,dann sind die Anmacher wieder raus.Solange sich keiner beschwert,ändert sich nichts
Re: Dreiste Masche?
Verfasst: Sa 12. Jan 2019, 11:24
von vitalista
Ja,ja, die versuchen es immer wieder.
Und vermutlich finden sie auch immer wieder Dumme, die Geld "spenden".
Ich muss heute noch schmunzeln, wenn ich an dieses Erlebnis vor fast zwei Jahrzehnten denke:
Mein Bruder besuchte mich erstmalig, wir gingen zum Markt und eine ältere Frau schenkte ihm eine Blume. Er strahlte total erfreut angesichts so viel Nettigkeit, die hier in Spanien herrscht, bedankte sich herzlich und war zutiefst entsetzt, als sie dann anschließend ziemlich penetrant die Hand aufhielt...
Re: Dreiste Masche?
Verfasst: Sa 12. Jan 2019, 11:43
von Miesepeter
Wo und wann man immer angesprochen wird, will man etwas. Wir wurden u.a. zur Höflichkeit erzogen, aber in derartigen Fällen ist diese Reaktion fehl am Platze, und man gibt Gelegenheit, zu etwas ÜBEREDET zu werden. also am besten gar nicht reagieren, den Anmacher ignorieren und weiter seines Weges gehen. Das "plötzlich aus den NIchts" gehört dazu, denn man ist ja mit anderen Dingen beschäftigt. Und da ist dann auch manchmal das Portemonnaie weg.
Re: Dreiste Masche?
Verfasst: Sa 12. Jan 2019, 14:33
von Frambuesa
brigittekoslowski hat geschrieben: ↑Sa 12. Jan 2019, 11:19
Der Supermarkt kann nichts dazu,es dauert nur einige Minuten,dann sind die Anmacher wieder raus. Solange sich keiner beschwert,ändert sich nichts
Nein, der Supermarkt kann nichts dafür.
Solche Vorfälle müsste man dem Marktleiter melden, werde ich beim nächstenmal auch machen.
vitalista hat geschrieben: ↑Sa 12. Jan 2019, 11:24
Ich muss heute noch schmunzeln, wenn ich an dieses Erlebnis vor fast zwei Jahrzehnten denke:
Mein Bruder besuchte mich erstmalig, wir gingen zum Markt und eine ältere Frau schenkte ihm eine Blume. . . .
Ach ja, die netten Damen dieser illustren Folkloregruppe, die ganz besonders fleißig auch in Sevilla und Granada ihre Sträußchen an den Touristen bringen wollen. Die habe ich ganz besonders ins Herz geschlossen.
Vor zwei Jahren beobachtete ich sie vor der Kathedrale in Granada, wie sie ihre Röcke rafften und das behänden Fußes das Weite suchten, als sie zwei Beamte der Policia Local auf sich zukommen sahen.
Was ich bis heute nicht begreifen kann ist der haarsträubende Leichtsinn, mit dem (nicht nur) Touristen mit ihren Taschen und Rucksäcken durch die Gegend laufen
In meinem Rucksack befinden sich nur eine Wasserflasche, Kekse/Trockenobst, Taschentücher und evtl. eine Jacke.
@Miesepeter
Muss dir (mal wieder) in allen Punkten Recht geben und Vorsicht ist überall angesagt.
Miesepeter hat geschrieben: ↑Sa 12. Jan 2019, 11:43
Wo und wann man immer angesprochen wird, will man etwas. Wir wurden u.a. zur Höflichkeit erzogen, aber in derartigen Fällen ist diese Reaktion fehl am Platze, und man gibt Gelegenheit, zu etwas ÜBEREDET zu werden. also am besten gar nicht reagieren, den Anmacher ignorieren und weiter seines Weges gehen.
So verfahren wir (fast) immer, außer bei den öffentlichen Aktionen der Banco de Alimentos und Unterschriften z.B. bei Kundgebungen gegen Fracking o.Ä.
Miesepeter hat geschrieben: ↑Sa 12. Jan 2019, 11:43
Das "plötzlich aus den NIchts" gehört dazu, denn man ist ja mit anderen Dingen beschäftigt. Und da ist dann auch manchmal das Portemonnaie weg.
Genauso passiert es häufig, denn oft „arbeiten“ sie zu mehreren. Daher lasse ich grundsätzlich bei Supermarktbesuchen meine Handtasche bei Jefe und habe nur meine „Geldkatze“ in einer kleinen, engen Hosentasche an einer Stelle, die
garantiert niemand unbemerkt anfasst

Re: Dreiste Masche?
Verfasst: Sa 12. Jan 2019, 23:15
von nixwielos
Als jemand, der viele Jahre aktiv und auch mit der Sammeldose in der Hand für verifizierte Projekte gesammelt hat, betrüben mich die falschen Sammler ebenso wie die Menschen, die nur diese falschen sehen bzw. über diese berichten. Wer je selbst für andere „gebettelt“ hat, versteht sicher, was ich meine. Es ist so leicht, sich über die wenigen schwarzen Schafe zu mokieren und so schwer, die dadurch hervorgerufenen Vorurteile wieder zu durchbrechen...
Nichts für ungut, nicht die Schlechten möchte ich in Schutz nehmen...
Re: Dreiste Masche?
Verfasst: So 13. Jan 2019, 00:32
von nurgis
Ich ärgere mich hier beim Lidl immer über eine Bettlerin, die durchaus nicht aussieht als hätte sie kein Geld. Sie plaziert sich direkt bei den Einkaufswagen winselt oder gerade Nagelpflege betreibt , sich Pickel ausdrückt o.ä. Bei einigen schafft sie es den Leuten den Einkaufswagen zum Auto zu schieben und die es machen lassen, laufen "stolz wie Oskar" neben her, denn sie haben ja eine Dienerin.
Mich stört diese Frau mit der Bettelei und ich bin deshalb schon oft ohne Einkaufswagen ins Geschäft, was dann natürlich auch bewirken kann, das man weniger einkauft. Bringe ich jedoch einen Wagen zurück, werde ich garantiert angebettelt.
Re: Dreiste Masche?
Verfasst: So 13. Jan 2019, 07:48
von Miesepeter
Ich kann mich des Verdachtes nicht erwehren, dass gesammeltes ungezähltes Geld, für was auch immer, wirklich vollumfänglich dem vorgegebenen Zweck zugfühert wird und nicht wenigstens ein Teil in dunklen Kanälen verschwindet. 1956 spendete ich, wie viele andere auch ganz spontan, für die Ungarnhilfe. Der Aufstand wurde so schnell zerschlagen, dass das Geld gar nicht dorthin kommen konnte. Wo es verblieben ist wurde auch nicht bekannt. Damit ist das "Spenden" für mich abgehakt.
Re: Dreiste Masche?
Verfasst: So 13. Jan 2019, 08:58
von Frambuesa
nixwielos hat geschrieben: ↑Sa 12. Jan 2019, 23:15
Wer je selbst für andere „gebettelt“ hat, versteht sicher, was ich meine.
Versteh nicht nur, was ihr meint, habe es in meiner aktiven Zeit ja täglich selbst erlebt.
nixwielos hat geschrieben: ↑Sa 12. Jan 2019, 23:15
Es ist so leicht, sich über die wenigen schwarzen Schafe zu mokieren und so schwer, die dadurch hervorgerufenen Vorurteile wieder zu durchbrechen...
Leider ist es mittlerweile aber so, dass die schwarzen Schafe in den Herden die weißen so langsam verdrängen und wer die schwarzen nicht benennt und sondiert, wird bald die ganze Herde verlieren.