Denianer hat geschrieben: Gestern war der Umzug mit der Blumengabe. Wer weiß welche Damen mit schwarzem Schleier und welche mit weißem oder beigem Schleier gehen. Gibt es eine feste Regelung und eine Begründung? Habe schon viel nachgefragt aber keine Einheitliche Antwort erhalten.
Ich habe ein wenig recherchiert:Albertine hat geschrieben: An der Farbe der Mantilla kann man in einigen Gegenden Spaniens den Personenstand der Trägerin erkennen; dabei bedeutete Schwarz, dass die Frau verheiratet war, Weiß symbolisierte dagegen Jungfräulichkeit.
Von der Farbe beige steht dort nichts. Vielleicht bekommen wir noch eine Info aus 1. Hand
Die Mantilla ist ein Kleidungsstück, das ausschließlich tagsüber bei religiösen Veranstaltungen (z.B. Prozessionen), beim Stierkampf und zu Taufen und Hochzeiten (zu letzteren Gelegenheiten heute weniger) – und nur von erwachsenen Frauen getragen werden darf. Mädchen unter 18 Jahren sollten sie nicht tragen.
Dass unverheiratete Frauen eine weiße (Farbe der Unschuld/Reinheit) und verheiratete Frauen eine schwarze Mantilla tragen, gilt für den Stierkampf.
Der Dachverband der Bruderschaften der Karwoche in Alicante (Junta Mayor de las Cofradías de la Semana Santa de Alicante) fühlte sich 2014 bemüßigt, einen „Benimm-Kodex“ herauszugegeben, da 4 von 5 Prozessions-Teilnehmerinnen nicht korrekt gekleidet waren.
Die Kleidung für die religiösen Veranstaltungen der Karwoche und ganz besonders die Farbe der Mantilla ist nämlich klar definiert:
Getragen wird die Mantilla nur am Palmsonntag, Gründonnerstag, Karfreitag und Ostersonntag.
Die Karwoche ist zweigeteilt:
Bis Gründonnerstagmorgen ist die Woche noch fröhlich, das heißt, die Tabernakel werden mit einer weißen oder einer elfenbeinfarbenen Mantilla besucht, doch nach der Eucharistie beginnt die Trauerzeit, dann darf nur noch die schwarze Mantilla bis zum Nachmittag des Karfreitag getragen werden. Schwarz signalisiert Trauer und Melancholie. Erst am Ostersonntag darf wieder die weiße Mantilla getragen werden.
Ältere Damen bevorzugen sie aus kostbaren Seidenspitzen, jüngere Chantilly-Spitzen, die günstigsten Spitzen sind aus Tüll oder eine Nachahmung Brüsseler Spitzen. Die Mantilla wird mit einer Brosche zusammen gehalten.
Während bei der weißen Mantilla noch ein Teil der Frisur sichtbar sein darf, werden die Haare mit der schwarzen Mantilla komplett bedeckt.
Die Karwoche erinnert an das Leiden Christi. Daher wären das Tragen einer Sonnenbrille, auffälliges Make-up, ein Kleid mit V-Ausschnitt, das den Brustansatz sehen lässt, unverzeihliche Fauxpas. Auch sollten die Kleider schlicht sein; Ballonröcke sind genauso unerwünscht wie figurbetonte Kleidung. Dasselbe gilt für Schmuck: Die Ohrringe müssen lang und schlicht sein, antikes Silber, Weißgold, Perlen oder in Schwarz. Korallenschmuck ist nur zur weißen Mantilla erlaubt. Eine Kette mit dem Anhänger der Bruderschaft, einem Kreuz oder eine schlicht Perlenkette ist ebenfalls gestattet.
Dass die Regeln nicht immer eingehalten werden, zeigen diese google-Bilder
