Alternativmedizin - Humbug oder Scharlatanerie?

Alles, was nicht zu den anderen Gesundheitsthemen passt
Benutzeravatar
maxheadroom
especialista
especialista
Beiträge: 5408
Registriert: Do 10. Jun 2010, 20:37
Wohnort: Prov.Alic - Bavaria
Kontaktdaten:

Re: Alternativmedizin - Humbug oder Scharlatanerie?

Beitrag von maxheadroom »



Hola todos y Atze,

wie schon gesagt , die Thematik des threads gefällt mir und ich kann nicht umhin immer auch mal meine 5 cent´s dazuzumischen
besonders gefällt mir natuerlich das Du unter Deiner Meinung nicht leiden musst sondern gerecht dafür entschaedigt wirst
"Und jetzt geh in meinen Whirlpool, gefüllt mit Champagner und 4 nackten Blondinen, finanziert von der allmächtigen Pharmaindustrie, für die ich Lobbyarbeit betreibe."
Allerdings kommt mir dass dann doch recht sparsam vor, man sieht daran, es kann nicht soweit her sein mit der Pharmaindustrie,was die finanziellen Mittel angeht >:) Denn Homöopathie ist ein lukratives Geschäft.
Die kleinen Kügelchen lassen leicht vergessen, dass es bei ihnen um große Summen geht: 400 Millionen Euro beträgt der Gesamtumsatz der Branche. Über den Gewinn schweigt sie. Ich denke wenn ich mich für die Lobbyarbeit da bewerben würde könnte ich es leicht auf 6 -7 Blondinen mitsamt Yacht bringen :mrgreen: :d :mrgreen:
Abgesehen davon wird auf allen Seiten mit harten Bandagen gekämpft es geht schliesslich nicht um Gesundheit sondern um €
http://www.sueddeutsche.de/wissen/homoe ... -1.1397617

Um aber wieder auf den Boden zu kommen , da ja verschiedentlich um die Wirkung der ganzen Sachen diskutiert wurde:
Wenn ein Arzt hinter dem Sarg seines Patienten her geht, so folgt manchmal tatsächlich die Ursache der Wirkung.
Robert Koch (Dt. Bakteriologe, 1843-1910)
Und dann das wichtigste nicht vergessen: Glück ist wichtiger als Gesundheit. Die auf der Titanic waren alle gesund.

Saludos
maxheadroom :)


Even when you win the ratrace, you are still a rat
Pan de ayer, carne de hoy y vino de antaño, salud para todo ano
Soy optimista, incluso mi tipo de sangre es positiva.
La buena vida es cara. Hay otra más barata - pero esa no es vida.
Benutzeravatar
Atze
especialista
especialista
Beiträge: 4138
Registriert: Sa 18. Mai 2013, 17:31
Wohnort: Berlin-Brandenburg - Torrevieja

Re: Alternativmedizin - Humbug oder Scharlatanerie?

Beitrag von Atze »

Danke für den Beitrag,
die Homöopathen-Lobby rückt ja nicht gerne Zahlen raus. Für Deutschland:
"Der Gesamtumsatz aller Hersteller beträgt 400 Millionen Euro, 100 Millionen davon entfallen allein auf die DHU. Über den Gewinn schweigt sich die Firma aus."
So groß werden die Nebenkosten nicht sein, Herr Fritzsche wird wohl der größte Posten sein.
Ein Rechenbeispiel:
10 Globuli à 1g, also 10 g Natrium chloratum D12 kosten 5 bis 10 Euro:
http://www.volksversand.de/product_info ... id=2118107

In diesen 10 g sind genau 0,000.000.000.01g Wirkstoff enthalten.

Aus einem Gramm simplen Kochsalz kann die Firma also 100.000.000.000 = 100 Milliarden Fläschchen Globuli á 5 bis 10 € fertigen, bei Schüssler Salzen ist das genau so.
Kosten für Forschung, Entwicklung, Wirksamkeitsversuche an Tier* und Mensch: Null, Nada, Zero.
Wer sind denn nun die Geldschneider?

Anmerkung: Mir ist der Preis für ein Gramm Kochsalz gerade nicht geläufig, aber er dürfte wohl etwas niedriger als 500 Milliarden sein. Der Rest ist Gewinn, nachdem bescheidene Maschinen- und Verpackungskosten und die Kosten für Zucker abgezogen sind.

*Tierversuche sind eine andere Geschichte, bitte nicht in diesem Trööt unterbringen.
LG Atze
Benutzeravatar
girasol
especialista
especialista
Beiträge: 6950
Registriert: Sa 25. Apr 2009, 11:43
Wohnort: Schwabenland

Re: Alternativmedizin - Humbug oder Scharlatanerie?

Beitrag von girasol »

Atze hat geschrieben:10 Globuli à 1g, also 10 g Natrium chloratum D12 kosten 5 bis 10 Euro:
http://www.volksversand.de/product_info ... id=2118107
Atze, du hast da ein wichtiges g vergessen, nicht 10 Globuli kosten 5 bis 10 Euro, sondern 10 g - das ist ein himmelweiter Unterschied. Denn diese 10 g sind weit mehr als 10 Globuli und reichen ewig. Somit sind sie wesentlicher billiger als herkömmliche Medikamente.
Für die, die nicht an die Wirksamkeit glauben natürlich Geldmacherei. Aber ob die Dinger jetzt wirken oder nicht, darüber werden wir uns eh nicht einig, wir drehen uns hier denke ich auch im Kreis. Ich habe kein Problem damit, wenn jemand nicht an die Homöopathie glaubt (und nur über diese Alternativmedizin kann ich was schreiben, denn damit habe ich schon Erfahrungen gemacht), ich möchte auch keinen dazu bekehren. Gegen eine sachliche Diskussion hat niemand etwas einzuwenden, die aber für mich durch pichichis Äußerungen nicht mehr gegeben war.

Das mit den Kindern sehe ich genauso wie du, Atze - man sollten nicht wegen jedem Wehwehchen gleich was geben, auch keine Globuli. Auch halte ich von der Selbstmedikation nicht viel, es sei denn, man hat sich eingehend mit dem Thema beschäftigt.

Was die Homöopathen betrifft, es gibt wie überall solche und solche. Mein homoöpathischer Arzt gibt nicht nur einfach was gegen irgendwelche Symptome, sondern geht auch der Ursache auf den Grund, schickt einen durchaus auch mal zu einem Facharzt. Und er sagt auch, dass man letztendlich nie hundertprozentig sagen kann, was jetzt die Besserung herbeigeführt hat. Und ich würde mich auch nicht bei jeder Krankheit nur auf die Homöopathie verlassen.

Gruß
girasol
Die Welt ist ein Buch und wer nicht reist, liest davon nur eine Seite.
Aurelius Augustinus
sol
especialista
especialista
Beiträge: 9432
Registriert: Mo 20. Feb 2012, 08:25

Re: Alternativmedizin - Humbug oder Scharlatanerie?

Beitrag von sol »

Ärzte hin-Ärzte her--
das Leben ist doch eh' schon schwer---
der eine hat das gelernt, der andere jenes und jeder meint es doch nur gut.
in meiner Lebenszeit und durch viel Ortswechsel habe ich sehr viele verschiedene
Ärzte kennengelernt----( manche sind auch schon verschieden)--könnte Romane
darüber schreiben--der eine sieht das so, der andere anders--und hätte z.B. nicht einer
zufällig erkannt, daß meine Traudel gar keine Schilddrüse mehr hat ( hat sich selbst
"aufgefressen", was ja nur durch entspr.Untersuchung festgestellt wurde)--ob sie es noch gäbe ?

Hätte da ein Homö helfen können ?????
Gruss Wolfgang
Benutzeravatar
girasol
especialista
especialista
Beiträge: 6950
Registriert: Sa 25. Apr 2009, 11:43
Wohnort: Schwabenland

Re: Alternativmedizin - Humbug oder Scharlatanerie?

Beitrag von girasol »

sol hat geschrieben: Hätte da ein Homö helfen können ?????
Ich gehe mal davon aus, dass diese Frage nicht ernst gemeint ist. :-?

Gruß
girasol
Die Welt ist ein Buch und wer nicht reist, liest davon nur eine Seite.
Aurelius Augustinus
Benutzeravatar
Atze
especialista
especialista
Beiträge: 4138
Registriert: Sa 18. Mai 2013, 17:31
Wohnort: Berlin-Brandenburg - Torrevieja

Re: Alternativmedizin - Humbug oder Scharlatanerie?

Beitrag von Atze »

sol hat geschrieben:und hätte z.B. nicht einer
zufällig erkannt, daß meine Traudel gar keine Schilddrüse mehr hat ( hat sich selbst
"aufgefressen", was ja nur durch entspr.Untersuchung festgestellt wurde)--ob sie es noch gäbe ?

Hätte da ein Homö helfen können ?????
Zur letzten Frage : nein.
Bei (eigentlich nach) Hashimoto werden zwar auch zur "Feinabstimmung" Homöopathica eingesetzt, aber zunächst muss ein normaler Hormonspiegel durch einschleichende Thyroxingaben erreicht und ständig überwacht werden.
Deine Traudl hatte offenbar keine typischen Beschwerden (Zappligkeit, Reizbarkeit, Herzrasen) die sie zum Arzt geführt hätten und hatte damit einen der häufigeren subklinischen Verläufe.
Die Hashimoto-Thyreoditis lässt sich - einmal angefangen - auch nicht aufhalten. Der Zustand danach ist dann außerordentlich vielfältig: Von praktisch keinen Beschwerden bis zu ausgeprägten Anzeichen einer Minderfunktion.
Aber: Dran gestorben wäre sie so leicht nicht. Irgend jemand hätte es sicher noch bemerkt.

Die Frage ist: Wie engmaschig sollen Blutkontrollen und Sonografie der Schilddrüse bei Patienten sein, die (noch) keine Symptomatik aufweisen?? Auch wieder eine Frage des Geldes.
LG Atze
Benutzeravatar
Montemar
especialista
especialista
Beiträge: 2625
Registriert: Di 30. Okt 2012, 12:13

Re: Alternativmedizin - Humbug oder Scharlatanerie?

Beitrag von Montemar »

Wenn nichts dran ist, kann man doch einen Selbstversuch starten und sich eine „Überdosis“ geben gegen den Aberglauben wie der Physiker und Homöopathie-Gegner Heinz Oberhummer, befinden sich doch nur allerkleinste Mengen Phosphor, Hundekot oder Berliner Mauer in den Kügelchen >:), dann schau'n mer mal, wer morgen noch in diesem Thread schreibt :mrgreen:
Zuletzt geändert von Montemar am Mi 27. Nov 2013, 10:59, insgesamt 1-mal geändert.
„Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt?" Ernst R. Hauschka
sol
especialista
especialista
Beiträge: 9432
Registriert: Mo 20. Feb 2012, 08:25

Re: Alternativmedizin - Humbug oder Scharlatanerie?

Beitrag von sol »

Berliner Mauer---

kein Problem---bestand ja aus Kalk und Eisen, was ja gesund sein soll----
Gruss Wolfgang
Cozumel
especialista
especialista
Beiträge: 11711
Registriert: Mo 26. Apr 2010, 22:10
Wohnort: Schwarzwald

Re: Alternativmedizin - Humbug oder Scharlatanerie?

Beitrag von Cozumel »

Ich kann das gut verstehen, dass diejenigen die mit Alternativmedizin Erfolg hatten, sich das nicht ausreden lassen wollen.

Aber wenn doch tatsächlich die Verdünnung der Wirkstoffe so niedrig ist, dass sie nicht mehr (oder kaum noch?) nachgewiesen werden können, dann sollte man dem kritisch entgegenstehen.

Für mich bedeutet das dann Placeboeffekt. Was sollte es sonst sein?
Schwingungen? Chemische Erinnerungen?

Ich verstehe auch, wenn jemand sagt, nicht alles was man nicht erklären kann ist deshalb nicht vorhanden.
Aber das würde ich eher auf bewohnte Planeten im Weltall beziehen, aber doch weniger auf heute sehr gut nachzuweisende
chemische Verbindungen.
(ich vermeide hier mal ausdrücklich religiöse Glaubensfragen)

Wie ich schon mal sagte hier in diesem Zusammenhang.
Der Patient wünscht sich mehr Aufmerksamkeit für seine Krankheit, fühlt sich oft in der Schulmedizin zu "abgefertigt". Aber was kann man erwarten, bei einer Beratungspauschale, für das ein Automechaniker noch nicht mal die Motorhaube öffnet?

Vielleicht ist die Alternativmedizin die Psychoanlayse der Deutschen. Schliesslich rennt in den USA jeder zweite zum Psychater, irgendwo muss es bei uns eben auch raus. Das ist bei Gott nicht abwertend gemeint, sondern zeigt eben grosse Lücken in der sogenannten Schulmedizin auf.

Ich möchte mal zwei Beispiele, die mir gerade einfallen, nennen.
Als Kind und Jugendliche hatte ich öfter mal Probleme mit den Stirn- oder Nasennebenhöhlen.
Mein HNO Arzt sprach nie ein Wort mit mir. Er stütze sich auf die vorbereitenden Daten seiner Sprechstundenhilfe, schaute mit mit diesem ekligen und schmerzenen Gerät in die Nase und diktierte seiner Sprechstundenhilde das Rezept. Zwei Minuten höchstens.

Mein Mann klammerte sich mit seinen Dauerschmerzen an jedem Strohhalm. Als ihm jemand von einem holl. o. bel.? Heilpraktiker erzählte fuhren wir eben hin. Irgendwo bei Denia. Die Methode funktionierte folgendermassen. Er entnahm meinem Mann Blut, schmierte es auf einen Objektträger und vergrösserte es so, dass man es auf dem PC sehen konnte.

Daraus las er Ereignisse wie eine Wahrsagerin aus einer Kristallkugel. Seine Ernährungsvorschläge waren sehr speziell und das war die ganze Behandlung. Unten an dier Rezeption erwartete uns ein Paket mit Medikamenten und eine Rechnung von 400,-
EU. In dem Paket waren völlig überteuerte Multivitamine, (wir sind total gegen zusätzliche Vitamine, denn wir ernährten uns ausreichend) und zwei Pakete Vollkornnudeln. :-D
Er sollte in vier Wochen wieder kommen.

Dieser Mann hat einen sehr grossen Zulauf! :-o
Benutzeravatar
girasol
especialista
especialista
Beiträge: 6950
Registriert: Sa 25. Apr 2009, 11:43
Wohnort: Schwabenland

Re: Alternativmedizin - Humbug oder Scharlatanerie?

Beitrag von girasol »

Anscheinend herrschen hier bei manchem ganz falsche Vorstellungen von einem Besuch beim Homöopathen.
Meiner hat eine ganz normale Arztpraxis und der Ablauf ist der gleiche wie bei einem Schulmediziner. D.h. ich kann bei meinem Homöopathen in fünf Minuten wieder draußen sein, ich kann genauso gut bei meinem Schulmediziner eine halbe Stunde sein und umgekehrt. Das kommt ganz auf die Situation, die Beschwerden und natürlich den Arzt an.
Das, was beim Homöopathen viel Zeit in Anspruch nimmt, ist die Anamnese, d.h. das Zusammentragen der Vorgeschichte, Vorerkrankungen, Beschwerden... Danach unterscheidet sich in meinem Fall die Behandlung und die Dauer der Konsultation durch den Homöopathen oder den Schulmediziner nicht groß voneinander. Deshalb kann ich auch der Begründung, dass die erhöhte Zuwendung des Homöopathen Grund für einen etwaigen Erfolg ist, nicht zustimmen.

Gruß
girasol
Zuletzt geändert von girasol am Mi 27. Nov 2013, 12:17, insgesamt 1-mal geändert.
Die Welt ist ein Buch und wer nicht reist, liest davon nur eine Seite.
Aurelius Augustinus
Antworten

Zurück zu „Sonstige Gesundheitsthemen“