Vorboten eines grossen Erdbeben in Santa Pola?

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lamarina
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Vorboten eines grossen Erdbeben in Santa Pola?

Beitrag von lamarina »

ALICANTE / SPANIEN (15.06.2011): Ein Erdbeben der Stärke 1,4 auf der Richterskala wurde gestern um 4.26 in der Provinz Alicante registriert. Das Epizentrum lag 10 Kilometer östlich von Santa Pola.

Auch wenn das Beben keine Schäden angerichtet hat, konnte es im Dorf gespürt werden. Einige Bürger alarmierten aufgeregt den Notruf. Noch sind die genauen Ursachen für das Beben nicht bekannt. Die Wissenschaftler vermuten einen Zusammenhang mit dem letzten Beben am 8. Juni, welches die Stärke von 1,9 auf der Richterskala erreichte und dessen Epizentrum ebenfalls am Kap von Santa Pola lag.

Das letzte große Erdbeben welches Spanien am 11. Mai erschütterte, war das seit 55 Jahren stärkste Beben. In der 92 000 Einwohner zählenden Stadt Lorca, in der südspanischen Urlaubsregion Murcia, verloren 12 Menschen ihr Leben, auch wurden rund 56 % der Gebäude zerstört. Lorca liegt ungefähr 150 Kilometer südlich von Santa Pola. Laut einer von der Universität von Alicante und dem Konsortium der Feuerwehr veröffentlichten Studie, liegt die 2 Millionen Einwohner zählende Provinz Alicante in einer Erbeben Risiko Zone.

Die Studie über die seismologische Gefährdung in der Gemeinschaft von Valencia wurde von José Juan Giner Caturla, Professor für Geowissenschaften und Direktor des Erdbeben Netzwerks der Universität Alicante und dem Konsortium der Feuerwehr anhand von Daten ab 1396 erstellt. Berücksichtigt wurde nicht wie gewöhnlich die Magnitude des Erdbebens sondern die Intensität.

Unter Intensität versteht man hier das Maß für die Stärke eines Erdbebens, die ohne Instrumente wahrgenommen werden können, z.B. Veränderungen der Landschaften oder Zerstörung von Gebäuden und Straßen, im Gegensatz zur Magnitude, die die Erdbewegungen mittels Seismographen aufgezeichnet.

Historische Aufzeichnungen über die Intensität gibt es schon viel länger, erste funktionsfähigen rein mechanisch arbeitende Seismographen gibt es Seismographen gibt es seit 1875, elektodynamische Seismographen seit 1904, modere Breitbandseismometer wie sie heute verwendet werden, sind seit 1076 im Gebrauch. Das älteste valencianische Dokument beschreibt ein Beben aus dem Jahre 1048 in Orihuela. Das Projekt verfügt über 115 seismologische Daten der Erdbebenstufen VI bis X. Das Erdbeben der Stufe X ist bekannt als das Beben von Torrevieja, die am schwersten betroffene Stadt war allerdings Almoradi mit fast 200 Toten.

Die Studie für die Gemeinschaft von Valencia belegt, dass die höchste Erdbebengefährdung in der Provinz Alicante besteht, währenddessen im Zentrum der autonomen Region von Valencia praktisch keine Gefährdung existiert. Aufgrund der Wiederkehrperiode von 500 Jahren, könnte es in 100 Jahren ein Beben der Intensität 6,5 in Torrevieja geben, dies entspricht einer Stärke von 8,4 auf der Richterskala.

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