Steueroffensive in Spanien

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Ondina
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Steueroffensive in Spanien

Beitrag von Ondina »

Hallo,

vielleicht habt Ihr ja schon davon gehört??? Ist zwar aus der Mallorca -Zeitung gilt aber natürlich für ganz Spanien, unser Steuerberater hat uns auch schon darüber Informiert... :-o :-?

Mallorca-Zeitung

Ondina
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Montemar
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Re: Steueroffensive in Spanien

Beitrag von Montemar »

Ondina, das Thema habe ich gestern bereits eingestellt

Ich weiß nicht, ob das Thema hier schon behandelt wurde, aber für alle die betroffen sind . . .

Die neue Steuererklärung zum Auslandsvermögen
Beim Kampf gegen die leeren Kassen richtet sich der Blick der spanischen Regierung auch auf das Auslandsvermögen der Steuerpflichtigen. Mit dem Gesetz 7/2012 vom 29. Oktober 2012 zur Intensivierung der Maßnahmen zur Vorsorge und dem Kampf gegen die Steuerhinterziehung, näher ausgestaltet mit der Durchführungsverordnung 1558/2012 vom 15. November 2012, weitet der Gesetzgeber die Informationspflichten zu im Ausland befindlichen Vermögen deutlich aus. Die Neuerungen fallen vor allem wegen der empfindlichen Geldbußen auf. Aber um was geht es genau?

http://www.costa-blanca-forum.de/viewto ... 4&start=10
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rainer
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Re: Steueroffensive in Spanien

Beitrag von rainer »

Da man es offenbar nicht schafft, den eigenen, den spanischen Gutbetuchten genügend zu Leibe zu rücken, richtet man nun mal eben eine Geld-Pipeline nach Deutschland und anderswo ein. Es lebe die EU, die für Spanien immer wieder nur bedeutet, dass nehmen seliger als geben ist. :?
Da werden manchen vermögenden Deutschen, die sich auf ihre alten Tage in Spanien niedergelassen haben, noch arg die Augen tränen, wenn sie erstmal richtig begriffen haben, was da auf sie zukommt. Oder vielleicht sogar "rückwandern"?
Und für manches deutsche Privatunternehmen, dessen Besitzer in Spanien lebt, kann das den Ruin bedeuten, spätestens im Erbfall
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Josefine
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Re: Steueroffensive in Spanien

Beitrag von Josefine »

rainer hat geschrieben:Da man es offenbar nicht schafft, den eigenen, den spanischen Gutbetuchten genügend zu Leibe zu rücken, richtet man nun mal eben eine Geld-Pipeline nach Deutschland und anderswo ein. Es lebe die EU, die für Spanien immer wieder nur bedeutet, dass nehmen seliger als geben ist. :?
Da werden manchen vermögenden Deutschen, die sich auf ihre alten Tage in Spanien niedergelassen haben, noch arg die Augen tränen, wenn sie erstmal richtig begriffen haben, was da auf sie zukommt. Oder vielleicht sogar "rückwandern"?
Und für manches deutsche Privatunternehmen, dessen Besitzer in Spanien lebt, kann das den Ruin bedeuten, spätestens im Erbfall
Rainer, ich habe es so verstanden, dass es für alle in Spanien ansässige Personen und Unternehmen gilt, also nicht nur für die ausländischen Residenten. Jeder von ihnen muss eine Meldung abgeben, wenn sie über diesen Betrag von 50.ooo kommen. In erster Linie will man wohl den eigenen Landsleuten auf den Pelz rücken, weil man ja auch in der Presse lesen konnte, dass viele Spanier ihre Kohle ins Ausland gebracht haben.

Und warum sollten nun Residenten zurückwandern? Deshalb erhöht sich doch nicht deren Steuer, nur weil sie eine Vermögensangabe machen.

Grüsse :)
Josefine
Gruß Josefine :)
TorreHoradada
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Re: Steueroffensive in Spanien

Beitrag von TorreHoradada »

rainer hat geschrieben:Da man es offenbar nicht schafft, den eigenen, den spanischen Gutbetuchten genügend zu Leibe zu rücken, richtet man nun mal eben eine Geld-Pipeline nach Deutschland und anderswo ein. Es lebe die EU, die für Spanien immer wieder nur bedeutet, dass nehmen seliger als geben ist. :?
Da werden manchen vermögenden Deutschen, die sich auf ihre alten Tage in Spanien niedergelassen haben, noch arg die Augen tränen, wenn sie erstmal richtig begriffen haben, was da auf sie zukommt. Oder vielleicht sogar "rückwandern"?
Und für manches deutsche Privatunternehmen, dessen Besitzer in Spanien lebt, kann das den Ruin bedeuten, spätestens im Erbfall
Na na, also erst einmal ist das Erbrecht gerade erst EU-weit reformiert worden. Wurde auch hier im Forum schon behandelt. Und wer zeitig mit Testament vorsorgt der hat auch weiterhin keine Probleme. Die treten erst auf wenn kein Testament vorliegt und sowohl Inlands- als auch Auslandsvermögen vorhanden ist. Wo auch immer dann das Inland bzw Ausland liegt kommt auf den Lebensmittelpunkt zum Zeitpunkt des Todes an. Die obligatorischen 183 Tage im Jahr. Dann und nur in dem Fall werden sich manche Erben über das Erbe sicher ärgern ;-)

Was die Steuernovellierung angeht, so tu mal bitte nicht so als sei der deutsche Fiskus da völlig aussen vor. Was glaubst Du denn wo dieses Gesetz seinen Ursprung hat ???? Unsere feinen Finanzbeamten sind schon seit Jahren auf jedes Vermögen im Ausland aus und ist auch in jeder Steuererklärung mit anzugeben. Da werden sogar fiktive Einnahmen zugrunde gelegt obwohl überhaupt nicht vorhanden. Das nenne Geld-Pipeline !!

Für die spanische Regierung war dieses ein MUSS aufgrund der doch vorhandenen Auflagen wegen der Bankenrettung. Und wie Josefine schon schrieb, es wurde aus allen Krisenländern ordentlich Geld ins Ausland verschoben. Dabei ist Deutschland nicht die erste Wahl sondern England - genauer London mit Immobilien. Egal ob der Geldverschieber nun Jose Garcia oder Iosif Galópoulus oder Giovanni Rossi heißt.

Auf der einen Seite wird ja auch lautstark über die doch oftmals lasche Handhabung der spanischen Behörden "gemeckert" aber nun da sich auf diesem Gebiet etwas tut kommt auch gleich ein fast-Veto. :-o
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Montemar
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Re: Steueroffensive in Spanien

Beitrag von Montemar »

...Dazu kommt noch die Beschränkung des Bargeldverkehrs !
Die Tendenz ist (sehr) erschreckend, immer mehr EU-Länder erlauben nur noch kleine oder kleinste Bargeschäfte. In Italien sollen Bürger ab 2013 nur noch maximal 50 Euro bar begleichen können. In Griechenland und Spanien sind Barzahlungen über 1500 Euro bzw. 2500 Euro verboten. Schweden will Bargeld sogar ganz abschaffen. Die totale Finanzüberwachung rückt Stück für Stück näher…

Vorgeblich im Kampf gegen "Geldwäsche", "Steuerhinterziehung", "Schattenwirtschaft" will die Regierung Monti in Italien jetzt noch schärfere Bargeld-Verbote umsetzen: "Ab Juli 2013 werden Zahlungen für Beträge über 50 Euro lediglich mit Kredit-oder Bankomatkarten erfolgen können, beschloss die Regierung nach Angaben der italienischen Tageszeitung "La Repubblica". Damit soll der Bargeldumlauf in Italien stark reduziert werden."

„Die wirtschaftliche Dauerkrise in Spanien wirkt sich auch auf den Bargeldverkehr aus. Mit dem Gesetz 07/2012 vom 29. Oktober 2012 zur Intensivierung der Massnahmen zur Vorsorge und Kampf gegen die Steuerhinterziehung wird der Bargeldumlauf mit Unternehmen und Berufsträgern beschränkt.
Danach sind zukünftig Bargeldzahlungen über € 2.500 untersagt, sofern einer der beiden Beteiligten, Rechnungssteller oder Rechnungsempfänger, ein Unternehmen oder Berufsträger ist. Stellt daher ein Unternehmen, ein Handwerker oder der Zahnarzt eine Rechnung aus, deren Betrag über dem genannten Limit liegt, kann die Zahlung künftig nur noch in anderer Form als Bargeld vorgenommen werden. Als Bargeld ist dabei in- oder ausländisches Münz- oder Papiergeld, Inhaberschecks sowie jede sonstige Zahlungsform zu verstehen, die auf den Inhaber lautet. Damit gelten z.B. auch Bar- oder Verrechnungsschecks als Bargeld, sofern sie den Scheckempfänger nicht bezeichnen.

Nicht betroffen von diesen Beschränkungen sind alle Zahlungen, die über ein Kreditinstitut vorgenommen werden. Dies gilt z.B. für Überweisungen oder Bareinzahlungen auf das Konto des Rechnungsausstellers. Ausgenommen sind weiter Zahlungen bis zu einem Betrag von € 15.000, sofern diese von einer natürlichen Person vorgenommen wird, die kein Unternehmer ist und ihren steuerlichen Sitz nicht in Spanien hat. Gedacht ist diese Regelung vor allem für Touristen, wobei in Anbetracht der Voraussetzungen, die im Zweifel nachzuweisen sind, abzuwarten bleibt, ob sich diese Ausnahme in der Praxis tatsächlich bewährt. Keine Lösung sind dagegen mehrere Teilzahlungen, da Zahlungen aus dem gleichen Grund summiert werden.

Zur Kontrolle ist das Unternehmen bzw. der Berufsträger verpflichtet, die Zahlungsbelege aller Rechnungen, die über dem Limit liegen, über fünf Jahre aufzubewahren und auf Anforderung dem Finanzamt vorzulegen. Da bei vielen Banken dieser Zeitraum nicht online abrufbar ist, sollten die Überweisungs- bzw. Einzahlungsbelege daher immer separat abspeichert bzw. in Papierform aufbewahrt werden.
Der Verstoss gegen diesen kleinen ‘corralito’ ist mit einer Geldbusse von 25% des in Bargeld bezahlten Betrages bewehrt, wobei Rechnungsaussteller und -empfänger in Anspruch genommen werden können. Dies bedeutet, dass die Geldbusse sowohl von dem Zahlungsempfänger wie von der Person, die die Zahlung veranlasst hat, erhoben werden kann. Verstösse können dem Finanzamt online angezeigt werden.
Die Beschränkungen sind bereits am 19. November 2012 in Kraft getreten und gelten für alle Zahlungen ab diesem Zeitpunkt.“
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Re: Steueroffensive in Spanien

Beitrag von rainer »

TorreHoradada hat geschrieben:... Die obligatorischen 183 Tage im Jahr. Dann und nur in dem Fall werden sich manche Erben über das Erbe sicher ärgern...
...oder den Betrieb dicht machen müssen.

Nur darum und um die gings mir.

Natürlich ist das EU- Recht und theoretisch für alle gleich, aber du willst sicherlich nicht ernsthaft die innerspanische mit der deutschen Erfassungs- Gründlichkeit der Behörden vergleichen.
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Re: Steueroffensive in Spanien

Beitrag von Range »

Korrekt Montemar!

Genau diese Mitteilung erhielt ich beinahe wortidentisch von meinem Treuhänder in E.
Wer sich korrekt verhält, hat nichts aber auch gar nichts zu befürchten.
Die erw. Veränderungen kommen für mich nicht überraschend, denn mit so vielen in Schwarzarbeit vergebenen und ausgeführten Aufträgen entgingen dem Staat einerseits d. geringere Steuereinnahmen der Unternehmer, zus. imense Summen an nicht bezahlter IVA, was natürlich in der heutigen Zeit der leeren Kassen 2 mal schmerzt. Diese Diskussion könnte unbeliebig weiter geführt werden, an der erw. Tatsache ändert dies jedoch nichts.


LG Range (Heinz)
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Re: Steueroffensive in Spanien

Beitrag von TorreHoradada »

rainer hat geschrieben:
TorreHoradada hat geschrieben:... Die obligatorischen 183 Tage im Jahr. Dann und nur in dem Fall werden sich manche Erben über das Erbe sicher ärgern...
...oder den Betrieb dicht machen müssen.

Nur darum und um die gings mir.
Ja was denn nun rainer ?
In Deinem ersten Statement schreibst Du, dass die Spanier nun eine Geld-Pipeline nach D aufgemacht hätten. Was schlicht falsch ist weil, wie gesagt EU-Vorgabe. Nirgends steht in Deinem ersten Post etwas von Betrieb dicht machen. Zumal ... wer sich in dieser Situation befindet der wird (hoffentlich) deswegen Vorkehrungen getroffen haben. Denn als Rentner in Spanien lebend hat man sicherlich seinen Privatbetrieb auf die Erben überschrieben. Entweder Rentner oder Unternehmer ;)
rainer hat geschrieben: Natürlich ist das EU- Recht und theoretisch für alle gleich, aber du willst sicherlich nicht ernsthaft die innerspanische mit der deutschen Erfassungs- Gründlichkeit der Behörden vergleichen.
Nicht provozierend gemeint aber schreibe ich hier chinesisch ? ;) - Hab das Gefühl, dass entweder ich Deinen Post nicht verstanden habe oder Du meinen nicht :) - Habe doch deutlich geschrieben, dass die deutschen Behörden da schon seit Jahren mehr als kontrollieren. Und darüber hinaus auch noch fiktive Einnahmen als gegeben (und leider auch von Gerichten abgesegnet) voraussetzen.
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Re: Steueroffensive in Spanien

Beitrag von Josefine »

Ondina hat geschrieben:Hallo,

vielleicht habt Ihr ja schon davon gehört??? Ist zwar aus der Mallorca -Zeitung gilt aber natürlich für ganz Spanien, unser Steuerberater hat uns auch schon darüber Informiert... :-o :-?

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Ondina
Irgendwie werden nun mehrere Themen zeitgleich besprochen (Barzahlung, Erbschaftssteuer).

In dem Artikel des 1. Postings geht es doch in erster Linie um die Offenlegung der Auslandsvermögen, die am 31.12.12 bestanden haben (über 50.000). Gilt für alle hier Ansässigen (über 183 Tage im Jahr). Diese Online-Erklärung ist bis 30.04.12 abzugeben. Damit erhöhen sich doch keine Steuern, nix. Kein deutscher Resident (z.B. Rentner) hat doch i.d.R. einen Nachteil davon bzw. eine finanzielle Einbuße. Es ist einfach nur eine Lästigkeit und der Steuerberater verdient wieder, wenn er bei der Ausfüllung des Online-Formulares behilflich ist.

Wer jedoch als Spanier Schwarzgelder im Ausland gebunkert hat, der hat nun vielleicht schlaflose Nächte. ;)

Grüsse :)
Josefine
Gruß Josefine :)
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