Ein Tag in einem Rentnerleben
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Ein Tag in einem Rentnerleben
Hola und eine guten Morgen beisammen,
gestern war mal wieder so ein Tag. Eigentlich war geplant, dass wir mit den Enkeln 8 und 6 Jahre alt, zum Einkaufen in die Stadt fahren. Wir hatten auch einen Termin beim Frisör. Wir beeilten uns mit der Versorgung der Tiere um rechtzeitig los zu kommen. Natürlich lief es nicht so wie geplant. Wie sagt der Mecklenburger: nimmt di nix för, denn sleit di nix fähl.
Zum einen bekundeten mir die Schafe lautstark dass sie am verhungern seien und sofort in den Sommerstall müssen um zu gefüttert zu werden. Dieser Stall oder besser gesagt Pferch befindet sich unter einem ausladenden Walnussbaum neben dem Pferdestall. Also, Futterraufe gefüllt und die Schafe geholt. Dabei stellte es sich heraus, das eines fehlte. Da wir mit Lämmern rechnen, war der Gedanke, das sich dieses Schaf zum Lammen auf einer anderen Terrasse versteckt hat. So ging die Suche los. Das ist bei 4 ha Fläche in Terrassenform nicht so ganz einfach, da man das Gelände schlecht überschauen kann. Die anderen Schafe musste ich natürlich mittels eines Eimers mit Brot mitnehmen. Auf der unteren Terrasse fand ich sie im letzten Zipfel Schatten. Es war ersichtlich, dass es bis zur Lammung nicht mehr lange dauern würde. Nun hatte ich meine Schafe beisammen, aber die anderen sagten wie bescheutert ich eigentlich wäre bei dieser Hitze durch die Gegend zu laufen. Mit viel Rufen und Eimer schütteln konnte ich sie bewegen mit mir zu gehen.
Inzwischen war natürlich der Kundendienst für unsere Inselanlage unangemeldet erschienen. Die waren dann aber flott fertig. Wir haben es trotz allem geschafft rechtzeitig los zu kommen. In der Stadt lief es dann alles planmässig und die Kinder waren beängstigend brav. Als wir dann nach Hause kamen, haben sie ihren Bewegungsstau abgearbeitet, während wir platt waren. Nach dem Essen konnten wir dann aber unsere gewohnte Siesta halten. Als ich dann nach den Schafen sah, waren 2 wunderschöne Lämmer geboren. Die kleine Familie haben wir dann noch für die nächsten 2 Tage separiert, bis die Lämmer stabil sind und der Herde folgen können.
So ganz neben bei haben wir noch auf den Heulieferanten gewartet, der auch dieses Mal nicht kam. Also warten wir heute wieder.
Um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen, waren auch noch Unmengen an Sauerkirschen zu verarbeiten.
So war das also gestern. Ich bin froh, dass wir Rentner sind, denn für eine Erwerbstätigkeit hätten wir gar keine Zeit.
gestern war mal wieder so ein Tag. Eigentlich war geplant, dass wir mit den Enkeln 8 und 6 Jahre alt, zum Einkaufen in die Stadt fahren. Wir hatten auch einen Termin beim Frisör. Wir beeilten uns mit der Versorgung der Tiere um rechtzeitig los zu kommen. Natürlich lief es nicht so wie geplant. Wie sagt der Mecklenburger: nimmt di nix för, denn sleit di nix fähl.
Zum einen bekundeten mir die Schafe lautstark dass sie am verhungern seien und sofort in den Sommerstall müssen um zu gefüttert zu werden. Dieser Stall oder besser gesagt Pferch befindet sich unter einem ausladenden Walnussbaum neben dem Pferdestall. Also, Futterraufe gefüllt und die Schafe geholt. Dabei stellte es sich heraus, das eines fehlte. Da wir mit Lämmern rechnen, war der Gedanke, das sich dieses Schaf zum Lammen auf einer anderen Terrasse versteckt hat. So ging die Suche los. Das ist bei 4 ha Fläche in Terrassenform nicht so ganz einfach, da man das Gelände schlecht überschauen kann. Die anderen Schafe musste ich natürlich mittels eines Eimers mit Brot mitnehmen. Auf der unteren Terrasse fand ich sie im letzten Zipfel Schatten. Es war ersichtlich, dass es bis zur Lammung nicht mehr lange dauern würde. Nun hatte ich meine Schafe beisammen, aber die anderen sagten wie bescheutert ich eigentlich wäre bei dieser Hitze durch die Gegend zu laufen. Mit viel Rufen und Eimer schütteln konnte ich sie bewegen mit mir zu gehen.
Inzwischen war natürlich der Kundendienst für unsere Inselanlage unangemeldet erschienen. Die waren dann aber flott fertig. Wir haben es trotz allem geschafft rechtzeitig los zu kommen. In der Stadt lief es dann alles planmässig und die Kinder waren beängstigend brav. Als wir dann nach Hause kamen, haben sie ihren Bewegungsstau abgearbeitet, während wir platt waren. Nach dem Essen konnten wir dann aber unsere gewohnte Siesta halten. Als ich dann nach den Schafen sah, waren 2 wunderschöne Lämmer geboren. Die kleine Familie haben wir dann noch für die nächsten 2 Tage separiert, bis die Lämmer stabil sind und der Herde folgen können.
So ganz neben bei haben wir noch auf den Heulieferanten gewartet, der auch dieses Mal nicht kam. Also warten wir heute wieder.
Um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen, waren auch noch Unmengen an Sauerkirschen zu verarbeiten.
So war das also gestern. Ich bin froh, dass wir Rentner sind, denn für eine Erwerbstätigkeit hätten wir gar keine Zeit.
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Grüßle
Calendula
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Calendula
Re: Ein Tag in einem Rentnerleben
Hallo Calendula
Ist doch schön, dein/euer Rentnerleben ist doch ausgefüllt und es läuft was. Da purzeln nebst Ungeplantem auch schöne freudige Ereignisse daher. Hat doch genug solche die vor lauter Langeweile depressiv werden. Ich wünsche dir noch viele, viele Rentnertage mit deinen Viechereien und dem Garten in deinem Rentnerleben. Natürlich auch mit deinen Lieben.
Ist doch schön, dein/euer Rentnerleben ist doch ausgefüllt und es läuft was. Da purzeln nebst Ungeplantem auch schöne freudige Ereignisse daher. Hat doch genug solche die vor lauter Langeweile depressiv werden. Ich wünsche dir noch viele, viele Rentnertage mit deinen Viechereien und dem Garten in deinem Rentnerleben. Natürlich auch mit deinen Lieben.
Es grüsst
Rio
Zwanzig Kilometer von der Küste entfernt, fängt Spanien meist erst richtig an.
Rio
Zwanzig Kilometer von der Küste entfernt, fängt Spanien meist erst richtig an.
- Citronella
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Re: Ein Tag in einem Rentnerleben
Hallo Calendula,
dann mal Glückwunsch zum Schäfchen-Nachwuchs
Manchmal kommt alles zusammen und man hat das Gefühl, es wächst einem über den Kopf (vor allem, wenn man auf Lieferanten/Handwerker etc. wartet und nichts anderes tun kann) aber irgendwie gehts immer weiter und mit einer guten Portion spanischer Gelassenheit ist es besser zu ertragen
Weiterhin fröhliches Werkeln
Citronella
dann mal Glückwunsch zum Schäfchen-Nachwuchs

Manchmal kommt alles zusammen und man hat das Gefühl, es wächst einem über den Kopf (vor allem, wenn man auf Lieferanten/Handwerker etc. wartet und nichts anderes tun kann) aber irgendwie gehts immer weiter und mit einer guten Portion spanischer Gelassenheit ist es besser zu ertragen

Weiterhin fröhliches Werkeln
Citronella
- Oliva B.
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Re: Ein Tag in einem Rentnerleben
Hallo Calendula,
sag jetzt nur nicht, dass dir dieses Leben missfällt... - dann glaub' ich dir nämlich kein Wort mehr!
Ferienkinder, neugeborene Lämmer, unpünktliche spanische Handwerker, zwischendurch schnell noch ein paar Termine, danach Obst einwecken und Gemüse verarbeiten - wenn du es anders gewollt hättest, würdest du jetzt in einem Haus am Meer leben, im Sommer auf einer Luftmatratze im Pool liegen und ein Buch dabei lesen.
sag jetzt nur nicht, dass dir dieses Leben missfällt... - dann glaub' ich dir nämlich kein Wort mehr!

Ferienkinder, neugeborene Lämmer, unpünktliche spanische Handwerker, zwischendurch schnell noch ein paar Termine, danach Obst einwecken und Gemüse verarbeiten - wenn du es anders gewollt hättest, würdest du jetzt in einem Haus am Meer leben, im Sommer auf einer Luftmatratze im Pool liegen und ein Buch dabei lesen.

Saludos,
Elke (Oliva B.)
Ortsporträts aus der Provinz Alicante
Elke (Oliva B.)
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Re: Ein Tag in einem Rentnerleben
Hola beisammen,
ich hoffe nicht, das mein Beitrag als Klage rübergekommen ist. Ich fand es nur so lustig, was alles in einen Tag reinpasst.
ich hoffe nicht, das mein Beitrag als Klage rübergekommen ist. Ich fand es nur so lustig, was alles in einen Tag reinpasst.
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Grüßle
Calendula
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- Florecilla
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Re: Ein Tag in einem Rentnerleben
Nee, das war doch keine Klage, das war der ganz alltägliche Wahnsinn
Ich mag diese Schilderungen. Zeigen sie doch, dass Residenten an der CB auch ein ganz anderes Leben führen können als es von den Medien gerne vermittelt wird. Es gibt halt nicht nur den Ruhestand am Ruhestrand. Das Leben in Spanien bzw. in der Provinz Alicante hat so viele Facetten und Möglichkeiten, von denen man viel häufiger hören, lesen und sehen sollte. Und warum nicht auch hier im Forum?
Gerne mehr davon ...

Ich mag diese Schilderungen. Zeigen sie doch, dass Residenten an der CB auch ein ganz anderes Leben führen können als es von den Medien gerne vermittelt wird. Es gibt halt nicht nur den Ruhestand am Ruhestrand. Das Leben in Spanien bzw. in der Provinz Alicante hat so viele Facetten und Möglichkeiten, von denen man viel häufiger hören, lesen und sehen sollte. Und warum nicht auch hier im Forum?
Gerne mehr davon ...
Re: Ein Tag in einem Rentnerleben
Florecilla,
ich werde es nie verstehen, warum Deutsche über deutsche Rentner so reden.
Ich weiss nicht, wie Du es meinst, aber ich weiss, dass ich das ständig höre.
Die schnitzelfressenden, biertrinkenden Rentner die sich in deutschen Clubs zusammenrotten und sich am Strand herumtreiben.
Nein, ich bin keine Rentnerin, aber ich weiss wie das in anderen vergleichbaren Ländern ist.
In den USA ist es ganz normal, dass sich Bürger der USA nach einem langen arbeitssamen Leben in südlichere Staaten begeben.
Etwa in den Sonnenstaat Miami oder nach Kalifornien oder auch nur bis nach Missouri. Aber auch nach Mexico. Niemand findet das befremdlich beziehungsweise erwartet, dass die Ruheständler nun Kalifornier oder Mexicaner werden.
In Calpe gibt es viele ältere Menschen und ich sehe bis auf Ausnahmen (das müssen aber nicht zwangsläufig Deutsche sein) keine Betrunkenen am frühen Morgen. Eher junge Spanier die aus der Disco kommen. Irgendwelche unangebrachten Clubaktivitäten fallen mir auch keine auf, so schlimm kann es also nicht sein.
Wenn Calendula das macht, was sie auch vorher schon machte, nämlich das Landleben geniessen, dann ist das für sie in Ordnung.
Andere machen eben das was ihnen gefällt. Im Lebensabend sollte jeder seinen Neigungen nachgehen können.
Die Bekannten die ich habe, trinken nicht und haben Ihre Hobbys. Ich frage mich, wann das endlich mal respektiert wird.
Ich hab vor kurzen mal Freunde aus den Staaten hier, aus Chicago. Wir haben uns genau über dieses Thema unterhalten.
Meine Bekannte sagte, dass man in den Staaten nicht verstehen kann, wie wenig die Deutschen sich selbst lieben. Die Neigung sich selbst immer in Frage zu stellen und alles typische deutsche zu verachten, sei zerstörerisch.
Ich hab ihr widersprochen und sagte, dass sich das inzwischen ganz entscheident geändert hat und dass die Deutschen gerade anfangen sich, ihr Mutterland und ihr Deutschsein anzunehmen und auch zu lieben.
Ich wünschte es würde sich bis in die spanische "Diaspora" herumsprechen!
Niemand bestreitet, dass manche deutsche Rentner besser in Ihrem sozailen Umfeld geblieben wären (aber das trifft sicher auch auf andere Nationalitäten zu) und hier nicht glücklich sind und vielleicht deshalb auch trinken. Aber ich glaube nicht, dass das so viele sind, dass es ständig thematisiert werden muss.
Wenn ich mir vorstelle wie deutsche Rentner in Deutschland leben, so fällt hier der Vergleich eher positiv auf.
Sehr oft ganz alleine, oder alternativ auf die Enkel aufpassen, Kaffeefahrten und Kaffeeklatsch stelle ich mir auch nicht so prickelnd vor.
Hier zwischen so vielen Nationalitäten, morgens raus zum Frühstücken, mit dem Auto die Gegend erkunden. Ich finde das nicht so falsch.
ich werde es nie verstehen, warum Deutsche über deutsche Rentner so reden.
Ich weiss nicht, wie Du es meinst, aber ich weiss, dass ich das ständig höre.
Die schnitzelfressenden, biertrinkenden Rentner die sich in deutschen Clubs zusammenrotten und sich am Strand herumtreiben.
Nein, ich bin keine Rentnerin, aber ich weiss wie das in anderen vergleichbaren Ländern ist.
In den USA ist es ganz normal, dass sich Bürger der USA nach einem langen arbeitssamen Leben in südlichere Staaten begeben.
Etwa in den Sonnenstaat Miami oder nach Kalifornien oder auch nur bis nach Missouri. Aber auch nach Mexico. Niemand findet das befremdlich beziehungsweise erwartet, dass die Ruheständler nun Kalifornier oder Mexicaner werden.
In Calpe gibt es viele ältere Menschen und ich sehe bis auf Ausnahmen (das müssen aber nicht zwangsläufig Deutsche sein) keine Betrunkenen am frühen Morgen. Eher junge Spanier die aus der Disco kommen. Irgendwelche unangebrachten Clubaktivitäten fallen mir auch keine auf, so schlimm kann es also nicht sein.
Wenn Calendula das macht, was sie auch vorher schon machte, nämlich das Landleben geniessen, dann ist das für sie in Ordnung.
Andere machen eben das was ihnen gefällt. Im Lebensabend sollte jeder seinen Neigungen nachgehen können.
Die Bekannten die ich habe, trinken nicht und haben Ihre Hobbys. Ich frage mich, wann das endlich mal respektiert wird.
Ich hab vor kurzen mal Freunde aus den Staaten hier, aus Chicago. Wir haben uns genau über dieses Thema unterhalten.
Meine Bekannte sagte, dass man in den Staaten nicht verstehen kann, wie wenig die Deutschen sich selbst lieben. Die Neigung sich selbst immer in Frage zu stellen und alles typische deutsche zu verachten, sei zerstörerisch.
Ich hab ihr widersprochen und sagte, dass sich das inzwischen ganz entscheident geändert hat und dass die Deutschen gerade anfangen sich, ihr Mutterland und ihr Deutschsein anzunehmen und auch zu lieben.
Ich wünschte es würde sich bis in die spanische "Diaspora" herumsprechen!
Niemand bestreitet, dass manche deutsche Rentner besser in Ihrem sozailen Umfeld geblieben wären (aber das trifft sicher auch auf andere Nationalitäten zu) und hier nicht glücklich sind und vielleicht deshalb auch trinken. Aber ich glaube nicht, dass das so viele sind, dass es ständig thematisiert werden muss.
Wenn ich mir vorstelle wie deutsche Rentner in Deutschland leben, so fällt hier der Vergleich eher positiv auf.
Sehr oft ganz alleine, oder alternativ auf die Enkel aufpassen, Kaffeefahrten und Kaffeeklatsch stelle ich mir auch nicht so prickelnd vor.
Hier zwischen so vielen Nationalitäten, morgens raus zum Frühstücken, mit dem Auto die Gegend erkunden. Ich finde das nicht so falsch.
Re: Ein Tag in einem Rentnerleben
@florecilla
Nein, Du hast nicht wirklich etwas abwertendes gesagt. Bitte nicht persönlich nehmen.
Aber es klingt immer und bei jedem Gespräch über diese Thema so durch.
Nein, Du hast nicht wirklich etwas abwertendes gesagt. Bitte nicht persönlich nehmen.
Aber es klingt immer und bei jedem Gespräch über diese Thema so durch.

- Florecilla
- Administratorin u. Moderatorin
- Beiträge: 17049
- Registriert: Mi 6. Mai 2009, 08:32
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Re: Ein Tag in einem Rentnerleben
Tut mir leid, wenn ich mich missverständlich ausgedrückt habe. Deine Ausführungen zeigen mir jedoch, dass du mich eigentlich genau richtig verstanden hast.Cozumel hat geschrieben:Ich weiss nicht, wie Du es meinst, aber ich weiss, dass ich das ständig höre.
Ich würde ganz gerne ausführlicher auf deinen Beitrag eingehen, habe im Moment aber wenig Zeit - vielleicht heute Abend.
- pekeo1
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Re: Ein Tag in einem Rentnerleben
Quelle siehe unten
.... das erste Jahr im (Un-)Ruhestand
24. Mai
Es ist geschafft. Mein letzter Arbeitstag. Ich bin endlich Rentner. Jetzt geht mein Leben richtig los. Ich will einfach das machen, woran mich diese verdammte Arbeit immer gehindert hat.
25. Mai
Ich stehe früh auf, und weiß gar nicht, was ich zuerst tun soll. Der Rasen muss gemäht werden, ich will die Dachrinne reparieren, ich muss die Wasserhähne entkalken, ich will ein Vogelhäuschen bauen und endlich mal „Krieg und Frieden” lesen. Treffe vor dem Haus meinen Nachbarn. Er ist auch Rentner. Er läuft unrasiert im Jogginganzug rum, sieht aus wie Jörg Kachelmann nach 30 Tequila. Er schaut den ganzen Tag Nachmittagstalkshows oder löst Kreuzworträtsel. Das wäre nichts für mich. Ich mähe erstmal den Rasen, reinige die Dachrinne und fange mit einem Vogelhäuschen an. Das Leben ist wunderbar.
2. Juni
Der Rasen ist gemäht, die Dachrinne gereinigt und das Vogelhäuschen ist fertig. Die Piepmätze kommen an und tirilieren fröhlich. Ich fahre zu OBI, besorge Entkalker für die Wasserhähne. OBI ist voll mit Rentnern. Jeden Morgen trifft sich da das Krampfadergeschwader am Holzzuschnitt. Trübe Tassen. Fahre nach Hause und entkalke die Wasserhähne.
7. Juni
Etwas länger geschlafen. Dann frühstücke ich, und kontrolliere, ob die Wasserhähne nicht neuen Kalk angesetzt haben. Danach Rasenmähen und Fahrt zu OBI. Lasse mir Holz für ein weiteres Vogelhäuschen zuschneiden. Dann hab ich zwei. Eins für die Vogelmännchen und eins für die Vogelweibchen.
22. Juni
Bis Mittags geschlafen. Dann noch ein Vogelhäuschen für Behinderte gebaut. Dann Rasen gedüngt, damit er schneller wächst und häufiger gemäht werden muss. Danach Tee mit meiner Frau! Ich gebe ihr Tipps für den Haushalt. Aber manchmal habe ich den Verdacht, ich nerve sie. Zum Beispiel, wenn wir im Garten zusammen Darts spielen. Nicht dass wir uns streiten – aber warum klebt sie vor dem Werfen immer mein Foto auf die Dartsscheibe?
30. Juni
Will mal wieder mit einem anderen Menschen reden, und gehe zum Arzt. Viele Rentner gehen zum Arzt, um mal zu quatschen; ich habe mir Prostatabeschwerden ausgedacht. Aber er schickt mich nach Hause – Prostata würde bei Kassenpatienten in meinem Alter nicht mehr behandelt – Rentner hätten genügend Zeit zum Pinkeln?
13. Juli
Schlafen bis Zwei. Danach Rasen mähen und ein Vogelhäuschen basteln. Im Garten stehen jetzt 28 Stück. Als ich es aufstellen will, entdecke ich auf dem Rasen einen Brief. Die Vögel haben ihn geschrieben: „Alter, hör auf mit den ****** Vogelhäuschen. Wir sind satt und es ist uns vor den anderen Tieren peinlich.” Mein Nachbar bietet mir ein Kreuzworträtselheft an. Ich schau mal rein. Russischer Fluss mit 7 Buchstaben. Ach was denkt denn sich der Idiot? Das ich Zeit habe, mir im Atlas russische Flüsse mit 7 Buchstaben rauszusuchen?
1. August
Es gibt insgesamt 1.376 russische Flüsse mit 7 Buchstaben. Die bekanntesten sind: BJELAJA, DNJESTR, IRTYSCH, UTSCHUR und WOLCHOV. Am Abend Krise mit meiner Frau. Unser erotisches Leben ist eingeschlafen. Passiert vielen Rentnern. Meine Frau schlägt als Lösung vor, wir sollten mal Sex an ungewöhnlichen Orten probieren.
4. September
Wir haben die Seiten im Bett getauscht. Hilft auch nicht. Habe gelesen, 50% der Männer über 65 nehmen Viagra. 70% davon können sich allerdings nicht mehr daran erinnern, warum…
30. September
Krieg und Frieden lese ich nicht mehr. Schaue jetzt mehr Nachmittagstalkshows. Heut ist das Thema „Ich mach Dich kalt, Du
blöde Summse”. Naja, ein bisschen lehnt sich das ja auch an „Krieg und Frieden an”.
26. Oktober
Meine Frau meint, wir sollen etwas für unsere Körper tun… Wellness … Sobald man Rentner ist, soll alles nur noch Wellness sein. Man soll die Seele baumeln lassen… Warum? Wenn man älter wird, baumelt am Körper sowieso schon so viel. Da muss die Seele nicht auch noch mit baumeln. Meine Frau schleppt mich zum Rentner Yoga, zur Rentner Sauna, zum Pilâtes. Pilâtes! Das war für mich bislang der Typ, der
Jesus gekreuzigt hat!
12. November
Beim Rentner Yoga soll ich die Figur machen: „Das Gnu liegt in der Morgensonne”. Ich mache die Figur „Der Arbeitnehmer betätigt die Stechuhr”. Werde aus dem Kurs geworfen!
3. Januar
Habe mit dem Sport aufgehört. Nur den Jogginganzug trage ich noch ganz gern. Rasieren tu ich mich auch nicht mehr. Wenn ich auf die Straße gehe, fragen mich manchmal die Obdachlosen, ob ich einen Euro brauche. Meine Frau will mich aktivieren und schafft einen Dackel an. Das ist das Ende. Wenn der beste Freund eines Mannes, eine Wurst mit Beinen ist, die Purzel heißt, ist es Zeit für ihn, abzutreten. Dackel wurden Anfang des 20. Jhds. in England gezüchtet. Ziel der Züchtung war es, eine Nackenrolle zu haben, die selbstständig in die Waschmaschine gehen kann! Ich schäme mich. Aber ich geh mit ihm spazieren. Sitze dann im Wald auf einer Bank, mein Blick fällt auf die Ameisen am Boden. Tja, die arbeiten und arbeiten, von denen sagt keine „Ich bin in Rente und mach jetzt Pilâtes”.
12. Februar
Bin nachts nicht müde. Wovon auch? Stehe deshalb auf, setze mich ins Auto und fahre durch die nächtliche Stadt. Ich lande bei meiner alten Firma, steige aus, streichle das Gebäude. Auf der Rückfahrt sehe ich, wie an einer Landstraße Türken auf dem illegalen Arbeitsstrich rumstehen und warten, dass sie zur Schwarzarbeit abgeholt werden. Traurig so was!
3. März
Habe mich dunkel geschminkt, mir einen Schnäuzer angeklebt und reihe mich unter die Türken an der Straße ein. Serhat, Mehmet, Ügür und Öczan. Im Auto stellt sich raus, die heißen eigentlich Franz, Theo, Günther und Willi. Und sind auch Rentner mit angeklebten Schnauzern. Am Nachmittag – Arbeit auf einer Baustelle. Ich war lange nicht so glücklich!
12. April
Fahre jetzt jeden Morgen mit den andern Rentnern auf die Baustelle. Nachmittags sitzen wir zusammen und überlegen, was wir noch machen könnten. Wir wollen eine Firma gründen, einen Konzern erschaffen, wir wollen ackern und malochen. Auch mit 65 kann man noch viel bewegen. Eine Geschäftsidee fur unseren Konzern haben wir auch schon: Vogelhäuschen.
hier geklaut!
http://www.littlecompany.de/ein-jahr-als-rentner.html
.... das erste Jahr im (Un-)Ruhestand
24. Mai
Es ist geschafft. Mein letzter Arbeitstag. Ich bin endlich Rentner. Jetzt geht mein Leben richtig los. Ich will einfach das machen, woran mich diese verdammte Arbeit immer gehindert hat.
25. Mai
Ich stehe früh auf, und weiß gar nicht, was ich zuerst tun soll. Der Rasen muss gemäht werden, ich will die Dachrinne reparieren, ich muss die Wasserhähne entkalken, ich will ein Vogelhäuschen bauen und endlich mal „Krieg und Frieden” lesen. Treffe vor dem Haus meinen Nachbarn. Er ist auch Rentner. Er läuft unrasiert im Jogginganzug rum, sieht aus wie Jörg Kachelmann nach 30 Tequila. Er schaut den ganzen Tag Nachmittagstalkshows oder löst Kreuzworträtsel. Das wäre nichts für mich. Ich mähe erstmal den Rasen, reinige die Dachrinne und fange mit einem Vogelhäuschen an. Das Leben ist wunderbar.
2. Juni
Der Rasen ist gemäht, die Dachrinne gereinigt und das Vogelhäuschen ist fertig. Die Piepmätze kommen an und tirilieren fröhlich. Ich fahre zu OBI, besorge Entkalker für die Wasserhähne. OBI ist voll mit Rentnern. Jeden Morgen trifft sich da das Krampfadergeschwader am Holzzuschnitt. Trübe Tassen. Fahre nach Hause und entkalke die Wasserhähne.
7. Juni
Etwas länger geschlafen. Dann frühstücke ich, und kontrolliere, ob die Wasserhähne nicht neuen Kalk angesetzt haben. Danach Rasenmähen und Fahrt zu OBI. Lasse mir Holz für ein weiteres Vogelhäuschen zuschneiden. Dann hab ich zwei. Eins für die Vogelmännchen und eins für die Vogelweibchen.
22. Juni
Bis Mittags geschlafen. Dann noch ein Vogelhäuschen für Behinderte gebaut. Dann Rasen gedüngt, damit er schneller wächst und häufiger gemäht werden muss. Danach Tee mit meiner Frau! Ich gebe ihr Tipps für den Haushalt. Aber manchmal habe ich den Verdacht, ich nerve sie. Zum Beispiel, wenn wir im Garten zusammen Darts spielen. Nicht dass wir uns streiten – aber warum klebt sie vor dem Werfen immer mein Foto auf die Dartsscheibe?
30. Juni
Will mal wieder mit einem anderen Menschen reden, und gehe zum Arzt. Viele Rentner gehen zum Arzt, um mal zu quatschen; ich habe mir Prostatabeschwerden ausgedacht. Aber er schickt mich nach Hause – Prostata würde bei Kassenpatienten in meinem Alter nicht mehr behandelt – Rentner hätten genügend Zeit zum Pinkeln?
13. Juli
Schlafen bis Zwei. Danach Rasen mähen und ein Vogelhäuschen basteln. Im Garten stehen jetzt 28 Stück. Als ich es aufstellen will, entdecke ich auf dem Rasen einen Brief. Die Vögel haben ihn geschrieben: „Alter, hör auf mit den ****** Vogelhäuschen. Wir sind satt und es ist uns vor den anderen Tieren peinlich.” Mein Nachbar bietet mir ein Kreuzworträtselheft an. Ich schau mal rein. Russischer Fluss mit 7 Buchstaben. Ach was denkt denn sich der Idiot? Das ich Zeit habe, mir im Atlas russische Flüsse mit 7 Buchstaben rauszusuchen?
1. August
Es gibt insgesamt 1.376 russische Flüsse mit 7 Buchstaben. Die bekanntesten sind: BJELAJA, DNJESTR, IRTYSCH, UTSCHUR und WOLCHOV. Am Abend Krise mit meiner Frau. Unser erotisches Leben ist eingeschlafen. Passiert vielen Rentnern. Meine Frau schlägt als Lösung vor, wir sollten mal Sex an ungewöhnlichen Orten probieren.
4. September
Wir haben die Seiten im Bett getauscht. Hilft auch nicht. Habe gelesen, 50% der Männer über 65 nehmen Viagra. 70% davon können sich allerdings nicht mehr daran erinnern, warum…
30. September
Krieg und Frieden lese ich nicht mehr. Schaue jetzt mehr Nachmittagstalkshows. Heut ist das Thema „Ich mach Dich kalt, Du
blöde Summse”. Naja, ein bisschen lehnt sich das ja auch an „Krieg und Frieden an”.
26. Oktober
Meine Frau meint, wir sollen etwas für unsere Körper tun… Wellness … Sobald man Rentner ist, soll alles nur noch Wellness sein. Man soll die Seele baumeln lassen… Warum? Wenn man älter wird, baumelt am Körper sowieso schon so viel. Da muss die Seele nicht auch noch mit baumeln. Meine Frau schleppt mich zum Rentner Yoga, zur Rentner Sauna, zum Pilâtes. Pilâtes! Das war für mich bislang der Typ, der
Jesus gekreuzigt hat!
12. November
Beim Rentner Yoga soll ich die Figur machen: „Das Gnu liegt in der Morgensonne”. Ich mache die Figur „Der Arbeitnehmer betätigt die Stechuhr”. Werde aus dem Kurs geworfen!
3. Januar
Habe mit dem Sport aufgehört. Nur den Jogginganzug trage ich noch ganz gern. Rasieren tu ich mich auch nicht mehr. Wenn ich auf die Straße gehe, fragen mich manchmal die Obdachlosen, ob ich einen Euro brauche. Meine Frau will mich aktivieren und schafft einen Dackel an. Das ist das Ende. Wenn der beste Freund eines Mannes, eine Wurst mit Beinen ist, die Purzel heißt, ist es Zeit für ihn, abzutreten. Dackel wurden Anfang des 20. Jhds. in England gezüchtet. Ziel der Züchtung war es, eine Nackenrolle zu haben, die selbstständig in die Waschmaschine gehen kann! Ich schäme mich. Aber ich geh mit ihm spazieren. Sitze dann im Wald auf einer Bank, mein Blick fällt auf die Ameisen am Boden. Tja, die arbeiten und arbeiten, von denen sagt keine „Ich bin in Rente und mach jetzt Pilâtes”.
12. Februar
Bin nachts nicht müde. Wovon auch? Stehe deshalb auf, setze mich ins Auto und fahre durch die nächtliche Stadt. Ich lande bei meiner alten Firma, steige aus, streichle das Gebäude. Auf der Rückfahrt sehe ich, wie an einer Landstraße Türken auf dem illegalen Arbeitsstrich rumstehen und warten, dass sie zur Schwarzarbeit abgeholt werden. Traurig so was!
3. März
Habe mich dunkel geschminkt, mir einen Schnäuzer angeklebt und reihe mich unter die Türken an der Straße ein. Serhat, Mehmet, Ügür und Öczan. Im Auto stellt sich raus, die heißen eigentlich Franz, Theo, Günther und Willi. Und sind auch Rentner mit angeklebten Schnauzern. Am Nachmittag – Arbeit auf einer Baustelle. Ich war lange nicht so glücklich!
12. April
Fahre jetzt jeden Morgen mit den andern Rentnern auf die Baustelle. Nachmittags sitzen wir zusammen und überlegen, was wir noch machen könnten. Wir wollen eine Firma gründen, einen Konzern erschaffen, wir wollen ackern und malochen. Auch mit 65 kann man noch viel bewegen. Eine Geschäftsidee fur unseren Konzern haben wir auch schon: Vogelhäuschen.
hier geklaut!

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Todos vivimos bajo el mismo cielo, pero ninguno tiene el mismo horizonte.
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