Tierisches 1x 1 für ein gutes Miteinander

Tiergeschichten; Hundefrisöre, Tierarzt, Nahrung und Pflege eurer Haustiere
calpinoalberto
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Tierisches 1x 1 für ein gutes Miteinander

Beitrag von calpinoalberto »

Liebe Foristen,
vor einigen Wochen hatte ich an dieser Stelle bereits einmal die erste Folge der kleinen Geschichte meines Boxers Tessa eingestellt.
Leider konnte ich sie nicht fortführen – gesundheitliche Gründe und das Leben im Allgemeinen stellen einem manchmal Fußangeln.
Daher fängt Tessa heute noch einmal von vorn an uns Menschen ein paar tierische Tipps und Weisheiten mit auf unseren Weg zu geben.Tessa ist zwar nicht gerade Hemingway, hofft aber trotzdem auf das geneigte Auge des Lesers. [-o<

DRUM PRÜFE WER SICH EWIG BINDE

Ich habe mir mal über die „Anschaffung“ eines passenden Haustieres einige Gedanken gemacht.
Jeder Mensch kann sich aus Lust und Liebe heraus einen Hund, Katze, Hamster, Vogel etc. ins Haus holen. Dabei ist hier doch eine ganz besondere Verantwortung gegenüber uns Tieren angesagt.
Der eine oder andere Mensch wird danach feststellen, dass er leider mit diesem neuen Hausgenossen nicht zusammenpasst. Und schon ist das Schicksal der Tiere ungewiss. So kommt es am Ende dann, dass es überall auf der Welt herrenlose Tiere gibt.
Nur wenn sie ein wenig Glück im Unglück haben, finden sie sich entweder selber zurecht oder sie Menschen, die sich wieder um sie kümmern. Aber wehe, wenn es sich dabei um Hunde- oder Katzenfänger handelt, die sich an uns bereichern, gegen Zahlung einer Kopfprämie töten, auf Märkten verkaufen oder sogar an Labore liefern, in denen grauenhafte Qualen uns Tiere erwarten.
Ich kann immer nur darum bitten, schaffen Sie sich niemals ein Haustier an, bevor Sie für sich und ihre Familie abgeklärt haben, ob Sie es wirklich wollen, überhaupt dafür geeignet sind und welches Tier am besten zu Ihnen passt. Nur so können Sie uns Tieren eine gesicherte Zukunft bieten, denn Sie übernehmen eine große Verantwortung.
Auch Tiere sind Geschöpfe Gottes.
Eine weitere wichtige Frage ist unter Umständen: Erlaubt der Vermieter die Haltung von Haustieren? Wie stehen die Nachbarn dazu, mögen die Tiere?
Eine weitere Frage: Wer versorgt uns, wenn Sie selbst einmal verhindert sein sollten? Eine Tierpension kann eine Hilfe sein, ist aber immer mit Kosten verbunden. Vielleicht ergibt sich in Ihrem Bekanntenkreis die Möglichkeit uns dort für diese Zeit gut versorgen zu lassen
Auch die medizinische Versorgung von uns gesichert sein. Regelmäßige Impfungen und Entwurmungskuren sind ein absolutes Muss. Aus eigener Erfahrung möchte ich einen wichtigen Hinweis geben: Auch wir Tiere können Schäden verursachen. Ich kann daher nur dringend raten, eine Versicherung abzuschließen. Die mögliche Schadenshöhe steht in keinem Verhältnis zu der Prämie die sie zahlen. Mein Herrchen kann ein Lied davon singen.
Ein weiterer sehr wichtiger Aspekt ist eine vernünftige, ausgewogene Ernährung. Es gibt ja heute sehr gutes Trocken- und Dosenfutter in reicher Auswahl. Dadurch ist sichergestellt, dass wir gesund ernährt werden. Die reiche Auswahl hat den Vorteil, dass sie uns auch immer einmal wieder mit einem anderen Geschmack überraschen können. Jedes Tier liebt Abwechslung in seinem Futternapf.
Haustiere sollten die Möglichkeit haben, immer nah bei seinem Herrchen oder Frauchen zu sein. Bei einem im Zwinger gehaltenen Hund kann keine innige Mensch-Tier-Beziehung aufgebaut werden. Er wird wohl bellen, wenn sich fremde Personen nähern, aber beschützen kann er Sie nicht. Binden sie uns mit Liebe, Kameradschaft und einer gezielten Erziehung, so haben sie einen hervorragenden Wächter, Beschützer und einen treuen Spielgefährten für Ihre Kinder.
Sie sollten einfach die Zeit haben, sich täglich mit uns etwas zu beschäftigen. Vielleicht befindet sich auch ein Hundesportverein in Ihrer Nähe, dem wir uns anschließen könnten, um gemeinsam Erfahrungen zu sammeln.
Das Beste ist, bevor Sie sich für ein Haustier entscheiden, sehen sie sich einmal in einem Tierheim um, ob sich dort nicht ein „tierischer Kamerad“ für Sie und Ihre Familie findet.
Fortsetzung folgt, diesmal ganz bestimmt!

LG Calpinoalberto
Zuletzt geändert von calpinoalberto am Sa 8. Mai 2010, 17:38, insgesamt 1-mal geändert.
Gast2
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Re: Tierisches 1x 1 für ein gutes Miteinander

Beitrag von Gast2 »

Hallo,

ich bin gespannt, was Du uns zu sagen hast.

Wir haben seit 40 Jahren Tiere und ehrlich gesagt, ich möchte bei uns Tier sein. :) :) :)

LG
Rexili
calpinoalberto
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Re: Tierisches 1x 1 für ein gutes Miteinander

Beitrag von calpinoalberto »

Hallo Rexili,
vielen Dank , diesen Spruch kenne ich . Da ich aktiver Tierschützer und Helfer war und bin , wurde ich oft mit dem Spruch konfrontiert : " Wenn ich im nächsten Leben noch mal was werde , dann ein Hund und bei Euch .
Eines habe ich sowohl im Berufsleben wie auch sonst erlebt. Wer Tiere nicht leiden kann und nach ihnen tritt oder etwas wirft und so , von dem habe ich immer die Finger gelassen . Da stimmt irgend etwas nicht mit . Ich hätte viele Beispiele dafür .
Ein sehr wichtiges war : Ich musste meinen Hund - ein Boxer - mal einige Tgae mit ins Büro nehmen , da meine Frau im Krankenhaus war .
Ich hatte nun jeden Tag in der Woche einige Bewerber zur Vorstellung ins Büro bestellt .
Mein Boxer lag friedlich hinter meinem Schreibtisch . Doch plötzlich bei Eintritt eines Bewerbers knurrte er , blieb aber da liegen .
( War ja auch gut erzogen von mir ,ha,ha,) . Dies hat sich im laufe der Woche bei 12 Bewerbern 4mal wiederholt . Ich habe mir zunächst nichts dabei gedacht . Am Ende der Vorstellungsgespräche habe ich festgestellt , dasich die besagten und angeknurrten Herrschaften auch gar nicht in die engere Wahl genommen hatte . Irgendetwas hatte mir den Bewerbern da missfallen . Komisch nicht wahr ?. Das führt mich zu dem Schluss, dass Tiere mindestens genau so schlau sind wie Menschen .
Herzliche Grüsse Calpinoalberto .
Lilac
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Re: Tierisches 1x 1 für ein gutes Miteinander

Beitrag von Lilac »

Wenn man im TV manchmal Interviews von der Strasse hört, lieber Calpinoalberto, so komme ich zu dem Schluss:
es gibt jede Menge Tiere die schlauer sind als Menschen :>
Schönen Abend
Lilac
Saludos, Lilac
calpinoalberto
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Re: Tierisches 1x 1 für ein gutes Miteinander

Beitrag von calpinoalberto »

2. Folge

TIERISCHES 1 x 1 FÜR EIN GUTES MITEINANDER


Liebes Frauchen, liebes Herrchen,
nun bin ich also Dein neuer Hausgenosse und hoffe, dass ich Dir viel Freude machen kann.
Damit wir uns auch gut verstehen, solltest Du Folgendes von mir wissen:
Die ersten Wochen meines Erdendaseins war ich durch und durch Egoist. Ich musste es auch sein, um so kräftig und gesund zu werden, wie ich es jetzt bin.
Aber jetzt bin ich in der Entwicklungsphase. Ich merke nun langsam, dass ich nicht immer der Mittelpunkt bin, sondern mich in mein soziales Umfeld einzuordnen habe. Ich entdecke die Welt und mache die Erfahrung von Grenzen, die mir gesetzt werden.
Diese Erfahrungen sind wichtig für mein weiteres Leben, für alle Begegnungen mit Menschen sowie mit anderen Tieren.
Jetzt muss ich erst lernen, was ich darf und was nicht. Erlaube mir heute also nichts, was du mir morgen verbieten wirst. Ich könnte das nicht verstehen. Eigentlich musst Du jetzt die Mutterrolle übernehmen. Da ich Dir ja unbedingt gefallen will, halte ich mich gern an Deine Regeln. Du musst sie mir nur so in meine Sprache übersetzen, dass ich sie auch verstehe und lernen kann.
Ein paar ganz wichtige Hunderegeln möchte ich Dir noch kurz erklären. Es gibt natürlich viel, viel mehr was ich oder wir lernen können oder sollen. Du hast mich mit Deinem Wagen in mein neues Zuhause geholt. Ich habe es ganz gut vertragen, weil ich vor der Fahrt nichts zu fressen bekommen habe. Gib mir bitte auch in Zukunft vor größeren Autofahrten nichts.
Dadurch, dass Du mich früher ab und zu einmal hoch gehoben hast, ist mein Gleichgewichtssinn soweit belastbar, dass mir nicht in jeder Kurve schlecht wird. Das war das beste Training für spätere Autofahrten.
Da ich von Anfang an viel mit Kindern zusammen war und sie mit mir spielten, ist eigentlich eine Kinderfreundlichkeit von mir garantiert.

Natürlich bin ich noch nicht richtig stubenrein, wenn ich in Deine Wohnung einziehe, aber mit ein wenig Aufmerksamkeit von Deiner Seite kann ich das schnell lernen.
Mit dem Erwachen meiner Sinne so in der 3. bis 4. Lebenswoche hatte ich nämlich gleich die Möglichkeit, von meinem Lager zu krabbeln und mein Geschäft davor zu verrichten. Vorher hat ja meine Mutter alles beseitigt.
Es widerstrebt mir, um mein Körbchen herum die Geschäfte zu erledigen. Darum überlege Dir doch gleich, wo ich sie verrichten darf. Wenn Du siehst, dass ich unruhig werde und anfange herum zu schnüffeln, dann trage mich schnell dorthin.
Wenn doch einmal in der Wohnung etwas passieren sollte, dann nimm ein bisschen davon mit Toilettenpapier auf und markiere mir damit die Stelle, wo ich „darf“. Mit diesem Geruch behalte ich es schneller. Die Duftmarke auf dem Boden musst Du aber gut reinigen und neutralisieren, damit der Geruch entfernt wird. Sonst verlockt es mich, dort das nächste mal wieder etwas zu machen.
Schimpfen, strafen oder womöglich noch mit der Nase hineinstoßen hilft nichts, weil ich es nicht verstehen kann. Ein solches Verhalten von dir wird mich nur verunsichern, führt aber nicht zu dem gewünschten Erfolg.
Wenn schon Strafen sein muss, dann bitte nicht mit Schlägen. Ich bekomme dann Angst vor Dir – und das willst Du doch auch nicht.
Wenn meine Mutter mich strafen wollte, nahm sie mich am Nackenfell und schüttelte mich kurz durch. Das kann ich verstehen und begreifen.
Es wäre schön, wenn ich irgendein Spielzeug oder einen Lappen der nach meiner Familie riecht aus meiner Kinderstube mitnehmen dürfte, wegen des Heimwehs.
Nr. 1.jpg


Damit ich nicht zu sehr kläffen oder heulen muss oder aus lauter Langeweile etwas kaputt mache, trainieren wir am besten Schritt für Schritt.. Den Anfang machen wir abends, da bin ich müde vom vielen Toben und etwas träge vom Fressen. Dann lässt Du mich erst einmal eine kurze Zeit in einem Zimmer allein und machst die Tür zu.
Wenn ich nicht geweint habe, kommst Du nach ein paar Minuten wieder herein und lobst mich, am besten mit Deiner sanften Stimme und mit viel streicheln. Wenn ich aber Krach mache, dann kommst Du sofort herein und schimpfst: Pfui ist das - oder so ähnlich. Dann gehst Du wieder. Wenn du mir jetzt tröstend zureden würdest, müsste ich ja glauben, dass ich alles richtig gemacht habe und in Zukunft erwarten, dass du nach meinem Rufen sofort zu mir kommst.

Fortsetzung folgt
Calpinoalberto
Zuletzt geändert von calpinoalberto am So 9. Mai 2010, 10:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Oliva B.
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Re: Tierisches 1x 1 für ein gutes Miteinander

Beitrag von Oliva B. »

Hallo Calpinoalberto,

ist das dein kleiner Welpe? Bei dem Blick kann wohl keiner widerstehen... Süß!
calpinoalberto
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Re: Tierisches 1x 1 für ein gutes Miteinander

Beitrag von calpinoalberto »

3. Folge

Du siehst, es ist alles eine Frage der Verständigung.
Vielleicht hilft gegen das Alleinsein ja auch ein tickender Wecker an meinem Körbchen. Er erinnert mich an den Herzschlag meiner Mutter. Du kannst auch ein nicht gewaschenes Kleidungsstück zu mir legen oder lässt das Radio spielen.
Lass mich bitte aber nicht zu oft allein. Ich würde das seelisch kaum verkraften. Damit ich aus Langeweile nicht auf dumme Gedanken komme, kannst Du mir ab und zu einem Knochen aus Büffelhaut spendieren. Das ist auch gut für meine Zahnpflege. Du kannst auch herausfinden, was mein Lieblingsspielzeug ist und mich damit erfreuen.
Lass Dir einfach etwas einfallen. Deine Pantoffeln und Schuhe werden es Dir danken.
Du weißt ja mittlerweile, dass ich am liebsten immer da sein will, wo Du bist. Auch der tägliche Spaziergang ist eine feine Sache und tut uns beiden gut. Natürlich genieße ich das freie Herumtollen am meisten. Aber ich sehe auch notgedrungen ein, es geht nicht immer ohne Leine. Und damit mir dann nicht dauernd die Luft beim Ziehen wegbleibt, musst Du mir beibringen, ordentlich an dieser Leine zu gehen.
Wenn ich mit meinem jugendlichen Temperament anfange zu ziehen, dann machst Du mit der Leine einen ganz kurzen Ruck und lässt gleich wieder locker. So lerne ich: Ziehen ist unangenehm, wenn ich aber nicht ziehe, geht es mir gleich wieder gut.
Das richtige „Bei-Fuss-Gehen“ kommt erst später, wenn ich größer bin. Auch das Sitzen auf Befehl lerne ich ganz schnell, wenn Du mir ein Leckerbissen über die Nase halten würdest, weil ich ihn im Sitzen viel besser im Auge behalten kann. Du sagst sofort „Sitz“ und gibst mir den Leckerbissen. Dass ich dabei auch gelobt werden will, versteht sich von selbst. So lerne ich es ganz schnell und auf angenehme Weise.

Das Schönste und auch das Wichtigste für mich ist das Spielen. Je mehr Du mit mir spielst, umso besser ist die Verständigung. Im Spielen lerne ich vieles einfacher und nachhaltig. Es ist schön für mich, wenn du nicht immer so hoch über mir bist sondern Dich auch mal mit mir auf dem Boden wälzt. Dabei kann ich meine Kräfte trainieren und meine Grenzen erfahren.
Wunderschön ist es aber auch, wenn ich mit anderen Hunden toben kann. Das habe ich schon mit meinen Geschwistern gern gemacht. Im Spiel mit anderen Hunden lerne ich erst das Sozialverhalten. Ich lerne, mich älteren Hunden unterzuordnen und „Anstandsregeln“.
So ein wildes toben mit anderen Hunden trägt auch ganz entschieden zu meiner seelischen Ausgeglichenheit bei.
Das wäre zuerst einmal das Allerwichtigste, damit wir viel Freude aneinander haben.
Nr. 2.jpg





DIE ENTSTEHUNGSGESCHICHTE DES BOXERS


Ein großer Tierfreund hat einmal gesagt: „Der Hund ist eine Erfindung der Götter“
Es gibt hierzu eine herrliche Anekdote.
Es war am letzten Schöpfungstage. Nachdem der liebe Gott sämtliche Tiere erschaffen hatte, machte er sich daran, von jeder zukünftigen Hunderasse ein Exemplar herzustellen.
Da gab es große und kleine, langhaarige, struppige, kurzhaarige, weiße, schwarze, gescheckte und gestromte - kurz alles was sich ein Menschenherz nur wünschen kann.
Als die Hunde bereits fertig waren und mit Wohlwollen betrachtet wurden, sprach der liebe Gott: Hier gibt es eine solche Auswahl, wie es meine sämtlichen anderen Tiere kaum zusammen aufbringen.
Um aber allem die Krone aufzusetzen, will ich jetzt einen Hund erschaffen, in welchem Kraft und Adel, Mut und Schnelligkeit gepaart mit Gutmütigkeit zusammen sich vereinigen.
Er nahm hierauf Lehm und formte daraus den Boxer. Dieser sah genauso aus, wie unser heutiger Boxer, nur unterschied sich sein Kopf nicht wesentlich von dem anderer Hunde.
Der Herrgott freute sich und sprach: Dieser hier ist mir wirklich gut gelungen und ich will ihn vorerst auf die Seite stellen, da er noch weich ist und leicht zu Schaden kommen kann.
Der Boxer hatte es wohl gehört und trug den Kopf gewaltig hoch, da er doch nun mal der Schönste von allen sein sollte. Er konnte es auch nicht unterlassen, sich bei den anderen Hunden groß zu tun und von ihnen Anerkennung und Ehrenbezeugungen zu verlangen.
Die kleineren Hunderassen waren auch damit einverstanden und brachten dem Boxer eine gebührende Bewunderung entgegen, anders als die großen Hunde. Diese kränkte es gewaltig, dass der nur mittelgroße Boxer sie übertreffen sollte. Zuerst wurde zorniges Murren und Knurren laut, dann flogen Schimpfworte hin und her. Da sprang der Boxer voller Wut auf seine Gegner los.
Aber siehe da, er hatte vergessen, dass die Schnauze noch weich war, weil diese zuletzt vollendet wurde. Seine Nase wurde fest zusammengepresst. Als der liebe Gott ihn von seinen Gegnern losriss, war das Unglück schon geschehen.
Er liebe Gott lächelte nur und sprach: Wie du jetzt bist, sollst du bleiben bis an den jüngsten Tag.
Und so geschah es.

Wer nun an dieser Geschichte auch nur den geringsten Zweifel hegt, der braucht seinen Boxer nur in Gesellschaft anderer Hunde zu bringen. Er wird sich sofort überzeugen, dass auch das alte Verhältnis zu den anderen Hunden bestehen geblieben ist:
Jeden kleinen Hund begrüßt der Boxer mit der größten Leutseligkeit im Angedenken seiner einstmaligen Huldigung. Jeder große Hund wird sich jedoch am besten aus dem Staube machen, denn sein Verhalten von einstmals hat der Boxer bis auf den heutigen Tag nicht vergessen.

Über die Frage, warum der Boxer „Boxer“ heißt, zerbricht man sich seit 100 Jahren die Köpfe. Der Name führt oft zu Verwechslungen mit dem „Zweibeiner mit den großen Fausthandschuhen“, und so robust und kraftvoll ist er ja auch, eben ein richtiger Boxer. Er arbeitet – besser gesagt – er kämpft ja auch sehr stark mit seinen Vorderbeinen.
Aber nochmals zurück zu seinem Gesicht..
Seine Mimik ist so unerschöpflich, dass man sich in ihn verlieben muss. Der Boxer ist von jeher auch als guter Schauspieler bekannt, macht er oft den dummen August, da er durch sein starkes Minenspiel immer die Zuschauer zum Lachen reizt.
Es gibt auch eine ganze Serie von Charakteraufnahmen der Boxer. Oft kann man sie im Zirkus oder Fernsehen bewundern. Eine nette Geschichte hat sich mal abgespielt: Ich spiele alleine im Garten. Dann sehe ich oben am Fenster meine Spielgefährtin Danja, eine Setterdame. Ich rufe ihr zu: „Komm runter zum Spielen.“ Danja ruft zurück: „Ich kann nicht, die Tür ist abgeschlossen.“
Ich: „Dann spring doch aus dem Fenster.“
Danja: „Nein danke, dann falle ich auf die Schnauze und sehe genauso aus wie du!“
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Fortsetzung folgt

Calpinoalberto
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Re: Tierisches 1x 1 für ein gutes Miteinander

Beitrag von calpinoalberto »

Oliva B. hat geschrieben:Hallo Calpinoalberto,

ist das dein kleiner Welpe? Bei dem Blick kann wohl keiner widerstehen... Süß!
Hallo Oliva, ja , dies ist meine kleine Tessa. Ganz liebes und braves Tier .
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Re: Tierisches 1x 1 für ein gutes Miteinander

Beitrag von Lilac »

Hallo Calpinoalberto,
bisher bin ich noch nie mit einem boxer in Berührung gekommen.
Aber wenn ich das so lese, scheinen es wirklich ganz liebe Hunde zu sein.
Es ist also wie so oft im Leben: das Aussehen täuscht.
LG Lilac
Saludos, Lilac
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Re: Tierisches 1x 1 für ein gutes Miteinander

Beitrag von calpinoalberto »

4. Folge

GEMEINSAMER URLAUB

Neulich wurde mein Herrchen gefragt: Was machen sie mit Tessa, wenn sie in Urlaub fahren?
Die Antwort war kurz und bündig: Mitnehmen.
Diese Frage kommt auf jeden Tierhalter zu. Dem wirklichen Tierfreund, der sich immer und ausgiebig mit seinem Hund befasst, stellt sich diese Frage gar nicht. Er sucht sich sein Urlaubsziel danach aus und nimmt ihn seinen vierbeinigen Freund mit.
Vor einiger Zeit hat mein Herrchen ein Ehepaar aus Hamburg kennen gelernt, die in Tunesien ein Ferienhaus besitzen. Bis dahin sind sie immer nach Tunesien geflogen. Plötzlich haben sie sich auf Empfehlungen guter Freunde einen Boxer zugelegt. Es war für sie selbstverständlich, das Tier auch mit in den Urlaub zu nehmen. Den Transport mit dem Flugzeug wollten sie ihm nicht zumuten. Deshalb haben sie sich extra dafür einen großen Kombiwagen mit Klimaanlage angeschafft. Das nenne ich echte Tierliebe. Mit Frauchen und Herren haben wir mal Urlaub in Bayern gemacht. Bei der Ankunft dort hat mein Herrchen den Wirt ganz vorsichtig gefragt, ob ich auch mit aufs Zimmer darf. Der Wirt sagte: Selbstverständlich, ein Hund hat noch nie seine Schuhe an den Gardinen abgeputzt oder mit der Rasierklinge die Handtücher zerschnitten, geschweige denn etwas mitgenommen.
Wer aufs Land oder in die Berge fährt, wird gerade hier die Ausdauer und Unermüdlichkeit seines Boxers bewundern und ihn als Begleiter nicht mehr missen wollen.
Bei längeren Autofahrten muss man spätestens alle zwei Stunden eine kurze Rast einlegen. Aber niemals während der Fahrt mich aus dem offenen Fenster schauen lassen. Da bekomme ich eine Augenentzündung und Erkältungen. Muss sich ein Hund im Auto einmal übergeben so ist das meist nur Angst.
Wahrscheinlich sind alle Boxer wie ich ganz wild auf das Autofahren. Selbst wenn mein Herrchen das Auto reinigt, möchte ich am liebsten drinnen sitzen. Gestern sitzt mein Frauchen hinter dem Lenkrad und wollte rückwärts einparken. Das hat offensichtlich nicht so richtig geklappt, ich habe heftig gezittert. Wau!
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Ich darf auch immer mit zum Einkaufen fahren. Wenn er dann ausgestiegen ist, setze ich mich immer auf seinen Platz hinter das Lenkrad. Neulich kam er zurück und war nicht gut gelaunt, weil er nicht alles bekommen hatte. Da hielt er mir die Autoschlüssel unter die Nase und knurrte: „Willst du jetzt fahren?“. Ich bin dann ganz schnell nach hinten auf die Rückbank und war kusch.
Er passt auch immer auf, dass der Wagen nicht in der Sonne steht und auch die Fenster etwas geöffnet sind.


DER BOXER IST EIN ECHTER KUMPEL

Hallo Britta, hallo Frederik,
wie ich Euch bereits zusagte, will ich heute etwas über die Eigenschaften des Boxers berichten.
Ihr habt ja jetzt auch einen Boxer, den Andi. Wichtig ist zunächst einmal, dass ihr euch Gedanken macht über die neue Rolle als Frauchen und Herrchen.
Der ideale Boxerhalter sollte ähnliche Eigenschaften besitzen, wie sein Hund selbst: Er sollte ruhig, freundlich und ein bisschen hart im Namen sein. Etwas dann, wenn z.B. Andi mit Euch auf „Boxermanier“ spielen will – nämlich auf dem Boden. Geduld müsst ihr haben und vor allen dingen auch Humor wird der Boxer immer von Euch fordern. Ihr dürft nicht aufbrausend und nicht nachtragend sein. Andi muss sich auf Euch verlassen können. Ihr müsst auch stets bereit sein, die volle Verantwortung für den Kraftbolzen an eurer Seite zu übernehmen und ihn lenken.
Gelenkt werden muss er, mit Konsequenz und Humor. Boxerspiele sind rau, aber herzlich. Ihr müsst körperlich schon etwas aushalten können. Die temperamentvollen Kerle brauchen aber auch viel Kontakt mit ihren Artgenossen, sonst werden sie leicht zu ungeselligen Raufern. Wir Boxer sind einerseits sehr selbstbewusst, andererseits auch sehr sensibel und vor allen Dingen auf Menschen fixiert.
Wir brauchen einen festen Platz im Familienrudel und wollen auch von unseren Menschen ernst genommen werden. Degradiert uns bitte nicht zu Alarmanlagen, Viehzeug, Sportgeräten oder so. Das schafft nur Problem. Ein Boxer bleibt immer fair, keine Angriffe von hinten, kein Schlag unter die Gürtellinie. Ein Boxer kommt - egal was passiert – immer von vorne. Er kann nachgeben, wenn er sieht, dass das was er wollte nicht sofort zu erreichen ist. Wir sind nämlich - weil so explosionsfähig – auch schnell ermüdet. Wir brauchen dann eine Erholungspause. Selbst schlechte Erfahrungen halten uns nicht von Wiederholungen ab.
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In der Familie sind wir sehr friedfertig, ruhig und bereit fast jede Provokation zu übersehen. Deshalb ist ein Boxer auch kein Hund, den man unbeschadet auf Dauer im Keller, Zwinger oder Schuppen halten kann. Er verliert dann sehr schnell seine guten Eigenschaften. Alle Boxer sind bis ins hohe Alter ausgesprochen kontaktfreudig, verspielt und neugierig.
Wie ich von meinem Herrchen weiß, hat euer Vater ja schon als Kind Erfahrungen mit Boxern sammeln können. Fragt ihn also ruhig einmal.
Grüsst mir Andi.
Bis zum nächsten Mal.
Tessa

Fortsetzung folgt
Calpinoalberto
Zuletzt geändert von calpinoalberto am Di 11. Mai 2010, 12:58, insgesamt 1-mal geändert.
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