Gestern fanden in 57 spanischen Städten Proteste statt, zu denen die Gewerkschaften CCOO und UGT aufgerufen hatten. Auch die "Empörten" und Parteien links der Mitte nahmen an den Demonstrationen teil.
Die Teilnehmerzahl schwankt (je nachdem ob die Zahlen von der Polizei oder den Gewerkschaften veröffentlicht wurden)
in Madrid zw. 50.000 und 500.000,
in Barcelona zwischen 30.000 und 400.000 Teilnehmern
Geplante Reformen:
- Verringerung der Abfindungszahlungen bei Entlassungen auf etwas mehr als die Hälfte
- Lockerung des Kündigungsschutzes, d.h. es spielt keine Rolle mehr, ob eine Kündigung gerechtfertigt ist oder nicht; Massenentlassungen, wenn der Unternehmer Verluste BEFÜRCHTET
- Erleichterung von Lohnkürzungen (hat ein Unternehmen 9 Monate lang Verluste, können Arbeitszeiten erhöht oder Löhne gesenkt werden)
- Verlängerung der Probezeit in Kleinunternehmen (bis zu 50 Mitarbeiter) von 3 Monaten auf ein Jahr. Arbeitnehmer unter 30 erhalten einen einjährigen Anlernvertrag mit schlechterer Bezahlung.
Stellenabbau im Gesundheits- und Bildungswesen
Lt. Regierung wird die Arbeitslosigkeit wird von 5,3 auf 5,7 Millionen steigen,
lt. Gewerkschaften auf 6 Millionen.
Die Gewerkschaften drohen mit Generalstreik, falls die Arbeitsmarktreform vom Parlament gebilligt wird, die Regierung kündigte im Gegenzug eine Reform des Streikrechts an, wie Beschneidung des Mitspracherechts bei Tarifverhandlungen.