Ich glaube nicht, dass die Spanier nur neue Palmen verkaufen wollen, denn sie leben vom Tourismus und nicht vom Verkauf neuer Palmen.Tiburona hat geschrieben:Also es gibt in Holland ein Unternehmen, das auf biologische Schädlingsbekämpfung spezialisiert ist und dann eben auch das vonmir genannte - ich suche das mal heraus. Ich weiss, das die Spanier das nicht gerne anbieten, denn die wollendoch lieber neue teure Palmen verkaufen...
Ich habe mir deinen vorgestellten Link durchgelesen, Lotti.
Ich stehe jeder Neuigkeit auf dem Sektor offen gegenüber, bin aber Wundermitteln gegenüber grundsätzlich etwas misstrauisch eingestellt. Ich würde auch immer erst nach umweltverträglichen Lösungen suchen, bevor ich zur chemischen Keule greifen würde. Aber bei drohendem Verlust einer großen (wertvollen) Palme gab es wohl bislang noch keine andere Möglichkeit.
Ich frage mich jedoch, warum gerade ein deutsches Unternehmen auf dem Sektor forscht und fündig geworden ist, während sich Forschungslabore in den betroffenen Regionen seit Jahren die Zähne ausbeißen?
Das einzige, was ich im www über das angebliche Wundermittel erfahren habe, waren Informationen, die von dem Unternehmen selbst stammen, das dieses Mittel vertreibt. Nach dessen Aussage gelingt es mit einer speziellen Kombination aus naturverträglichen Mitteln (ätherischen Ölen wie Soja- und Kokosöl) die Sinnesorgane der Insekten „zu täuschen und den Eindringlingmit einer durchschlagenden Wirkung“ von einer Landung auf der Palme fern zu halten. Also ein rein präventives Mittel - wobei ich mich schon frage muss, wie eine Pflanze reagiert, wenn sie in Zwei-Wochen-Rhythmus mit Ölen besprüht wird, selbst wenn sie so robust ist wie eine Palme?

Auch erscheint mir diese Aussage auf der Website etwas unklar:
„Die darin (Anm. in der ölhaltigen Lösung) enthaltenen Substanzen lösen den Panzer der Insekten auf und blockieren die Atemwege.“ Ich dachte, die eingesprühten Palmen irritieren die Insekten und halten sie von der Palme fern?
Warum soll ich also noch viel Geld ausgeben und die im befallenen Stamm befindlichen Larven abtöten, wenn die Palme doch nicht zu retten ist? Aussage: „Die Palme kann (oft) nicht gerettet werden, aber die Larven werden durch Einspritzung der Lösung in die Fresskanäle abgetötet.“
Außerdem widerspricht die Aussage, dass eine befallene Palme nicht mehr gerettet werden kann, den positiven Erfahrungen von Flyinair und mir.
Zudem scheint es sich bei der Erfindung um ein wahres Universalmittel zu handeln, denn es bekämpft nicht nur den Palmrüssler, sondern auch noch den Getreideplattkäfer, den Kartoffelkäfer und den Fransenflügler…
Vor gut einem Jahr schrieb ich bereits in diesem Thread, dass die pathologische Fakultät der Universität Alicante ein Unternehmen mit Namen GLEN BIOTECH, S.L. gegründet hat mit dem Ziel, ein biologisches Gegenmittel zur Bekämpfung des Palmrüsslers zu finden und das Produkt auf den Markt zu bringen.
Glen Biotec, im Parque Científico in Alicante (Wissenschaftspark) angesiedelt, erhielt am 16. Dezember 2010 den mit 30.000 Euro dotierten Preis für „das beste Unternehmensprojekt“ auf dem biologischen Sektor. Lt. Meldung der Online-Zeitung Información.es vom 20. Januar 2011 arbeitet die Forschungsgruppe um Luis Vicente López an der Entwicklung eines umweltverträglichen Mittels zur Bekämpfung des Picudo rojo. Bereits im Februar wurde ein Mittel mit Namen “Beauveria Bassiana” vorgestellt, ein Pilz, der die Tiere innerhalb weniger Tage abtöten soll. Die Uni Alicante und das Amt für Umweltschutz der Gemeinde Teulada unter dem Ratsherrn Jürgen Buschmann haben Mitte März damit begonnen, das Mittel, das bisher nur im Labor getestet wurde, an 94 kanarischen Dattelpalmen zu testen. Hat die CBN nicht in letzter Zeit darüber berichtet? Ich bin leider nicht darüber informiert.
Wenn ich jedoch lese, dass der Beauveria bassiana zu den bekanntesten insektenpathogenen Pilzen gehört, der schon vor etwa 160 Jahren beschrieben wurde und in Deutschland bei Befall von Kartoffelkäfer, Weißer Fliege, Maiszünsler, Borkenkäfer und anderen Schädlingen eingesetzt wird (QuelleInformationsportal Ökolandbau), frage ich mich allen Ernstes, ob die Firma Glen Biotec den Preis dafür bekommen hat, dass sie im Laufe eines Jahres etliche bekannte biologische Schädlingsbekämpfungsmittel durchgetestet hat?
