Katastrophengebiet l'Alcoià - Comtat
- Oliva B.
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Katastrophengebiet l'Alcoià - Comtat
Der enorme Schneefall (an den Straßenrändern wurden teilweise 70 cm gemessen!) und die heftigen Winde vor ca. 3 Wochen haben unserer Region (El Comtat) schwerste Schäden zugefügt. Die Bürgermeister der kleinen Ortschaften unseres Tales haben beantragt, diese Region zum Katastrophengebiet zu erklären.
Nicht nur dass die Bewohner teilweise zwei Tage ohne Strom auskommen mussten (auch jetzt noch ist die Stromversorgung zeitweise noch unterbrochen), sie haben auch noch 90 % ihrer Olivenernte verloren, geschätzt wird ein Verlust von 8 Millionen Kilo Oliven. Aber auch Mandelbäume, Pinien und sonstige Obstbäume wurden geschädigt. Man sieht kaum noch einen unversehrten Baum in der Landschaft. Traditionell beginnt die Olivenernte Anfang Dezember. Eigentlich hätte sie in diesem Jahr früher beginnen müssen, denn die Bäume hingen prallvoll mit Oliven allerbester Qualität - ohne irgendeinen Makel. Reife Früchte fingen schon an Mitte November abzufallen. Die Bauern wollten die Ernte deshalb vorziehen. Doch die Kooperativen zögerten, denn der Ölgehalt der Oliven steigt mit jedem Tag, den sie länger an den Bäumen hängen. Deshalb zögerten sie den Startschuss immer wieder hinaus. Ein reines Pokerspiel. Zu spät gaben sie grünes Licht für die diesjährige Campaña. Kurz nach Beginn begann es zu schneien, die Temperaturen fielen unter Null und es stürmte. Die Zweige der Olivenbäume, die durch das enorme Gewicht der Früchte schon über die Maßen belastet waren, konnten die zusätzliche Schneelast nicht mehr tragen und brachen ab. Kälte und Wind taten das übrige. Es wäre die beste Ernte seit Jahren gewesen. Wir waren über den Jahreswechsel verreist und sind jetzt erst in unser Tal zurück gekehrt. Natürlich haben uns unsere Freunde direkt von der Katastrophe berichtet, doch was uns wirklich hier erwartete, kann man kaum beschreiben. Eine Schneise der Verwüstung zieht sich durch die Landschaft. Zerbrochene Bäume, wohin man schaut. Nur Bäume, die bereits vor dem Kälteeinbruch abgeerntet waren, haben geringe Schäden. Die Oliven hängen glasiggelb an den Bäumen, für nichts mehr zu gebrauchen. Es wird Monate dauern, bis alle Bruchstellen sauber abgesägt, abgebrochenen Äste zerkleinert und Äste verbrannt sind. Ich hoffe, dass die Bauern die beantragte Entschädigung bekommen. Sie haben ein Jahr lang umsonst gearbeitet. Für die meisten eine Katastrophe. Die auf dem Boden liegenden Oliven werden trotzdem aufgelesen. Sie werden trotzdem von den Kooperativen abgenommen. Doch nun fängt es noch an zu regnen. Die nächsten Tage soll es nasskalt werden, keine Chance, weiter zu sammeln…
Nicht nur dass die Bewohner teilweise zwei Tage ohne Strom auskommen mussten (auch jetzt noch ist die Stromversorgung zeitweise noch unterbrochen), sie haben auch noch 90 % ihrer Olivenernte verloren, geschätzt wird ein Verlust von 8 Millionen Kilo Oliven. Aber auch Mandelbäume, Pinien und sonstige Obstbäume wurden geschädigt. Man sieht kaum noch einen unversehrten Baum in der Landschaft. Traditionell beginnt die Olivenernte Anfang Dezember. Eigentlich hätte sie in diesem Jahr früher beginnen müssen, denn die Bäume hingen prallvoll mit Oliven allerbester Qualität - ohne irgendeinen Makel. Reife Früchte fingen schon an Mitte November abzufallen. Die Bauern wollten die Ernte deshalb vorziehen. Doch die Kooperativen zögerten, denn der Ölgehalt der Oliven steigt mit jedem Tag, den sie länger an den Bäumen hängen. Deshalb zögerten sie den Startschuss immer wieder hinaus. Ein reines Pokerspiel. Zu spät gaben sie grünes Licht für die diesjährige Campaña. Kurz nach Beginn begann es zu schneien, die Temperaturen fielen unter Null und es stürmte. Die Zweige der Olivenbäume, die durch das enorme Gewicht der Früchte schon über die Maßen belastet waren, konnten die zusätzliche Schneelast nicht mehr tragen und brachen ab. Kälte und Wind taten das übrige. Es wäre die beste Ernte seit Jahren gewesen. Wir waren über den Jahreswechsel verreist und sind jetzt erst in unser Tal zurück gekehrt. Natürlich haben uns unsere Freunde direkt von der Katastrophe berichtet, doch was uns wirklich hier erwartete, kann man kaum beschreiben. Eine Schneise der Verwüstung zieht sich durch die Landschaft. Zerbrochene Bäume, wohin man schaut. Nur Bäume, die bereits vor dem Kälteeinbruch abgeerntet waren, haben geringe Schäden. Die Oliven hängen glasiggelb an den Bäumen, für nichts mehr zu gebrauchen. Es wird Monate dauern, bis alle Bruchstellen sauber abgesägt, abgebrochenen Äste zerkleinert und Äste verbrannt sind. Ich hoffe, dass die Bauern die beantragte Entschädigung bekommen. Sie haben ein Jahr lang umsonst gearbeitet. Für die meisten eine Katastrophe. Die auf dem Boden liegenden Oliven werden trotzdem aufgelesen. Sie werden trotzdem von den Kooperativen abgenommen. Doch nun fängt es noch an zu regnen. Die nächsten Tage soll es nasskalt werden, keine Chance, weiter zu sammeln…
Saludos,
Elke (Oliva B.)
Ortsporträts aus der Provinz Alicante
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Re: Katastrophengebiet l'Alcoià - Comtat
Hallo Oliva,
das ist ja wirklich eine Katastrophe! Deine Fotos zeigen das Ausmaß.
Als Ihr von den Schneefällen berichtet hattet, dachte ich nicht daran, welche ungeheuren Auswirkungen das haben könnte.
Man denkt da in Deutschland einfach "deutsch" - nicht an Ernte.
Hoffentlich werden die Leute entschädigt.
LG Akinom
das ist ja wirklich eine Katastrophe! Deine Fotos zeigen das Ausmaß.
Als Ihr von den Schneefällen berichtet hattet, dachte ich nicht daran, welche ungeheuren Auswirkungen das haben könnte.
Man denkt da in Deutschland einfach "deutsch" - nicht an Ernte.
Hoffentlich werden die Leute entschädigt.
LG Akinom
Re: Katastrophengebiet l'Alcoià - Comtat
@Oliva: hoffentlich hattet Ihr Eure Ernten schon eingefahren.
Schade für die Olivenbauern! Ich kenne die Sprache der Bäume nicht würde es aber so interpretieren: Wenn sich die Äste den Bauern schon Mitte November fruchtbeladen entgegenstrecken und als weiteres Zeichen bereits Früchte fallen lassen, so könnten sie damit gesagt haben:" Pflückt uns jetzt, ehe es zu spät wird!" Leider war es zu spät.............wieder mal die menschliche Gier.....?
Digger
Schade für die Olivenbauern! Ich kenne die Sprache der Bäume nicht würde es aber so interpretieren: Wenn sich die Äste den Bauern schon Mitte November fruchtbeladen entgegenstrecken und als weiteres Zeichen bereits Früchte fallen lassen, so könnten sie damit gesagt haben:" Pflückt uns jetzt, ehe es zu spät wird!" Leider war es zu spät.............wieder mal die menschliche Gier.....?
Digger
- Oliva B.
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Re: Katastrophengebiet l'Alcoià - Comtat
Hallo Digger,Digger hat geschrieben:@Oliva: hoffentlich hattet Ihr Eure Ernten schon eingefahren.
Schade für die Olivenbauern! Ich kenne die Sprache der Bäume nicht würde es aber so interpretieren: Wenn sich die Äste den Bauern schon Mitte November fruchtbeladen entgegenstrecken und als weiteres Zeichen bereits Früchte fallen lassen, so könnten sie damit gesagt haben:" Pflückt uns jetzt, ehe es zu spät wird!" Leider war es zu spät.............wieder mal die menschliche Gier.....?
Digger
was du schreibst, trifft den Nagel auf den Kopf.
Die Bauern wollten eher ernten, konnten aber nicht, weil die Ölmühlen der Kooperativen noch nicht geöffnet hatten. Man ist wenig flexibel. Auch mehrere Versammlungen, bei denen die Bauern gedrängt hatten, den Beginn der Ernte vorzuverlegen, haben nichts gebracht. Unsere Freunde haben uns schon im November gesagt, die Zusammenarbeit mit der Kooperative wäre ein Desaster. Sie hätten spätestens Mitte November mit ihrer Ernte beginnen müssen (sie dauert mehrere Wochen), doch wie du schreibst, die Gier war einfach zu groß. Eine überreiche Ernte, die durch längeres Hängenlassen noch mehr bringen sollte.
Der Schaden ist immens. Ich hoffe, die Bauern bekommen ihre Entschädigung, sie brauchen das Geld dringend, denn sie liegen mit ihrem Verdienst am unteren Level. Doch der eigentliche Verursacher wird straflos ausgehen.
Unsere Ernte hatten wir schon Anfang November im Fass. Wir haben bei strahlendem Sonnenschein gepflückt. Bisher war das vom Wetter her gesehen unsere schönste Ernte. Dadurch dass unsere Bäume nicht zusätzlich durch das Gewicht der Oliven belastet waren, hält sich unser Schaden in Grenzen.
Saludos,
Elke (Oliva B.)
Ortsporträts aus der Provinz Alicante
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Kältewelle hält Europa fest im Griff
Heute Morgen erwartete mich beim Erwachen auf 600 m Höhe
Doch das Wetter zwingt die Bauern wieder einmal zu Hause zu bleiben, sie haben hier im Hinterland längst noch nicht ihre Olivenernte beendet. Gesammelt werden alle Oliven, die nach der Käktewelle im Dezember irgendwie noch verwertbar sind. Sie werden zur Seifeherstellung verwendet. Paradoxerweise ist der Ertrag für diese ölhaltigen Oliven höher als das, was die Bauern im letzten Jahr für ihre makellosen Früchte erhalten haben.
Wohl dem, der bei diesem Wetter in Spanien mit Gas und Holz gut eingedeckt ist und nicht in nasskalten Räumen den Tag verbringen muss.
Wie sieht es bei euch in Spanien, Deutschland, Liechtenstein usw. aus?
Zwar wird sich die weiße Pracht nicht lange halten, dafür ist es mit 2,5 Grad noch zu warm.Doch das Wetter zwingt die Bauern wieder einmal zu Hause zu bleiben, sie haben hier im Hinterland längst noch nicht ihre Olivenernte beendet. Gesammelt werden alle Oliven, die nach der Käktewelle im Dezember irgendwie noch verwertbar sind. Sie werden zur Seifeherstellung verwendet. Paradoxerweise ist der Ertrag für diese ölhaltigen Oliven höher als das, was die Bauern im letzten Jahr für ihre makellosen Früchte erhalten haben.
Wohl dem, der bei diesem Wetter in Spanien mit Gas und Holz gut eingedeckt ist und nicht in nasskalten Räumen den Tag verbringen muss.
Wie sieht es bei euch in Spanien, Deutschland, Liechtenstein usw. aus?
Saludos,
Elke (Oliva B.)
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Re: Katastrophengebiet l'Alcoià - Comtat
Hallo Oliva,
- Du wohnst 600m hoch - Eigentlich ein tolles Foto, aber in Spanien würde ich persönlich keinen Schnee wollen.
Wir liegen auf der Schw. Alb 500 m hoch u. haben Schnee, nicht sehr viel, aber alles bedeckt u. durch die andauernde Kälte sehr "haltbar" . Es "schneielet" - wie man im Schwäbischen sagt.
Die angekündigten starken Schneefälle u. Stürme haben uns bisher noch nicht erreicht.
Wie - die Bauern erhalten jetzt mehr Geld für diese Oliven - Habe ich das so richtig verstanden?
LG Akinom
Re: Katastrophengebiet l'Alcoià - Comtat
Hallo Oliva, du stehst aber früh auf
Bei mir kein Schnee aber 2°, der Blick in Richtung Berge, alles weiss. Mucho Winter und frio
Dieses Wetter, glaube ich, braucht hier kein Mensch!
Bei mir kein Schnee aber 2°, der Blick in Richtung Berge, alles weiss. Mucho Winter und frio
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Re: Kältewelle hält Europa fest im Griff
SoOliva B. hat geschrieben:
Wie sieht es bei euch in Spanien, Deutschland, Liechtenstein usw. aus?
und es schneit weiter ...
Gruß Uschi
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Re: Katastrophengebiet l'Alcoià - Comtat
Huch Uschi - Wahnsinn Wie hoch liegt Ihr denn?
Wir haben relativ wenig Schnee, aber der Schneefall wird im Augenblick mehr.
Akinom
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Re: Katastrophengebiet l'Alcoià - Comtat
wir liegen nicht einmal so hoch. 550 m. Es hat auch erst heute Nacht angefangen zu schneien und dann kam es dicke. Im Moment hat es aufgehört zu schneien, aber es sind ja für's Wochenende weitere Schneefälle angesagt. Na Prost Mahlzeit!
Ich werde weiter berichten.
Gruß Uschi
Ich werde weiter berichten.
Gruß Uschi