Oliva B. hat geschrieben:
ich kann mich an diese "goldenen" Zeiten noch sehr genau erinnern. Da fuhren spanische Familienväter mit Durchschnittseinkommen dicke Autos und die Kids durften auf den Rücksitzen Videos sehen, damit sie sich unterwegs nicht langweilen mussten. Unsere Kinder warfen damals neidisch- bewundernde Blicke hinüber, während die spanischen Papas schon über den teuren Import eines Luxusautos aus Deutschland nachdachten und die Famlien tolle Urlaube nach Übersee planten.
Keine Frage, wir haben sie bewundert dafür, die Spanier in ihrem Wirtschaftswunderland! Entwicklungsland, das war gestern. Spanien stieg quasi von "jetzt auf gleich" vom Agrarstaat zur Industrienation auf. Die Anerkennung anderer Länder war Spanien gewiss. Worauf Mittel- und Nordeuropäer jahrelang gespart hatten, hatten die Spanier schon längst - nur noch besser (eigene Erfahrung). Wir fragten uns damals oft, haben wir etwas verpasst oder falsch gemacht?

Verdienen die Spanier wirklich so viel, dass sie sich diesen Luxus aus der "Portokasse" leisten können?
Das deckt sich komplett mit meinen Erfahrungen / Beobachtungen. Sogar Anfang der 2000er Jahre fuhren auf spanischen Strassen überwiegend Kleinstwagen, geschätzte 30 bis 40 Jahre alt, anhand der Modelle waren sie es wohl auch. Und nur ein paar Jahre später, zwischen 3 und 5, überwiegend niegelnagelneue große Schlitten und Modelle. Ich stellte mir auch die Frage was ich denn falsch gemacht hatte denn die Kürze der Zeit in dem das geschah, hat mich dann doch erschrocken.
sonnenanbeter hat geschrieben:
"Wenn Sie darauf bestehen dass ich Ihnen die I.V.A. (Mehrwertsteuer) bezahle, dann suche ich mir einen Spanier. Denen geht es ja so dreckig dass sie gerne auf die I.V.A. verzichten und "Brutto für Netto" arbeiten."
Am liebsten wäre ich diesem Vollpfosten umgehend mit dem nackten A.... ins Gesicht gesprungen.
Hier in Spanien ist es inzwischen zum Volkssport unter Residenten geworden, das zu tun was im Herkunftsland nur sehr schwer durchsetzbar ist: Schwarzarbeit vergeben. Und so lange da kein Umdenken stattfindet, sind noch mehr Kontrollen unumgänglich.
Nicht nur von Auftraggeberseite, auch die Pseudo-1-Mann-Unternehmen ohne Gewerbeanmeldung verfahren so. Diese Art der Schattenwirtschaft gibt es in jedem Land. Allerdings in wirtschaftliche schwachen Ländern floriert sie besser.
weltenbummlerin1970 hat geschrieben:
Jedoch nicht zu vergessen sind die Betriebe, die ihre Mitarbeiter teils nur auf Mini-Basis anstellen, diese Mitarbeiter jedoch Vollzeit arbeiten (somit einen grossen Teil ihres Geldes schwarz verdienen), somit Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer Steuern und Sozialabgaben hinterziehen.
Ich habe ja auch einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn deshalb provoziert diese Aussage bei mir doch eine Reaktion.

Du unterstellst also diesen Unternehmen generell, dass sie es darauf abgesehen haben zu Lasten ihrer Mini-Jobber Schwarzgeld zu verdienen? Dem kann ich so nicht folgen. Ganz im Gegenteil im Vergleich in D betrachtet wird von der AA der Lohn bei Neueinstellungen gezahlt, selbst bei Zeitarbeteisverträgen. Somit sind die AG de facto lohnkostenfrei gestellt. Finanziert aus Steuergelder.
Nun fragt sich was besser sei. Jeder Mini-Jobber, dem sowas wirklich passiert kann sich wehren. Er kann kündigen, er kann sich selber selbstständig machen und er kann an den entsprechenden Stellen solch Sachverhalt melden.
Aber wie heißt es doch so schön - in der Not futtert der Teufel Fliegen.