Hallo Akinom,
für mich muss das Kreuz jetzt nicht zwangsläufig aus den Schulen verschwinden. Aber speziell bei meiner Kollegin hat es mich gestört, weil es eben auch Ausdruck einer bestimmten Einstellung bzw. "Missionierungseifer" war. Und was teilweise den Kindern im Kindergarten oder in der Kinderkirche im Namen des christlichen Glaubens vermittelt wird, da kriege ich einfach nur das Grausen.
Für mich ist es halt nicht nachvollziehbar, warum Kreuze in staatlichen bzw. kommunalen Schulen oder Kindergärten hängen sollen.
Und das man auch als evangelischer oder katholischer oder andersgläubiger Mensch diese Meinung haben kann, deshalb der Zusatz mit der Muslima.
Und ich war schon in Ländern, wo es gar kein Problem ist, wenn es mehrere Religionen gibt und wo auch keiner unterdrückt wird. Und so sieht für mich der Idealfall aus. Ich sehe nicht, dass man da irgendwelche Zugeständnisse machen muss, das ist für mich eine Frage von Toleranz. Denn wenn jemand eine andere Religion als ich ausübt, muss ich doch keine Zugeständnisse machen, das ist doch die Sache jedes Einzelnen.
Schwierig wird es natürlich, wenn Zwang im Spiel ist oder das ganze fundamentalistisch oder missionarisch wird, aber das ist wieder ein anderes Thema und da könnte ich dir aus dem Stegreif viele Beispiele aus dem christlichen Glauben sagen, auch aus meiner eigenen Familie - das gibt es nämlich auch in anderen Glaubensrichtungen.
Und meistens sind es eben die Länder, in denen Andersgläubige unterdrückt werden, in denen Staat und Religion nicht getrennt sind, deshalb bin ich froh, dass es bei uns so ist. Ich wollte einfah deutlich machen, dass auch Christen gegen ein Kreuz in öffentlichen Einrichtungen sein können, weil für mich der Eindruck entstand, die Muslime würden die Entfernung der Kreuze fordern und es wurde sich so auf die ausländischen Muslime versteift (es gibt auch Deutsche, die Muslime sind).
Und es geht ja nicht nur um das Kreuz, es geht allgemein um religiöse Symbole.
Das mit dem Eid ist richtig, aber wie du schon richtig geschrieben hast, es besteht die
Möglichkeit mit Gottes Hilfe zu schwören und das ist für mich das Entscheidende.
Ich finde auch, es ist notwendig, sich in einem anderen Land in gewisser Weise anzupassen, die Sprache zu lernen, sich zu integrieren und vor allem die Gesetze zu befolgen. Aber die Religion an sich hat meiner Meinung nach damit nichts zu tun.
Gruß
girasol
Die Welt ist ein Buch und wer nicht reist, liest davon nur eine Seite.
Aurelius Augustinus