MADRID / SPANIEN (25.06.2011): Anscheinend wird man den Gurkenstreit in Kürze beileigen können. Nach dem Abklingen der EHEC-Infektionswelle streiten sich spanische Gemüsebauern mit Hamburger Behörden um Verantwortung und Geld. Vor dem Hamburger Verwaltungsgericht gab es am Mittwoch zunächst eine Annäherung und leichte Entspannung zwischen der Gesundheitsbehörde und dem spanischen Gurkenlieferanten Frunet.

- pepinos - Spanische Gurken
Oliva B.
Mögliche Forderungen nach Schadenersatz wegen voreiliger Warnhinweise sind jedoch noch nicht vom Tisch. “Die bundesweite Aufhebung der Warnung vor dem Verzehr von Gurken, Salat und Tomaten umfasst auch die Produkte der Firma Frunet“, heißt es in der Mitteilung der Behörde vom Donnerstag. Frunet sieht sich dadurch rehabilitiert. Das Eilverfahren vor dem Verwaltungsgericht - es ging um Akteneinsicht und Unterlassungserklärungen - wurde damit beendet.
“Damit ist zunächst alles erreicht worden, das für uns wünschenswert, wichtig und in diesem ersten Verfahren möglich war“, sagte Frunet-Anwältin Sabine Pellens. Auf dem Hamburger Großmarkt waren Gurken mit EHEC-Erregern aufgetaucht. Die Behörde hatte daraufhin vor dem Verzehr von Gurken aus Spanien gewarnt und die Firma namentlich genannt. Der Absatz brach daraufhin zusammen. Einige Tage später stellte sich heraus, dass die untersuchten Gurken einen anderen EHEC-Erreger trugen und nicht für die Krankheitsfälle verantwortlich waren.
Die Anwaltskanzlei von Frunet wolle nun weiter prüfen, ob sie einen Anspruch auf Schadenersatz geltend macht. Außerdem müsse sich Frunet einen Überblick über die erlittenen Verluste verschaffen. Der Betrag ist jedenfalls überschaubar; Frunet erzielt einen Jahresumsatz von rund 15 Millionen Euro. Der Schaden dürfte somit unter einer Million Euro liegen.
Die EU hat ihr Angebot, die geschädigten spanischen Gemüseproduzenten für den Gurkenkrieg zu entschädigen, auf 210 Millionen Euro erhöht.
Das müsse ausreichen, so ein Sprecher, um etwa 50 % der entstandenen Schäden gutzumachen. Fachleute der EU des Gemüsesektors bezifferten die Verluste, die durch die deutsche Fehldiagnose entstanden waren, auf 400 Millionen Euro pro Woche.
Davon entfielen etwa 200 Millionen Euro auf Spanien.
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