Spanien wäre europäisches Entwicklungsland, wenn es die Sonne und das Meer nicht hätte.
Ohne dem gäbe es nicht diese Tourismusströme, die ehemals boomende Bauindustrie, sondern Agrikultur, Fische und Meeresfrüchte.
Es ist leider der Genre "Mensch" zuzuschreiben, dass die kurzfristige Denke dominiert, wenn die Gier geweckt ist.
Da ist dann die langfristige, strategische Perspektive inkl. Vorausschau und Abschätzung möglichst vieler Risikofaktoren schnell über den Haufen geworden, wenn es sie denn überhaupt schon in Ansätzen gab.
Dann gesellen sich noch Egoismus pur, Neid, Filzwirtschaft, Korruption sowie Überheblichkeit und ein Übermass an Selbstüberschätzung dazu, und schon ist der schleichende Untergang beschritten.
Ich bin da leider nicht sehr optimistisch, dass sich das wirklich ändert: denn die, die was zu sagen haben, ob nun in Politik oder Wirtschaft, sind - bis auf einige Ausnahmen - primär auf ihre Nutzenoptimierung aus, das gemeine Volk ist nur Mittel zum Zweck und wird "getreten", wenn es Sand in das Getriebe wirft.
Wie will Spanien auf anderen Gebieten als die oben (und unten) genannten was werden, wenn es die Basis beschneidet (z.B. das Bildungssystem) oder die zukünftigen Generationen im Regen stehen lässt? Die, die Geld und/oder Bildung undoder den ausreichenden "Biss" haben, werden sich dorthin orientieren, wo ihr Marktwert entsprechend honoriert wird. Was zurückbleibt sind die Schwächeren und die werden nicht "gepäppelt", sondern jetzt erst Recht getreten.
Spanien (als auch Griechenland, als auch Portugal, als auch Italien) haben schwerwiegende strukturelle Gegebenheiten, wo der "Fisch am Kopf stinkt, nicht am Schwanz". Doch solange da nichts gemacht wird, geht es weiter wie bisher, abwärts, bis die "aufpäppelnde" EU wieder "Muttermilch" geben darf/muss.
Leider findet sich dieses menschliche Verhaltensmuster mit entsprechenden Konsequenzen für Land und Bevölkerung weltweit viel zu häufig. Doch viele Länder haben den Vorteil, über Resourcen zu verfügen, auf die andere Länder angewiesen sind resp. die nachgefragt werden.
Was hat Spanien in diesem Fall zu bieten, momentan und wie erfolgreich "vermarket" sie diese?
Mit Sparmassnahmen und Attacken auf die "Gesunheits-Touristen" wird der Unmut nicht nur bei der Bevölkerung, sondern auch bei potentiellen Investoren geweckt, angefangen von dem "Alltags-Touristen", der jetzt die höheren Flughafengebühren aufgebrummt bekommt, über die ausländischen Residenten und potentiellen "Häusle-Käufer", die nur zu Recht Unsicherheit und Vorsicht walten lassen bei den ganzen Undurchsichtigkeiten bzgl. Recht und Steuern und der ganzen "Aussitz- und/oder Mal so und mal so-Strategie" des ganzen Verwaltungsapperates auf Staats-/Landes- und kommunaler Ebene sowie die potentiellen "Geld-ins-Land-Bringer" auf Industrie- und Dienstleistungs-Seite, denen die kaufkräftige Basis wegbricht.....Aus dem Boden schiessen die China-Märkte und Spanien als europäischer Umschlagsplatz für illegale Drogen.....aber ob das heilsam ist, bleibt zu bezweifeln
