Seite 1 von 2
Da bleibt einem doch die Luft weg
Verfasst: Fr 16. Dez 2011, 10:42
von Cozumel
Spendengelder für Delfinrettung nach Fukushima-Katastrophe für Walfang missbraucht?
Spendengelder für Delfinrettung nach Fukushima-Katastrophe für Walfang missbraucht?
Ich kenne die Quelle nicht, deshalb sollte der Inhalt mit Vorsicht genossen werden, aber wenn das stimmen würde......

Re: Da bleibt einem doch die Luft weg
Verfasst: Fr 16. Dez 2011, 11:32
von pedrokw
hallo Cozumel, hallo @all,
ja - da bleibt einem wirklich die Luft weg - dieser Mißbrauch von Spendengeldern wird Japan sehr beschädigen, zumal Japan ja (fast) die einzige Nation ist, die noch aktiven Walfang und Delfinmord betreibt.
Die Quelle des Artikels erscheint mir sehr solide -
informiere dich mal hier
Was es da zu lesen gibt, macht wütend ...
saludos - bis dann >>>
Re: Da bleibt einem doch die Luft weg
Verfasst: Fr 16. Dez 2011, 12:45
von leraal
Ich glaube ja nicht dass das nur in dem Fall in Japan passiert ist. Ich glaube das weltweit in allen möglichen Projekten mit Spendengeldern viel Unfug getrieben wird und dadurch Sachen unterstützt werden, die nicht unterstützenswert sind. Ich frage mich ob es irgendwie Möglichkeiten gibt das besser beeinflussen zu können wo das Geld hinfließt. Aber ja es ist schon eine Frechheit was da abgeht. In dem Sinn: Rettet die Wale!
Re: Da bleibt einem doch die Luft weg
Verfasst: Fr 16. Dez 2011, 14:41
von pedrokw
Moin, Moin,
das ist auch der Grund warum ich sehr vorsichtig spende - solange ich nicht 100% weiß wie und wo das Geld verwendet wird, gibt es garnix ....
In der Tat versickern viele Millionen Spendengelder im Nirwana - nur den Menschen, für die der Spender gedacht hat, sehen nie etwas davon - diese Aktionisten, egal wie sie heißen mögen, gehen mir auf den Keks ....
Die alljährlich, vorweihnachtlichen Spendenaufrufe landen alle im Papierkorb, weil ich diesen Leuten nicht mehr vertrauen kann ...
Die Leidtragenden sind natürlich die "soliden" Spendenempfänger - aber wie soll man unterscheiden ?
saludos - bis denne >>>
Re: Da bleibt einem doch die Luft weg
Verfasst: Fr 16. Dez 2011, 16:18
von Oliva B.
Die eigentliche Quelle des
Artikels ist nicht das verlinkte Wal- und Delfinschutzforum, sondern AFP (Agence France-Presse), die älteste (seit 1835) der internationalen Nachrichtenagenturen, und damit durchaus seriös.
Re: Da bleibt einem doch die Luft weg
Verfasst: Fr 16. Dez 2011, 18:02
von pedrokw
Danke Elke, dann wissen wir, dass der Artikel seriös ist - offensichtlich hast du eine gute Beziehung zu Tante google ....
Meine Meinung ist, dass Japan keinerlei Unterstützung mehr erhalten sollte solange man den Walfang unter dem Deckmantel der Wissenschaft im großen Stil betreibt und Delfine brutal ermordet
um deren Fleisch dem Kochtopf zuzuführen - fast alle Länder halten sich an das Schutzabkommen und die Quoten nur Japan nicht

... mit welcher Berechtigung ?
http://de.wdcs.org/download/walfang/Japan.pdf
saludos - bis dann >>>
Re: Da bleibt einem doch die Luft weg
Verfasst: Sa 17. Dez 2011, 17:23
von Marybell
Ich glaube auch,dass man beim Spenden sehr,sehr genau hinschauen muss wo das Geld hinfliesst.
Sehr gut gefällt mir,dass an unserer Schule (zwar auch Geld für Projekte in Indien und Afrika gespendet wird), dass wir aber auch sehr viele Spenden in Naturalien für bedürftige Familien sammeln. Zu Weihnachten werden jeden Tag andere Nahrungsmittel abgegeben ( Pasta,Reis, Turron)und da kommt bei 400 Schülern schon eine Menge zusammen.
Dazu gibt jedes Kind ein Spielzeug ab,was nicht neu, aber gut erhalten sein muss.Zu Schuljahresbeginn werden auch Schulmaterialien für Sozialfälle gekauft....Insgesamt mache ich das 1000x lieber als Geld zu spenden.
Re: Da bleibt einem doch die Luft weg
Verfasst: So 18. Dez 2011, 14:08
von Milka
Marybell hat geschrieben:Sehr gut gefällt mir,dass an unserer Schule (zwar auch Geld für Projekte in Indien und Afrika gespendet wird), dass wir aber auch sehr viele Spenden in Naturalien für bedürftige Familien sammeln.
In den seltensten Fällen werdet Ihr erleben, dass ich mich zu politischen oder religiösen Themen äußere, da ich die Welt - mit wenigen Ausnahmen - für einen korrupten Schweinestall halte. Auch mir zart beseelten Menschlein laufen hin und wieder die Tränen, wenn ich Kinder mit aufgeblähten Bäuchen sehe, durch Krieg und Zerstörung vertriebene Menschen, die alles verloren haben und nicht wissen, wie sie die nächste Mahlzeit auf den nicht vorhandenen Tisch zaubern sollen. Aber spenden?
Lassen wir mal die Geldspenden außen vor und widmen uns den Sachspenden.
Ganz einfaches Bsp.: Du räumst Deinen Kleiderschrank aus und gibst ihn an eine Organisation weiter, die Kleiderspenden für Afrika sammelt. Stell Dir vor Du bist der Kleidersack und gehst auf große Reise. Was meinst Du wohl, wo Du landest? Nicht bei Bedürftigen, die sich darüber freuen, Dich auszupacken und versorgt zu werden. Du findest Dich bei einem Händler wieder, der Dich aussortiert und Dein Inhalt landet auf irgend einem Markt, wo alles verkauft wird.
Lebensmittellieferungen: Säcke mit Mais, Reis....werden in Dörfer geliefert - sofern sie dort überhaupt ankommen - und unter den Familien verteilt . Danach gehen die Dorfältesten bzw. Clanchefs von Hütte zu Hütte und sammeln alles wieder ein. Ein LKW steht schon bereit. Alles wird auf den nächsten Markt kutschiert und dort verhökert. Von dem Erlös werden Waffen, Drogen oder weiß der Himmel was sonst noch alles gekauft. Die armen Menschen bleiben mit hungrigen Bäuchen zurück. Für sie bleibt alles beim Alten.
Ich bin sicher, dass die meisten Hilfsorganisationen die besten Absichten haben. Leider sind sie auf einheimische Unterstützung vor Ort angewiesen. Und auf die kann man sich nicht verlassen.
Ich glaube, vor einiger Zeit wurden die aktuellen Zahlen der Waffenverkäufe BRD veröffentlicht. Habe die Summe nicht mehr auf dem Schirm. Nur so viel: Da läuft's einem eiskalt den Rücken runter. Auf der einen Seite werde riesen Geschäfte damit gemacht, auf der anderen Seite wird zu Spenden aufgerufen, die oft als Folge von Kriegen benötigt werden. Wie verlogen ist das alles.
Vor Jahren, Großmutter war verstorben, Großvater wurde durch eine Haushaltshilfe täglich versorgt, fragte mich die nette Frau, ob sie nicht die Sachen von Großmutter haben könnte.
Sie betreute eine alte Dame, die im wahrsten Sinne bis auf ihren Stolz nichts hatte. Sie war nicht dazu zu bewegen beim Sozialamt um Unterstützung zu bitten. Eine alte Dame, die die härtesten Jahre wie Krieg, Nachkriegszeit...durchlebt und überlebt hatte. Von ihrer winzigen Rente konnte sie so gut wie kaum leben. Als ich diese Geschichte hörte, liefen mir die Tränen. Die alte Dame verfügte im Winter noch nicht einmal über ein warmes Deckbett. Sie hatte einen Kohleofen, aber nicht das Geld für Kohlen.
Ich raffte alles was warm war zusammen. Mäntel, Pullover....Wir beide sortierten alles aus, was die Dame brauchen konnte. Diese Geschichte habe ich nie vergessen, sie geht mir bis heute ans Herz.
Ich gebe mein letztes Hemd und teile meinen letzten Euro. Wir waren selbst eine bitterarme Familie und ich weiß, was es bedeutet Hunger zu haben. Aber ich gebe keinen Cent und auch keine Sachspenden mehr an Organisationen weiter. Ich für meinen Teil ziehe es vor, direkt zu helfen.
In Berlin und später auch in Minden habe ich die "Tafel" unterstützt. Dort werden auch Sachspenden gern genommen. Man kann immer und jederzeit helfen, wenn man das Bedürfnis hat. Man muss nur die Augen offen halten.
Das war mein Erguss zum Thema.
Re: Da bleibt einem doch die Luft weg
Verfasst: So 18. Dez 2011, 15:37
von Cozumel
Ich sehe das ziemlich genau wie Milka.
Wenn ich mir vorstelle wie die Spenden damals in Haiti verwendet wurden.
Re: Da bleibt einem doch die Luft weg
Verfasst: So 18. Dez 2011, 16:20
von hokusai
ich weiß nicht, ob das hier gestattet ist (Margit - reiß mir die Ohren ab, wenn nicht),
Aus Überzeugung mache ich immer mit, sowohl bei foodwatch als auch bei Avaaz.
Avaaz sammelt gerade Unterschriften gegen die Verwendung der Tsunami-Spendengelder im Walfang:
HIER kann man eine Petition mit unterzeichnen (nur ein mal registrieren und immer wieder mit machen bei solchen und ähnlichen Aktionen).
Ich bin davon überzeugt, dass es nicht nur der Gewissensberuhigung dient, sondern dass diese Organisationen den Kampf wirklich aufnehmen.
Wie weit es etwas bringt, sieht man besonders an Foodwatch - die sorgen immer wieder für die Veröffentlichung unbequemer Wahrheiten über unsere "Lebens"mittel und deren Hersteller.