„Sucht“ kommt von suchen…

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Oliva B.
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„Sucht“ kommt von suchen…

Beitrag von Oliva B. »

…habe ich mal gehört.

Da lässt man sich in einem spanischen Blog über einen verantwortungslose Getränkehersteller aus, der in Japan ein Getränk namens "Kodomo no nomimono" auf dem Markt gebracht hat, das reißenden Absatz findet und den Kleinen suggeriert, dasselbe zu trinken wie die Großen. Denn die gehen schließlich mit „gutem“ Beispiel voran und konsumieren Bier, Wein und Sekt. Den Kindern wird in täuschend ähnlichen Flaschen Apfelsaft, Traubensaft oder Zitronenlimonade serviert. Diese Getränke sehen im Glas fast genauso aus, sind aber alkoholfrei. In Japan sind Bierflaschen für Kinder der Renner; die verantwortungslosen Eltern, die ihrem geliebten Nachwuchs diese Getränke mit „pädagogischem Wert“ vom Großeinkauf mitbringen, machen sich offensichtlich keine Gedanken darüber, ob ihre lieben Kleinen dadurch vielleich zu späteren Alkoholikern erzogen werden.
Was macht es schon, wenn das Nachbarkind Barbies rosa Kleid zerrissen hat, das Kabel von der Spielkonsole gerissen ist oder die beste Freundin sauer ist? Ein Schluck aus der Flasche und alles wird wieder gut.
Doch warum erst nach Japan schweifen, wenn man schon vor der eigenen Haustür - bzw. hinter der Ladentür von Mercadona - anfangen könnte, den Mist heraus zu kehren?
[attachment=1]Champin.JPG[/attachment]
Palettenweise stehen dort bunte Sektflaschen mit aufgedruckten lachenden Clowns in Griffhöhe von Kinderhänden, in den Flaschen verbirgt sich irgendein süßes und mit Sicherheit nicht gerade gesundes Erfrischungsgetränk zum völlig überhöhtem Preis von 2,20 Euro.
[attachment=0]Champin groß.JPG[/attachment]
Doch rege ich mich hier umsonst auf? Missbrauchen diese Eltern wirklich ihre Vorbildfunktion? Fängt späterer Alkoholmissbrauch tatsächlich mit irgendeinem Getränk wie „Champín" an und geht weiter über Alkopops, Wein, Bier bis hin zu Hochprozentigem und führt dann unweigerlich in die Sucht? Oder sehe ich das alles viel zu eng und so ein Fläschchen in Kinderhänden ist genauso zu werten wie eine Spielzeugpistole? Denn letztendlich wird kaum ein Kind, das mit Spielzeugwaffen umgeht, später zum Killer.

Nun frage ich euch, sehe ich das vielleicht zu eng?
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Champin groß.JPG
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seren
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Re: „Sucht“ kommt von suchen…

Beitrag von seren »

Hallo *wink*

Also ich als Mutter kann dazu nur sagen :

Meine Kids waren "begeistert" wenn Sie zu besonderen Anlässen wie hrem Geburtstag oder Silvester den in Deutshcland erhältlichen ~Kindersekt ~ Robby Bubble trinken durften ...

Sie waren dann sozusagen mit dabei ; es gab auch im Bekanntenkreis keinen Kindergeburtstag ohne das Kids-Getränk ...

Sogar im Kindergarten & der Grundschule durfte man das Getränk an den Festtagen mitbtingen und im ~goßen Stil~ feiern ...

~~~

Okay, mein jüngster Sohn ist jetzt 18 Jahre jung ...Und bis dato sehe ich keinerlei Anzeichen für eine erhöhte Suchtgefahr welche durch das Kindergetränk ausgelöst worden sein konnte ...


LG seren
Zuletzt geändert von seren am Sa 27. Nov 2010, 21:36, insgesamt 1-mal geändert.
Jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt ...Ich fange seit dem 09.12.2010 mit dem Neuerlernen vom Gehen an ...
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Florecilla
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Re: „Sucht“ kommt von suchen…

Beitrag von Florecilla »

seren hat geschrieben: Fängt späterer Alkoholmissbrauch tatsächlich mit irgendeinem Getränk wie „Champín" an und geht weiter über Alkopops, Wein, Bier bis hin zu Hochprozentigem und führt dann unweigerlich in die Sucht?
Vielleicht wird ja andersherum ein Schuh daraus. Reizvoll ist doch gerade für Kinder und Jugendliche alles, was verboten und nicht gerne gesehen wird. Möglicherweise "lernen" Kinder mit diesen Kinderpartygetränken ja, dass Mama und Papa gar nichts besonderes/anderes trinken und haben deshalb im Teeniealter nicht das Bedürfnis, alkoholhaltige Getränke auszuprobieren. Das, was die Erwachsenen trinken, haben sie ja auch als Kinder schon trinken dürfen ... vielleicht auch ein Denkansatz :-?
Saludos,
Florecilla (Margit)


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Xabia

Re: „Sucht“ kommt von suchen…

Beitrag von Xabia »

Wir sehen das an unseren Jungs die nun im Januar 18 Jahre alt werden, desto mehr wir verbieten wollten bzw. verboten haben desto interessanter wurde das ganze und umso eher wurde es versucht. Einfach machen lassen und aus eigenen Fehlern lernen lassen natürlich immer mit dem Rettungsschirm im Hintergrund :) Manchmal schadet es nicht hinzufallen den das aufstehen will gelernt sein.

Wir denken auch nicht das durch so etwas die Suchtgefahr bei Kindern steigt oder gar dazu animiert zum Alkoholiker zu werden.
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Re: „Sucht“ kommt von suchen…

Beitrag von Jara »

Ich finde es etwas bedenklich, dass Alkohol als so etwas ganz "Normales" behandelt wird, wie nichtalkoholische Getränke. Man verbietet das Rauchen und die Tabakwerbung. Für Alkohol darf geworben werden. Obwohl Alkoholsucht deutlich schlimmere Folgen hat. Ein Raucher wird nicht kriminell, wenn er keine Zigaretten mehr hat (nur unleidlich) Alkoholsucht führt zur Beschaffungs Kriminalität. Alkohol erst ab 18, Bier aber schon ab 16! Ähh? Untersuchungen (schon vor Jahren zeigte, dass der Alkoholkonsum der Eltern, z.B. täglich zum Essen Bier oder Wein, Kindern zeigt, dass es ganz normal ist, Alkohol zu konsumieren. Solange auch Alkohol billiger ist, als Nichtalkoholisches, wird zum Trinken verleitet. Schlimm, die Entwicklung zum Komasaufen, und die Kinder werden immer jünger. Komasaufende Kids kommen aus allen sozialen Schichten. Ich lebte in diesem Jugendalter in den USA und dort war das Trinken seinerzeit unter 21 generell verboten. (ist auch irgendwie merkwürdig, denn im Krieg dürfen sie schon viel jünger den Heldentod sterben, bzw.Waffen mit sich führen)
Bei meinem Sohn habe ich seinerzeit, als er auch mal probieren wollte, ihn Cognac bzw,Whiskey probieren lassen. Das schmeckte ihm so fürchterlich, so dass das Problem gleich vom Tisch war. Strikte Verbote sind natürlich für Kids eine Herausforderung, aber mit etwas Kontrolle, vielen Gesprächen und förderung des Selbsvertrauens, kann man diese schwierigen Sturm-u.Drangzeiten hoffentlich gut überstehen.
Advendgrüße
Solveig
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Re: „Sucht“ kommt von suchen…

Beitrag von Marybell »

Gerade hier in Spanien sehen ja die Kinder,dass z. B. Bier und Wein(und Härteres )schon morgens, bzw.spätestens zum Mittagessen konsumiert werden. Richtig gut finde ich das nicht - glaube aber,dass es hier nicht mehr Alkoholiker gibt als in Deutschland.Letztendlich wird man gewisse Erfahrungen nicht verhindern können,ich hoffe aber mit meinen beiden im Gespräch bleiben zu können.Und zu dem abgebildeten Kindersekt: Da ist wirklich nur Mist drin,aber bei uns ist es nun ein Ritual,dass es zu Silvester(allerdings nur dann) für jeden eine kleine Flasche gibt - und die Kinder lieben es.Die tägliche Cocacola bei anderen Kindern finde ich da wirklich viel schlimmer.An unserer Schule gab es tatsächlich schon für 3 Jährige zu den fiestas CocaCola und als ich mich daüber aufregte,meinte eine Mutter,das würde halt zu ihrer Kultur gehören Häää? Da hätte ich ja noch eher verstanden,wenn sie den Kindern Rotwein angeboten hätten... ;)
ciao Marybell
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