Hallo Girasol,
na gut, dann will ich mich mal (wenn auch ungern) outen und dir dadurch vielleicht die Berührungsängste nehmen.
Ja, ich spiele Golf, vielmehr: ich habe gespielt. Auch wenn es vielleicht widersinnig klingen mag: Heute fehlt mir dafür einfach die Zeit
- aber es ist ein schöner Sport, den man bis ins hohe Alter spielen kann.
Golfspielen ist eine wunderbare Sache, wenn man den Kopf frei und ein paar Stündchen Zeit hat. Das war in unserem Berufsleben in Deutschland leider selten der Fall. Golfspielen mit Terminen im Kopf ist unmöglich, weil man sich nicht konzentrieren kann.

- Golfclub Ifach, Benissa
Billig ist der Sport nicht, da hast du Recht, girasol. Der nächste Golfplatz in unserer Nähe (D) verlangte damals schon viele tausend DM Aufnahmegebühr. Hinzu kam eine saftige Jahresgebühr - und das immer x 2.... - Nein, den Betrag zu zahlen waren wir nicht bereit, zumal wir damals schon oft in Spanien waren (weshalb wir "unseren" Platz in Deutschland kaum hätten nutzen können), und in Spanien sowieso noch einmal viel Geld ausgeben mussten, weil wir dort natürlich gegen Gebühr (Greenfee) spielen mussten.

- Golfplatz El Saler (Valencia), im Hintergrund das Mittelmeer
Aber Golfspielen muss nicht zwangsweise teuer sein. Wir haben die äußerst strenge Prüfung beim
VCG abgelegt. Als einzige vom Deutschen Golf Verband (DGV) anerkannte Interessenvertretung für clubfreies Golfspielen in Deutschland bietet der VCG für immer noch günstige 195 Euro Jahresbeitrag eine weltweit gültige Golf-Mitgliedschaft. Das ist machbar. Dafür kann man bei rund 700 Golfclubs in Deutschland gegen Greenfee, ganz ohne Aufnahmegebühr und langfristige Bindung spielen. Die Mitgliedschaft beim Verein clubfreier Golfer hat zwar den Vorteil, dass man sich aussuchen kann, wo man spielen will, doch das ist ziemlich theoretisch. Meistens nimmt man doch den Golfplatz vor der Haustür und das Greenfee addiert sich auch, wenn man öfter spielt.
Unser Sohn konnte als Jungtalent in der Jugendmannschaft des heimischen Golfclubs für damals 200 DM/Jahr spielen. Der heimische Verein kümmerte sich vorbildlich um seine Jugendmannschaft. Wir haben dann später beim VCG gekündigt, weil wir uns kostengünstig bei dem Golfclub unserer Universität anmelden können - ohne Aufnahmegebühr für 400 Euro Mitgliedsbeitrag/Jahr. Das war akzeptabel, selbst wenn wir oft in Spanien war. Der Club war natürlich nicht edel, es spielten überwiegend Studenten dort, aber die Atmosphäre war locker, kumpelig. Das war im Golfverein unseres Sohnes leider ganz anders. Dort konnte man erleben, wie elitär ein Sport zelebriert werden kann.
Früher wurde unser Handicap (- 28) in Spanien nur mit Ach und Krach und Augen zudrücken akzeptiert. Heute, in Zeiten der Krise, ist man da lockerer geworden, wie ich gehört habe. Immer weniger Leute leisten sich inzwischen das teure Greenfee, da werden auch die Clubs großzügiger, Es gibt inzwischen preiswerte Pauschalangebote und man freut sich über jeden Golfer, die Frage nach dem Handicap ist nicht mehr soooo entscheidend.
Unser Fazit: Wenn man gleichgesinnte, nette Leute findet, mit denen man über den Platz ziehen kann, macht Golfspielen sehr viel Spaß. Im Sommer, früh morgens durch die stille, gepflegte Landschaft zu ziehen - das ist einfach wunderschön. Wir haben aus unserer damaligen Golferzeit in Deutschland wie in Spanien noch etliche Kontakte, die bis heute gehalten haben. Jedoch haben wir auch andere Leute auf den Golfplätzen kennen gelernt. Leute, die kein anderes Gesprächsthema haben - und DIE muss ich in meiner Freizeit nicht um mich haben...[/color][/b]