Beobachtungen am Rande

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Frambuesa
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Beobachtungen am Rande

Beitrag von Frambuesa »

Seit einiger Zeit fallen uns hier in der Provinz Castellón verstärkt polizeiliche Kontrollen mit mehreren Einsatzfahrzeugen in den Artischockenfeldern auf. Es sieht so aus, als würde man nach illegal beschäftigten Erntehelfern suchen. Heute morgen „fischte“ die Guardia Civil auf der N340 hauptsächlich Kleintransporter raus, in denen mehrere Leute saßen.
Überhaupt scheinen die Ordnungshüter hier weitaus rühriger ihren Dienst zu versehen als im dörflichen Andalusien, wo wir ihre Fahrzeuge vorwiegend vor Bars und ähnlichen Etablissements geparkt sahen und die „Jungs“ an den Theken standen. Ach ja, und in Rosal de la Frontera gingen sie sogar hinter die Theke, um sich zu bedienen :-? - man kennt sich.
Tja, das ist halt Andalusien :lol:

Und dann waren da noch . . .
die Männer mit den Täfelchen an Baustellen. Seit Wochen sind sie dabei, die Ablaufrinnen beidseitig entlang der N232 instand zu setzen. Vorne steht ein junger Mann mit einem blauen Täfelchen, das uns die Weiterfahrt erlaubt und am Ende der Baustelle steht wieder einer, der den Gegenverkehr mit seinem roten Stop-Schild zum stehenbleiben befiehlt. Das ist ja in Spanien soweit nichts außergewöhnliches und solch eine Regelung wünschten wir uns manchmal auch in unseren Landen.
Was uns heute jedoch ins Auge fiel, waren die wirklichen Arbeiter der Baustelle: Frauen waren es, ausnahmslos Frauen, die da schufteten, währen die Herren der Schöpfung die Schilder in die Höhe hielten.
Tja, was will ich hier nun damit sagen?
Wie wäre es, meine Herren, auch hier mal über eine Quotenregelung nachzudenken? :-? :lol:
Saludos Frambuesa
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Es ist schwieriger, eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom.
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Oliva B.
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Re: Beobachtungen am Rande

Beitrag von Oliva B. »

Frambuesa hat geschrieben: Mo 17. Feb 2020, 17:11 Seit einiger Zeit fallen uns hier in der Provinz Castellón verstärkt polizeiliche Kontrollen mit mehreren Einsatzfahrzeugen in den Artischockenfeldern auf. Es sieht so aus, als würde man nach illegal beschäftigten Erntehelfern suchen. Heute morgen „fischte“ die Guardia Civil auf der N340 hauptsächlich Kleintransporter raus, in denen mehrere Leute saßen.
Überhaupt scheinen die Ordnungshüter hier weitaus rühriger ihren Dienst zu versehen als im dörflichen Andalusien, wo wir ihre Fahrzeuge vorwiegend vor Bars und ähnlichen Etablissements geparkt sahen und die „Jungs“ an den Theken standen. Ach ja, und in Rosal de la Frontera gingen sie sogar hinter die Theke, um sich zu bedienen :-? - man kennt sich.
Tja, das ist halt Andalusien :lol:
Liebe Frambuesa, ich antworte dir teilweise zwischen den Zeilen...
Es sind nicht nur die illegal beschäftigten Erntehelfer, auch die Bauern rebellieren, wenn ihnen das Gemüse kurz vor der Ernte im großen Stil von den Feldern geraubt wird. Ich denke, die Guardia Civil fährt bei euch genauso wie bei uns prophylaktisch Streife...

Und dann waren da noch . . .
die Männer mit den Täfelchen an Baustellen. Seit Wochen sind sie dabei, die Ablaufrinnen beidseitig entlang der N232 instand zu setzen. Vorne steht ein junger Mann mit einem blauen Täfelchen, das uns die Weiterfahrt erlaubt und am Ende der Baustelle steht wieder einer, der den Gegenverkehr mit seinem roten Stop-Schild zum stehenbleiben befiehlt. Das ist ja in Spanien soweit nichts außergewöhnliches und solch eine Regelung wünschten wir uns manchmal auch in unseren Landen.
Was uns heute jedoch ins Auge fiel, waren die wirklichen Arbeiter der Baustelle: Frauen waren es, ausnahmslos Frauen, die da schufteten, währen die Herren der Schöpfung die Schilder in die Höhe hielten.
Tja, was will ich hier nun damit sagen?
Wie wäre es, meine Herren, auch hier mal über eine Quotenregelung nachzudenken? :-? :lol:
Hör mir auf mit - Abflussrinnen :-P . Ich habe sie fotografiert, aber die "Beweisfotos" müsste ich erst einmal finden. :d
Da wurden vor Jahren arbeitsintensiv Gräben ausbaggert, Erde bewegt, Rinnen ausbetoniert, damit das Wasser bei Starkregen von der Fahrrinne geleitet und abfließen konnte, was bestimmt auch sinnvoll war. Im letzten Sommer begann man genauso arbeitsaufwändig, diese Gräben wieder zuzuschütten... Eine monatelange Arbeit. Ich suche noch nach dem Sinn.... #:-s
Aber für unaufmerksame Fahrrad- und Motorradfahrer ist die neue Lösung sicher von Vorteil..
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Frambuesa
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Re: Beobachtungen am Rande

Beitrag von Frambuesa »

Oliva B. hat geschrieben: Mo 17. Feb 2020, 19:26
Es sind nicht nur die illegal beschäftigten Erntehelfer, auch die Bauern rebellieren, wenn ihnen das Gemüse kurz vor der Ernte im großen Stil von den Feldern geraubt wird. Ich denke, die Guardia Civil fährt bei euch genauso wie bei uns prophylaktisch Streife...

Hast Recht, an den Raub in großem Stil von Feldern und Plantagen hatte ich nicht gedacht.
Oliva B. hat geschrieben: Mo 17. Feb 2020, 19:26 Hör mir auf mit - Abflussrinnen :-P . Ich habe sie fotografiert, aber die "Beweisfotos" müsste ich erst einmal finden. :d
Da wurden vor Jahren arbeitsintensiv Gräben ausbaggert, Erde bewegt, Rinnen ausbetoniert, damit das Wasser bei Starkregen von der Fahrrinne geleitet und abfließen konnte, was bestimmt auch sinnvoll war. Im letzten Sommer begann man genauso arbeitsaufwändig, diese Gräben wieder zuzuschütten... Eine monatelange Arbeit. Ich suche noch nach dem Sinn.... #:-s
Aber für unaufmerksame Fahrrad- und Motorradfahrer ist die neue Lösung sicher von Vorteil..
Um genausolche Angelegenheit handelt es sich hier auch, seit mindestens 6 Wochen sind sie dabei. Fand die Aktion eigentlich sinnvoll. Warum man jedoch wie bei euch dann wieder alles rückgängig macht, darauf kann ich mir keinen Reim machen :-?

Mein Augenmerk lag heute jedoch (mal wieder) bei der Arbeitsteilung der Geschlechter ;-)
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Re: Beobachtungen am Rande - arme Schweine

Beitrag von Frambuesa »

Und dann waren da noch die armen Schweine:
Wir kamen gerade von unserem Ausflug nach San Mateu zurück. In den letzten Wochen waren wir häufig in der Gegend des Baix Maestrat unterwegs und uns über die unzähligen Schweinezuchtbetriebe gewundert. Das ist ja eigentlich keine besondere Sache, über die ich mich eigentlich nicht sonderlich gewundert hätte, wenn da nicht . . .
Aus einer kleineren Straße fuhr ein großer LKW, ein Transporter voller Schweine gerade vor uns in den Kreisverkehr - Puh, welch ein Gestank drang uns da ins Fahrzeuginnere, während wir gezwungenermaßen hinter ihm herfuhren. Aber das war es noch nicht einmal, was mich da so entsetzte. Es waren vielmehr die armen Schweinchen, die . . . Ob sie wohl ahnten, dass sie bald . . . Doch dann kam die Krönung: Der Transporter kam aus Steinfurt aus NRW!
Heißt das jetzt, dass die armen Schweinchen nun den langen Weg nach Deutschland angetreten sind? Der Transporter jedenfalls fuhr auf die AP-7 in Richtung Tarragona. Man hat ja schon die abenteuerlichsten Begründungen gehört, warum Schweine von einem zum anderen Land transportiert werden. Vielleicht geht es hier um die Bezeichnung iberischer Schweine beim Verkauf in Deutschland? Arme Schweine :((
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Oliva B.
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Re: Beobachtungen am Rande

Beitrag von Oliva B. »

Ich kenne den Fall nur umgekehrt... Unser Großbauer und Schweinezüchter im Ort (OWL) hat seine Ferkel immer bei Nacht und Nebel in große Transporter verfrachten lassen, die dann nach Spanien fuhren. Aber jeine Sorge, es ist (angeblich) alles zum Wohle der Tiere geregelt: :cry: Hintergrundwissen Tiertransporte.
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Re: Beobachtungen am Rande

Beitrag von Frambuesa »

Oliva B. hat geschrieben: Di 18. Feb 2020, 16:17 Aber keine Sorge, es ist (angeblich) alles zum Wohle der Tiere geregelt: :cry: Hintergrundwissen Tiertransporte.
Das glauben wir natürlich sofort :cry:
Ich wäre ja nie stutzig geworden, wäre es ein Transporter mit span. Kennzeichen gewesen wäre :-?
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Puddel
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Re: Beobachtungen am Rande

Beitrag von Puddel »

@ Frambuesa
Kann durchaus sein dass du die Schweine als Serranoschinken wieder zu sehen bekommst........ :sad:
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hundetraudl
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Re: Beobachtungen am Rande

Beitrag von hundetraudl »

Unsere deutschen Schweinezüchter bekommen die kleinen Ferkel aus Dänemark, ziehen diese auf, danach werden sie nach Polen gefahren zum schlachten, das Fleisch wird dann nach Dänemark geliefert und dort als dänisches Schweinefleisch verkauft.
Wie krank ist das denn? :(( und dies wird von der EU genehmigt und gefördert.
Humor ist der Knopf, der verhindert, dass uns der Kragen platzt. (Ringelnatz)
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Re: Beobachtungen am Rande

Beitrag von maxheadroom »


Hola todos,
dazu nur noch soviel
"Schweinehölle Spanien"
https://animalequality.de/kampagnen/sch ... in-spanien

Guten Appetit
Saludos
maxheadroom
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La buena vida es cara. Hay otra más barata - pero esa no es vida.
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Re: Beobachtungen am Rande

Beitrag von Hessebub »

Es gibt mehr Schweine wie Einwohner in Spanien, Tendenz steigend. Fahrt mal über das Hinterland Figueres über Olot nach Manresa, ein Viehtransporter nach dem anderen. Da sind wir erstmal drauf aufmerksam geworden was die Schweine in Spanien angeht, erschreckend. Man muss sich als Mensch eigentlich schämen was wir dem Tier Schwein antun :oops:
Besser haben und nicht brauchen, als brauchen und nicht haben :mrgreen:

LG Wolfgang
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