Plastikflaschenpfand

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housecat
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Plastikflaschenpfand

Beitrag von housecat »

Das lese ich gerade in der CBN: Spanien führt ein Pfandsystem für Dosen und PET Flaschen ein. Wenn ich mir bei meinen Laufrunden die Staßenränder so anschaue dann ist für die "Trittin-Rente" ja einiges an Potential vorhanden.

Bin nicht sicher, ob das in Spanien auch so ist. In DE haut ja die Boulevard-Presse bei jeder Gelegenheit auf "die Grünen!" aber beim Pfandautomaten merkt man davon schon lange nichts mehr. Wird vermutlich in ES auch so sein: erstmal laut mosern muss bei Fortschritten schließlich sein. Wobei: wenn manche die Autotür öffnen, dann fällt alles mögliche raus, das bleibt auch mit Einwegpfand erfahrungsgemäß so.

Gruß // Housecat
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Beefeater
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Re: Plastikflaschenpfand

Beitrag von Beefeater »

Das sind News, die die Welt nicht braucht.

Immerhin haben wir noch 2 Jahre Galgenfrist, bis wir wieder mit Säcken voller alter siffiger verbeulter Plastikflaschen und Dosen
zum Supermarkt fahren dürfen. Und dort dann -ewig- in der rush hour in der Schlange am Pfandautomaten stehen.

Wobei, wir bestellen fast nur noch beim Mercadona.
Mal sehen, ob die dann auch unsere ganzen leeren Flaschen und Dosen mit zurücknehmen.
Vor allem die großen 8L Flaschen

Eine vernünftige Mülltrennung wäre mir 3 mal lieber gewesen.
Wir fahren eh regelmässig zum Container.
Und ich trenne lieber den Hausmüll, als ständig den PlastikMüll zum Supermarkt zu fahren.
... Et het noch emmer joot jejange
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chris
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Re: Plastikflaschenpfand

Beitrag von chris »

Da bin ich ganz bei Beefeater, und ich gehöre auch zu den "ewigen Nörglern", die sich daran stören, dass man uns unterstellt, bis zum Meer zu gehen, um dort die Deckel unserer Milchflaschen reinzuwerfen, wenn sie nicht angekettet sind. In Belgien resp Brüssel scheinen die Leute anders drauf zu sein.

Ich würde es unterstützen, wenn es um ein Mehrwegsystem gehen würde, hier aber (wie auch in Deutschland) geht es zB beim Dosenpfand doch nur darum, Einwegverpackungen salonfähig zu machen. Wir trennen Plastik, und Dosen bereits und entsorgen sie in den entsprechenden Containern; diese demnächst dann tagelang zu Hause bei der Hitze sammeln und gammeln lassen zu müssen, um dann den Kraftwagen mit stinkenden Beuteln zu beladen, ist keineswegs ein Fortschritt.

Wasser gibt es in meinem Haushalt seit Jahren nur noch in echten Mehrwegkaraffen a 20 Liter, allein dadurch haben wir unseren Plastikmüll drastisch reduziert. Ein Pfand auf Einwegverpackungen ohne Mehrwegalternative hingegen ist mehr Bürokratie, mehr greenwashende Augenwischerei, bedeutet mehr Investitions- und Unterhaltskosten, und die Hinterfragung, ob wohnortnahe Mülltrennung in gelben Containern überhaupt noch angeboten wird, wenn man seinen versifften Müll ab 2027 eh im Lebensmittelgeschäft abkippen muss.
Saludos,
Chris
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Re: Plastikflaschenpfand

Beitrag von globetrotter11 »

chris hat geschrieben: Do 12. Dez 2024, 16:25 Wir trennen Plastik, und Dosen bereits und entsorgen sie in den entsprechenden Containern; diese demnächst dann tagelang zu Hause bei der Hitze sammeln und gammeln lassen zu müssen, um dann den Kraftwagen mit stinkenden Beuteln zu beladen, ist keineswegs ein Fortschritt.
Wir sind gerade in Andalusien unterwegs. Und haben uns zunächst über die an den Außenspiegeln der Autos baumelnden Müllsäcke gewundert.....

Der Andalusier belädt sein Auto nicht mit stinkenden Müllsäcken :-o
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Re: Plastikflaschenpfand

Beitrag von Solana »

Wir haben die verschiedenen Müllcontainer auch erst seit einiger Zeit. Aber nahezu jeder kommt mit verschiedenen Tüten zu den Tonnen, um sie dann ordnungsgemäß zu entsorgen. Wenn es wirklich soweit kommen sollte, was ich nicht hoffe, werden wir uns gezwungener Maßen zusätzlich eine Mülltonne für die Plastikflaschen anschaffen um dann mit dem vollen Beutel, zu einem Supermarkt zu fahren, um diese dann ordnungsgemäß "abzugeben". Wenn man ein Grundstück hat oder einen Abstellraum, ist dies kein Problem. Aber was macht man in einer Wohnung ohne diese Möglichkeit. In Deutschland hat man zumindest meistens einen Kellerraum für solchen "Abfall".
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Re: Plastikflaschenpfand

Beitrag von Hansefrank »

Ich verstehen nicht, was wird mit stinkend gemeint?
Wir sollen doch nicht den gelb Sack oder den Restmüll zurückbringen, es sind doch überwiegend leere Wasserflaschen. Klar könnte Cola, Fante, Bier etwas riechen, in D spüle ich die Flaschen einmal kurz aus. Selbst als noch unsere Kinder bei uns wohnten, die doch recht viel Softgetränke vertilgt haben, ging das. Einzige Sorge hätte ich bei der Menge an Flaschen die wir zurückgeben, dass das Zeitintensiv bei der Rückgabe werden wird.
In E benötigen wird doch recht viele Wasserflaschen, könne ja leider kein Leitungswasser nehmen.
Ahoi aus Hamburg / Riquelme
Frank
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Re: Plastikflaschenpfand

Beitrag von housecat »

Also ein Pfandsystem wird es sicher nicht. Der Zug ist abgefahren: da würden die Einzelhändler sicher die händlingkosten ins Feld führen. Außerdem möchte ich mir nicht vorstellen, wie so Senioren mit den 8 Liter Glasflaschen auf dem Supermarktparkplatz jonglieren und sich womöglich dabei verletzen. Oder der Glasbruch auf den typischen Feierplätzen des Jungvolks.

Es wird sicher auch auf die spanische Ausgestaltung ankommen. Beispielsweise gilt es zu verhindern, dass die Handelsketten den Pfand als Kundenbindungsinstrument verwenden. Der allgemeinen Müllflut wird es jedenfalls gut tun. In DE wäre da übrigens auch noch Erweiterungsbedarf auf Schnellfressverpackungen und Wegwerfkaffee...

Gruß // Housecat
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chris
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Re: Plastikflaschenpfand

Beitrag von chris »

Einspruch, der Müllflut begegnet man mit Mehrweg, aber nicht damit, dass man Einwegverpackungen mit einem Pfand belegt, damit der Kunde darüber getäuscht wird, wie umweltschädlich diese eigentlich sind.

Letztlich geht es nur darum, mit einer höheren Recyclingquote dafür zu sorgen, dass weiterhin alles in Einwegverpackungen geliefert werden kann.

In der Schule der Kleinen (und auch in den spanischen Medien) kommt ein Thema fast überhaupt nicht vor: die MüllVERMEIDUNG. Stattdessen ist die "Wunderwaffe" Recycling in aller Munde, wenn man von der Umwelt spricht, obwohl dies zweifelsohne nur die zweitbeste Lösung ist. In die gelbe Tonne, aus dem Sinn. Und dann wird das Zeug irgendwo in einen fernen Staat verschifft, und wir sind alle überrascht und entsetzt, warum mitten im Pazifik unsere Colaflaschen treiben.

An anderer Stelle erwähnte ich bereits, dass durch den Umstand, dass wir bei Wasser inzwischen 100% mit Mehrweg funktionieren, von uns extra Einwegflaschen gekauft werden müssen, wenn die Kinder in der Schule wieder mal ein Upcycling-Projekt haben.
🙈
Saludos,
Chris
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Re: Plastikflaschenpfand

Beitrag von Rockcrunsher »

chris hat geschrieben: Fr 13. Dez 2024, 08:18 Einspruch, der Müllflut begegnet man mit Mehrweg, aber nicht damit, dass man Einwegverpackungen mit einem Pfand belegt, damit der Kunde darüber getäuscht wird, wie umweltschädlich diese eigentlich sind. Richtig

Letztlich geht es nur darum, mit einer höheren Recyclingquote dafür zu sorgen, dass weiterhin alles in Einwegverpackungen geliefert werden kann. das ist Spekulation

In der Schule der Kleinen (und auch in den spanischen Medien) kommt ein Thema fast überhaupt nicht vor: die MüllVERMEIDUNG. richtig, das ist ein großer Fehler Stattdessen ist die "Wunderwaffe" Recycling in aller Munde, wenn man von der Umwelt spricht, obwohl dies zweifelsohne nur die zweitbeste Lösung ist. In die gelbe Tonne, aus dem Sinn. dagegen würde ja die Pfandabgabe wirkenUnd dann wird das Zeug irgendwo in einen fernen Staat verschifft, und wir sind alle überrascht und entsetzt, warum mitten im Pazifik unsere Colaflaschen treiben. ...und genau da setzt (zumindest in D) der Pfandautomat an, der zerkleinert die Flaschen und das Granulat wird dann der Neuverwendung zugeführt...so zumindest die Theorie.

An anderer Stelle erwähnte ich bereits, dass durch den Umstand, dass wir bei Wasser inzwischen 100% mit Mehrweg funktionieren, von uns extra Einwegflaschen gekauft werden müssen, wenn die Kinder in der Schule wieder mal ein Upcycling-Projekt haben.
🙈
Allerdings, und da gebe ich Chris vollkommen Recht: warum wird nicht viel mehr mit Mehrwegeverpackungen gearbeitet? Aber wahrscheinlich ist es billiger, neue Flaschen zu produzieren, statt Mehrwegflaschen hygienisch korrekt zu reinigen ... und sie nach fünfmaligen Gebrauch doch zu entsorgen.
Liebe Grüße
Rockcrunsher
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chris
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Re: Plastikflaschenpfand

Beitrag von chris »

Rockcrunsher hat geschrieben: Fr 13. Dez 2024, 13:14
chris hat geschrieben: Fr 13. Dez 2024, 08:18 Letztlich geht es nur darum, mit einer höheren Recyclingquote dafür zu sorgen, dass weiterhin alles in Einwegverpackungen geliefert werden kann. das ist Spekulation
Das ist keine Spekulation, sondern als der "Grüne Punkt" bzw seinerzeit auch bekannt als der "Wunde Punkt" an den Start ging, gab es begleitend eine groß angelegte Greenwashing-Kampagne für Einwegverpackungen. Außerdem - und das ist jetzt Spekulation - schätze ich die Quote derjenigen Deutschen, die Pfand mit Mehrweg gleichsetzen auf mindestens 19.9357%. Hier wird nichts zur Aufklärung getan.

Rockcrunsher hat geschrieben: Fr 13. Dez 2024, 13:14 Allerdings, und da gebe ich Chris vollkommen Recht: warum wird nicht viel mehr mit Mehrwegeverpackungen gearbeitet? Aber wahrscheinlich ist es billiger, neue Flaschen zu produzieren, statt Mehrwegflaschen hygienisch korrekt zu reinigen ... und sie nach fünfmaligen Gebrauch doch zu entsorgen.
Da muss ich jetzt FALSCH hinzufügen, denn die guten alten Glasflaschen waren jahrelang im Einsatz, man kennt sie noch von Limonaden, Mineralwässern (in braunen Kisten, egal von welcher Marke) und natürlich von Bierflaschen (ebenfalls markenübergreifend einheitlich). Das waren keine Fünfwegprodukte, sondern eher Fünfjahrespodukte.
Saludos,
Chris
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