Wandern im Naturpark Font Roja

Reiseimpressionen von der COSTA BLANCA und dem Inland der Provinz ALICANTE.
Antworten
Benutzeravatar
Oliva B.
Administratorin u. Moderatorin
Administratorin u. Moderatorin
Beiträge: 21773
Registriert: Mi 6. Mai 2009, 08:17
Wohnort: Heute hier, morgen dort, bin kaum da, muß ich fort...

Wandern im Naturpark Font Roja

Beitrag von Oliva B. »

Wir sind gestern den 7 km langen Rundwanderweg bis zu dem Gipfel des Menejadors (1352 m) in der Sierra El Carrascar de la Font Roja entlang gewandert. Insgesamt waren 300 Höhenmeter zu überwinden, für die Strecke war mit der Schwierigkeitsgrad „mittel“ angegeben und eine geplante Dauer ca. 3 Stunden.
Beginn der Wanderroute
Beginn der Wanderroute
O - Schild.JPG (88.85 KiB) 1825 mal betrachtet
71 km von Alicante entfernt, zwischen der Spielzeugstadt Ibi und der ältesten Industriestadt Alcoy liegt die Sierra El Carrascar de la Font Roja. 1987 wurde das Gebiet zum Naturpark erklärt, es beherbergt Tiere wie Wildschweine, Schlangen, Berg- und Ginsterkatzen, Adler, Geier und Nagetiere, Steineichenwälder. Etliche endemische Pflanzen, die im Frühjahr die Gegend in eine Blütenpracht verwandeln, wachsen hier genauso wie Salbei, Rosmarin, Thymian und Stachelginster. Im Winter kommt in den Höhenlagen der Regen oft als Schnee herunter und als wir mittags ankommen, zeigt das Thermometer auch nur 6 Grad an, 4 Grad weniger als im Tal. Attraktion des Gebirges sind sechs Schneebrunnen aus dem 18. Jahrhundert, welche früher die umliegenden Ortschaften bis hin zur Küste mit Eis versorgten, zu damaliger Zeit ein teurer Luxus, aber auch alte Kalkbrennöfen und Holzkohlemeiler fand man hier im Umkreis.
Gut ausgebaute Forstwege, ideal zum Wandern
Gut ausgebaute Forstwege, ideal zum Wandern
Unsere Rundwanderung beginnt auf dem Parkplatz vor dem Santuario de la Font Roja, der auf 1050 m Höhe liegt. An die Kapelle „Virgen de los Lirios“ aus dem 19. Jahrhundert wurde ein modernes Umwelt- und Kongresszentrum „angeklebt“, das so gar nicht dazu passen will.
Umwelt- und Kongresszentrum
Umwelt- und Kongresszentrum
Am 21. August 1653 hatte hier ein Geistlicher in einer Lilienknolle die Jungfrau Maria erkannt, 10 Jahre später entstand an der Stelle eine Einsiedelei. Jährlich findet zum Gedenken an dieses Ereignis am Sommerende eine Romería statt.
Kapelle
Kapelle
Brunnen mit dem Bild der Erscheinung der Jungfrau Maria
Brunnen mit dem Bild der Erscheinung der Jungfrau Maria
Oberhalb des Parkplatzes und der Gebäude finden die Besucher einen schattigen Picknickplatz unter den Bäumen und ein breiter, gut ausgebauter Forstweg führt von dort auf den Rundwanderweg, der sehr gut beschildert ist. Kurz nach dem Picknickplatz kommen wir an der Cova Gelata vorbei, einem alten Eiskeller, den man nur durch eine Felsspalte betreten konnte. Weiter, an der Pla de la Mina, steigen wir ein paar Stufen hinauf zum Felsbalkon. Dort oben vom Mirador hat man nach rechts einen herrlichen Ausblick auf Alcoy, eine der ältesten Industriestädte Spaniens, und auf die gegenüberliegende Sierra de la Mariola.
Links die Sierra Mariola, rechts Alcoy
Links die Sierra Mariola, rechts Alcoy
Die nächsten Aussichtspunkte sind der Pla dels Galers (1190 m) und der Mirador de Pilatos (1200 m), von denen sieht man Bocairent in der Ferne liegen,
Im Hintergrund liegt Bocairent
Im Hintergrund liegt Bocairent
davor Felder dazwischen ab und zu eine Masía, diese großen Gutshöfe, die zu den umliegenden Ländereien gehören.
Raureif
Raureif
Wir gehen immer noch an der Nordseite des Gebirges über gefrorene Wege mit eisigen Pfützen, vorbei mit an Raureif bedeckten Pflanzen bis wir nach 2,5 km die Mas de Tetuán (oder „de Serallo“), ein verfallenes Bauernhaus mit Kapelle aus dem 19. Jahrhundert erreichen.
Der Innenhof der Mas de Tetuan, durch ein Mauerloch fotografiert.
Der Innenhof der Mas de Tetuan, durch ein Mauerloch fotografiert.
Ein gutes Drittel des Weges ist geschafft. Vor der Ruine liegt der alte Dreschplatz des landwirtschaftlichen Anwesens mit der mehr als 350 Jahre alten Eibe.
Dreschplatz, recht die über 350jährige Eibe
Dreschplatz, recht die über 350jährige Eibe
Von hier aus kann man in der Ferne Banyeres de la Mariola liegen sehen. Der Weg führt nach einer Linkskurve jetzt am Südhang in Richtung Gipfel. Das nächste Highlight ist die Cova Colomna (Schneebrunnen). Ringsherum liegt noch Eis, man kann sich vorstellen, dass der gepresste Schnee hier im Schatten gut gelagert werden konnte.
Schneebrunnen
Schneebrunnen
Der Brunnen hat ein Fassungsvermögen 2200 Kubikmeter. Von den Schneebrunnen der Sierra El Carrascar transportierten die Eishändler mit ihren Maultieren das Eis auf schmalen Pfaden hinunter bis zur Küste. Weiter führt der Höhenweg hinauf zum Gipfel Menejador. Im Frühjahr muss hier eine Blütenpracht herrschen, doch zur Zeit blühen nur wenige Pflanzen. Rechts unten sehen wir den Ort Ibi (Zentrum der Spiezeugindustrie) liegen, während vor uns schon die „casa de vigilancia forestal“ zu sehen ist, das Haus der Feuerwache, die auf dem Gipfel liegt und von der aus man einen Rundumblick auf den Maigmó, Cabecó d’Or, die Sierra Aitana, und die Sierra Mariola hat. Ein kleiner Rundweg führt nun noch einmal hinauf zum Menejador.
Gipfel Menejador
Gipfel Menejador
Dort auf 1356 m pfeift ein eisiger Wind. Waren es unten an der Station nur 6 Grad, hier oben liegt die gefühlte Temperatur nur noch um den Gefrierpunkt. Bei gutem Wetter soll man angeblich vom Gipfel aus die Insel Tabarca erkennen können. Doch die können wir trotz klarer Sicht nicht in der Ferne ausmachen. Hier oben ist auch noch ein meteorologisches Observatorium und die Radio- und Fernsehmasten untergebracht.
Blick nach Südosten, im Hintergrund das Meer
Blick nach Südosten, im Hintergrund das Meer
Wieder zurück auf dem Hauptweg beginnt der Abstieg. Was wir noch nicht wissen ist, dass diese Strecke die kürzeste, aber schwierigste der ganzen Wanderung werden soll. Hohe Treppenstufen führen nach unten, über Geröll und heruntergefallene Blätter. Nach 2 ½ Stunden kommen wir unten an. Es sind 5 Grad und trotzdem haben Wanderer ihre Rucksäcke ausgepackt und sitzen auf den eiskalten Steinbänken des Picknickplatzes wo sie ihre Kühltaschen auspacken - typisch Spanisch!
Aus dem Tal fotografiert: Links der Ausgangspunkt an der Kapelle, rechts oben der Gipfel
Aus dem Tal fotografiert: Links der Ausgangspunkt an der Kapelle, rechts oben der Gipfel
Unten im Tal blühen die Mandeln
Unten im Tal blühen die Mandeln
Benutzeravatar
Florecilla
Administratorin u. Moderatorin
Administratorin u. Moderatorin
Beiträge: 17049
Registriert: Mi 6. Mai 2009, 08:32
Wohnort: Frechen / Dénia
Kontaktdaten:

Re: Wandern im Naturpark Font Roja

Beitrag von Florecilla »

Eine schöne Tour habt ihr da gemacht - auch wenn es ein bisschen frisch war.

Zeitlich hat es ja gut gepasst, ihr seid sogar recht flott unterwegs gewesen (wahrscheinlich musstet ihr euch wegen der Kälte warm laufen). Aber wie war euer persönliches Empfinden in Bezug auf den vorgegebenen Schwierigkeitsgrad?
Saludos,
Florecilla (Margit)


CBF on Facebook
Benutzeravatar
Citronella
especialista
especialista
Beiträge: 6728
Registriert: Do 7. Mai 2009, 20:41
Wohnort: Jalon / Xaló - Spanien

Re: Wandern im Naturpark Font Roja

Beitrag von Citronella »

Fleißig, fleißig!

Wir sind auch schon im Font Roja gewandert, es gibt unterschiedliche Wege (Länge und Schwierigkeitsgrad), ein schönes Gebiet. Ich bevorzuge allerdings das Frühjahr, jetzt ist es mir noch zu kalt.

Saludos
Citronella
Benutzeravatar
Oliva B.
Administratorin u. Moderatorin
Administratorin u. Moderatorin
Beiträge: 21773
Registriert: Mi 6. Mai 2009, 08:17
Wohnort: Heute hier, morgen dort, bin kaum da, muß ich fort...

Re: Wandern im Naturpark Font Roja

Beitrag von Oliva B. »

Florecilla hat geschrieben:Eine schöne Tour habt ihr da gemacht - auch wenn es ein bisschen frisch war.

Zeitlich hat es ja gut gepasst, ihr seid sogar recht flott unterwegs gewesen (wahrscheinlich musstet ihr euch wegen der Kälte warm laufen). Aber wie war euer persönliches Empfinden in Bezug auf den vorgegebenen Schwierigkeitsgrad?
Ja, was soll ich sagen? Eigentlich war ich zu dünn, aber à la Cebolla angezogen. Polohemd, dicker Wollpullover und ärmellose Weste darüber. Nichts was gegen den Wind geschützt hätte, ich hatte einfach nicht damit gerechnet, dass es oben auf der Höhe so lausig kalt sein könnte. Wenn uns mal (selten!) Wanderer begegneten (es war schließlich Wochenende, wo alles auf den Beinen ist), so waren diese mit Windbreakern, Mützen und teilweise Handschuhen ausgestattet. Das ließ schon einige Zweifel in mir aufkommen. Doch die Strecke führte bergan (es waren ab und zu ebene Abschnitte dazwischen, so dass man wieder Luft bekam :oops: ), von daher war es mir auf der Route nicht kalt. Doch oben auf dem Gipfel blies der Wind so erbärmlich kalt, dass wir zugesehen haben, wieder in tiefer gelegene Regionen zu gelangen.

Die Tour war mit 3 Stunden veranschlagt, ich hatte jedoch mit mehr gerechnet, denn ich lasse mich ungern hetzen (vor allen Dingen nicht von gedruckten Wanderführern), sondern schaue gern mal nach den Schönheiten rechts und links des Weges. Von daher war ich erstaunt, dass wir noch 1/2 Stunde früher als geplant am Ausgangspunkt waren.
Ich hatte eigentlich bei "mittlerem Schwierigkeitsgrad" damit gerechnet, nach halber Strecke abbrechen zu müssen, aber daran habe ich zu keinem Zeitpunkt gedacht. Es war eine Bergtour, die mich keinesfalls überfordert hat.
wolle43
principiante
principiante
Beiträge: 7
Registriert: Mo 16. Jan 2012, 15:21
Wohnort: Orihuela Costa - Hameln

Wanderung im Parque Natural del Carrascal de la Font Roja

Beitrag von wolle43 »

Von Alcoy aus auf einer landschaftlich wunderschönen Straße stetig bergauf zum Santuario de la Font Roja. Hier blieb das Auto stehen. Dann geht es zunächst durch den Wald auf breitem besfestigten Wanderweg. Der Wald wird wird immer spärlicher je höher ich komme, dafür wird die Sicht um so freier und wunderschön mit Blick auf die Sierra Moriola.
Vorbei an einem Schneebrunnen und der verfallenen Finca del Serrallo hinauf auf den Menetjador 1356m. Eine tolle Rundumsicht hat mich für den doch schweißtreibenden Aufstieg belohnt.
Ich hatte die Wanderung im November gemacht, sonst ist es zu heiß, da der ganze Weg nur wenig Schatten bietet.


Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild
Zuletzt geändert von Oliva B. am Di 24. Jan 2012, 16:44, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Titel zwecks besserer Suchfunktion korrigiert.
Benutzeravatar
Oliva B.
Administratorin u. Moderatorin
Administratorin u. Moderatorin
Beiträge: 21773
Registriert: Mi 6. Mai 2009, 08:17
Wohnort: Heute hier, morgen dort, bin kaum da, muß ich fort...

Re: Wandern im Naturpark Font Roja

Beitrag von Oliva B. »

Hallo Wolle,

ich habe mir mal erlaubt, deine und meine Wanderung zusammen zu legen.
Der Naturpark liegt praktisch vor meiner Haustür.
Eine Wanderung kann ich jedem Wanderer und Naturliebhaber empfehlen, selbst die weite Anfahrt von der Küste lohnt sich aus dem Süden der Provinz, da die Autobahn inzwischen von Alicante bis Alcoy durchgängig ist.

Schöne Bilder, Wolle, zumal meine teilweise durch den Hackerangriff im Mai 2010 zerstört wurden.
wolle43
principiante
principiante
Beiträge: 7
Registriert: Mo 16. Jan 2012, 15:21
Wohnort: Orihuela Costa - Hameln

Re: Wandern im Naturpark Font Roja

Beitrag von wolle43 »

Hallo Olivia, da haben wir ja mal die gleiche Wanderung unternommen. Ich finde auch es ist eine landschaftlich sehr schöne Wanderung gewesen und was für mich ganz wichtig ist, in dieser Jahreszeit (November) nicht überlaufen, so kann man schön die Ruhe genießen.

Saludos
Wolle
Albertine
especialista
especialista
Beiträge: 2836
Registriert: Di 13. Jul 2010, 13:02
Wohnort: Niederrhein-Benissa Costa

Re: Wandern im Naturpark Font Roja

Beitrag von Albertine »

Hola Wolle,
Du hast eine sehr schöne Wanderung unternommen. Die Fotos sind sehenswert.
Und Du hast das "Fotos einstellen" nun fest im Griff. Sehr gut.
Saludos von Albertine
sol
especialista
especialista
Beiträge: 9432
Registriert: Mo 20. Feb 2012, 08:25

Re: Wandern im Naturpark Font Roja

Beitrag von sol »

Hallo Olivia

zu unserer Spanienzeit wollten wir immer mal in diesen Naturpark-- nie geschafft--
bis kurz vor der Rückkehr nach D --sind wir hingefahren-bis hoch zum Parkplatz und
haben ein paar Stunden dort oben alles genossen. Nun habe ich deine Bilder gesehen
und die Erinnerung war wieder da. ( Habe paar Fotos in meinem Album- nicht im PC)

Alles Gute-freue mich schon auf meine Spanienreisen im März,Mai und Oktober

LG Wolfgang

sol
Gruss Wolfgang
Antworten

Zurück zu „Die Provinz Alicante“